Bonamassa scales

A

Anonymous

Guest
Moin Männers,

habe im akteullen JB Interview gelesen..

I also talk about how as a blues-based guitar player, you’re basically playing a lot in the pentatonic mode - so I try to show them like these hybrid pentatonic scales that I do.

Weiss einer welche Hybrid skalen er damit meint? MixodĂĽdelĂĽdisch oder wie die heissen? ;-) Klingen jedenfalls sehr interessant. Habe mir eben mal Live im Rockpalast angesehen. Speziell im ersten Song taking the hit taucht das oft auf...

GrĂĽĂźe
Alex
(der dringend mal wieder ĂĽben muss)
 
Unter Hybrid-Scales versteht man solche, die einen oder mehrere urprünglich nicht enthaltenen Töne zusätzlich oder im Austausch gegen andere Töne enthalten.

Beispiel fĂĽr Austauschton a-Moll Pentatonik: Ersetze die Terz (C) durch die Sekunde (H)

Beispiel fĂĽr Erweiterung der A-Moll-Penta A C D E G

zur hybriden (Blues) Scale in A: Spiele sowohl große als auch kleine Terz und nimm noch die übermäßige 4/Quarte hinzu

A C C# D D# E G A

Verändere diese Scale nochmals, indem du die Septime G durch die Sexte F# ersetzt:

A C C# D D# E F# A
 
Hi Peter,

vielen Dank.
Ich werd damit am wochenende mal herumexperimentieren.

Habe mir da auch schon einiges raushören und umsetzen können.

Bei Grundton D wechselt er zwischendurch irgendwie auf eine andere Skala (vom ablauf erweiterte A pentatonik.)
Ich kanns raushören und irgendwie nachspielen, ich weiss nur leider wieder mal nicht so
richtig WAS ich da tue. (Mann hätte ich damals bloss mehr Harmonielehre gemacht!! :? )
Schau mal Im intro ab 1:00 - 1:17min.

GrĂĽĂźe
Alex

[youtube]http://youtube.com/watch?v=ZDrD6HTqsoI[/youtube]
 
Ich habe es mir nun nicht gerade Stück für Stück rausgefummelt, aber es ist so ein typischer Blues-/Fusion Ansatz - ähnlich Robben Ford. Aber Himmel, der Bonamassa kann spielen.

Ăśber so einen Groove in D (Moll oder Sept-Akkord bleiben ja irgendwie undefiniert) bieten sich ja jede Menge Sachen an. Zum Beispiel:

D -moll Penta d-f-g-a-c
D-moll Penta mit Sext statt Septime d-f-g-a-b(h)
D-moll Penta mit b5 d-f-g-Ab-a-b
D-Mixolydisch d-e-f#-g-a-b-c
Halbton/Ganzton d-Eb-f-Gb-Ab-a-b-c-
D-alteriert (Eb mel-moll)
D-lydisch-dominant (G-mel-moll)
D-dorisch
und ein paar andere Sachen mehr....

Mit anderen Worten: eigentlich funktionieren alle 12 Halbtöne irgendwie. Nur muss man sich daraus sinnvolle Lines bauen und die Skalen irgendwie ineinander laufen lassen, darin liegt die Kunst von "Hybrid Scales". Das muss man auch nicht bis ins Kleinste analysieren, klingt eben einfach geil - oder auch nicht....

Buchtip: Robben Ford - The Blues and Beyond (hören, sehen und staunen)

Viel Spass
Christof
 
Hallo und vielen Dank,

sehr schön. Nun habe ich reichlich infos.
Die von dir genannten Skalen und Lines kann ich wunderbar
ĂĽber ein Programm abrufen und ausprobieren.

Welche dieser von dir aufgezählten Formen
spielt denn der JB in dem song?
Ich habe herausgehört wie sie funktioniert,
wĂĽrde aber gern wissen wie sie heisst.

GrĂĽĂźe
Alex
 
stratovari":32d6j6vi schrieb:
Welche dieser von dir aufgezählten Formen
spielt denn der JB in dem song?
Ich habe herausgehört wie sie funktioniert,
wĂĽrde aber gern wissen wie sie heisst.

GrĂĽĂźe
Alex

Uff! Sooo gut sind meine Ohren nicht. Ich sitze hier gerade ohne Gitarre, aber ich würde denken, dass ist hauptsächlich Mollpentatonik plus dorisch, also None und Sexte dazu. So im Grossen und Ganzen...
 
stratovari":2sokgwlm schrieb:
Welche dieser aufgezählten Formen
spielt denn der JB in dem song?

Er spielt d-moll Penta (ĂĽberwiegend am 10. Bund) erweitert mit H und E, was D-dorisch ergibt, (und was wiederum identisch mit der C-Dur-Tonleiter ist, mit der man auch Alle Meine Entchen spielt.)

Gelegentlich taucht noch ganz kurz die Bluenote b5 auf (G Saite 12. Bund als schnelles Bending auf Bund 13/Ton Ab)

Der "Trick" besteht letztlich daraus, wie man diese Töne in welchem musikalischen Zusammenhang einsetzt, wie mit ihnen spielt, sie kombiniert und mit welchen persönlichen Ausdrucksmitteln man das rüberbringt.

Kleines Beispiel (30 Sekunden) aus meiner Lehrsammlung: Zuerst erklingt Alle meine Entchen in A. Anschließend das selbe Tonmaterial(!) völlig anders kombiniert, gespielt und eingesetzt über h-moll als dorisch.

 
Aha, danke, kenne ich nicht. AbkĂĽrzungen fĂĽhrten in diesem Fall nicht zum ersten Mal zu einer kleinen Verwirrung.

Im Ăśbrigen, sind eure AusfĂĽhrungen sehr interessant.
 
Im Grunde genommen hast Du zwei Pentatoniken, eine Moll und eine Dur Pentatonik. Nun mischt du beide Pentatoniken und raus kommt eine ganz interessante harmonische Grundlage für Leute, die sich über Dominatblues oder modale Harmonien weniger mit zig Skalen beschäftigen möchten...

Damit hättest Du in D folgende Töne:

D - E - F - Fis - G - A - H - C enthalten... 8 von insgesammt 12 Halbtönen. Addierst Du nun noch die übliche b5 von einer Bluesscale dazu, sind es schon neun Töne. Und weil sich die grosse Sept (hier ein Cis) so gut als chromatische Durchgangsnote eignet, sogar schon 10.....Halleluja :-D

da ergeben sich zig Varianten und nette Läufe.....weit ab vom üblichen Mainstream! Probier es mal aus, ansonsten liefere ich Dir gerne einige Starter-Licks von denen Du recht schnell auf neue inspirierende Ideen kommen wirst!
:cool:
 
Christof":39wzhbov schrieb:
Ich habe es mir nun nicht gerade Stück für Stück rausgefummelt, aber es ist so ein typischer Blues-/Fusion Ansatz - ähnlich Robben Ford. Aber Himmel, der Bonamassa kann spielen.

Ăśber so einen Groove in D (Moll oder Sept-Akkord bleiben ja irgendwie undefiniert) bieten sich ja jede Menge Sachen an. Zum Beispiel:

D -moll Penta d-f-g-a-c
D-moll Penta mit Sext statt Septime d-f-g-a-b(h)
D-moll Penta mit b5 d-f-g-Ab-a-b
D-Mixolydisch d-e-f#-g-a-b-c
Halbton/Ganzton d-Eb-f-Gb-Ab-a-b-c-
D-alteriert (Eb mel-moll)
D-lydisch-dominant (G-mel-moll)
D-dorisch
und ein paar andere Sachen mehr....

:!: Mit anderen Worten: eigentlich funktionieren alle 12 Halbtöne irgendwie. Nur muss man sich daraus sinnvolle Lines bauen und die Skalen irgendwie ineinander laufen lassen :!: , darin liegt die Kunst von "Hybrid Scales". Das muss man auch nicht bis ins Kleinste analysieren, klingt eben einfach geil - oder auch nicht....

Buchtip: Robben Ford - The Blues and Beyond (hören, sehen und staunen)

Viel Spass
Christof

Das hat der Christoff gut erklärt. Eigentlich funktionieren alle
Töne ,es kommt halt nur darauf an sie musikalisch einzusetzen
und da hilft leider nur ĂĽben,ĂĽben ĂĽben.

Das Robben Ford Buch ist wirklich empfehlenswert,
wenn man etwas vom normalen Pentatonik/Bluesscala Zeug
weiterfĂĽhrendes lernen will.
 
Also...ich hab da mal etwas eingeklampft...Joe kann das natĂĽrlich tausendmal flĂĽssiger spielen und es klingt auch nicht so verkrampft wie bei mir...ausserdem ist er (ich habs mir noch einmal auf der Rockpalast DVD angesehen), mehr im Element ausserhalb von D als Grundton....

[mp3]http://www.pacocasanovas.ch/dmm.mp3[/mp3]

Es ist diese Dur/Moll-Pentatonik, natürlich schreibt Dir niemand vor wie du sie spielen musst. Die Hybrid-Scales beinhalten die genau gleichen Töne wie Dur/Moll Penta. Du hast richtig bemerkt, dass sich die A-Moll Pentatonik (logischerweise) auch über einen D-Dominat-7-Akkord spielen lässt, insofern geht natürlich die Dur/Moll-Penta auch in A über D-Dominat-7 Akkorde...da hast du dann noch die grosse Sept bezogen auf D drin...aber ganz ehrlich...beim Spielen will das dann niemand mehr so genau wissen ;-)
Zuerst spiele ich die beiden Skalen in deren Grundpositionen, danach versuchte ich ein paar lange melodiebögen damit zu spielen....manchmal klappts, manchmal nicht....das Leben ist auch voller Überraschungen und ich lerne oftmals gleich noch neue Dinge dazu........ihr könntet auch sagen, dass ich skalenfaul bin...ist so!

@ all: No offence, ich vergleiche mich hier weder mit JB noch geht es um Showcase, es geht mehr um ein Hilfe-Vorschlag wie man es "auch noch" tun könnte.....
lg
Paco
 
Erstmal vielen dank für die zahlreichen Tips Infos und Vorschläge und
ganz besonders an Hans-3 und PacoCasanovas fĂĽr die Beispiele!!
Ich bin echt baff!
Was soll denn hier die Tiefstapelei, das ist doch wirklich klasse eingespielt
und klingt wirklich gut. :)

Mir ist jetzt bestens geholfen und jetzt heisst es fĂĽr mich hinsetzen und ĂĽben, ĂĽben und ĂĽben bis ich so gut bin wie Joe.... :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

GrĂĽĂźe
Alex
 
Also, auf Wunsch von User 75Deluxe und fĂĽr alle anderen interessierten Gitarristen ein paar musikalische Gedanken/Starter-Lines zum Thema Dur/Moll Pentatonik. Kombiniert mit dem klasse Beispiel von Hans_3 gibt das ein Sammelsurium an neuen frischen Ideen fĂĽr Blues, da bin ich ĂĽberzeugt! :-D

http://www.pacocasanovas.ch/dmpenta.pdf

mal sehen, vielleicht mache ich dann später auch noch Audio-Beispiele dazu. Ist halt recht simpel erklärt...den Grund dafür habe ich im ersten Satz dieses Dokuments beschrieben :oops:

alles gute & lg
paco
 
Hallo Paco,

vielen Dank für das leicht verständliche Übungsmaterial.
Klasse.

GruĂź
Alex
 
PacoCasanovas schrieb:
.... vielleicht mache ich dann später auch noch Audio-Beispiele dazu...

Jaaa, bitte!!!
Hab mir gerade deine Starter-Licks ausgedruckt und kann das auch lesen, aber schneller gehts bei mir ĂĽbers Ohr (deshalb habe ich auch nie Notenlesen gelernt - leider...)
Paco, der Youtube Link in dem pdf fĂĽhrt irgendwie ins Leere.
Habe mir aber deine anderen Videos angeschaut und muss sagen:

Was du spielst inspiriert mich derzeit mehr als alles andere!

Keep your good stuff coming!
GrĂĽĂźe
Jochen
 
Christof":3nlgyb13 schrieb:
stratovari":3nlgyb13 schrieb:
Welche dieser von dir aufgezählten Formen
spielt denn der JB in dem song?
Ich habe herausgehört wie sie funktioniert,
wĂĽrde aber gern wissen wie sie heisst.

GrĂĽĂźe
Alex

Uff! Sooo gut sind meine Ohren nicht. Ich sitze hier gerade ohne Gitarre, aber ich würde denken, dass ist hauptsächlich Mollpentatonik plus dorisch, also None und Sexte dazu. So im Grossen und Ganzen...

FĂĽr mich ist es in erster Linie das Phrasing.....

ich höre auch in erster Linie mollpentatonik, dorisch, viel none, und zum Teil Chromatik....dafür gibt es keine Regeln, du muss nur gut phrasieren und elegant herauskommen....zum Teil macht er auch das was der Carlton und der Lukather gerne machen in Emoll über D moll beginnen und dann elegant chromatisch verbinden.....Dur und damit mixolydisch hör ich da nicht heraus....

ich kannte diesen Gitarristen nicht, muss ihn aber ab sofort genauer inspizieren - gefällt mir gut. Druckvoll straight und wunderbares Phrasing....
 
3/27/08 MUNICH, GERMANY - MUFFATHALLE
3/28/08 BOCHUM, GERMANY - ZECHE
3/29/08 BERLIN, GERMANY - FRITZ
3/30/08 HANOVER, GERMANY - CAPITAL

:lol: ;-)
 
Oh ja der Herr Verheyen...Das macht Spass!

Manchmal frage ich mich ob mich diese ganzen Typen inspirieren
oder mich dazu bringen alles hinzuschmeissen... :?

Nee, dafĂĽr mache ich das alles zu gern.... ;-)

GrĂĽĂźe
Alex
 
stratovari":3m45tmh9 schrieb:
Oh ja der Herr Verheyen...Das macht Spass!

Es gibt eine ziemlich coole CD von ihm zusammen mit dem "Telecaster Terror" Mr. Karl Ratzer (auch ein klasse Musiker, den man entdecken muss). Die Scheibe heisst "Reel to Reel" und ist das Ergebnis einer lockeren Studio-Session.

Und weils gerade so schön ist: hier einer meiner absoluten Favs, wenn es um Blues & Beyond geht ;-) Allen Hinds http://youtube.com/watch?v=6naYxvWwUeY

PS: Werde die Audiofiles machen, stelle sie heute abend hoch!
 
PacoCasanovas":3uqntvmw schrieb:
http://www.pacocasanovas.ch/dmpenta.pdf

mal sehen, vielleicht mache ich dann später auch noch Audio-Beispiele dazu.

und hier sind die Audiobeispiele:

[mp3]http://www.pacocasanovas.ch/beispiele-durmollpenta.mp3[/mp3]

EDIT: Zum Ăśben und Spielen und Spass haben, hier auch noch mein 5 Minuten langer Jamtrack-Loop (90bpm) , der leicht holpert...wurde dafĂĽr aber mit Liebe gespielt :whiteflag: :oops:

[mp3]http://www.pacocasanovas.ch/fbbt.mp3[/mp3]

lg
paco
 

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