Marcello schrubte:...schöner Fred! Ich bin auf alle Meinungen und Erfahrungen gespannt. Akustik live ist eine echte Crux!
Ja - Akustik-Gitarren auf der Bühne ist ne spezielle Sache. Wobei man vielleicht trennen muss zwischen Akustik im E-Bandkontext, anplackt mit abgespeckter Band oder gar Akustiksolo-Betrieb.
Im E-Bandbetrieb halte ich es so, dass die Akustik erstmal einfach als solche erkennbar ist und sie hörbar ist. Das ist meist schon schwierig genug. Meist reicht aber da schon ne gute DI oder so'n Stomp-Helferlein und eine guter Front/Monitor-Mix aus. Meist ist da auch eher wichtig das die Akustik nicht koppelt und spielbar bleibt. Sie muss von daher erstmal elektrisch gute Eigenschaften haben und die akustischen sind da eher zweitrangig. Für solche Situationen spiele ich z.b. eine GItarre mit einem kleinem Korpus (Martin 000) und zusätzlichem Feedback-Buster im Schalloch.
In einem Unplugged Band-Kontext spielt es schon eine größere Rolle, dass die Akustik auch als solche mit all ihren akustischen Eigenschaften hörbar ist. Ich habe da immer einen guten Akustik-Amp (AER oder GENZ BENZ) am Start. Mein Gitarrenfavorit ist da eine Dreadnought (Lakewood D-14 mit AER AK15+) die über alle Register ausgewogen klingt. Für einige spezielle Songs ist dann auch mal ne 12Saitige Yairi dabei, die dann schöne Flächen erzeugt. Hier kommen dann auch mal Effekte ins Spiel wie Chorus, Hall oder ein leichtes Delay.
In der Solo-Akustik Situation sollen wirklich alle Nuancen des Spiels und des Instrumentes klar hörbar sein. Ob Fingerpicking mit Thumbpick, Hybridpicking oder weiches Spiel nur mit der Haut und den Nägeln soll klar unterscheidbar sein. Ich spiele mittlerweile in einigen offenen Stimmungen und streue oft perlende Flagolettes ein, damit sowas nicht untergeht, kann ein Kompressor hilfreich sein. Zudem verwende ich hier ganz andere Gitarren, die viel offener und sensibler reagieren. Momentan ist das noch hauptsächlich eine Avalon A200 mit Schatten Transducer System, das Signal geht dann in den Magic Stomp, der je nach Song die Effekte, Kompressor und auch ein wenig Mikrosimulation dazugibt und dann in den Amp und in die PA geht. Wegen der ganzen Umstimmerei habe ich mir noch eine Mcilroy A35 Custom zugelegt, die ich morgen mit einem Schatten Pu und einen Shadow Magnet-PU ausrüsten werde. Vom Shadow erhoffe ich mir für manchen Song noch etwas mehr dazuregelbaren Punch. Bin gespannt, wie das wird.
Ich finde in der Solosituation sollte man wirklich einen großen Sound haben, in dem man baden kann und sich wohlfühlt. TE meinte das auch und er hat wirklich einen fetten Sound. Ich versuche da soundlich auch irgendwie hinzukommen.
Bin gespannt, ob's hier noch mehr Akustik-Freaks gibt, die was beitragen können.
Helau aus Mainz!