Warum hat Mark Knopfler diese Dynamik?

Monkeyinme

Power-User
3 Jan 2007
2.994
35
Im Musikzimmer
Moin,
aus aktuellem Anlass habe ich dem Mark mal ĂŒber die Schulter geschaut und glaube etwas zur Dynamik von MK erfahren zu haben.

Spieltechnik wurde hier schon mal behandelt:

http://www.guitarworld.de/forum/spi...118,highlight,spieltechnik+mark+knopfler.html

Daraus haben wir gelernt, das egal mit welchem Geraffel Mark Knopfler spielt, es kommt immer Mark Knopfler raus. Kann also nur noch an den Fingern des Meisters liegen.

Aber die Dynamik? Hmm, hier ein paar Beobachtungen:
- Ja, er benutzt ein Volume Pedal, sehr unauffÀllig, aber er tut es. Nicht immer.
- Er bewegt die Finger kaum, es hat den Anschein als wÀre der Anschlag sehr sanft und nur selten mal laut.
- Viel wird mit den Greiffingern gemacht, ohne das es einen Unterschied in der Dynamik machen wĂŒrde.
- Die PU's sind extrem tief eingestellt. :!:

Meine Theorie dazu, leider nur ansatzweise getestet:
- Der nette Ă€ltere Herr schlĂ€gt mit der rechten Hand sehr sanft an, um ebenfalls mit der Greifhand spielen zu können. Und das ist ĂŒber die Jahre gereift...
- Der Violinton ist bei allem was ich gesehen habe aus dem Volumepedal, auch wenn ich anderswo anderes behauptet hab... :winke:
- Die Gitarre produziert recht geringen Output, und der Amp ist "weit" aufgerissen. WĂŒrde MK mit diesem Setup reinhauen wie ich in meine Saiten, wĂ€re es wahrscheinlich sehr laut. Aber durch das sanfte Anschlagen kommt halt ein schöner singender Ton aus dem Amp, bei dem die Röhrenendstufe schön komprimieren kann ohne wirklich laut zu sein.
- Diese Extremeinstellung geht hervorragend, wenn sie fĂŒr den ganzen Abend reicht. Und bei der Stilvielfalt geht das...
- Also spielt MK ausschließlich im unteren Drittel der Fingerdynamik, im Gegensatz zu vielen anderen Gitarristen.

So klingt es wenigstens in meinen Ohren.

Was meint ihr? Könnte das klappen?

Ciao
Monkey
 
Nein kann so nicht klappen!

Volumepedal benutzt Mark sehr oft anders kriegt man das alles
nicht hin und mĂŒsste immer die Hand an dem Volume Poti
haben was nicht gerade einfach ist.

Die PUs sind auf normaler Höhe,da kommt gut was schmatzendes raus!
Aufgerissen hat der Mann noch nie,das ist alles bis jetzt bei ihm 50/50 abgelaufen.

Viel SÀttigung ist da nur schÀdlich!

Ich als alter Tribute Spieler habe das bis jetzt immer so gemacht,
dass ich die die Potis soweit wie möglich zu gemacht habe Ton
nurn bisschen auf der Paula.Der Amp hat immer dabei auf
halber StÀrke gesÀuselt.

Der bewegt die Finger mehr als jeder anderer was man besonders im Solo von Sultans of Swing bemerkt!
Durch die besondere Stellung muss man da schon gut arbeiten!
Der Herr ist ja ein alter Akustik Spieler und hats daher auch gelernt.

Die Dynamiken kommen alle aus den Fingern,das ist halt der besondere Wechsel zwischen sanftem und starkem Anschlag.Er benutzt da am meisten den Daumen,was auch verstÀndlich ist.
 
Meiner bescheidenen Meinung nach, als momentaner SCXD-Homespieler, kommt das meiste an Marks Dynamik aus seiner rechten Hand und den FingernĂ€geln. Und wo und an welcher Stelle er die Saiten anreißt. Da ist auch ganz viel von den sogenannten Pinch Harmonics im Spiel. Macht ja keiner hier, ich weiß.

Bendings und Vibrato sind natĂŒrlich ebenfalls Sahne. Es ist wohl die Kombination aus beidem, sehr viel Feeling und weniger ist mehr.

Bei dem "Brothers in Arms" Video von V.H. - einfach jede Note ein Genuß.
 
Telly":2jzhbqhq schrieb:
Meiner bescheidenen Meinung nach, als momentaner SCXD-Homespieler, kommt das meiste an Marks Dynamik aus seiner rechten Hand und den FingernĂ€geln. Und wo und an welcher Stelle er die Saiten anreißt. Da ist auch ganz viel von den sogenannten Pinch Harmonics im Spiel. Macht ja keiner hier, ich weiß.

Bendings und Vibrato sind natĂŒrlich ebenfalls Sahne. Es ist wohl die Kombination aus beidem, sehr viel Feeling und weniger ist mehr.

Bei dem "Brothers in Arms" Video von V.H. - einfach jede Note ein Genuß.

Genau das ist sein Rezept! Ich hab Mark auch schon live gesehn, er hat unglaublich viel GefĂŒhl in seinem Spiel und lĂ€sst den einzelnen Ton leben - das haben nicht wirklich viele Gitarristen genau so drauf. Er spielt auch sehr gerne am Volume Pot seiner Gitarren und variiert halt sehr extrem mit seiner rechten Spielhand - Dynamik Dynamik Dynamik ;-)
 
To make a long story short:

Ich glaube, das er sich in einem anderen Dynamikbereich bewegt als die meisten Gitarristen.

Sprich wegen seiner Art des Anschlags (und den sehr niedrigen PU's) kommt durchaus ein "schwaches" Signal aus der Gitarre. Sein Setup ist recht heiß eingestellt. Durch diese Kombination hat er diesen schönen singenden Ton, bei dem auch sehr oft kein Anschlag zu hören ist. Auch ohne das Volumepedal. Das dient hauptsĂ€chlich fĂŒr Violinton und Anpassung an Band. Der zerrfreundlich eingestellte Amp unterstĂŒtzt die Dynamik durch den Bereich in dem sich das ganze abspielt.

Die PU's sind entweder nicht auf normaler Höhe oder alle anderen PU's, die ich bis jetzt gesehen habe, sind zu hoch. Aber ist auch nur ein Detail.

Pinch harmonics sind schön, aber wir sind hier bei Dynamik, nicht Spieltechnik. Macht hier keiner? Nichts anderes... Oder hast du den Smilie vergessen?

Und letztendlich: Viel Fingerkoordination und eher sanftes Spiel.

Ciao
Monkey
 
und seine Band ist so eingerichet, dass sie ihm diese Dynamik ermöglicht. Sie spielen stets laid back, so dass auch seine leisen Töne nicht untergehen, er andererseits aber mit peaks hervorstechen kann. Dynamik ist nicht Sache eines einzelnen.
 
picking dynamics heißt das denglische zauberwort ! hört euch im direkten vergleich die kollegen Larry Carlton und Jeff Beck an- auch die beiden herren beherrschen ihren ton mit hilfe von kontrolliertem anschlag (ob mit oder ohne pick), exakter linker hand und einem amp, der relativ weit aufgerissen ist und bei dem dadurch die endstufenröhren schon richtig arbeiten mĂŒssen. der verzerrungsgrad bzw. die kompression und das sustain hĂ€ngen demnach direkt an der signalstĂ€rke der gitarre, sprich des anschlags und der stellung des lautstĂ€rke-potis.
diese spielweise bzw. diese diese klang-Ă€sthetik erfordert vom spieler sehr viel technisches können und deckt unsauberheiten gnadenlos auf, ist im gegenzug aber dem ausdrucksvermögen der menschlichen stimme oder eines blas-instruments noch am nĂ€chsten. das macht es fĂŒr viele ja auch so anziehend....
 
Schnabelrock":25me7m93 schrieb:
Dynamik ist nicht Sache eines einzelnen.

Sagen wir's besser so: Dynamik ist nicht nur Sache eines einzelnen ;-)

Mit undynamischen Musikern auf Dauer zusammen zu arbeiten kostet nicht nur Nerven, sondern es raubt auch das Feeling und den Groove in einer Band. Ich erlebe das sehr hÀufig bei offenen Sessions - schlimm!

Man kann es allerdings lernen - einzeln und auch in und mit der kompletten Band. M.K. und seine tighte Band sind ein sehr gutes Beispiel dafĂŒr.
 
witzig, wo doch gerade das Sultans-Solo mit Kompressor (D.A. Orange Squeeze) eingespielt worden sein soll.
 
Sonny":3b6xl8hg schrieb:
ferdi":3b6xl8hg schrieb:
witzig, wo doch gerade das Sultans-Solo mit Kompressor (D.A. Orange Squeeze) eingespielt worden sein soll.

Das glaube ich nicht z.b. kann ich nicht glauben! :shock:

Wieso? Gilt die klangformende Verwendung eines Kompressor neuerdings als Sakrileg? Ich denke auch, dass man bei seiner Spielweise da gute Ergebnisse erzielen kann und es hört sich fĂŒr mich auch so an. So what?!

LG, Alex
 
Ohne Dir zu nahe zu treten wollen, Sonny, aber das ist schon der zweite Kommentar von Dir in diesem Thread, der mir ein reines "Wenn ich es nicht so mache, kann es nicht sein" signalisiert.
 
Telly":3fiiocth schrieb:
Bei dem "Brothers in Arms" Video von V.H. - einfach jede Note ein Genuß.

Echt?
gelangweilter kann man kaum gucken oder singen.
Zudem hat mich diese Kammfilterscheiße in der Tonspur dermaßen abgetörnt, daß ich ĂŒber daß moun.
tains.
nicht hinweggekommen bin.

monkey":3fiiocth schrieb:
Meine Theorie dazu, leider nur ansatzweise getestet:
Da haben wir das Problem.
Versuch macht kluch.

Viele GrĂŒĂŸe,
Woody
 
Sonny":2f5w1foo schrieb:
ferdi":2f5w1foo schrieb:
witzig, wo doch gerade das Sultans-Solo mit Kompressor (D.A. Orange Squeeze) eingespielt worden sein soll.

Das glaube ich nicht z.b. kann ich nicht glauben! :shock:

Is aber so. Und mit einem Fender Vibrolux, den er immer noch besitzt.

Allerdings kann der Mann auch spielen, das sollte man vielleicht nicht ganz außer acht lassen. :mrgreen:
 
Manche VerstÀrker komprimieren ja auch Clean schon wie Sau,
ob man da nun mit ner Trampelkiste nachhilft, oder nicht ist doch völlig wurst.
Das Ergebnis zÀhlt.

Viele GrĂŒĂŸe,
Woody
 
Sonny":2un9dyn0 schrieb:
Banger":2un9dyn0 schrieb:
Ohne Dir zu nahe zu treten wollen, Sonny, aber das ist schon der zweite Kommentar von Dir in diesem Thread, der mir ein reines "Wenn ich es nicht so mache, kann es nicht sein" signalisiert.

:stfu: fĂŒr immer

Das sollte nicht heißen "halt die Fresse", sondern dass Du Dich vielleicht mal damit auseinandersetzen solltest, dass es auch andere Lösungen als diejenigen gibt, die Dir am logischsten erscheinen.
 
meiner erfahrung nach werden so ziehmlich alle tracks einer produktion durch irgendwelche kompressoren gejagt, um einfach so viel signal auf's band bzw. die festplatte zu bekommen wie es eben noch geht (ohne zu zerren) und die musik dadurch kompakter und druckvoller klingen zu lassen. diese oft sehr hochwertigen gerĂ€te (3 mille sind normal...) lassen auch eine unverzerrt aufgenommene e-gitarre sehr satt und rund klingen, ohne daß der kompressions-effekt als solcher gleich zu erkennen ist ! auf der bĂŒhne eingestzte trampelkisten-kompressoren dienen mir zum beispiel in erster linie dazu, die pegelspitzen etwas zu zĂ€hmen und in zweiter linie auch als kleiner booster mit sustain-unterstĂŒtzung- hĂ€ngt aber vom jeweils benutzten amp ab und von der art mucke, die gespielt wird. der typische Nashville-tele-twĂ€nger z.b. schaltet seine kiste eher selten ab....
 
jedenfalls hab ich mir erstmal einen ANALOGMAN JUICER geschossen.

68f7_1.JPG


ich hatte mal einen MXR (der ja wie fast alle anderen Kompressoren auf der ROSS-Schaltung beruht) und habe ihn gehasst. Dieses Pumpen finde ich unertrÀglich.

Die Schaltung des Dan Armstrong Orange Squeezer (auf der der AM JUICER basiert) soll - soll! - ja ganz anders arbeiten, ohne Pumpen. Ich bin gespannt. Andere Arten von Boostern, die den Amp in die Kompression treiben, habe ich haufenweise durch.

Eschen-Strat => Kompressor => relativ cleaner Amp, ich freu mich drauf.
 
gitman":2eqnvmy5 schrieb:
picking dynamics heißt das denglische zauberwort ! hört euch im direkten vergleich die kollegen Larry Carlton und Jeff Beck an- auch die beiden herren beherrschen ihren ton mit hilfe von kontrolliertem anschlag (ob mit oder ohne pick), exakter linker hand und einem amp, der relativ weit aufgerissen ist und bei dem dadurch die endstufenröhren schon richtig arbeiten mĂŒssen. der verzerrungsgrad bzw. die kompression und das sustain hĂ€ngen demnach direkt an der signalstĂ€rke der gitarre, sprich des anschlags und der stellung des lautstĂ€rke-potis.
diese spielweise bzw. diese diese klang-Ă€sthetik erfordert vom spieler sehr viel technisches können und deckt unsauberheiten gnadenlos auf, ist im gegenzug aber dem ausdrucksvermögen der menschlichen stimme oder eines blas-instruments noch am nĂ€chsten. das macht es fĂŒr viele ja auch so anziehend....

Datt hab isch gemeint! Danke! Und es stimmt, diese Einstellung deckt jeden Fehler gnadenlos auf :fart:

@woody: Das ist eines der Probleme beim nur ansatzweise getestet. Das andere ist der dynamische Amp, der gerade in Teilen hier rum liegt und auf weitere Bearbeitung wartet... Mein Modeler bringt das nicht rĂŒber.

Ciao
Monkey
 
Schnabelrock":1cyy7gby schrieb:
und seine Band ist so eingerichet, dass sie ihm diese Dynamik ermöglicht. Sie spielen stets laid back, so dass auch seine leisen Töne nicht untergehen, er andererseits aber mit peaks hervorstechen kann. Dynamik ist nicht Sache eines einzelnen.

Ich korrigere dich ungerne aber Laid Back heisst nicht leise sondern im Timing eher weiter hinten bzw. relaxt. Geht auch laut.
Lg
Auge
 
Ich denke, er meinte "relaxt". Die Beobachtung habe ich auch gemacht, als ich Knopfler letztes Jahr live gesehen habe; die BĂŒhnenlautstĂ€rke muss wohl sehr piano sein, denn sowohl Knopfler als auch die anderen haben auch die leisen Parts mit (im Vergleich zu anderen Rock-Konzerten) relativ viel Abstand zum Mikro gesungen, ohne dass der Gesang unterging.
 
auge":3lbfczjq schrieb:
Schnabelrock":3lbfczjq schrieb:
und seine Band ist so eingerichet, dass sie ihm diese Dynamik ermöglicht. Sie spielen stets laid back, so dass auch seine leisen Töne nicht untergehen, er andererseits aber mit peaks hervorstechen kann. Dynamik ist nicht Sache eines einzelnen.

Ich korrigere dich ungerne aber Laid Back heisst nicht leise sondern im Timing eher weiter hinten bzw. relaxt. Geht auch laut.
Lg
Auge

Moin Auge,

das sind vielleicht regionale Unterschiede. Bei uns sagt man laid back fĂŒr beides ("zu spĂ€t" und "leise, ruhig"). Wobei fĂŒr "zu spĂ€t" eher "der schleppt" bzw. "hinter" benutzt wird.

Und Magman hat sicher recht. Dynamik ist nicht NUR Sache eines einzelnen.
 
ferdi":2c4d49up schrieb:
jedenfalls hab ich mir erstmal einen ANALOGMAN JUICER geschossen.

68f7_1.JPG


ich hatte mal einen MXR (der ja wie fast alle anderen Kompressoren auf der ROSS-Schaltung beruht) und habe ihn gehasst. Dieses Pumpen finde ich unertrÀglich.

Die Schaltung des Dan Armstrong Orange Squeezer (auf der der AM JUICER basiert) soll - soll! - ja ganz anders arbeiten, ohne Pumpen. Ich bin gespannt. Andere Arten von Boostern, die den Amp in die Kompression treiben, habe ich haufenweise durch.

Eschen-Strat => Kompressor => relativ cleaner Amp, ich freu mich drauf.

schon mal das Tonepress pedal von Barber probiert ? es hat ein mix-poti, der das komprimierte signal zu dem orig. signal beimischt- das lÀsst den pump-effekt
fein dosieren.
 

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