Aufruf zur Teilname an der sogenannten Gema-Petition

mr_335

Power-User
31 Jan 2006
1.926
62
Rheinland Pfalz
Hallo liebe Mitmusiker,
ich möchte auch hier im Guitarworldforum auf die Petition zur Änderung der Gema-Gechäftspraktiken, der akutellen Lizenzverteilungs- und Erhebungsmodi und für eine bessere Transparenz, aufmerksam machen.

Wenn man sich die haarsträubenden Erfahrungen unter http://www.kult-werk.de/ durchliest oder sich ja auch teils an eigene Erfahrungen erinnert, ist es mehr als nötig, dass die Gema überprüft und ihre Strukturen verändert und die Verteilung und Erwirtschaftung der Gema-Lizenzen durchsichtiger gemacht werden.

Bitte unterzeichnet die Gema-Petition und faxt diese zur Kulturwerkstatt. Kostet ein paar Minuten Eurer Zeit und bewirkt vielleicht endlich eine Änderung.

Infos unter http://www.kult-werk.de/GEMA/GEMA.html
Download Petitionsformular:
http://www.kult-werk.de/GEMA/Artikel_Fo ... mular2.pdf

Danke!
 
Hi Mr355,

ich glaube, dass ist keine schlechte Idee.

Laufen die Bedingungen der GEMA derzeit so schlimm ab? Bzw. muss da stark reformiert werden? usw...

Ich hab mir http://www.kult-werk.de/GEMA/GEMA.html schon angesehen und durchgelesen. Ich war auch hier http://www.gema.de/.

Als "noch-nicht-in-Berührung-gekommer-Musiker" mit der GEMA, hab ich da keinen blassen Schimmer um was es da genau geht.
Das sie die Rechte der Künstler vertreten ist mir klar. Aber was da so hinter der Kulisse dieser Petition läuft, is mir etwas unklar... (Hoffentlich bin ich hier nicht der einzige)

Wenn einer Lust hat, das näher zu schildern, wäre das sehr hilfreich und zum Dank ausreichend verpflichtend. Früher oder später werd ich bzw. andere auch mit der GEMA in Konflikt geraten.

Mit überfreundlichem Gruß

Gitarrero100
 
Hi Gitarrero100,

die Probleme sind vielfältig. U.A., dass durch eine vor kurzem stattgefundene Novellierung, der für Liveveranstaltungen erhobenen Gema-Gebühren, viele kleinere Veranstalter es sich nicht mehr leisten können, Live-Musik zu veranstalten. Die sogen. Missverhältnisklausel wurde abgeschaft und durch eine Härtefallnachlassregelung ersetzt, die aber erst nach der erfolgten Rechnungslegung durch die Gema greifen kann.

Andere Dinge die im argen liegen, sind zB. die untransparente und unfaire Verteilung der Gema-Einnahmen, die ebenfalls nach einer Novellierung der Verteilungsmodi kaum noch Gelder beim Live-Künstler ankommen lassen, ausser er ist sehr sehr viel beschäftigt. Auf der Website gibts ja Berechnungsbeispiele, bei denen einem vor Staunen die Kinnlade bis zum Boden runterklappt.

Ich empfehle einfach in Ruhe die Beiträge unter http://www.kult-werk.de/GEMA/GEMA.html durchzulesen. Dann gruselt es einen aufs ärgste.
 
Ich bin schon vor einiger Zeit auf die Aktion von dem Künstler mit den 72.000 Meldebögen gestossen. Geile Sache ist das. :lol: Die Gema ist ein extremst angestaubter Verein.
Am besten ist es, das man nachweisen muss, das bei ner CD Pressung oder so, die Songs NICHT gema gemeldet sind.Und dannversuch mal bei der Gema jemanden zu finden...Katastrophe die Leute da...
 
Rotti":5r8nxa78 schrieb:
Möge sich jeder ein eigenes Bild darüber machen.

Jo,

ich habe unterzeichnet.

Ich weiß nicht, inwiefern die da Möglichkeiten haben einzugreifen, aber die GEMA, so sinnvoll sie prinzipiell ist, muss reformiert werden.


P.S:

Übrigens gibt es zur Abrechnungspraxis der GEMA auch eine Petition. Die ist wiederum mehr für Mitglieder interessant, kann aber auch so mal unterzeichnet werden, denke ich. Wer weiß, was die Zukunft bringt! ;-)

https://epetitionen.bundestag.de/index. ... ition=3827
 
Das hier erreichte mich soeben via Mail von einem guten Freund:

ERHÖHUNG DER GEMAGEBÜHREN um 600%!!!
Unterzeichnet die Petition !

Die Umsätze und Gewinne aus dem Verkauf von Tonträgern sind seit einigen Jahren massiv eingebrochen. Die GEMA bekommt das auch zu spüren und setzt nun auf den einzigen Musiksektor, in dem überhaupt noch Geld zu verdienen ist, nämlich die Live- Musik.
Die GEMA beabsichtigt ihre Gebühren um 600% zu erhöhen.

Deshalb wurde eine Petition beim deutschen Bundestag eingereicht, auf dass dieser die Abrechnungsmethode der GEMA überprüfe. Das Thema wird nur auf die Tagesordnung unseres Parlaments kommen, wenn bis 17. Juli 2009 - 50.000 Unterschriften
zusammen kommen. Am 19. Juni 2009 sind es bereits knapp 22.000 Unterschriften.
Sollte es nicht geschafft werden, die 600% Erhöhung der GEMA Gebühren für Konzerte zu stoppen, werden mit Sicherheit etliche Veranstalter weniger oder gar keine Konzerte mehr veranstalten wollen.

Hier der Link zur Petition:

https://epetitionen.bundestag.de/index. ... ition=4517

Man muss sich registrieren, aber das geht schnell! Bitte opfert diese 3 Minuten für diese Sache - es geht auch um unsere Kohle!
 
Banger":2w6kqznx schrieb:
Woher kommt jetzt auf einmal die Aufmerksamkeit? Die Meldung gab's bereits im Januar!

Berechtigte Frage - ich denke, weil der Termin der Mitzeichnung am 17. Juli endet und noch einige Unterschriften benötigt werden.
 
Und das auch zurecht :!:

hier mal der link zu dem Handelsblattartikel vom 29.01.09

http://www.handelsblatt.com/technologie ... hr;2136841



Die Reaktion der Gema

http://webwatcher.blogg.de/eintrag.php?id=482



angeblich will die GEMA jetzt auch an Nebengeschäften wie T-Shirt Verkäufen etc beteiligt werden .....


Erst soll man als Gema Mitglied 20 Teuro zahlen um eigene Musik
ins INet zu stellen, und dann wollen sie auch noch
ans Merchandising ran..... jehts noch


Wenn das alles so durchkäme, bräuchten wir wohl bei kleinen Live Gigs Verhältnisse wie beim Saufen im Chicago der 30er Jahre.
Alles illegal in Hinterzimmern mit Türstehern etc.



Gruß
 
Hallo,
ich habe leider garkeine Ahnung, weil noch nie Kontakt mit GEMA.
Aber eine Gebührenerhöhung von 600% klingt irgendwie willkürlich? Wurde dafür eine Begründung geliefert?
Und wieso dürfen die an "meinen"(stellv. für einen Künstler) T-Shirts mitverdienen wollen?

Viele Grüße,
Rio
 
Hi Rio

lies dir doch mal die beiden Artikellinks in meinem vorherigen Post durch,
da wird einiges erklärt was die Gema anstrebt.


Genau wie den Major Plattenfirmen brechen der GEMA die
Einnahmen aus CD verkäufen weg. Und das soll durch höhere
Gebühren z.B. bei Konzerten kompensiert werden.

Nicht Gema Mitglieder sind davon erstmal nicht direkt betroffen,
aber es bleibt die Frage ob es dann überhaupt noch Veranstalter
geben wird die das Risiko kleiner Konzerte (z.B. unter 500 Besuchern)
tragen wollen wenn die Gewinne (wenn es überhaupt welche gibt)
immer kleiner werden......


Grundsätzlich ist die GEMA natürlich ein gute Einrichtung,

aber die Politik der GEMA der letzten Jahre dient mMn
nur dazu den Gewinn für die Großen dieses Gewerbes
a la Dieter Bohlen etc zu maximieren, während die
Musiker die um jeden Gig kämpfen müssen und z.B.
nur von Live Gigs "leben" immer weniger Geld rausbekommen.
(Einführung des Rautenmodells vor einigen Jahren)
Als Gema Mitglied musst/müsstest du z.B. sogar Geld zahlen wenn
du deine eigene Musik auf deiner HP ins I -Net stellst.......

Die GEMA versucht eben zu kriegen was nur eben möglich ist :evil:
 
Hallo Leute!

Ich bin einfach nur sauer auf die Gema! :mad:

Sollen wir demnächst 30€ für jedes kleine Konzert hinlegen?
Also ich kann mir das nicht leisten!

Wie viele kleine Bands werden da drunter kaputt gehn?

Ich habe mitgezeichnet!

Alle mitmachen, wir haben die Chance was zu bewegen, also sollten wir das auch tun! Es geht hier um uns liebe Kollegen!

MfG atomic
 
Hallo Forum,

momentan erweckt die Diskussion hier den Eindruck, als ginge es bei dieser Petition um den klassischen Kampf "David vs. Goliath". Künstler gegen die GEMA. Dabei erscheint diese Einrichtung wie ein räuberischer Moloch, der verrückt geworden ist und noch im Sinken nach allem greift, was monetär ist.

0. Ein Blick ins Gesetz erhöht das Rechtsverständnis.

Art 17 GG: Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.

Es ist somit für die Wahrnehmung des Petitionsrechts gleichgültig, wieviele diese Petition unterzeichnen. Es sind keine 50.000 Unterschriften nötig ! Dieses Gerücht wurde nur in die Welt gesetzt, um dem Anliegen mehr Nachdruck zu verleihen, um es so aussehen zu lassen, als wäre halb Deutschland davon betroffen.
Es ist eben die Befürchtung, dass die Sachargumente alleine nicht ausreichen, um den Petitionsausschuss irgendwie irgendwohin zu bewegen. Ich für meinen Teil lasse mich nicht gern anlügen oder instrumentalisieren, auch nicht für einen, vermeintlich, guten Zweck.

1. Die GEMA ist keine staatliche Einrichtung, die vom Staat reformiert werden kann. Sie ist eine Inkassostelle für Künstler (Komponisten, Textdichter und Musikverlage).
Es handelt sich dabei um einen Wirtschaftsverein, wie z.B. eine GmbH. Die Satzung dieses Wirtschaftsvereins beruht auf Beschlüssen der Versammlung der ordentlichen Mitglieder. Das sind im Moment ca. 3.200. Hinzu kommen noch 34 Vertreter der außerordentlichen Mitglieder (erreichen Mindestumsatz nicht oder sind noch nicht lange genug dabei) und angeschlossenen Mitglieder.

Die Satzung der GEMA und die Verteilung der Erträge wird also von den ordentlichen Mitgliedern der GEMA (das sind Urheber also Komponisten und Textdichter sowie Musikverlage also Künstler) gemacht.

2. Die GEMA ist ein Verein zur Wahrnehmung der Rechte von Urhebern. Urheber dürfen bestimmen, ob und zu welchem Gegenwert, die eigene Musik aufgeführt werden darf. Wenn irgendein Urheber meint, er muss dafür einen überhöhten Preis verlangen, wer wollte ihn daran hindern? Der Bundestag?

3. Die hier besprochene Tariferhöhung betrifft die Tarife UK und VK. bevor sich wer aufregt, sollte er prüfen, ob der Aufreger überhaupt einer ist.

http://www.gema.de/musiknutzer/abspiele ... eberblick/


Das wäre es erst einmal. Ich bin durchaus bereit, mich dem besseren Argument zu beugen, aber bisher . . . naja.

Daniel
 
Hallo Nolinas!

Du hast sicher ein paar gute Argmente auf deiner Seite. Trotzdem halte ich es für sinnvoll, dass die politischen Vertreter in diesem Lande sich ab und an mit privatwirtschaftlichen/-rechtlichen Vorgängen befassen, und zwar dann, wenn es um, ich nenne es mal Dinge von gesamtgesellschaftlicher Relevanz geht. Und das ist bei der GEMA meiner Ansicht nach der Fall. Bei Energiepreisen oder Nahrungsmitteln begrüßen wir staatliche Regularien ja meist ebenfalls.

Selbst wenn alles gesetzeskonform ist, und das dürfte hier der Fall sein, besteht trotzdem Handlungsbedarf, uA auch deswegen, weil das Urheberrecht den modernen Lebensumständen nicht mehr richtig gerecht wird. Die Geschäftspraktiken der GEMA beruhen aber auf diesem Urheberrecht.

Die Diskussion, die im Moment geführt werden muss, ist: Wie kann das Urheberrecht so reformiert werden, das mittels Kreativität weiterhin Einkünfte zu erzielen sind, ohne das alltägliches Gebahren gleich strafbar wird. Als eine Vertretung der Urheber ist die GEMA deshalb genau der richtige Ansprechpartner für solch eine Diskussion. Vertreter der GEMA werden dabei sicher zu Wort kommen.

Die letzte Gebührenerhöhung der GEMA traf meines Wissens besonders die kleinen Internetradios. Viele haben damals aufgegeben. Geblieben sind die professionelleren. Das war sicher ebenfalls ein Ziel der Gebührenerhöhung. Mit Preisen läst sich eben auch "Politik" machen, deshalb muss die Politik sich ebenfalls manchmal einschalten.

Natürlich findet sich auf der Site der GEMA nirgendwo Information darüber, wie mit nicht geschützer Musik zu verfahren ist. Ich weigere mich zB ausdrücklich, mit von mir erbrachter (geistiger) Leistung andere Künstler/Musiker zu subventionieren, jedenfalls dann, wenn ich gar nicht gefragt werde. Wenn ich Covermukke machen will, dann muss ich auch einen Teil der Einkünfte an die Urheber abtreten. Das ist fair.

Das Geschäftsgebahren der GEMA stranguliert langfristig die Subkultur. Das führt dazu, dass sich auch (Mainstream-)Kultur kaum noch weiterentwickelt. Und das wiederum führt zu dem allgemein bemängelten Einheitsbrei, der langweilig wird, und den schließlich niemand mehr haben will. Davon haben auch die Künstler zu guter Letzt nichts. Deshalb besteht hier meiner Ansicht nach Handlungsbedarf. Eine Diskussion auf breiter gesellschaftlicher Basis würde ich für gut halten. Ist das nicht Politik? Wie wäre es zur Abwechslung mal mit ein bisschen Demokratie?

C-ya
 
schroeder":mga7z7ki schrieb:
Natürlich findet sich auf der Site der GEMA nirgendwo Information darüber, wie mit nicht geschützer Musik zu verfahren ist.

Das kann ich dir sagen:

Es gibt eine "Vermutungs-Klausel", oder ähnlich genannt. Konkret bedeutet das, dass du , wenn du GEMA-freie Musik aufführst, auch von der Gema belangt werden kannst, es sei denn, du weist anschließend nach, dass die Werke eben nicht Gebührenpflichtig nach GEMA sind.

Und zu Daniel:

Auch ein privat-wirtschaftliches Unternehmen, ein Verein sogar im Besonderen, kann nicht nach eigenen Gesetzen handeln.
Hier ist halt zu prüfen, ob das Vorgehen tatsächlich gesetzteskonform ist. Dieser Umstand ist vielen nicht mehr so ganz einleuchtend. Abgesehen von der Petition gibt es bereits Klagen von privaten Wirtschaftsunternehmen, die eben die Abrechnungpraxis der GEMA anfechten wollen.

Man kann in Deutschland nicht einfach nach Lust und Laune abrechnen. Das ist Fakt und wie die GEMA das handhabt, das versteht nunmal kein Mensch mehr. Das ist das Problem, nicht die GEMA selbst. Das die ordentlichen Mitglieder die jetztige Praxis stützen ist völlig selbstverständlich, denn sie sind es, die am meisten davon profitieren. Ob das rechtens ist, steht auf einem anderen Blatt, finde ich.

Die GEMA wird damit sicherlich auch ihren eigenen Mitgleidern in den Arsch treten. Viele sind halt nicht unter den " 1000 größten Komponisten" und deren Ausschüttung an Tantiemen ist eher gering, während die Belastung durch GEMA Gebühren, auch durch Aufführung eigener Werke!!, überproportional für kleine Veranstalter steigt. Generell kann dies dazu führen, dass, sagen wir mal ein durchschnittlich bekannter Jazz-Musiker, der durch kleine bis mittelgroße Clubs in DE tourt, nicht mal mehr seine eigene Musik aufführen kann, wenn er Mitglied der GEMA ist.
 
Marcello":3gxa9oby schrieb:
Es gibt eine "Vermutungs-Klausel", oder ähnlich genannt. Konkret bedeutet das, dass du , wenn du GEMA-freie Musik aufführst, auch von der Gema belangt werden kannst, es sei denn, du weist anschließend nach, dass die Werke eben nicht Gebührenpflichtig nach GEMA sind.

Ich nehme an, du meinst das Formular der GEMA, das man nach dem Gig ausfüllen muss. Wenn du nichts nachspielst und auch selbst nicht GEMA-Mitglied bist, bleibt es bis auf die allgemeinen Daten leer. Seltsamerweise brauchen das nicht alle Clubbetreiber.

C-ya
 
schroeder":1n5mrvj2 schrieb:
Seltsamerweise brauchen das nicht alle Clubbetreiber.

C-ya

Die haben vermutlich eine pauschale Vereinbarung..gibt es unter Umständen auch. Wie bereits gelesen. Die Tarife sind ein einziger Dschungel und erst auf deutliches Nachfragen, bekommt man dann auch "günstige" Lösungen genannt. Ansonsten wird erstmal satt abgerechnet.

Das die Gebühren höher sind als die Einnahmen ist sicher kein Einzelfall. Das kannste mir glauben...
 
@schroeder

Die Reform des gesamten Urheberrechtes ist ein dermaßen dickes Brett, dass vernünftigerweise nicht damit zu rechnen ist, dass da irgend jemand einen Bohrer ansetzt. Zudem ist bloß nationales Vorgehen dabei ziemlich sinnlos.

@marcello
Marcello":xqw9wio4 schrieb:
Das kann ich dir sagen:

Es gibt eine "Vermutungs-Klausel", oder ähnlich genannt. Konkret bedeutet das, dass du , wenn du GEMA-freie Musik aufführst, auch von der Gema belangt werden kannst, es sei denn, du weist anschließend nach, dass die Werke eben nicht Gebührenpflichtig nach GEMA sind.

Diese Vermutung wurde von Gerichten erfunden, nicht von der GEMA. Danach wurde sie allerdings in das Urheberrechtswahrnehmungsgesetz (genauer § 13c UrhWG) aufgenommen. Dieses Gesetz wurde vom Bundestag beschlossen und ebenfalls nicht von der GEMA.
Ganz ehrlich, wie soll das auch sonst funktionieren? Soll die GEMA nachweispflichtig sein, dass eine anmeldungspflichtige Veranstaltung stattgefunden hat, dass geschützte Inhalte darin vorkamen? Wie soll das gelingen?

0. Wir sind uns insoweit einig, dass sich bei der GEMA so einiges finden lässt, was verbesserungswürdig ist.

Mir erscheint z.B. die Vertretung der außerordentlichen Mitglieder nicht als „angemessene Wahrung der Belange“, wie es § 6 Abs. 2 UrhWG verlangt. Während die ordentlichen Mitglieder je eine Stimme (insgesamt 3200 )haben, müssen sich die ao Mitglieder 34 Stimmen mit 54.000 angeschlossenen „Mitgliedern“ teilen.

Ich wollte vor allem verdeutlichen, dass es sich hintergründig um einen Streit zwischen Künstlern handelt. Auf der einen Seite „erfolgreiche“ Urheber/Künstler (gemessen am über die GEMA erzielten Umsatz) und auf der anderen Seite nicht ganz so erfolgreiche Urheber/Künstler.

Sowohl die Vertretung der GEMA in Gestalt ihres Vorstandes, als auch die Satzung der GEMA und die Verteilungspläne sind genau so von den Urhebern/Künstlern gewollt und legitimiert.

Marcello":xqw9wio4 schrieb:
Auch ein privat-wirtschaftliches Unternehmen, ein Verein sogar im Besonderen, kann nicht nach eigenen Gesetzen handeln.
Hier ist halt zu prüfen, ob das Vorgehen tatsächlich gesetzteskonform ist.
Ja, aber nicht vom Petitionsausschuss des Bundestages. Dafür sind Gerichte und die Aufsichtsbehörde der GEMA, das Patentamt, zuständig.

1. Die GEMA ist gesetzlich verpflichtet die ihr übertragenen Rechte der Urheber/Künstler zu verfolgen. Sie kann sich das nicht aussuchen oder willkürlich entscheiden. Wenn ein einzelner Urheber mal fünfe gerade sein lassen kann, so kann das die GEMA nicht.

3. Einnahmenverteilung: „feste Regeln (Verteilungsplan) . . . , die ein willkürliches Vorgehen bei der Verteilung ausschließen. Der Verteilungsplan soll dem Grundsatz entsprechen, dass kulturell bedeutende Werke und Leistungen zu fördern sind.“ Mehr ist im UrhWG nicht zu finden.

4. Einnahmenerzielung: „zu angemessenen Bedingungen Nutzungsrechte einzuräumen“ Das ist dermaßen schwammig, dass eine rechtliche Prüfung wirklich schwerfällt.

5. Es ist recht einfach, darauf zu verweisen, dass unter Umständen die Einnahmen geringer sind als die abzuführenden Gebühren. Glaubt ihr tatsächlich, dass die genaue Abrechnung der Einnahmen (welche eigentlich? Eintritt, Sponsorengelder, veranstaltungsbezogene Konsumeinnahmen . . .) irgendwie eine Verbesserung darstellt? Wie soll das von den unzähligen Veranstaltern glaubhaft und nachprüfbar nachgewiesen werden? Wie soll das von der GEMA zuverlässig untersucht werden? Wieviele zusätzliche Mitarbeiter = Verwaltungskosten wären dafür wohl nötig?

Mitnichten ist die Nichtberücksichtigung der Einnahmen eine Idee der GEMA, sondern in § 13 Abs. 3 Satz 2 UrhWG aus Gründen der Vereinfachung ausdrücklich vorgesehen.

Es ist eben meistens nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.

Daniel
 

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