Vergleichstest: Kemper KPA vs. Axe- FX II

Doc Line6forum

Power-User
19 Aug 2007
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Hamburg
Hiermit möchte ich meine Erfahrungen im direkten Vergleich zwischen dem Kemper KPA und dem Axe - FX II wiedergeben.

Den Kemper KPA habe ich kurz vor der letzten Musikmesse 2011 wahrgenommen, dann auf der Messe den Prototypen angespielt. Ich fand den Ansatz immer interessant, die Ausführung schon des Prototypen wertig, war aber skeptisch bezüglich des Ansatzes "Profiling" an sich. Was wäre, wenn die Werkspresets zu wünschen übrig lassen? Ich wäre angewiesen auf Profiles anderer User (oder müßte mir Amps zulegen, um sie zu profilen, nachdem ich meinen letzten Amp, Vox AC 30, Anfang 2011 verkauft habe).
Eine Rig- Exchange- Börse sollte ja kein Problem sein, aber ich stellte mir vor, es würde dann so enden wie Line 6's Customtone, wo jedes Kid ein Patch hochlädt mit dem, was seiner Meinung nach guter Sound ist... Mit anderen Worten: Customtone war eine gute Idee, ähnelt aber IMO mehr einer Klingeltontauschbörse als einer Quelle, wo ich vernünftige Sounds finde.

So viel zur Vorgeschichte. Weiterhin war ich ja schon lange Axe- FX Ultra- + in letzter Zeit Axe II- User und eigentlich ganz zufrieden. Ich war der Meinung, daß der Axe Ultra + II die Spitze des Machbaren darstellt, dicht gefolgt vom Pod HD 500, den ich regelmäßig im Proberaum nutze und der meiner Meinung nach, schon recht dicht am Axe dran ist.

Meine Skepsis bezüglich des Kemper wurde im Lauf des letzten Jahres nicht kleiner, da das Erscheinungsdatum ja mehrfach verschoben wurde (ob aus Vaporware jemals Realität wird?). Jetzt irgendwann im Januar war das Teil dann aber offiziell erhältlich und es siegte dann doch meine Neugier. Letzte Woche traf mein KPA ein.

Eigentlich hatte ich die Erwartung, der KPA würde in der gleichen Liga wie der Axe II spielen, nur mit einem anderen Ansatz, aber es kam doch anders.

Ich bin eigentlich ein AC 30- Spieler, auch beim Axe oder ein Pod HD nutze ich zu 90% dieses Model.
Im KPA fand ich nun ein schönes AC 30- Profile, in einem Studio in Nashville aufgenommen, mit einem Blend von 2 Mikros (welche hab ich im Moment vergessen, bin nicht an meinem KPA).
Dieses Profile hat wunderschöne "chimey" Höhen, ist ein bißchen "gritty" und ich kann von superclean bis
ziemlich crunchy alleine mit meinem Anschlag und dem Volume- Poti alles abdecken.
In dieses Profile habe ich mich sofort verliebt, und ich meine, RICHTIG verliebt. Ich konnte stundenlang spielen und nicht mehr aufhören, nur mit dem Profile.
Was dann passierte, hatte ich nicht erwartet. Ich schaltete den Axe II ein und wählte mein bestes AC 30 Patch (nach Jahren "tweaking the Axe") und KONNTE ES NICHT AUSSTEHEN!
Die Höhen klangen total unnatürlich und es hatte so einen "honky" Mittencharakter, den ich auch nicht rausdrehen konnte. Keine Chance.
Ich war schockiert. Fing nach ein paar Stunden nochmal von vorne an. diesmal begann ich mit dem Axe. Das klang echt gut. Wechselte wieder zum KPA. Das klang exzellent, wieder VIEL BESSER! Ging wieder zurück zum Axe und konnte es wieder nicht ausstehen. Das hatte ich niemals erwartet.

Ich machte jetzt mit meiner Frau ( sie ist toll, aber die erste die zugeben würde, daß sie ziemlich unmusikalisch ist :) ) einen Zuhör- Blindtest.
Ich stöpselte mich zufällig entweder in den KPA oder ins Axe, jeweils verstärkt durch meinen Atomic FRFR. Und spielte.
Das Ergebnis: Sie differenzierte ohne Ausnahme KPA und Axe 100% richtig und qualifizierte den KPA auch immer als deutlich besser und lebendiger klingend.
Was soll ich sagen?
Sie hat einfach Recht.
Ich habe das Gefühl, daß das Profiling wirklich einen Paradigmenwechsel darstellt und daß möglicherweise Modeling, so wie wir es kennen, Vergangenheit und Profiling die Zukunft ist.

Nachdem der Soundunterschied KPA vs. Axe so evident war und der Axe so eklatant unterlegen, konnte ich mir nicht mehr vorstellen, die Ampsounds des Axe überhaupt zu benutzen. Und die Effekte? Natürlich ist der KPA hier rein quantitativ dem Axe unterlegen, dafür finde ich beim KPA die Effektqualität sehr gelungen und die Effekte vor allem auch sehr musikalisch einsetzbar. Ich komme sogar schneller zu Ergebnissen und das Schrauben macht mehr Spaß als beim Axe.

Noch etwas zu Rig Exchange, der Rig- Tauschbörse von Kemper. Hier ist schon nach wenigen Wochen ersichtlich, daß hier wirklich Qualität zu finden ist, im Gegensatz zum oben angesprochenen Customtone. Das hat seinen Grund: Die User, die hier ihre Marshalls, Mesas, Diezels, sogar Dumbles profilen, WISSEN, wie sowas geht. Geben sich Mühe, mit der Einstellung der Amps, mit der Mikrofonierung, mit allem.
Ein quasi unerschöpflicher Fundus tut sich da auf. Ich bin sehr positiv überrascht.

Meine Zusammenfassung: Ich hatte nicht erwartet, daß der Vergleich zwischen den beiden Gerätschaften so eindeutig zu Gunsten des Kemper ausfallen würde. Ich bin ziemlich begeistert über den KPA und die zugrunde liegende Technologie ( und so leicht bin ich nicht zu begeistern).
Anfänglich hätte ich mir vorstellen können, sowohl Axe II als auch KPA zu behalten, so aber ist der Axe II schon verkauft. Weil der KPA ganz klar in einer anderen Liga spielt. Wirklich erstaunlich, aber so kann's manchmal gehen.
 
Doc Line6forum schrieb:
Die Höhen klangen total unnatürlich und es hatte so einen "honky" Mittencharakter, den ich auch nicht rausdrehen konnte. Keine Chance.
Ich war schockiert. Fing nach ein paar Stunden nochmal von vorne an. diesmal begann ich mit dem Axe. Das klang echt gut. Wechselte wieder zum KPA. Das klang exzellent, wieder VIEL BESSER! Ging wieder zurück zum Axe und konnte es wieder nicht ausstehen. Das hatte ich niemals erwartet.

Ich machte jetzt mit meiner Frau ( sie ist toll, aber die erste die zugeben würde, daß sie ziemlich unmusikalisch ist :) ) einen Zuhör- Blindtest.
Ich stöpselte mich zufällig entweder in den KPA oder ins Axe, jeweils verstärkt durch meinen Atomic FRFR. Und spielte.
Das Ergebnis: Sie differenzierte ohne Ausnahme KPA und Axe 100% richtig und qualifizierte den KPA auch immer als deutlich besser und lebendiger klingend.

Ah schön.
Und im Bandkontext?

Viele grüße,
woody
 
Im Bandkontext kein Problem. Einfach wie ein Amp, der sehr gut mikrofoniert ist.
Ich würde sagen, daß das vor allem am deutlich natürlicher dargestellten Höhenbereich liegt. Und auch der Tiefmittenbereich hat mehr natürlichen Bauch.
 
Das ist doch mal eine bemerkenswerte und unerwartet eindeutige Meinung.

Wie sieht es den mit anderen Amp-Modellen aus?
 
Doc Line6forum schrieb:
Im KPA fand ich nun ein schönes AC 30- Profile, in einem Studio in Nashville aufgenommen, mit einem Blend von 2 Mikros (welche hab ich im Moment vergessen, bin nicht an meinem KPA).
Dieses Profile hat wunderschöne "chimey" Höhen, ist ein bißchen "gritty" und ich kann von superclean bis
ziemlich crunchy alleine mit meinem Anschlag und dem Volume- Poti alles abdecken.
In dieses Profile habe ich mich sofort verliebt.......

Und um welches Profile gehts da jetzt genau?
Würde mich interessieren.

Gruss
Wolf
 
Wolfgang schrieb:
Und um welches Profile gehts da jetzt genau?
Würde mich interessieren.

Gruss
Wolf

Es war das Werksprofile "AC Normal Drive", mit der Kombination aus Royer121 und SM57 aufgenommen.
Und ich bin noch nicht einmal sicher, ob es da nicht vielleicht noch Besseres gibt. Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Denn auch dies ist ein ganz neuer, positiver Nebeneffekt dieser neuen Kemperqualität. Man spielt einfach und sucht nicht rum.
 
Doc Line6forum schrieb:
Ich bin eigentlich ein AC 30- Spieler, auch beim Axe oder ein Pod HD nutze ich zu 90% dieses Model.

Hi Doc,

schöner Erfahrungsbericht den du da erstellt hast. Mich wundert ein wenig warum du trotz der Liebe zum AC30 einen digitalen Amp spielst wenn du ja eh immer nur AC30 einstellst. Du nutzt den Kemper wahrscheinlich nie aus. Mir ging das schon bei vielen Modelern so, 1-2 gute (7ender)Sounds von vielen und fertig. Ich bin zum Tubeamp zurückgekehrt und bereue es keineswegs, ganz im Gegenteil.

Mich würde interessieren warum du trotzdem zu einem AXE, oder KPA greifst - ist es Faszination, das Gefühl viele Sounds abdecken zu KÖNNEN, oder einfach nur so!?
 
Magman schrieb:
Doc Line6forum schrieb:
Ich bin eigentlich ein AC 30- Spieler, auch beim Axe oder ein Pod HD nutze ich zu 90% dieses Model.

Hi Doc,

schöner Erfahrungsbericht den du da erstellt hast. Mich wundert ein wenig warum du trotz der Liebe zum AC30 einen digitalen Amp spielst wenn du ja eh immer nur AC30 einstellst.

Also mich wundert das nicht, als AC30 Besitzer. Es gibt da viele Gründe.
- Gewicht
- Lautstärke, wenn leise gefordert ist
- Zuverlässigkeit
- Gewicht
- Scheppernde Teile am Amp
- Gewicht
- aufwändiges Mikrofonieren
- und zu guter Letzt: Gewicht!

:drama:
 
Also mein Lieblingssetup wäre heute Kemper für die Amps und Axe für die Effekte.

Wenn man mich fragen würde, worauf ich eher verzichten könnten, wäre die Antwort allerding einfach: Effekte.

Hab mein Axe echt geliebt und irgendwie liebe ich es immer noch. Wir leben halt aktuell getrennt. ;-)
Der Kemper ist aber bei den Amps eine Klasse für sich. :|


@Martin: IMO ist es so, dass du den Sound, den du liebst, in quasi jeder Lautstärke abrufen kannst. Es fühlt sich so an, wie du es kennst und es ist einfach perfekt.
Als Nebeneffekt, musst du deutlich weniger schleppen, was manch mal ja auch was hat.

Für mich ist mein Marshall Superlead die Spitze der Evolution - Punkt.

Leider kann ich den fast nie so einsetzen, wie er es eigentlich Sinn macht (sehr laut halt).
Falls doch, ist es orgastisch, falls nein, ist der Modeller/Profiler die bessere Lösung.
 
Monkeyinme schrieb:
Magman schrieb:
Doc Line6forum schrieb:
Ich bin eigentlich ein AC 30- Spieler, auch beim Axe oder ein Pod HD nutze ich zu 90% dieses Model.

Hi Doc,

schöner Erfahrungsbericht den du da erstellt hast. Mich wundert ein wenig warum du trotz der Liebe zum AC30 einen digitalen Amp spielst wenn du ja eh immer nur AC30 einstellst.

Also mich wundert das nicht, als AC30 Besitzer. Es gibt da viele Gründe.
- Gewicht
- Lautstärke, wenn leise gefordert ist
- Zuverlässigkeit
- Gewicht
- Scheppernde Teile am Amp
- Gewicht
- aufwändiges Mikrofonieren
- und zu guter Letzt: Gewicht!

:drama:

Genau so ist es.
Mal abgesehen davon, daß "Software" heutzutage ja so konzipiert ist, daß "für jeden etwas" dabei ist, der Anspruch also nicht der sein muß, Software mit all ihren Möglichkeiten komplett auszunutzen.
Ich finde meinen Geschmack dann eben genauso wieder wie ein Shredder, der ganz andere Ansprüche und Vorlieben hat als ich. DAS ist halt auch ein Vorteil der digitalen Kisten.
 
Moin Leute,

ist mir schon klar, dass diese digitalen Kisten ihre Vorteile haben - ich nutzte das ja auch über lange Jahre. Es ging mir eher um die Gretchen Frage:

Ich hatte ja auch bereits nach Axe und Konsorten Ausschau gehalten. Ich spiele zu 95 Prozent 7ender Amp Sounds und diese fand ich bei 7ender selbst (Mustang) in bester Qualität. Ich meine VOX hat doch auch Modeller die sehr gute AC30 Sounds bereitstellen, reicht das nicht?
Das das ein Axe oder KPA besser kann muss ein jeder selbst beurteilen, ich selbst bezweifle es allerdings, zumindest konnte mich das Axe was 7ender Sounds betrifft absolut nicht überzeugen, das kann ein Mustang z.B. mindestens genau so gut, wenn nicht sogar wesentlich besser und der Meinung waren ehemalige (ehrliche) Axe Nutzer die ich kenne auch.

Sorry, den letzten Satz darf ich hier an dieser Stelle ja nicht schreiben und ich möchte auch keine Grundsatzdiskussion hier auslösen. Mich hat es nur mal aus der Sicht des Docs interessiert, der eigentlich nur AC30 Sounds mag, aber.... :lol:
 
Doch, das kannst du schreiben. Ich habe sogar 2 Mustang III und ja, ich finde auch, sie bringen die 7ender besser rüber als das Axe.
Aber der KPA ist nochmal was ganz anderes.
Ich habe da z.B. ein ganz cleanes Bassman- Profile, das einfach himmlisch ist.

Außerdem mag ich ja nicht nur AC 30- Sounds. :)

Ich bin bloß der Meinung, daß man sich innerhalb eines Bandkontextes festlegen sollte.
Ein Gitarrensound ist ein bedeutender Beitrag zum "Gesamtfrequenzgang" einer Band.
Da sollte ich als Gitarrist eine verläßliche Position einnehmen, und nicht erst mit einer Amp X- 1x12"- Simulation, im nächsten Song Amp Y- 4x12", usw.
Ich meine, das kann man zwar machen, dann muß aber alles andere auch stimmen, der Mann am Mischpult muß damit auch umgehen können usw.
 
Ich bin begeisterter Axe II Nutzer, aber weder die Fender, noch die Vox-Sounds haben mich dort begeistert (wobei ich noch keinen echten Vox gespielt habe). Beim Mustang I ist es einfach, einen (für mich) guten Fender Sound rauszuholen. Der aber kann dafür nichts anderes.

Im Endeffekt hat halt jede der Kisten Vorzüge und Nachteile, und man muß halt vorurteilsfrei den für sich besten Weg rausfinden - und dann nicht dogmatisch darauf beharren, daß es nur einen Weg zur Glückseligkeit gibt.

Hört sich ja interessant an, das mit dem Kemper... muß ich doch mal grad aufs Konto schauen...
 
Magman schrieb:
Mich wundert ein wenig warum du trotz der Liebe zum AC30 einen digitalen Amp spielst wenn du ja eh immer nur AC30 einstellst.

Naja, warum denn nicht?
Ich behaupte mal 90% der User würden eh keinen Unterschied hören, zusammen mit der Band sowieso nicht (davon ausgegangen dass man seinen Amp ohnehin über den Monitor hört).

Nur weil man viele Möglichkeiten hat muss man sie ja nicht nutzen :)
 
Doc Line6forum schrieb:
Da sollte ich als Gitarrist eine verläßliche Position einnehmen, und nicht erst mit einer Amp X- 1x12"- Simulation, im nächsten Song Amp Y- 4x12", usw.
Ich meine, das kann man zwar machen, dann muß aber alles andere auch stimmen, der Mann am Mischpult muß damit auch umgehen können usw.

Ja, das sehe ich mittlerweile sehr ähnlich. Deswegen stehen mir digitale Presetschleudern auch eher im Weg, als das ich da wirklich "Gewinn" habe.

Ich sehe das auch bei anderen, aber da scheint der "Spieltrieb" höheren Wert zu genießen.

Ich kann deswegen durchaus nachvollziehen, dass du den Kemper extrem limitierend einsetzt. Den Atze zu verkaufen, finde ich aber , trotz allem Verständnis für dir Vorteile der Digitalkiste doch sehr, seeehr konsequent! Da klingt ja auch keiner wie der andere! Insofern hätte man den ja nun super mit dem Kemper samplen können... ;-)
Aber ich mag halt auch den Charme alter Amps... bei aller Berechtigung des digitalen und praktischen Zeugs..
 
Ich habe lange Zeit mit digitalen Kisten gearbeitet.

POD, Guitar Rig, Revalver, Mustang usw.

Von den Sounds her sicherlich alles super und einfach, auf einer Produktion hört man, ob das jetzt digital erzeugt oder ein echter Amp ist nicht.
Der Laie sowieso nicht....

Mir ist aufgefallen, seitdem ich die Grossmann habe und wieder mit Amp recorde, daß sich mein Spielgefühl geändert hatte.

Schwer zu beschreiben, man merkt jedoch, daß ein "richtiger" Amp genauso ein Intrument ist, wie die Klampfe selber.

Ich komme nicht von einem realen Amp los, Spielgefühl, Dynamik usw. ist einfach was ganz anderes und meiner Meinung nach (noch) nicht digital erzeugbar.

Man spielt auch (ich zumindest) ganz anders mit einem Amp, schwer zu beschrieben, nennen wir es mal Response ;)

Desshalb interessieren mich weniger die digitalen Sounds, sondern wie man damit spielt, und wie sich die Modeler anfühlen...
 
Magman schrieb:
Ich meine VOX hat doch auch Modeller die sehr gute AC30 Sounds bereitstellen, reicht das nicht?
Maggy,
klar kann das reichen. Und es darf auch reichen. Ist für mich keine Frage.
Man kann das mit der Anzahl Gitarren vergleichen, die "man" daheim stehen hat. Reicht nicht eine Gitarre aus? Warum mehrere Strat, Tele, Les? Vielleicht nur, weil's Spaß macht. Kann ich tolerieren.

Abgesehen davon: Mir gefällt beim Kemper-Konzept, dass ich nicht irgendwelche Amp-Presets vom Hersteller hingeknallt bekomme, mit dem Bemerken, das ist ein ein Plexi, das ein Blackface u.s.w. Was der Hersteller darunter versteht, und wie er das technisch umsetzt, und was ich davon halte, sind in aller Regel zwei verschiedene Paar Schuhe.
Der Kemper eröffnet dem User die Möglichkeit, diese Amps - wenn auch nur in einer Einstellung - selbst zu profilen oder sich solche Profile von anderen zu besorgen. Und diese Option trifft offenbar den Nerv von einigen Kunden.

Und nein, ich liebäugele immer noch nicht mit einem Kemper.
 
Noisezone schrieb:
Schwer zu beschreiben, man merkt jedoch, daß ein "richtiger" Amp genauso ein Intrument ist, wie die Klampfe selber.

Ich komme nicht von einem realen Amp los, Spielgefühl, Dynamik usw. ist einfach was ganz anderes und meiner Meinung nach (noch) nicht digital erzeugbar.

Man spielt auch (ich zumindest) ganz anders mit einem Amp, schwer zu beschrieben, nennen wir es mal Response ;)

Desshalb interessieren mich weniger die digitalen Sounds, sondern wie man damit spielt, und wie sich die Modeler anfühlen...

Genau so ist es. Und genau deswegen glaube ich, daß mit dem Konzept des KPA tatsächlich eine neue Zeitrechnung anbricht. Das Spielgefühl ist wirklich unerhört gut.
 
Der KPA ist die erste digitale Lösung, bei der meine Ohren - endlich! -absolut nichts digital Klingendes ausmachen können.

Neben dieser überragenden Klangqualität (für meine Ohren besser als alle bisher gehörten Modeler und Ampsims) und der fantastischen Ergonomie (Haptik, schneller Zugriff, keine Bückleisten mehr, Schluß mit dem nervigen Mauszielen und -klicken am PC-Monitor) gibt's für mich noch einen weiteren Grund, das Geld für den KPA (statt für einen ganz speziellen Amp) auszugeben:

Der KPA fördert meinen inneren Frieden :-D :-D :-D, denn ich weiß:

* Ich muß mich nicht mehr entscheiden, ob mir Fender Clean oder Vox Crunch wichtiger ist - ich kann einfach beides nutzen. Die inneren Stimmen, die sagen: "Vielleicht hättest du besser den anderen Amp ..." können endlich verstummen.

* Ich brauche mir - wenn ich will - nie wieder einen Amp kaufen, denn jeder gegenwärtige oder zukünftige Amp, der mir gefällt, jedes alte oder neue Cab, läßt sich bei Bedarf profilen. Das ewige, kostenfressende Spiel "Alten Amp mit Verlust verkaufen, neuen Amp kaufen" entfällt - herrlich!

* Jeder Gitarrist, der über sein Schallloch hinausguckt, weiß, dass Christoph Kemper für den Access Virus Synthesizer verantwortlich ist, der a) einfach geil ist und b) seit 15 Jahren durch kostenlose Firmware-Updates weiterentwickelt wird. Gibt mir ein entspanntes Gefühl für die Zukunft des KPA.

Just my 2 cents ...

Viele Grüße, Roland


"Before you play two notes learn how to play one note - and don't play one note unless you've got a reason to play it." Mark Hollis
 
mDaniel schrieb:
Magman schrieb:
Mich wundert ein wenig warum du trotz der Liebe zum AC30 einen digitalen Amp spielst wenn du ja eh immer nur AC30 einstellst.

Naja, warum denn nicht?
Ich behaupte mal 90% der User würden eh keinen Unterschied hören, zusammen mit der Band sowieso nicht (davon ausgegangen dass man seinen Amp ohnehin über den Monitor hört).

Nur weil man viele Möglichkeiten hat muss man sie ja nicht nutzen :)

Moin,

m.E. kommt noch ein weiterer Faktor hinzu:
Geschmack, Bedarf und Umfeld ändert sich womöglich irgendwann auch einmal. Heute, im aktuellen Bandkontext, ist es der AC 30. Morgen vielleicht, in anderer Konstellation, ein Fender Twin oder was auch immer. Man ist also auch für die Zukunft gerüstet, ohne sich auf den erneuten steinigen Weg der Ampsuche machen zu müssen.

Machen wir uns doch nichts vor....irgendwann landet jeder beim Jazz! ;-)


Edit: Mist, Roland war schneller!
 
Doc Line6forum schrieb:
Doch, das kannst du schreiben. Ich habe sogar 2 Mustang III und ja, ich finde auch, sie bringen die 7ender besser rüber als das Axe.
Aber der KPA ist nochmal was ganz anderes.
Ich habe da z.B. ein ganz cleanes Bassman- Profile, das einfach himmlisch ist.

Danke dir für deine Ehrlichkeit, viele wollen das ja nun gar nicht zugeben bei dem krassen Preisvergleich ;-)

Ich hatte einen Axe II Experte bei mir der mir alle Sounds vorgestellt hat und sich auch echt Mühe gegeben hat meinen Geschmack zu treffen > Fehlanzeige. Hi-Gain Sounds sehr geil, wirklich authentische 7ender-Sounds gibts keine, zumindest klingen sie IMO nicht danach. Das Axe sah gegenüber dem Mustang II und meinen selbst erstellten Presets im 1:1 Vergleich über die PA sehr alt aus, auch was die verschiedenen Tube Reverb Simulationen betraf. Ich bin aber wirklich kein Axe Gegner, das Teil ist klasse für Top 40 Mucker.

Aber nun wieder zum Thema, ich will hier niemanden ärgern :cool:
 
Hallo!

In einem anderen Thread:

Doc Line6forum schrieb:
Ich muß innerlich nur grinsen, wenn jemand behauptet, der Kemper könnte besser als der Axe II.
Aber warum jemanden bekehren wollen?

Mal ganz blöd gefragt: Warum hast du den Kemper gekauft, wenn du so grinsen musstest?

Gruß

erniecaster
 

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