So, nachdem mich das Wetter der letzten Tage vom Schreiben abgehalten hat komme ich nun doch noch zu einem kleinen Bericht ;-)
Die Stunden vorher
Der ganze Abiball begann für uns schon um 13 Uhr, da mussten wir nämlich an der Festhalle auflaufen. Das war schon leichter gesagt als getan, denn obwohl diese Halle in meinem Wohnort liegt musste diese erst einmal gefunden werden.
Irgendwie hab ich es aber dennoch dorthin geschafft und erstmal die Halle begutachtet...
Hier wurde schnell klar, dass am Telefon übertrieben wurde, denn von der Anzahl der Sitzplätze hätte ich eher auf 500 denn auf die angekündigten 2000 getippt ;-)
Die Bühne war zwar breit, aber wirkte nicht wirklich tief. Das lag aber daran, dass sie von Aufstellwänden nach hinten begrenzt wurde um alte Sofas dahinter zu lagern. Alte Sofas auf der Bühne lagern! Naja, laut Veranstalter ging es nicht anders :roll:
Dann ging es ans Ausladen... Der PA Verleiher hatte eine wirklich gewaltige PA aufgefahren und zeigte, nur von Musikerwitzen übers Mikro unterbrochen, die ersten 5 Minuten "was denn so gehen würde". :-D
Vorsicht, hier folgt unvernünftiger Gitarristen-Equipment-Irrsinn:
Ich hatte zuerst geplant nur mein GNX 3 mitzunehmen und das über die PA laufen zu lassen, das hatte beim Proben nämlich recht gut funktioniert. Aber irgendwie dachte ich mir zu Hause dann noch es wäre wohl besser das Teil zusätzlich an meine Endstufe und eine 2x12" Box anzuschliessen. Die Endstufe ist ja eh im Rack, sollte ich dann nicht vielleicht direkt übers Rack spielen? Dann dachte ich mir, dass die Engl Vorstufe aber irgendwie nicht genug Sounds direkt abrufbar bietet die ich natürlich UNBEDINGT brauche...
Also die Idee mit dem Rack wieder verworfen. Vernünftig geworden? Nein!
Im Endeffekt nahm ich dann nämlich das ZenAmp Top, eine 4x12" (so lässt sich das Top viel ergonomischer bedienen ;-) ), ein G-Force und eine Midileiste mit...
Entscheidend war hier das ich bei der Kombination mittlerweile recht gut weiß, wie ich bei bestimmten Anforderungen die Sounds spontan erreiche, die ich mir vorstelle.
An Gitarren hatte ich eine Ibanez RG 2550, eine Ibanez S7420 und die Squier CV Tele dabei...
Dann hatten wir noch 2 Stunden zum Proben Zeit und haben zwei zusätzliche Stücke reingekriegt... Aber wie man an der Setlist sieht, sind nicht alle Songs, die ich vorgemerkt hatte, letztendlich dabei gewesen.
Ich muss auch ehrlich sagen, ich konnte kaum noch was in den Kopf bekommen ohne das ich etwas anderes dafür vergessen hätte ;-)
Ich hab mich beim Proben dann mal bei Paranoid vor die Bühne gestellt und musste zugeben, der Sound war wirklich gewaltig. Ein Mordsbrett aber dennoch sehr differenziert. Nun bin ich auch davon überzeugt, dass eine Gitarre mehr als genug sein kann ;-)
Die endgültige Setlist war:
1.
Lemon Tree
Under The Bridge
2.
Song 2
Californication
How You Remind Me
Basket Case
Sweet Home Alabama
Wild Thing
Fly Away
Blitzkrieg Bop
Paranoid
Cum On Feel The Noise
What Do You Want From Me
Rock n Roll Queen
Rollin
Last Resort
Seven Nation Army
3.
Hit The Road Jack
Der Auftritt
Wir hatten laut Programm noch eine halbe Stunde Zeit und haben draussen noch eine geraucht.
Plötzlich stürmte die Moderatorin heraus und sagte wir müssten JETZT das erste Set spielen, das Programm sei spontan umstrukturiert worden. Wunderbar!
Also reingestürmt und angefangen...
Als erstes kam Lemon Tree, was auch einigermassen gut ankam, aber wirklich was bewegt hat sich nicht.
Der zweite Song war Under The Bridge, ich hatte eh schon ein schlechtes Gefühl beim Üben des Intros...
Und dann passierte es nach zwei Takten! Ich habe mich fürchterlich verspielt und wusste ich würde da nicht mehr elegant reinkommen. Ich wäre am liebsten im Boden versunken...
Hab dem Sänger dann 1 2 3 4 zugeraunt und haben das Lied dann doch noch vernünftig spielen können.
Dann gab es Essen. Der hochprofessionelle DJ untermalte das üppige aber mäßig gute Buffet mit Klanglandschaften von The Gossip, den Ärzten und Cascada in bemerkenswert hoher Lautstärke... :facepalm:
Gegen 22:30 wurden wir wieder auf die Bühne gehetzt und es sollte mit Song 2 losgehen. Während dem Song bewies unser Sänger seine Frontmann Qualitäten und motivierte viele Leute nach vorne zukommen.
Da war ich echt erleichtert, mit einem Haufen sitzender Leute hätte es deutlich weniger Spass gemacht.
Während der nächsten Stücke wurde es dann noch deutlich ausgelassener und es wurde viel getanzt.
Gerade Sweet Home Alabama und Wild Thing zog auch viele Eltern auf die Tanzfläche, ein Vater sang dann sogar vor der Bühne Paranoid komplett mit.
Meine persönlichen Knaller waren neben Paranoid aber What Do You Want From Me, Rollin und besonders Last Resort.
Das Adam Lambert Lied, wurde eigentlich für Pink geschrieben und war ein wenig hoch für unseren Sänger. Also haben wir es eine Quinte runtertransponiert...
Dafür wechselte ich dann das erste Mal die Gitarre, nämlich von der RG 2550 zur 7 String.
Ab dieser Stelle fingen dann viele Frauen in ihren Abikleidern an zu pogen, ein wirklich fürchterlich lustiger Anblick :-D
Aufhören und das Publikum den Refrain singen lassen hat richtig gut funktioniert. Da nochmal ein Kompliment an den mitreißenden Sänger.
Ich hatte erst Bedenken wegen den Scream Teilen von Last Resort, kam aber auch gut an...
Seven Nation Army natürlich erst recht. Das wurde dann noch dank Soli, mitsingen von Leuten die auf die Bühne sprangen etc. auf 10 Minuten Länge gestreckt.
Nach einer kurzen Pause wollte dann die gesamte Stufe Hit The Road Jack singen, dies hat überraschend gut von der Aufteilung des Gesangs geklappt. Da hatte ich zuerst auch Zweifel.
Dann war es leider schon vorbei...
Ich hätte am liebsten das gesamte Set noch einmal durchgespielt!
Fazit:
So schlecht ist Covern auch nicht, auch wenn ich immer noch lieber mit eigenen Stücken auftrete. Aber ich könnte mir nun vorstellen wieder in einer Cover Band zu spielen. Vorzugsweise aber Rock und Nu Metal (Höre ich eigentlich nicht, aber macht viel Spass beim Spielen) :-D
Und ich muss zugeben, Equipment mäßig wäre es definitiv leichter gegangen. Ich habe nur einmal für Lemon Tree das G Force für etwas Chorus benutzt. Eine 2x12" wäre auch ausreichend gewesen und hätten wir nicht die härteren Dinger gespielt, hätte ich wohl garnicht die Gitarre gewechselt.
Auf jeden Fall aber ein sehr lustiger Abend!