Ingo Ladiges":28yda1ey schrieb:
Die Profis machen das oft auch nicht anders und ich finde das entspannt ungemeint denn man kann ganz locker spielen ohne nach dem geglückten Anfang auf Nummer Sicher gehen zu müsssen damit der Rest auch gut wird.
Gruss
Ingo
nur zu den Soli als Ergänzung: Axe-Man aus den 80ern von Dokken (George Lynch) - der geneigte Saitenmann kennt ihn sicher -....hat angeblich (wer weiß ob es stimmt) 10-12 Stunden pro Solo gefeilt......
man kann es also sicher übertreiben....Firsttakes kennt man sicher auch von sich, aber ein ausgereiftes Solo, was zum Teil auch als "komponiert" zu berwerten ist, braucht schon seine Zeit. Ich würde hier mal so den Zeitfaktor 1 Stunde für ein wirklich handfestes, gut durchdachtes, "weitestgehend perfekt eingespieltes" Solo in die Runde werfen. Für komplexe Rhythmusarbeit in etwa den gleichen Faktor.....
Vieles reift ja erst beim Spielen und dann beim recorden. Anders ist es natürlich bei lifeerprobten Material - da wäre es sicher schön, wenn das eine oder andere beim 1mal funzt....die besten Ideen entstehen aber häufig, wenn man einfach drauf los spielt und seine Finger laufen lässt, auch wenn es oftmals nur die gewohnten abläufe und Bahnen sind.....man muss sich ja auch nicht ständig neu erfinden....
@pfälzer: ich stimme mit dir nicht überein, dass man immer Abstand für die Berwertung braucht. Ich merk es eigentlich meist bereits beim Einspielen, das war`s jetzt oder das war`s nicht...insofern breche ich auch häufig während des Einspielens ab, wenn ich ein schlechtes Gefühl habe. Die musikalische Berwertung des Inhaltes ist und bleibt subjektiv. Ob der zeitliche Abstand hier eine "objektivere" Bewertung ermöglicht lass ich mal dahingestellt.
Zum Teil hast du aber sicher recht, hört sich vieles mit Abstand anders an und wird dann nochmals probiert - allerdings ob es besser wird, lass ich auch mal dahingestellt. Ich habe jedenfalls oftmals Schelte erhalten, weil ich Takes wieder gelöscht habe.
Man sollte sich aber immer auf sich selbst verlassen, ausser man steht in einer Gemeinschaftsproduktion und alle sind geschlossen anderer Meinung - dann geht`s an`s Eingemachte. Im Homerecording Prozess muss man natürlich alles mit sich ausmachen, da ist eine gesunde Selbsteinschätzung (sh. Auge) auf allen Ebenen (Techniker, Musiker und Produzent) das beste Rezept. Auch wenn man Jahre später mal wieder reinhört und über vieles nur den Kopf Schütteln kann, finde ich es klug, wenn man sich eingesteht, das war zu diesem Zeitpunkt das, was ich als für mich passend empfunden habe...punktum!
Natürlich gibt es auch die Situationen, dass man eine Aufnahmesession hatte und sich völlig der Meinung der anderen untergeordnet hat und bei späterem Wiederauspacken sagen muss, dass Ergebnis passt und es war richtig, das ich meine Klappe gehalten habe....hatte ich auch oft! Subsummierend gehört das alles zur Lebenserfahrung eines Musikers und wirkt sich auf den Prozess der gesunden Selbsteinschätzung aus.....