Brian May style

A

Anonymous

Guest
Hallo GW Gemeinde,

obwohl ich schon seit fast 1 Jahr regelmäßig hier reinschaue, registriere ich mich erst heute und bin -demnach- "der Neue" ! :oops:
Das heisst, ich sage Guten Tag und Servus. Bin nämlich Österreicher.
25, begeisterter (nicht zu verwechseln mit "begeisternder"..) Gitarrist einer Deutsch-Rock Band und ansonsten schnöder Angestellter.

Zu meiner plötzlichen Anmeldung hat mich die (unerwartete) Tatsache bewegt, dass auf eine brennende Frage von mir in diesem Forum nirgends eine Antwort zu finden war! :shock:

Der Brian May "Stil".

Zwar kann ich von mir behaupten, dass ich passabel Rockgitarre spiele und auch soliere, aber nur im bluesig/pentatonischen Bereich.
Was macht der Herr Mai denn eigentlich genau?

Seine speziellen Akkorde -und folgen sind dabei gar nicht so interressant für mich, sondern vielmehr seine Patterns und Läufe im Solospiel.
Dass er sehr melodisch spielt, ist mir klar, aber was sind die Grundlagen in seiner Art der Improvisation?

Würde mich gern eingehender mit dem Spiel dieses Ausnahmegitarristen beschäftigen und bin daher dankbar für jede kleine Anregung!

Bis die Tage,

Ce.
 
Servus,

Bei Brian May Soli bekomme ich auch immer Gänsehaut. Der Typ hat einen Mörderton und sein Spiel/ die Soli besteht eben nicht aus Pattern und Läufen, sondern sind immer so wunderbar in die Songs arrangiert und somit ein unverwechselbarer Bestandteil des Songs. Hinzu kommt eine unwahrscheinlich gute und eigene Phrasierung.

Wenn du Brian May Soli "checken" willst, solltest du dir alles holen, was May gemacht hat und diese eben "nachspielen". Neben dem reinen erkennen der Töne sollte man auch auf die Phrasierung achten. May´s Stil ist einfach zu speziell, als das man ihm über Pattern oder Licks auf die Spur kommen könnte, wie ich meine.

Von dort ausgehende, kann man das Tonmaterial des Herrn May natürlich analysieren, wobei das aber nicht viel vom "Standard" Pentatonik/"Kirchenmodi" abweichen wird. Das Geheimnis ist eher welcher Ton wann, wie, wo gespielt wird..

P.S: Ah ja eine Sache doch! Ich bin zwar nicht der Ober-Brian-May kenner, aber ich glaube, er setzt gerne und oft Unisono-Bendings ein..
 
Servus,

Brian May.....ja, das ist auch für mich immer noch einer meiner Favoriten. Weil er völlig unverwechselbar ist (auch wenn er Telecaster spielt) , weil er nirgendwo abgekupfert hat und weil er nie, bei aller Technik, kalt und unpersönlich klingt.

Ich habe viel über ihn und von ihm gelesen und natürlich wurde ihm immer wieder die Frage nach seiner Technik gestellt.

Und ich glaube ihm, wenn er dieser Frage immer etwas verständnislos gegenübersteht und sagt, er habe nie an seiner Technik gearbeitet.

Das ist ein Mann, der aus dem Bauch heraus spielt. Das kannst du nicht lernen. Dem kommst du auch nicht mit Lehrbüchern bei. Das ist ein emotionaler Gitarrist, der nur ein Techniker und Tüftler ist, wenn es um seinen Sound geht.

Und weil das so ist, hat auch wirklich ernsthaft nie jemand versucht, ihn zu kopieren. Ist wohl auch besser so.

Tom
 
Hi Fenderschänder,

schön auch wieder mal einen Ösi im Forum willkommen heissen zu dürfen
(nichts gegen unsere deutschen Gastgeber und Gitarrenfreunde :p ), wir sind eben doch eine verschwindende Minderheit hier im Forum! ;-)

Ich habe mich die letzten 5 Jahre mit BM beschäftigt und echt intensiv auseinandergesetzt. Und mein Nickname ist wirklich Programm.
Für mich ist er der beste Rockgitarrist, den Großbritannien je hervorgebracht hat. Und ich bin mir Leuten wie Clapton, Gallagher, Iommi, Page, Beck and so on absolut bewusst. Es ist halt seine einzigartige Technik, sein Sound und einfach alles.
Ein Hauptgrund, dass er spielt und klingt, wie er nun mal spielt und klingt, ist für mich die Tatsache, dass er keine (oder wirklich nur verschwindenst kleine) Wurzeln im Blues hat, wie fast alle namhaften Größen auf diesem Gebiet.
Seine Idole waren Bands wie "The Shadows" mit Lead-Gitarrist Hank Marvin. Hör dir ein paar Stücke dieser Band an, wie Marvin Solospiel definiert und interpretiert, dann bekommst du eine Ahnung, aus welcher Ecke Brian's Auffassung von Rockmusik stammt.
Natürlich spielte sich bei Hank Marvin -aus heutiger Sicht- alles 2 Ligen unter dem Level von Meister May ab, doch die Melodieführung ist in vielen Soloparts eine ganz ähnliche.
Ich denke, du solltest viel, viel Tonleitern üben, Dur+Moll.
Und wenn du dann zu Queen übst, wirst du, besonders weil du aus der recht rauhen und bluesigen Pentatonik kommst, sehr schnell feststellen, dass die Licks und Läufe von Brian May keine melodischen Wunderdinge sind, sondern vielmehr das Ergebnis von großem Talent und einer Menge Fleiss.

Als ich mir das erste Queen-Songbook zulegte, schlug ich es nach 1 Stunde krampfhaftestem Versuchen wieder zu und machte es erst 2 Monate später wieder auf. Heute denke ich, es ist grenzgenial solche Sachen zu komponieren/auf Platte zu verewigen, doch kann ich es nun zumindest relativ original nachspielen und-was ganz wichtig ist-in unsere eigenen Songs einfließen lassen.

Du kannst als Gitarrist nur profitieren, wenn du dir Brian May's Spiel anschaust und das Ein- oder Andere dabei hängen bleibt! :-D

Greets
Christoph.
 
MAYniac":1agdoesf schrieb:
Hi Fenderschänder,

schön auch wieder mal einen Ösi im Forum willkommen heissen zu dürfen
(nichts gegen unsere deutschen Gastgeber und Gitarrenfreunde :p ), wir sind eben doch eine verschwindende Minderheit hier im Forum! ;-)

Ist doch völlig egal, wer wo herkommt, Musik ist doch Gott sei Dank eine der wenigen Dinge, die völkerübergreifend funktionieren (meistens).

Brian May nachspielen?

Ich weiß nicht. Ist wie mit Elton John, Jethro Tull, Ry Cooder oder Little Feat. Oder dem Intro von "Sweet home Alabama". Mehr als eine im Zweifelsfall schlechte Kopie kommt dabei nicht heraus.

Tom
 
Hai,

ich meine gelesen zu haben, daß Brian May klassisches Klavier studiert hat und deshalb hat er wohl auch eine Herangehensweise an die Musik, die nicht auf der Gitarre und ihrer Schemata und Klischees basieren, sondern eher der Herangehensweise eines Musikers entsprechen, der mehrere Instrumente und klassische Musik erlernt hat. es steht also die Musik im Vordergrund und nicht das Instrument.
Das hat er übrigens mit einem anderen Gitarrenpionier gemein. Eddie Van Halen genoss auch eine Ausbildung am klassischen Klavier ehe er zur Rockgitarre griff. Das macht auch seine Tappinggeschichten plausibel.

Die Rockgitarristen sind doch geistig ein sehr inzestöser Haufen, da wird frischer Wind von außen gerne als Revolution gesehen.

Brian May ist übrigens auch nicht nur Gitarrist sondern teil des ganzen. Queen wäre nicht das Selbe ohen May und May wäre nicht der Selbe ohne Queen. Und gerade Mercury mit seinem ( auch musikalischen ) darstellerischen, an der Oper orientieren Pomp und Protz hatte sehr viel Einfluß auf May.
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten