gitarrenruebe
Power-User
- 20 Okt. 2005
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- 5.594
- 1
- 52
Hallo,
eine kurze Einleitung:
Als Riff-Rocker stehe ich auf drahtige Sounds, die Tele war schon immer ein Ding, mit dem mich eine Hass-Liebe verbunden hat. Ein hässliches Entlein mit einem Sound, der Glas schneidet und Scheiben vibrieren lässt.
Nun kommt mir so eine St Blues 61 South ins Haus geflogen, und er ist begeistert, der Germer.
Body/Keck/Konstruktion:
Die South 61 ist im Grunde eine Thinline Tele mit einem Les-Paul-artigem Shaping, der Rest geht in Fender Richtung: Geschraubter Hals, lange Mensur, SCs.
Der Hals ist ein fetter Prügel, der gut in der Hand liegt und sicher viel zum Ton beiträgt. Das gesamte Ding ist recht leicht, um die 3 kg, und hängt auch nach mehreren Stunden spielen immer noch angenehm auf der Schulter - dies ist auf den kleinen, teilweise hohlen Body aus Swamp-Ash zurückzuführen. Die Verarbeitung ist insgesamt sehr gut; die Gitarren werden in Korea produziert, und gehen dann zur Endmontage/Justage nach USA.
PUs/Hardware:
Die installiertern Hausmarke-PUs sind gut, kein Anlass zum Austausch. Verbaut sind entweder 2 Tele SCs oder P90(Neck) und Tele-SC(Bridge). Die SCs sind angezapft, dh bei ca. 75% der Windungen wird schon mal das Signal herausgeführt. Dies bedeutet in der Praxis, dass man bei den SCs (den P90 nicht) mit einem Push/Pull-Poti nochmal eine weitere, etwas schlankere Soundoption zur Verfügung hat. Ist auch insofern sinnvoll, da die SCs viel raustun (dabei aber sehr drahtig bleiben und keine blöde Mittennase wie die Texas Specials machen).
Tuner und Bridge kommen von Wilkinson, auf der Bridge sind standardmäßig kompensierte Messingreiter verbaut. Sehr gut!
Potis und Schalter kommen aus dem Hause CRL und CTR, also gute Qualitätsware.
Handling:
Ich sagte es bereits, sie ist leicht - das ist angenehm. Es ist mit einem schmalen Gurt eine minimale Kopflastigkeit festzustellen, aber mit einem breiten (innen angerauten) Gurt ist das Thema passé. Ansonsten funzt alles so, wie eine Tele funzen muss. Die Gitarre kommt ab Vertrieb gut eingestellt, das freut mich als Händler, da muss ich gar nix mehr gross einstellen.
Sound:
Wer auf Tele steht, steht auf Saint Blues South 61.
Drahtiger Ton, der trotzdem genug Bauch (Eier, wir brauchen Eier ... Zitat Oliver K, München) hat - hier kann man von traditionellem RnR über Country, Blues, Soul, Funk ziemlich alles machen. Schneller Ton, mit viel Snap und dem typischen Tele-Nöck. Der P90 ist eine klasse Alternative zum Steg-SC und macht die Gitarre sehr universell einsetzbar. Sie fühlt sich am Marshall genauso wohl wie am Fender-Combo und bedient da immer mit Tele-Trademarksounds. Ich habe die Gitarre nun sowohl in der Rockcovertruppe als auch mit der Soultruppe gespielt, überall bestens.
Ja, und seit ich die habe, kommen sogar mir manchmal Country-eske Licks aus der Hand ...
Der Preis:
Die Thinline kostet(e) 749 Euro, damit ist aus meiner Sicht das Preis/Leistungsverhältnis superklasse. Gitarren dieser Güte spielen normalerweise in einer Liga, in der man den Preis gerne mit dem Faktor 1,6-1,8 multiplizieren darf.
Edit: Später hat dann Thomann den Vertrieb übernommen, und der Preis schoss auf 995 EUR, dafür wurde die Produktionsstätte geändert und die Qualität leider stark reduziert.
Augen auf, hier ist es wirklich die (sonst so belächelte) 1. Serie aus Korea-Fertigung, die richtig klasse ist (und den Ami-St-Blues-Gitarren das Leben ZU schwer gemacht hat).
eine kurze Einleitung:
Als Riff-Rocker stehe ich auf drahtige Sounds, die Tele war schon immer ein Ding, mit dem mich eine Hass-Liebe verbunden hat. Ein hässliches Entlein mit einem Sound, der Glas schneidet und Scheiben vibrieren lässt.
Nun kommt mir so eine St Blues 61 South ins Haus geflogen, und er ist begeistert, der Germer.
Body/Keck/Konstruktion:
Die South 61 ist im Grunde eine Thinline Tele mit einem Les-Paul-artigem Shaping, der Rest geht in Fender Richtung: Geschraubter Hals, lange Mensur, SCs.
Der Hals ist ein fetter Prügel, der gut in der Hand liegt und sicher viel zum Ton beiträgt. Das gesamte Ding ist recht leicht, um die 3 kg, und hängt auch nach mehreren Stunden spielen immer noch angenehm auf der Schulter - dies ist auf den kleinen, teilweise hohlen Body aus Swamp-Ash zurückzuführen. Die Verarbeitung ist insgesamt sehr gut; die Gitarren werden in Korea produziert, und gehen dann zur Endmontage/Justage nach USA.
PUs/Hardware:
Die installiertern Hausmarke-PUs sind gut, kein Anlass zum Austausch. Verbaut sind entweder 2 Tele SCs oder P90(Neck) und Tele-SC(Bridge). Die SCs sind angezapft, dh bei ca. 75% der Windungen wird schon mal das Signal herausgeführt. Dies bedeutet in der Praxis, dass man bei den SCs (den P90 nicht) mit einem Push/Pull-Poti nochmal eine weitere, etwas schlankere Soundoption zur Verfügung hat. Ist auch insofern sinnvoll, da die SCs viel raustun (dabei aber sehr drahtig bleiben und keine blöde Mittennase wie die Texas Specials machen).
Tuner und Bridge kommen von Wilkinson, auf der Bridge sind standardmäßig kompensierte Messingreiter verbaut. Sehr gut!
Potis und Schalter kommen aus dem Hause CRL und CTR, also gute Qualitätsware.
Handling:
Ich sagte es bereits, sie ist leicht - das ist angenehm. Es ist mit einem schmalen Gurt eine minimale Kopflastigkeit festzustellen, aber mit einem breiten (innen angerauten) Gurt ist das Thema passé. Ansonsten funzt alles so, wie eine Tele funzen muss. Die Gitarre kommt ab Vertrieb gut eingestellt, das freut mich als Händler, da muss ich gar nix mehr gross einstellen.
Sound:
Wer auf Tele steht, steht auf Saint Blues South 61.
Drahtiger Ton, der trotzdem genug Bauch (Eier, wir brauchen Eier ... Zitat Oliver K, München) hat - hier kann man von traditionellem RnR über Country, Blues, Soul, Funk ziemlich alles machen. Schneller Ton, mit viel Snap und dem typischen Tele-Nöck. Der P90 ist eine klasse Alternative zum Steg-SC und macht die Gitarre sehr universell einsetzbar. Sie fühlt sich am Marshall genauso wohl wie am Fender-Combo und bedient da immer mit Tele-Trademarksounds. Ich habe die Gitarre nun sowohl in der Rockcovertruppe als auch mit der Soultruppe gespielt, überall bestens.
Ja, und seit ich die habe, kommen sogar mir manchmal Country-eske Licks aus der Hand ...
Der Preis:
Die Thinline kostet(e) 749 Euro, damit ist aus meiner Sicht das Preis/Leistungsverhältnis superklasse. Gitarren dieser Güte spielen normalerweise in einer Liga, in der man den Preis gerne mit dem Faktor 1,6-1,8 multiplizieren darf.
Edit: Später hat dann Thomann den Vertrieb übernommen, und der Preis schoss auf 995 EUR, dafür wurde die Produktionsstätte geändert und die Qualität leider stark reduziert.
Augen auf, hier ist es wirklich die (sonst so belächelte) 1. Serie aus Korea-Fertigung, die richtig klasse ist (und den Ami-St-Blues-Gitarren das Leben ZU schwer gemacht hat).