Wir müssen lernen über Geld zu reden!

Wird sich mir nie erschließen, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, reale Leistungen zu verschenken - völlig abwegig, unsinnig und auch schädlich.

Kann aber genauso wenig nachvollziehen, wie man Leistungen kostenlos oder zu Dumpingpreisen beziehen will. Oder etwas zu überzogenen Preisen an den Mann bringen will.

Halte das für völlig ungesund. Letztlich immer ein "Leben auf Kosten anderer".

Rede hier nicht von kleinen Gefälligkeiten oder Geschenken, die zu einem angenehmen Zusammenleben dazu gehören. Aber selbst da sollte man schauen, dass die Bilanzen langfristig ausgeglichen sind.
Also schenkt einem jemand etwas, kann man ruhig ebenfalls jemanden etwas schenken (muss gar nicht die gleiche Person sein).
 
Swompty schrieb:
Wird sich mir nie erschließen, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, reale Leistungen zu verschenken - völlig abwegig, unsinnig und auch schädlich.

Es ist also völlig abwegig und sogar schädlich, etwas, dessen Schöpfung einem Freude bereitet, zu verschenken? Da fällt mir irgendwie der alte Punk-Slogan "homefucking kills prostitution" ein...

Aber im Ernst: Du benutzt ein Forum, dessen Software (phpBB) als Open Source von Freiwilligen unbezahlt erstellt wird, Dein Mobiltelefon und Dein Computer basieren höchstwahrscheinlich zumindest in Teilen auf Software, die nach einem ähnlichen Modell entwickelt wird - das ist alles schädlich? Es gibt viele Gründe, eine Leistung zu verschenken, sei es, dass man vor allem für den eigenen Bedarf schafft und das Ergebnis teilen möchte, sei es zu Werbezwecken, sei es, dass man keine Chancen zur Monetarisierung sieht, das Werk aber trotzdem nicht in der Schublade vergammeln lassen möchte. Sei es, weil der Gewinn nicht primär im Finanziellen liegt (dürfte bei den meisten Hobbymusikern der Fall sein).

Es gibt halt kein Anrecht, etwas umsonst zu bekommen, das ist richtig.* Das freie Teilen von Leistungen aber generell als schädlich zu bezeichnen, ist absurd. Ein großer Teil unserer Kultur basiert darauf.


*Existenzminimum etc. mal ausgenommen
 
Jeder muss doch selbst abwägen was er tut und was es einem bringt.
Der Artikel beschreibt ja zum großen Teil die Entlohnungsproblematik beim Arbeiten im Designbereich. Kenne ich und meine Partnerin nur zu gut und kann diesen komplett unterschreiben.

In der Musik, welche mein Hobby ist sehe ich das mit Unter auch unter einem gewissen Spaß-Aspekt. Und unter diesem werden auch mal Gigs für ümme gespielt, wenn es eine einfache Umsetzung erlaubt (Bühne, PA, Licht stehen, Soundmann wird gestellt).
Ansonsten rechne ich jedem, und wenn es auch gute Freunde sind, vor wo unsere Fixkosten liegen. Wir alle sind in einem Alter wo wir nicht mehr jeden Gig spielen müssen. Freizeit ist durch Job und Familie ein wertvolles Gut und Kohle on Top rauszuhauen (Spritgeld usw.) muss von uns keiner mehr haben. Das haben wir alle in unserem jugendlichen Leichtsinn durch, was ja auch damals Spaß gemacht hat.
 
Unter 100€ pro Nase fühle ich mich als Musiker verarscht. Da kommst du bei einem durchschnittlichen Kneipen(!)=gig noch nichtmal auf den gesetzlichen Mindestlohn - und das für KUNST (oder "kreative Arbeit, wenn euch das besser passt).

Freunden - nicht Veranstaltern, die man gut kennt - kann man einen Gefallen tun und es billiger oder umsonst machen, bei selbst veranstalteten Gigs mit eigener Kasse kann es immer sein, dass wenig Leute kommen etc, aber es ist einfach zuviel Arbeit, bedarf zu vielen Equipments und es ist auch einfach zuviel ZEIT, die man in einen Gig steckt, als dass man ihn für umme spielt.

Ich teile den Grundton des Artikels, dass die Kreativen in unserer Gesellschaft nach Strich und Faden verarscht und ausgebeutet werden, und halte das für ein gesamtgesellschaftliches Problem.
 
dynakorder schrieb:
...
das freie Teilen von Leistungen aber generell als schädlich zu bezeichnen, ist absurd. ...


Wohl kaum...

Ich habe nichts gegen Tauschgeschäfte, Ware gegen Geld ist ja auch nichts anderes.

Etwas verschenken, dass keinen Marktwert hat also aus reiner Liebhaberei entstanden ist - warum nicht.
Fraglich ist dann halt, ob man dem Beschenkten damit einen Gefallen tut.

Ansonsten schaden die freie Abgabe von Leistungen letztlich jedem in einer Gesellschaft.
Am meisten schaden die Menschen, die das tun, sich selbst.

Glaube aber auch nicht, dass die, ich überspitze es mal, die "Schmarotzer", langfristig einen Vorteil ziehen können.
 
dynakorder schrieb:
Swompty schrieb:
Wird sich mir nie erschließen, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, reale Leistungen zu verschenken - völlig abwegig, unsinnig und auch schädlich.

Es ist also völlig abwegig und sogar schädlich, etwas, dessen Schöpfung einem Freude bereitet, zu verschenken? Da fällt mir irgendwie der alte Punk-Slogan "homefucking kills prostitution" ein...

Aber im Ernst: Du benutzt ein Forum, dessen Software (phpBB) als Open Source von Freiwilligen unbezahlt erstellt wird, Dein Mobiltelefon und Dein Computer basieren höchstwahrscheinlich zumindest in Teilen auf Software, die nach einem ähnlichen Modell entwickelt wird - das ist alles schädlich? Es gibt viele Gründe, eine Leistung zu verschenken, sei es, dass man vor allem für den eigenen Bedarf schafft und das Ergebnis teilen möchte, sei es zu Werbezwecken, sei es, dass man keine Chancen zur Monetarisierung sieht, das Werk aber trotzdem nicht in der Schublade vergammeln lassen möchte. Sei es, weil der Gewinn nicht primär im Finanziellen liegt (dürfte bei den meisten Hobbymusikern der Fall sein).

Es gibt halt kein Anrecht, etwas umsonst zu bekommen, das ist richtig.* Das freie Teilen von Leistungen aber generell als schädlich zu bezeichnen, ist absurd. Ein großer Teil unserer Kultur basiert darauf.


*Existenzminimum etc. mal ausgenommen

Ich kann mich Deiner Meinung einigermaßen anschließen...

Wo eine erbrachte Leistung, die nicht zu aufwändig und mehr aus Idealismus und Hobby, oder Protest gegen Abzocker und Großkonzerne gerichtet ist, und nicht unbedingt zum Existenzerhalt gehört, nutze ich diese Software sehr gerne und spende auch mal nen Fünnie, oder 10er per Paypal.
Wenn sie schlau waren, bieten sie eine Voll-Version mit dem letzten Kick als günstigere Kaufoption an.

In meinem Hobbybereich Musik kann ich froh sein, daß mir zumindest die Auslagen bzw. Aufwendungen und mindestens, Bier und Verpflegung erstattet werden, wenn mehr, dann gerne... :)

Und nein, bin nicht unerfahren und untalentiert, ich weiß, da ist etwas Besonderes...!?

Auch ist ein gewisses Maß an Applaus und natürlich die neu gewonnenen Erfahrungen durch nichts zu ersetzen. :banana:

My 1000.000 cents. :mrgreen:

LG Tom58

P.S.: Ganz anders siehts natürlich aus, wenn man angefragt wird als Fachmann, eine Leistung zu bringen, wie im Artikel beschrieben.
Dann würde ich auch selbstbewußt die Frage nach dem Honorar stellen!
 
JerryCan schrieb:
Weil es gerade so schön passt:

MfG
JerryCan


Ausverschämt!

Ha, ha, das werde ich demnächst auch mal meiner Autowerkstatt vorschlagen beim erneuten Tauschen meiner Bremssättel, oder Lenkmuffen beim 2-jährlichen Tüv... :mrgreen:

LG Tom58
 
ferdi schrieb:
Ich teile den Grundton des Artikels, dass die Kreativen in unserer Gesellschaft nach Strich und Faden verarscht und ausgebeutet werden, und halte das für ein gesamtgesellschaftliches Problem.

Da gehören doch immer zwei dazu: Einer, der verarschen will, und ein anderer, der sich verarschen läßt.

Niemand wird gezwungen sein Auskommen durch Kunst zu bestreiten. Wenn mich die Kunst nicht ernähren kann, dann muss ich halt was anderes machen, und mache die "Kunst" nebenbei.

Dieses Schicksal teilen Millionen. Willkommen im Club der realen Welt; daher wohl auch der Spruch von der "brotlosen Kunst".

Ich sehe nicht, wieso dies ein gesellschaftliches Problem sein soll. Is' halt freie Marktwirtschaft.

Passend dazu ist auch, wenn sich jemand beschwert, dass nur einige wenige seine Mucke hören wollen, dass der Kneipengig nicht bezahlt wird, dass der Hut nicht voll wird . . .

Niemand wird gezwungen in der Kneipe zu spielen. Niemand kann mich zwingen, die grottenschlechte Mukke vom selbsternannten Bluesheiland aus Wanne-Eickel zu hören.

Und Helene Fischer? Na, ich hör's nicht, aber ich gönne es ihr.


Gruß

Ha.Em
 
Ha.Em schrieb:
ferdi schrieb:
Ich teile den Grundton des Artikels, dass die Kreativen in unserer Gesellschaft nach Strich und Faden verarscht und ausgebeutet werden, und halte das für ein gesamtgesellschaftliches Problem.

Da gehören doch immer zwei dazu: Einer, der verarschen will, und ein anderer, der sich verarschen läßt.

Niemand wird gezwungen sein Auskommen durch Kunst zu bestreiten. Wenn mich die Kunst nicht ernähren kann, dann muss ich halt was anderes machen, und mache die "Kunst" nebenbei.

Dieses Schicksal teilen Millionen. Willkommen im Club der realen Welt; daher wohl auch der Spruch von der "brotlosen Kunst".

Ich sehe nicht, wieso dies ein gesellschaftliches Problem sein soll. Is' halt freie Marktwirtschaft.

Passend dazu ist auch, wenn sich jemand beschwert, dass nur einige wenige seine Mucke hören wollen, dass der Kneipengig nicht bezahlt wird, dass der Hut nicht voll wird . . .

Niemand wird gezwungen in der Kneipe zu spielen. Niemand kann mich zwingen, die grottenschlechte Mukke vom selbsternannten Bluesheiland aus Wanne-Eickel zu hören.

Und Helene Fischer? Na, ich hör's nicht, aber ich gönne es ihr.


Gruß

Ha.Em

Genau!

Getreu nach dem Motto:
" Kunst kann Spaß machen, ist aber verdammt viel Arbeit!"
(Karl Valentin?)

LG Tom58
 
Ha.Em schrieb:
Da gehören doch immer zwei dazu: Einer, der verarschen will, und ein anderer, der sich verarschen läßt.

Hallo Ha.Em,


Einer. der Geld wegnimmt + einer der sich Geld wegnehmen lässt.
Einer, der verprügelt wird + einer, der sich verprügeln lässt.
Einer, der nicht hilft + einer der sich nicht helfen lässt.

Das fällt mir dazu spontan ein. Hat auch ein bisschen was von "Opfer ist selber schuld", aber man muss sich natürlich auch erstmal zum Opfer machen, oder man hat Rückgrat und macht sich gar nicht erst dazu, nicht wahr?

Ha.Em schrieb:
Niemand wird gezwungen sein Auskommen durch Kunst zu bestreiten. Wenn mich die Kunst nicht ernähren kann, dann muss ich halt was anderes machen, und mache die "Kunst" nebenbei.

Dieses Schicksal teilen Millionen. Willkommen im Club der realen Welt; daher wohl auch der Spruch von der "brotlosen Kunst".

Ich sehe nicht, wieso dies ein gesellschaftliches Problem sein soll. Is' halt freie Marktwirtschaft.

Das ist auch total in Ordnung, wenn man den Zustand, der herrscht als gegeben hinnimmt, unabänderlich, oder ihn vielleicht sogar gut findet. Dann kann man einfach weiterverwalten.

Alles Gute!

Jonas
 
JohnnyT schrieb:
Ha.Em schrieb:
Da gehören doch immer zwei dazu: Einer, der verarschen will, und ein anderer, der sich verarschen läßt.

Hallo Ha.Em,


Einer. der Geld wegnimmt + einer der sich Geld wegnehmen lässt.
Einer, der verprügelt wird + einer, der sich verprügeln lässt.
Einer, der nicht hilft + einer der sich nicht helfen lässt.

Das fällt mir dazu spontan ein. Hat auch ein bisschen was von "Opfer ist selber schuld", aber man muss sich natürlich auch erstmal zum Opfer machen, oder man hat Rückgrat und macht sich gar nicht erst dazu, nicht wahr?

Ha.Em schrieb:
Niemand wird gezwungen sein Auskommen durch Kunst zu bestreiten. Wenn mich die Kunst nicht ernähren kann, dann muss ich halt was anderes machen, und mache die "Kunst" nebenbei.

Dieses Schicksal teilen Millionen. Willkommen im Club der realen Welt; daher wohl auch der Spruch von der "brotlosen Kunst".

Ich sehe nicht, wieso dies ein gesellschaftliches Problem sein soll. Is' halt freie Marktwirtschaft.

Das ist auch total in Ordnung, wenn man den Zustand, der herrscht als gegeben hinnimmt, unabänderlich, oder ihn vielleicht sogar gut findet. Dann kann man einfach weiterverwalten.

Alles Gute!

Jonas

Nicht nur Du machst es Dir zu einfach!

Das gesellschaftliche Problem wurde ja schon angesprochen... ;-)

LG Tom58

P.S.: Wer sagt denn, oder gibt vor, daß man eine menschliche Schwachstelle unbedingt ausnutzen muß...?!
Vielleicht eine Charakterfrage.
 
JohnnyT schrieb:
Einer. der Geld wegnimmt + einer der sich Geld wegnehmen lässt.
Einer, der verprügelt wird + einer, der sich verprügeln lässt.
Einer, der nicht hilft + einer der sich nicht helfen lässt.

Hallo Jonas,

Ged wegnehmen, verprügeln: Das sind Straftaten. Das hat absolut nichts mit dem Thema und meiner Aussage zu tun.

Jemand, der sich nicht helfen läßt: Warum lehnt er die Hilfe ab? Falscher Stolz?

JohnnyT schrieb:
Hat auch ein bisschen was von "Opfer ist selber schuld", aber man muss sich natürlich auch erstmal zum Opfer machen, oder man hat Rückgrat und macht sich gar nicht erst dazu, nicht wahr?

Aha! Man beachte den Sinn der Diskussion: Jemand, der etwas macht, was kein anderer haben/hören will (Kunst, Musik) ist ein Opfer? Was soll'n das? Wenn schon Opfer, dann höchstens Opfer seiner Eitelkeit oder Träume.



JohnnyT schrieb:
Das ist auch total in Ordnung, wenn man den Zustand, der herrscht als gegeben hinnimmt, unabänderlich, oder ihn vielleicht sogar gut findet. Dann kann man einfach weiterverwalten.

Wovon bitte redest Du?

Um beim Thema zu bleiben: Wenn ich mir einen Beruf aussuche, es in diesem Beruf aber ein Überangebot oder keinen Bedarf gibt, dann ist das mein Problem, und kein gesellschaftliches. Dieser Zustand ist Fakt und hat nichts mit "hinnehmen, verwalten oder gutfinden" zu tun.

Wenn ich Kunst oder Mukke mache und kein Geld damit verdienen kann, dann sind nicht "die Anderen" schuld!

Ich bin geneigt, das Wort "Stuss" zu benutzen.


Gruß

Horst

P.S.: Einer von meinen Schwagern ist gelernter Koch und STUDIERTER Musiker. Hat 'ne Metal-Kapelle in Spanien, war schon auf Wacken, Hellfest und so. Kann aber oft nur mit Müh' und Not davon leben. Aber er hat Cochones! Der gibt niemanden die Schuld. Er liebt sein Leben mit Gigs und Jobs, und träumt vom großen Hit. Er hat meinen Respekt!
 
Schöner Beitrag Ha.Em. -Daumen hoch-

Ich werde mal etwas OT, um diesen wirklich wichtigen Thread zu beleben :prof:
" Wer ein Fuzz zum Spiel der Gitarre braucht, kann nicht wirklich spielen...!"

Ausnahme D. Gilmour bei 'Sorrows' ;-)
 
Damit Euch nich zu langweilig wird...,
hier ein Stück von mir aus den 90ern mit all dem technischen Unvermögen... :)

LG Tom58



Und natürlich kostenfrei!

P.s.: Wenn Ihr es spielen könnt, he, he, ansonsten bitte ich um eine Spende.
 
... aber vielleicht ist Musik gar nichts genuin Ökonomisches?

Dann wäre es auch nicht naheliegend, für Musik entlohnt werden zu wollen. Das würde dann auch dazu passen, dass der Großteil derjenigen Menschen auf der Welt, die Musik machen, überhaupt nicht auf die Idee kommt, dafür entlohnt zu werden. Nur die paar, die sich irgendwann den Hut kaufen und aufsetzen, auf dem "Profi" steht: Die schauen plötzlich nicht mehr auf die Tasten, sondern in den Geldbeutel.

Und passend wäre es dann möglicherweise auch, die Musik, die man macht, nicht unter Nachfrageaspekten zu betrachten. Das wäre dann etwas weniger ökonomisiert und weniger außengesteuert, etwas marktferner bzw. dann auch realistischer.

Man darf, glaube ich, nicht so tun, als müsste jedwede Art von Musik den Musikanten ernähren. Das war, statistisch gesehen, nie so, und wäre bei der Mehrzahl der minderjährigen Flötenschülerchen auch völlig fehl am Platz. Die wollen das ja auch gar nicht, bei denen stellt Mama ja ein warmes Abendessen auf den Tisch.

Fehl am Platz ist es natürlich auch bei den unzähligen reinen Unterhaltungs- und Marktmusikern, die die Musik als solche nicht bereichern, sondern eher verarmen, ohne eigene Musik überhaupt bewirken zu können. Dass die auf die Idee kommen, ihnen stünde jenseits von Marktmechanismen (auf die sie ja gerade setzen) irgendetwas zu, weil sie sich im Großraum "Kunst" aufhalten würden, lässt mich immer noch vollständig fassungslos zurück. Aber gut: Jeder arbeitet an seinem Selbstbild, und je weiter das sich von der Realität entfernt, desto erfolgreicher ist diese Arbeit.

Bleiben die, die tatsächlich bereichernd tätig sind. Deren Songs irgendwann mal nachgespielt werden. Die etwas schreiben, das Mädels oder Jungs durch die Pubertät begleitet oder eben am Grab gespielt wird. Jede Wette: Die handeln in dem Moment, in dem sie derartiges erschaffen, unökonomisch.

Yeah,

M.
 
Gefällt mir, auch Deine Musik, die ich bis jetzt gehört habe..., :)

aber wir können was, was nicht jeder kann!
Das muß befriedigend entlohnt, bezahlt und honoriert werden, so auch mein Tenor.

LG Tom58

P.S.: Wieviele tausend Tode sind wir schon gestorben, nur wegen der Musik...?
(Natürlich im übertragenden Sinne):kratz:
 
Ha.Em schrieb:
Ged wegnehmen, verprügeln: Das sind Straftaten. Das hat absolut nichts mit dem Thema und meiner Aussage zu tun.

Jemand, der sich nicht helfen läßt: Warum lehnt er die Hilfe ab? Falscher Stolz?

Moin Horst,

Ich dachte das eher so: nicht jeder, der sich verarschen lässt, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, weiß das vorher und tut es wissentlich, oder gerne, oder kann auch immer etwas dafür. Nicht jeder hat den krassen Durchblick. Denke ich.


Ha.Em schrieb:
Aha! Man beachte den Sinn der Diskussion: Jemand, der etwas macht, was kein anderer haben/hören will (Kunst, Musik) ist ein Opfer? Was soll'n das? Wenn schon Opfer, dann höchstens Opfer seiner Eitelkeit oder Träume.

Das habe ich nicht geschrieben. Ich schrieb "hat auch ein bischen was von" im Sinne von "ist von der Argumentation ähnlich wie". Es war der Versuch eines Vergleichs.

Ha.Em schrieb:
Um beim Thema zu bleiben: Wenn ich mir einen Beruf aussuche, es in diesem Beruf aber ein Überangebot oder keinen Bedarf gibt, dann ist das mein Problem, und kein gesellschaftliches. Dieser Zustand ist Fakt und hat nichts mit "hinnehmen, verwalten oder gutfinden" zu tun.

Wenn ich Kunst oder Mukke mache und kein Geld damit verdienen kann, dann sind nicht "die Anderen" schuld!

Ich bin geneigt, das Wort "Stuss" zu benutzen.

Ein gesellschaftliches Problem kann ich schon in der Wertschätzung erkennen, also, für mich kann ich da ein Problem erkennen. Du erkennst es ja auch als Problem, hast aber eben die Lösung, dann eben etwas anderes zu machen, was ja total okay ist. Aber man kann ja auch eventuell etwas ändern wollen daran und nicht den Zustand wie er ist, die Wertschätzung wie sie ist, so belassen wollen.
Ich habe niemandem die Schuld an irgendetwas gegeben.
"Stuss" finde ich tatsächlich frech.

Das Beispiel eines Deiner Schwager ist natürlich bewundernswert. Ich denke aber auch, dass Dein Schwager es auch besser fände, wenn er von dem, was er tut und offenbar sehr gerne tut, besser leben könnte.

Und nochmal: es geht nicht um Schuld, es geht um Wertschätzung von Leistung und ob man das so in Ordnung findet, wie sie in diesem Fall vorhanden ist, oder nicht. Denke ich.

Alles Gute!

Jonas
 
Tom58 schrieb:
aber wir können was, was nicht jeder kann!
Das muß befriedigend entlohnt, bezahlt und honoriert werden, so auch mein Tenor.

Meine Garmin App sagt mir, dass ich schneller Laufen kann als 98% der Leute in meinem Alter ... ich glaube nicht, dass ich dafür entlohnt werde ... die meisten die ich kenne, die noch schneller laufen, werden auch nicht entlohnt ...


... das Problem ist m.E. nach nicht unentgeltliches Musizieren oder Malen etc., dass wir immer stattfinden, genauso wie unentgeltliches Fußballspielen.
Ich glaube auch nicht, dass eine Diskussion lohnt, ob das primär oder genuin ökonomische Tätigkeiten sind.
es ist aber festzuhalten, dass sie mitunter einen ökonomischen Aspekt haben und dann ist Schluss mit der Parallele von Fußball und Musik.
Bei kulturellen bzw. künstlerischen Tätigkeiten hat es sich eingebürgert, dass der Contentersteller am wenigsten vom ökonomischen Aspekt profitiert und da sollte man drauf achtgeben.
Manifestiert hat sich dieses Problem m.E. durch solche Plattformen wie Youtube: Jahrelang mit der Schutzbehauptung, man sei für Inhalte nicht verantwortlich nichts an Künstler zahlen, aber für Werbung kassieren ist unanständig!
Seitdem profitieren bei Musik v.a. die Infrastrukturbereitsteller ... das finde ich blöd, gar nicht als Musikschaffender, sondern als Rezipient, ich wüsste mein Geld gerne woanders.
 
Okay, dann gibt es bald keine Künstler mehr, sondern nur noch dumpf vor sich hin fressende Schafe...:barf:

Tut mir leid, aber das ist nicht meine Welt!

Vielleicht bin ich in meinem 'zarten' Alter auch nur zu blauäugig...?!

LG Tom58

P.S.: Ich habe Gitarrespielen gelernt (8 Jahre alt), als ich überhaupt noch nichts davon wusste, nur weil meine Klassenlehrerin beim Elternabend meiner Mutter erzählte, ich wäre musikalisch..., und so.

Trotz viel Scheu und Schüchternheit möchte ich keinen Augenblick meines Lebens vermissen... ;-)

Aber, glaubt mir, um wirklich gut zu werden, bedarf es immenser Ausdauer und Talent und wenn dieses nicht honoriert und bezahlt wird, dann sind wir alle verloren...! :deadhorse:
 

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