uwich
Power-User
- 28 Dez. 2009
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Hallo!
Ich bin ein Hobbygitarrist (-gelegentlich Bassist), der Anfang der 90er Jahre noch nebenbei Geld mit Tanzmusik machen konnte und sich dann für einen Beruf entschied, der mit Musik nichts zu tun hat. Damit verdiene ich jetzt mein Geld und finde wieder vermehrt Zeit für meine eigentliche Leidenschaft: die Gitarre.
Gleichzeitig kenne ich aus alten Zeiten und auch neu kennengelernt einige Profi- und Semiprofigitarristen, die allesamt richtig gute Musiker sind, dabei alle von der Hand in den Mund leben oder noch einen Nebenjob brauchen, um über die Runden zu kommen.
Varianten des Gitarristenlebens, die ich persönlich dabei sehe, sind:
Bordmusiker auf einem Kreuzfahrtschiff
Tour mit einer Musikal-Medley - Truppe
Top40 mit Schwerpunkt im Winter in den Alpen mit Hüttenzauber
oder halt die klassischen Nebenjobs wie Musikunterricht oder Instrumentalienhändler
Ich will ausdrücklich keinen dieser oben erwähnten Jobs schlechtmachen, dabei kann man viel Spaß haben und sich z.T. auch gut verwirklichen. Aber der eigentliche Traum, den viele hatten, ist damit nicht verwirklicht.
Am übelsten sieht für mich die Bezahlung aus. In den allermeisten Fällen (die ich mitbekomme) würde ich behaupten, dass die Musiker unterbezahlt sind. Eine Familie mit Kindern kann man damit nicht ernähren.
Die Ursachen, die ich für diese Entwicklung sehe, sind:
- der Musiker als Dienstleister bei privaten und öffentlichen Feiern wie Hochzeiten, Stadtfesten, Schützenfesten etc....... wird immer seltener nachgefragt und meist durch DJs ersetzt
- auch Musikals spielen vermehrt Playback statt Live
- es gibt heute viel mehr gute Musiker als vor 20 Jahren bei deutlich gesunkener Nachfrage (s.o.)
- Live-Acts waren zumindest in den letzten 15 Jahren auf dem absteigenden Ast, auch durch z.T. horrenden Eintrittspreisen bei Spitzen-Acts (wobei ich glaube, hier eine rückläufige Entwicklung zu sehen)
ich pauschalisiere jetzt mal etwas, um es zu verdeutlichen: vor 30 Jahren gab es wenige geniale Musiker, einige gute und mittelmäßige Musiker und viele haben davon leben können, weil die Nachfrage sehr hoch war (Beispiel: unsere Tanzband war 1 Jahr vorraus ausgebucht, die Leute haben ihren Hochzeitstermin danach ausgerichtet, wann wir Zeit hatten).
Einige Musiker wurden Stars, selbst die guten und mittelmäßigen Musiker verdienten auch Geld und konnten sich mit Dienstleistung ihre eigentliche Leidenschaft (selbstkomponierte Stücke) finanzieren.
Aktuell gibt es eine riesige Zahl Gitarristen und Bassisten, die mit z.T. sehr gutem Equipement gute Musik machen, nur die allerwenigsten können davon leben, die meisten investieren nur. Die einzige Gruppe, die im Schnitt noch halbwegs an der Sache verdient, sind die Instrumentenhändler und z.T. die Lehrer (was ich natürlich völlig richtig finde).
Jetzt meine Fragen zur Diskussion:
- erleben wir gerade das Aussterben des Berufsbildes Gitarrist/Bassist (oder allgemein Berufsmusiker)???
- wenn ja:
gibt es Möglichkeiten, die Entwicklung aufzuhalten?
- müssen sich die Musiker organisieren (wird ein Berufsverband benötigt)?
- muss die Qualität verbessert werden?
- wie kann man die Nachfrage wieder steigern?
Ich bin ein Hobbygitarrist (-gelegentlich Bassist), der Anfang der 90er Jahre noch nebenbei Geld mit Tanzmusik machen konnte und sich dann für einen Beruf entschied, der mit Musik nichts zu tun hat. Damit verdiene ich jetzt mein Geld und finde wieder vermehrt Zeit für meine eigentliche Leidenschaft: die Gitarre.
Gleichzeitig kenne ich aus alten Zeiten und auch neu kennengelernt einige Profi- und Semiprofigitarristen, die allesamt richtig gute Musiker sind, dabei alle von der Hand in den Mund leben oder noch einen Nebenjob brauchen, um über die Runden zu kommen.
Varianten des Gitarristenlebens, die ich persönlich dabei sehe, sind:
Bordmusiker auf einem Kreuzfahrtschiff
Tour mit einer Musikal-Medley - Truppe
Top40 mit Schwerpunkt im Winter in den Alpen mit Hüttenzauber
oder halt die klassischen Nebenjobs wie Musikunterricht oder Instrumentalienhändler
Ich will ausdrücklich keinen dieser oben erwähnten Jobs schlechtmachen, dabei kann man viel Spaß haben und sich z.T. auch gut verwirklichen. Aber der eigentliche Traum, den viele hatten, ist damit nicht verwirklicht.
Am übelsten sieht für mich die Bezahlung aus. In den allermeisten Fällen (die ich mitbekomme) würde ich behaupten, dass die Musiker unterbezahlt sind. Eine Familie mit Kindern kann man damit nicht ernähren.
Die Ursachen, die ich für diese Entwicklung sehe, sind:
- der Musiker als Dienstleister bei privaten und öffentlichen Feiern wie Hochzeiten, Stadtfesten, Schützenfesten etc....... wird immer seltener nachgefragt und meist durch DJs ersetzt
- auch Musikals spielen vermehrt Playback statt Live
- es gibt heute viel mehr gute Musiker als vor 20 Jahren bei deutlich gesunkener Nachfrage (s.o.)
- Live-Acts waren zumindest in den letzten 15 Jahren auf dem absteigenden Ast, auch durch z.T. horrenden Eintrittspreisen bei Spitzen-Acts (wobei ich glaube, hier eine rückläufige Entwicklung zu sehen)
ich pauschalisiere jetzt mal etwas, um es zu verdeutlichen: vor 30 Jahren gab es wenige geniale Musiker, einige gute und mittelmäßige Musiker und viele haben davon leben können, weil die Nachfrage sehr hoch war (Beispiel: unsere Tanzband war 1 Jahr vorraus ausgebucht, die Leute haben ihren Hochzeitstermin danach ausgerichtet, wann wir Zeit hatten).
Einige Musiker wurden Stars, selbst die guten und mittelmäßigen Musiker verdienten auch Geld und konnten sich mit Dienstleistung ihre eigentliche Leidenschaft (selbstkomponierte Stücke) finanzieren.
Aktuell gibt es eine riesige Zahl Gitarristen und Bassisten, die mit z.T. sehr gutem Equipement gute Musik machen, nur die allerwenigsten können davon leben, die meisten investieren nur. Die einzige Gruppe, die im Schnitt noch halbwegs an der Sache verdient, sind die Instrumentenhändler und z.T. die Lehrer (was ich natürlich völlig richtig finde).
Jetzt meine Fragen zur Diskussion:
- erleben wir gerade das Aussterben des Berufsbildes Gitarrist/Bassist (oder allgemein Berufsmusiker)???
- wenn ja:
gibt es Möglichkeiten, die Entwicklung aufzuhalten?
- müssen sich die Musiker organisieren (wird ein Berufsverband benötigt)?
- muss die Qualität verbessert werden?
- wie kann man die Nachfrage wieder steigern?