Beam blocker - praktische Erfahrung und Hörbeispiel

asatmann

Power-User
25 Apr 2007
568
2
20
88515
Auf der Suche nach der Optimierung meines Amps hab ich vieles ausprobiert, unter anderem hab ich mir zuletzt 2 10" BeamBlocker von Tube Town kommen lassen, um den nervigen Höhenbeam meines Fender Prosonic bei High Gain in den Griff zu bekommen:

3459_0.jpg


Ich möchte euch hier an meine Erfahrung mit Beam Blockern teilhaben lassen.

Der Tubetown Beam Blocker kam in einer Art Pizzaschachtel ins Haus. Vom Bauprinzip ist er ein Holz-Mercedesstern, dem in der Mitte eine Art Lautsprecherkalotte aufgesetzt wurde. Es sind 4 Löcher vorgebohrt, damit passt er bei den meisten Speakern direkt zwischen Speaker und Schallwand. Sehr sinnvoll erscheint mir die Tatsache, das der Speaker beim Festschrauben rundum anliegt, bei demselben Produkt eines amerikanischen Herstellers wird der Blocker mittels eines "Streifens" an nur 2 Schrauben fixiert.
Ich hab zu Testzwecken den Beam Blocker nur an einem Speaker montiert, da ich mal die Unterschiede im Signal ĂĽberprĂĽfen wollte.

Zu diesem Zweck habe ich diverse Audiobeispiele aufgenommen und dabei versucht, 2 Mikros (SM57) nahezu identisch um der Vergleichbarkeit Willen zu positionieren. Die Mikropositionen sind sicherlich nicht optimal, in beiden Fällen zentral, leicht nach außen auf die Membran gerichtet.
Aufgenommen wurde der Prosonic mit unterschiedlichen Sounds, Clean, Leichte Zerre mit Pedalen, heavier Sounds vom 2. Kanal des Prosonic.
Beide Mikros gingen in eine Yamaha AW16G und sind völlig unbearbeitet.

Auf den Audiodemos wurde das beamgeblockte Signal nach links, der ungeblockte Speaker nach rechts gemixt. Mit dem Balance Regler könnt ihr also jederzeit zwischen beiden Varianten wechseln.

Hier gibts die Audiofiles:
http://www.soundclick.com/beamblocking

Bei allen Sounds ist ein hörbare Unterschied da, das geblockte Signal ist grundsätzlich etwas bedeckter in den Höhen und hat ein wärmeres Mittenspektrum. Vor allem in verzerrten Gefielden kommt mir das gelegen, beim Cleansound geht ein wenig "sparkle" verloren - gut, das macht erstmal nix, den Treble Regler hatte ich bislang immer sehr weit nach links gedreht, ohne Blocker wurde es da schnell grätzig.

Sehr gut gefällt mir im Augenblick die Variante mit einem Beamblocker - so ist bei Bedarf (Cleansounds) genau der Stratsound da, wie er von Amtes wegen verlangt wird. Der Unterschied zu vorher ist mit einem Blocker schon gewaltig. Ob mir dann etwas an den Höhen fehlt, wenn ich den 2. einbaue werde ich sehen. Mir gefällt die Vorstellung, je nach Aufnahmesituation den linken oder rechten Speaker mit unterschiedlichen Stärken nutzen zu können. Mal sehen.

Aber grundsätzlich ist der Beam Blocker sehr empfehlenswert um penetrante "Ice-Pick"-Höhen in den Griff zu bekommen.


Beim Gekniedel-Sample hab ich es mir nicht nehmen lassen, noch einmal das Ansprechverhalten des Tech21 XXL zu demonstrieren. Der XXL ist durchgehend an, der Zerrgrad wird NUR durch die Gitarre geregelt.

Jetzt gibt's noch ein Glas Pepperino, guten Abend und viel SpaĂź.

GruĂź Uli
 
Hallo Uli,

sehr aufschluĂźreich - danke! Cool finde ich, daĂź Du ĂĽber zwei Boxen gespielt und die eine mit, die andere ohne Beamblocker aufgenommen hast. Dadurch fallen alle Unterschiede weg, die man auch bei fast identischem Spiel von 2 Tracks immer drin hat.
Der Unterschied ist extrem, wobei mir eigentlich alle Sounds OHNE Beamblocker besser gefallen...da muĂź ich echt ĂĽberlegen ob ich den gerade erworbenen BB wirklich einbauen soll ;-)
 
Ich habe in meinem AC 30 ebenfalls 2 Beamblocker montiert und denke, daĂź man mit der Mikrofonierung sicherlich etwas mehr experimentieren muĂź.

Paradoxerweise (aber wegen des BB wohl logisch) wird klassisches on-axis wird mit Beamblocker etwas dumpfer klingen, dafĂĽr bekommt man in klassischer off- axis- Position durchaus Sparkle ins Mikro.
 
Hi Uli,
sehr schön geschriebenes und beispielhaftes Review, mit aussagefähigen Soundfiles :top:

Vielen Dank dafĂĽr ;-)
 
Hallo,
habe am Wochenende zum ersten Mal mit Beamblocker live gespielt und es war wie erwartet bzw. erhofft. Insgesamt weicher, gleichmäßiger, vielleicht etwas gedeckter, dennoch habe ich die Höhen kaum mehr aufgedreht. An meiner Mikrofonposition (Konus) habe ich nichts verändert. Ich denke mal, ich werde das so beibehalten. Ich bin ziemlich zufrieden.
Viele GrĂĽĂźe
Bluesminer
 
Hallo Uli,
ich bin recht erstaunt wie unterschiedling je links/rechts in den Samples klingt.
Links, also mit Blocker, klingt in meinen Ohren immer satter, ausgewogener, besser und komischerweise ein wenig lauter (vermutlich wegen dem Mehr an Bass).

Für mich wäre das nix, da mein Setup eh genug Mitten und Bass hat und ich eher mehr Höhen als mehr Bass brauche, aber wer gerne Singlecoils spielt und damit gerne einen fetteren hätte, sollte die Beamblocker mal antesten.

Mir gefällt die Vorstellung, je nach Aufnahmesituation den linken oder rechten Speaker mit unterschiedlichen Stärken nutzen zu können. Mal sehen.

Jupp, oder beides je nach Bedarf mixen zu können, ist sicher eine feine Option bei Aufnahmen.

Jedenfalls sind deine Soundbeispiele gut gemacht und sehr beeindruckend. Den beambeblockten 10-Zöller hätte ich nie als 10-Zöller erkannt ...

Tschö
Stef
 

ZurĂĽck
Oben Unten