D'Addario Planet Waves CT-17BK Headstock Tuner - Honeymoon

E

erniecaster

Power-User
19 Dez 2008
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Hallo,

hin und wieder überprüfe ich, ob meine Ansichten und Erfahrungen noch mit der aktuellen Realität überein stimmen. Ich fand Headstock-Tuner immer merkwürdig und überflüssig. Daher habe ich mir einfach mal einen bestellt, um heraus zu finden, ob das tatsächlich so ist.

Es wurde der hier: https://www.thomann.de/de/daddario_planet_waves_ct_17bk.htm Wir reden über eine Investition von 11,90 € - das ist überschaubar.

Der Klemmmechanismus ist kratzfrei und hält auf meinen Gitarren gut. Die Anzeige lässt sich problemlos so drehen, dass ich den Tuner gut ablesen kann. Das Tracking ist schneller als bei meinem ollen Boss TU-2, das Ergebnis eine sauber gestimmte Gitarre. Das ist insgesamt prima, um eine länger nicht gestimmte Gitarre schnell spielbar zu machen, verführt aber dazu, gar nicht mehr nach Gehör zu stimmen. Da muss ich ein wenig auf mich aufpassen. Insgesamt hat das mit den vor Jahren noch zu kaufenden flimsigen Teilen nicht mehr zu tun - jedenfalls dieser hier nicht und ich habe keinen umfassenden Vergleichstest aller Cliptuner gemacht sondern einfach einen rausgepickt.

Bis hier 100 von 100 zu vergebenden Punkten für diesen Tuner für zuhause. Im Bandbetrieb habe ich einen Bodentuner auf dem Brett und das bleibt auch so.

Ich wollte auch nicht anfangen, das Teil beständig an der Kopfplatte hängen zu haben, habe genau das aber dennoch mal getan und war ein wenig überrascht bei Bendings. Tatsächlich treffe ich den Zielton nicht immer so genau, wie ich vorher dachte und werde da mal ein wenig üben. Sehr überrascht hat mich auch, dass ich manchmal anderthalb Halbtöne anvisiere und auch ziemlich gut bewusst außerhalb der üblichen Halbtöne lande.

Zu meiner Überraschung ist dieser Tuner für mich eher ein Übungswerkzeug als nur ein Stimmgerät. Das ist eine sehr positive Begleiterscheinung.

Mittlerweile finde ich Clip-Tuner und insbesondere diesen wirklich gut.

Gruß

erniecaster
 
Da ich jedes unnötige Klumpert (auch am Boden) vermeiden möchte zwickt auf meiner Steelstring einfach immer der Cliptuner. Icg glaube es ist der KORG.
Einziger Nachteil. Nur 440Hz (BigBands spielen fast immer 442 o. 443).
Die Elektrische wird mit dem L6 Bodenbrett gestimmt.
Ein Stimmgerät kann das Gehör im Bereich Intonation nicht ersetzen daher halte ich nicht viel von der Bendingübung mit dem Gerät.
Aber wie auch immer.
Praktische Teile allemal.
LG
 
Hi,

Bending-Übung mit dem Stimmgerät halte ich auch für überflüssig....lebendes Negativ-Beispiel ist Carlos Santana, dessen Bendings zu 99% zu tief sind...hat das irgend einen Einfluss auf seinen Erfolg gehabt? Ich glaube nein, oder vielleicht gerade deshalb...

Gruß
Der Nominator
 
auge schrieb:
Ein Stimmgerät kann das Gehör im Bereich Intonation nicht ersetzen daher halte ich nicht viel von der Bendingübung mit dem Gerät.

Hallo!

Die Übung ist so: Ich spiele ein langsames Solo mit Bendings - es wird also nicht stumpf drauflos gebendet sondern in musikalischem Kontext. Wenn ich sicher bin, den Zielton erreicht zu haben, blinzele ich zur Kontrolle auf das Stimmgerät. Tendenziell bin ich eher eine Winzigkeit zu niedrig. Dieses Stimmgerät hat gefühlte 12 LEDs und bei totaler Exaktheit (laut Gerät) noch einen Kranz um die Note. Dieser Kranz verschwindet schon bei etwas härterem Anschlag, das ist also außerhalb von Aufnahmen praktisch ohne Belang. Bei meinen Bendings lande ich eine Prise unterhalb des "Kranzes", das ist seitens meines Gehörs schon ziemlich okay.

Wie könnte ich diese Übung ohne Stimmgerät machen und was ist an der optischen Nachkontrolle verkehrt?

Beste Grüße

erniecaster
 
Tag zusammen,

Honeymoon isch over. Der Gerrät ist immer noch gut. Aber.

Zu meiner Überraschung ist der Headstock-Tuner durchaus anderer Meinung über die genaue Tonhöhe als mein Korg Pitchblack. Der Headstocktuner stimmt eher "sharp". Leicht irritiert habe ich auch noch meinen Boss TU-2 verkabelt. Der solidarisiert sich mit dem Korg.

Ich habe dann zur Stimmgabel gegriffen und die mal nach dem Antippen ganz stumpf über den Pickup gehalten. Die Bodengeräte haben das als glasklares, stimmendes A identifiziert. Dann die Gitarre nach Gehör ganz sauber gestimmt, die Bodentuner verifizierten das Ergebnis - und der Headstocktuner fand es "flat". Für mich wäre es überraschend, wenn die Bodengeräte und die Stimmgabel das gleiche Ergebnis liefern UND dabei falsch liegen. Daher vermute ich, dass der Headstocktuner daneben liegt.

Die Ergebnisse sind jetzt nicht dramatisch unterschiedlich und im Live-Getümmel geht das vermutlich auch unter. Man müsste mal ausprobieren, wie es ausgeht, wenn eine Gitarre nach Headstock und die andere nach Bodengerät gestimmt wird und beide zusammen spielen, ich habe aber gerade keinen anderen Gitarristen hier.

Wie gesagt - kein Drama. Wenn man mal wieder doofe Ohren hat und schnell im Wohnzimmer stimmen will/muss, ist das Teil prima. Dennoch liegt die Stimmgabel jetzt wieder weiter vorne im Regal als der Headstocktuner. Das kann für das Gehör auch nicht so schlecht sein.

Beste Grüße

erniecaster
 
Moin,

Bodengeräte messen ja die durch die PUs aufgenommene Saitenschwingung, also exakt das Signal, welches letztendlich über den Amp an die Ohren kommt.

Der Headstock Tuner misst die Saitenschwingung über den Umweg Sattel Halsholz/Kopfplatte.
Da kann ich mir vorstellen, dass am Tuner eine -je nach Gitarre- "beinflusste" Schwingung ankommt.

Somit wäre die Kalibrierung eines Headstock Tuners möglicherweise ein Kompromiss, mal besser, mal weniger passend, je nach Gitarre.
 

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