Hi Jörg, erstmal besten Dank für die Blumen
Ja, die Bedienung begeistert mich in der Tat! Ich muß dazu jedoch sagen, dass ich ein absoluter "try&error" Typ bin. Wegen mir bräuchte man keine Bezeichnungen auf den EQ-Reglern, da ich eh (fast) wahllos daran drehe, bis ich ein passendes Ergebnis habe.
Von daher fürchte ich, dass dies der Grund ist, warum ich mit komplexeren Geräte nicht viel anfangen kann und mir deren Potential verborgen blieb.
Zur Historie: Ich bin bis heute beim POD Xt Live hängen geblieben. Hatte zwischendurch das große Vox-Bodenteil, den HD500 und das AXEFX Ultra. Die hab ich alle wieder nach wenigen Monaten abgegeben, da ich keine passendes Sounds editiert bekommen habe. Die waren zwar alle "ok", aber Preis/Leistung war für mich und meine Anwendung nicht gerechtfertigt. Beim Xtlive hab ich Sounds die mir gefallen und funktionieren, auch wenn der Spielspaß bzw. das Spielgefühl z.B. beim Axe deutlich besser war. Bringt mir nur nichts, wenn ich eine gute Rückmeldung vom Gerät auf bekomme was das Spielgefühl angeht, aber die Sounds nicht hinbekomme, die ich brauche
.
Von daher, JA, das hat mich beim KPA sehr überzeugt, dass ich damit zügig an gute Ergebnisse kommen kann. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass man mit entsprechenden Fähigkeiten auch solch ein Ergebnis aus anderen Geräten erzielen kann.
Bzgl. Pedalboard:
Eines vorweg: Ich liebe meine Pedalboards
. Daher hat mich dieser Aspekt auch sehr gefreut weil ich das Gefühl hatte, ich kann das Pedalboard einfach so vor den KPA packen, wie ich es vor dem Amp tue, also im Prinzip fast gleiche Einstellungen an den Pedals (wobei ich bei jeder Probe, jedem Gig natürlich immer etwas Feintuning betreibe). Dies ist bei den anderen Geräten daran gescheitert, dass ich einfach nicht den Grundsound nachgebildet bekommen habe, den ich von meinem Amp gewohnt bin. Ist also eher ein "User" Problem, als ein technisches, ich hatte nur Sorge, dass der KPA das Pedalboard irgendwie zu sehr verfremdet, aber ich habe meine Pedale auf Anhieb wiedererkannt.
Kemper oder Modeller vs Amp:
Hmm, also für mich geht nichts über einen guten Amp mit Pedalen. Das wird der Kemper auch nicht ändern. Ich würde es immer bevorzugen einen guten Amp aus einer passenden Gitarrenbox zu hören. Ich höre ein abgenommenes Gitarrensignal nur dann, wenn es sein muß, z.B. wenn mit In-ear gespielt wird, oder kein Amp auf der Bühne brüllen darf usw.. Aber ein echter Gitarrenamp brüllt ja Frequenzen aus der Box, die ein Ton-Mensch wohl niemals in voller Güte auf die P.A.&Monitore jagen würde, sonst gehen andere Instrumente unter, zumindest habe ich bisher noch keinen Toningeniuer kennengelernt, der es geschafft hat, dass mein Sound exakt so aus der P.A. kommt, wie ich es beim spielen/hören aus der Box wahrnehme. Das heißt für mich, ein abgenommener Amp, ist für mich sowieso ein Kompromiss zu dem, was ich am liebsten hätte. Von daher kann so ein Teil mir niemals meine Amps ersetzen, außer aber es könnte über einen extra Ausgang plötzlich noch die Frequenzen simulieren, die den Unterschied zwischen abgenommenem Amp und Hörempfinden vor der Gitarrenbox ausmachen und dies auf eine zusätzliche Gitarrenbox jagen
)))))
Sorry für meine etwas vereinfachte Ausdrucksweise, aber mir fehlen bei solchen Themen oft die richtigen Begriffe, die es vermutlich auf den Punkt bringen würden. Hoffe ihr erahnt trotzdem was ich meine.
Achso, ein Punkt der mir aufgefallen ist:
Wir haben ja wirklich auf die Schnelle ein paar Profiles gemacht, ohne groß rumzuprobieren bzgl Mic-Positionen usw. Dabei ist es auch vorgekommen, dass wir mal ein Profile gemacht haben, welches für mich persönlich zuviel Latenz erzeugt hatte. Da stimmte das Spielgefühl für mich nicht. Beim nächsten Profile war jedoch wieder alles bestens. Vermutlich hängt dies auch damit zusammen, wie dynamisch man während des Feintunings (direkt nach dem Profile-Vorgang) spielt.
Vom Naylor haben wir am Schluß in Windeseile noch ein High-Gain Profile gemacht, welches jedoch nach dem Feintuningvorgang ziemlich anders klang als während des Profilings bzw. davor. Dieses Feintuning hat also scheinbar einen großen Einfluß. Aber mit ein bißchen nachregeln war auch das Profile völlig in Ordnung.
Toll fand ich auch die Option, mal eine andere, virtuelle Box dem Profile zuzuordnen. Wenn man also seinen Grundsound geil findet, aber man doch mal ein bißchen experimentieren will, kann man da interessante Ergebnisse erzielen, nette Sache!
Für mich wäre das Ziel aber einfach, die Amps die ich mag in diese Kiste zu packen und die Amps die mir für Top40-Zeug evtl fehlen noch hinzuzufügen und das scheint nach dem ersten "Beschnuppern" mit dem KPA machbar.
Das Noisegate vom KPA finde ich nicht so gut. Das reagiert mir zu offensichtlich, für mich dürfen Amps aber auch rauschen, von daher würde ich das Noisegate immer komplett ausmachen.
Stimmt, Der Kemper ist natürlich kein Modeller. Ich habe ihn lediglich so bezeichnet, da er bei mir nur für meine "Modeller-Anwendungen" zum tragen käme.
Und auch hier muß ich absolut zustimmen! Es wird sich mit der Zeit zeigen, wie gut sich der KPA in der Praxis bewährt. Ich werde auch mindestens 2-3 ausgiebigere Tests mit dem KPA machen, bevor ich ihn dann wirklich kaufe, da ich mich schon sehr oft von neuen Sachen auf Anhieb habe begeistern lassen und dann die "Tücken" erst im Nachhinein erkunden mußte.