Bühnenorganisation und Ablaufplanung

juergen2

Moderator
Teammitglied
24 Sep 2007
1.035
21
Saarland
Hallo,

Ich bin seit nunmher knapp 2 Jahren in einer neuen Band (diesmal als Bassist) unterwegs. Wir sind 5 Leute (dr, b, 2xg, voc) und spielen typische Partyrockmucke, reine Cover. Wir hatten ein paar Gigs, bei denen aber meist die Anlage gestellt wurde.

Im Spätsommer spielten wir dann einen Gig auf einem Dorffest, bei dem wir unsere eigene Anlage seit langem mal wieder mitbringen mussten. Es lief alles soweit gut, aber es gab hinterher von mir ein paar Gedanken zur Optimierung der Aufbau-/Abbauorganisation.

Da vermutlich noch einige hier in unserem Kreis mit ähnlichen Bandkonstellationen und Aufgabenstellungen unterwegs sind und sich in der Ausgangsituation wiederfinden könnten, stosse ich hiermit mal eine grundsätzliche Diskussion über Organisation und Ablaufplanung an.

Ich kopiere nachstehend einfach mal meine Manöverkritik-Mail an die Band mit meinen Beobachtungen und Rückschlüssen. Ist einiges zum Lesen, aber ist vielleicht ein Denkanstoss für den einen oder anderen und Grundlage einer Diskussion?

Ich hab noch ein paar schematische Bildchen mit reingebaut; die grünen Komponenten sind reine Transportbehältnisse und verschwinden wieder von der Bühne, die blauen bleiben dort.

*ab hier die Mail*

Vorab ein paar Beobachtungen, völlig wertfrei und in loser Reihenfolge, wie es mir gerade einfällt:

- Es war alles da, nichts wurde vergessen, es musste kaum improvisiert werden. Sehr gut!

- Der Bus wurde vollständig entladen und konnte danach schnell wieder vom Veranstaltungsort. Sehr gut!

- Das vorhandene Verpackunsgssystem sieht man oft (Kabelkiste, Lichtkiste(n), Ständerkiste...), geht aber meiner Meinung nach vom falschen Grundansatz aus (es ist funktional zusammengestellt, also Kabel bei Kabel, Ständer bei Ständer etc). Kann man so machen, kostet aber im Aufbau deutlich Zeit. Hier später mehr zu.

- Wir haben um 17:30 angefangen mit Ausladen, um 19:10 waren wir fertig für den Soundcheck.
Das ist eindeutig zu lang, ich behaupte das geht bei anderem Organisationsaufbau in deutlich unter einer Stunde
Und zwar mit dem heutigen Material (ich rede noch nicht von zusätzlich möglichen Zeiteinsparungen bei Veränderungen im Line-up wie digitale Stagebox, P16 etc).

- Laden am Proberaum erfolgte nach dem Prinzip „schweres nach vorne“. Im Grundansatz ist das schulbuchmässig; allerdings können wir bei unseren Kistengewichten die Achslastverteilung vernachlässigen da wir sehr viele in etwa gleich schwere Kisten haben.
Ausserdem ist der Radstand im Transporter so eng dass die richtige Verteilung kein Thema ist.
Da das Fahrzeug eh voll ausgeladen wird, ist auch das Thema „formschlüssige Anordnung“ kein Problem. Heisst als Folgerung, wir können die Reihenfolge genausogut bedarfsgerecht vornehmen.
Auch hier später mehr dazu.

- Nach dem Ausladen an der Bühne war selbige innerhalb küzester Zeit vollgestellt; jeder musste ständig irgendwas zum zweiten- oder drittenmal in die Hand nehmen um Platz zum Vorbeigehen, Verkabeln oder sonstwas zu schaffen.
Z.B. waren alle Mikro-, Noten und Gitarrenständer schon gleich zu Anfang auf der Bühne! Bei noch kleinere Bühne hätten wir den Overkill gehabt. Sehr ineffizient!

- Wir haben zu zweit je 15 Minuten mit Lichtaufbau zugebracht. Das kann man eindeutig optimieren bei entsprechender Vorbereitung.

- Was mir sehr gut gefallen hat war das Anpacken von jedermann. Im Grundansatz war auch die Arbeitszuteilung schon ok (Voc = PA, Drummer = Drums, Rest aussenrum). Das geht aber mit anderem Verpackungssystem noch genauer und damit effizienter.

- Gitarren waren schon zusammen mit allem anderen Krams auf der Bühne und schon recht früh ausgepackt auf den Gitarrenständern. Mehr als gefährlich und auch platzraubend!

- Es wurde ständig hin- und hergefragt „wo ist das, was ist das für ein Kabel, wo finde ich was, wo gehört das hin...“. Dafür dass dies der erste Einsatz mit eigenem Gedöns seit langem war lief das hervorragend.
Aber dennoch ist es einfacher wenn nicht jeder jeden fragen muss (im Prinzip das Kollektivgedächtbis anzapft) sondern wenn die Arbeitsmaterialien am Bedarf orientiert zusammengefasst sind. Dazu auch später mehr.

-„Heilige Koffer oder Kisten“ darf es nicht geben. Wenn jeder alles anpacken, ver- und entladen soll muss alles so verstaut sein dass nix passiert, auch ohne genaue Kenntnis des Inhalts. Zur Not mit Schaumstoff auspolstern damit nix drin rumfliegt oder so.

Ok, ich denke die o.g. Dinge kann jeder halbwegs nachvollziehen.

Wie fangen wir an?
Wenn man Abläufe plant, geht man in der Regel von der Produktion ausgehend retrograd, d.h. rückwärts vor. Unsere Produktion ist hier der schnelle Aufbau; also müssen wir alles, was davor liegt, so planen, dass der Aufbau schnellstmöglich erfolgen kann.

Wie sieht die ideale Reihenfolge des Aufbaus (der Produktion) aus?
Prämisse: Fahrzeug schnell entladen und weg, so wenig wie möglich umräumen und gegenseitiges Behindern auf der Bühne sowie keine Zeitvergeudung durch Materialsuche („hat jemand eine Verlängerung? Mehrfachstecker? Wo isssen das und jenes...“).

PA Türme rechts und links sowie Endstufenrack positionieren und verkabeln. Stromversorgung zum Endstufenrack (mit Verteilerfunktion für alle) legen.
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Drums auf die Bühne (da zeitaufwändig aufzubauen und zugleich Mittelpunkt, an dem sich alle anderen platztechnisch orientieren müssen) und aufbauen
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Lichtanlage rechts und links aufstellen (da diese immer am äussersten Bühnenrand stehen werden und sie, genau wie das Drumset, einen Fixpunkt darstellen um das man sich herumdrapieren muss.
Am Samstag wurde die Lichtanlage recht spät aufgestellt und erforderte zB bei den Gitarren ein Verschieben und neu arrangieren des Gitarren Line-up = Zeitverlust)
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Mischpult, Multicore und Stagebox positionieren
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Gitarren- und Bassverstärker hinstellen
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Monitorboxen positionieren und verkabeln
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Gitarren-Stressbretter hinstellen und mit Amp verkabeln. Gitarrenabnahme an Stagebox anschliessen
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Mikroständer aufstellen, Mikros dran und zur Stagebox
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Noten- und Gitarrenständer aufstellen, „Arbeitsplatz endgültig einrichten“.
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Bühne aufräumen! (hat am Samstag gut geklappt, das Bühnenbild war ok)

Gitarren auf die Bühne, Funktionscheck

Soundcheck

Pipi machen, Hände waschen, umziehen, Futter ;-)

Wenn man das so vornimmt, ist die Bühne immer weitestgehend begehbar, man muss nichts hin- und herräumen oder mehrmals in die Hand nehmen. Soweit d’accord?

Wie ihr seht, ist dieser ideale Aufbau mit unserem derzeitigen Verpackungssystem nicht machbar.

Was sollten wir also tun?

Grundsätzlich sollten wir vereinbaren dass jeder für seinen Kram bis zum Stromverteiler und Stagebox verantwortlich ist.
D.h., jeder bekommt am Endstufenrack (da legen wir die zentrale Stromzufuhr hin) genau eine Stromsteckdose und auch die Mikrokabel sowie Amp-Abnahmen sollte jeder in seiner persönlichen Kiste haben.

Alle kleinere Mehrfachsteckdosen die jeder so für seinen Kram (Stressbrett, Amp, Sender, Notenlicht etc) braucht sowie eine ausreichende Verlängerung bis zur zentralen Stromversorgung hat jeder bei seinem Zeug.

Damit ist die zentrale Kabelkiste schon fast obsolet und aus den Füssen.

Ideal wäre wenn jeder seinen Mikro- und Notenständer (und natürlich auch Mikrofone) ebenfalls in seiner persönlichen Kiste haben könnte. Muss aber nicht zwangsläufig.
Wie man sowas effektiv organisieren könnte können wir uns gerne im Detail anschauen, ich zeig euch gerne wie ich das bisher gelöst hatte (ich schreib das in einer separaten Mail sonst wirds zuviel)

Gitarren haben (wenn ihr mich fragt...) im Lieferwagen nichts verloren. Grund: am meisten bruchgefährdet, die Koffer und Softcases schützen bei Verrutschen von Ladung nicht wirklich.

Ausserdem mussten sie mit allem anderen Kram entladen werden um den Bus wegfahren zu können; auf der Bühne standen sie im Weg und unten lassen konnte man sie nicht wegen Diebstahlgefahr.

Also: Gitarren gehören in einen PKW. Ich unterstelle mal dass wir immer mit einem oder mehreren PKW mitfahren werden; hier gehören die Gitarren hin und kommen erst dann raus wenn sie dran sind, nämlich 5 Minuten vor dem Soundcheck!

Die PA-Verkabelung (und auch die Haltegurte) sollte (getrennt nach rechts/links) in einer eigenen kleinen Kiste oder Tasche mitgeführt werden (vielleicht im Endstufenrack? Platz?).
Ebenso die zentrale Stromzufuhr (2-fach, getrennt Audio / Licht).
Wir haben jede Menge Platz im Endstufenrack; vielleicht macht es Sinn hier eine 19‘‘-Mehrfachsteckdose mit Schutzschalter fest einzubauen als zentrale Stromanzapfstelle für jeden.

Frage auch zum Multicore; die Stagebox flog ziemlich ungeschützt an dem Schlauchwagen rum. Sollten wir es nicht auch im Endstufenrack fest anbringen und dann das Multicorekabel dann anstecken? Mit einem Harting-Multipinstecker ist das problemlos machbar.

Lichtanlage...mir hat sich der Sinn nicht erschlossen warum die einzelnen Lampen von den Traversen abgeschraubt waren.
Das macht nur dann Sinn wenn die Lampen einzeln in Watte verpackt werden sollen, aber sie landeten alle in derselben Kiste ohne zusätzlichen Schutz (was ok ist, die sind robust genug).
Aber warum abschrauben?
Vorschlag: Wir führen alles was zu einer Lichtseite gehört in ein Behältnis zusammen, genau wie bei den Gitarren mit dem Ein-Stecker-zur-Stromquelle-Prinzip.
Also Strahler angeschraubt an die Traversen, vorverkabelt an eine Mehrfachsteckdose (die an den Traversen fixiert ist) incl. Verlängerungskabel sowie den Ständer.
Beim Aufbau kann sich also einer eine Seite vornehmen, Ständer aufstellen, Traverse drauf, Kabel zur zentralen Stromversorgung legen, fertig.
2 Minuten statt 2x15 wie am Samstag.
Das muss keine Kiste sein, das könnte auch eine gut ausgepolsterte längliche Tasche sein ähnlich einer Golf-Tasche.
Grund: da wir zukünftig die PA und Licht ja ganz hinten stellen wollen / werden, kann die Lichtanlage auf die PA obendrauf und ist damit dort auch nicht bruchgefährdet.

Monitorboxen. Änhlich wie die PA sollten die Kabel für die Monitore in einem getrennten Behältnis (Tasche) mitgeführt werden; also auch Strom, Mehrfachsteckdosen, Linekabel etc..
Man könnte das noch optimieren wenn man grundsätzlich vereinbart dass jeder an seiner persönlichen Stromversorgung (Effektboard, Notenständerbeleuchtung, Drumsteuerung etc) noch eine Steckdose für „seinen“ Monitor vorhalten muss; dann spart man etliche Meter Kabel, Mehrfachsteckdosen etc und die Stromversorgung der Monitore ist wesentlich vereinfacht.

Ich fasse mal die Änderungen zusammen die wir verpackungstechnisch und organisatorisch machen müssten:

Kabelkiste in der jetzigen Form auflösen.
Stattdessen kleinere Taschen oder Kistchen für PA links, PA rechts, Monitore incl. Strom, Zentralstromversorgung die bedarfsgerecht zur Stelle sind.

Lichtanlage vormontieren und vorverkabeln und in zwei Behältnisse rechts / links mit Ständer und Verlängerungskabel aufteilen.

Gitarrenkisten einführen pro Gitarrist. Inhalt: Stressbrett, Multicore zum Amp, Mikros, Ständer, Verlängerungskabel sowie Mikrokabel/Ampabnahme.

Ladereihenfolge verändern:
Zuerst Ständerkiste (falls noch vorhanden), dann Gitarrenkisten, dann Monitore, dann Amps, Mischpult / Endstufenrack, Lichtanlage und HK-Anlage.

Eigentlich nicht dramatisch viel, würde uns aber meiner Meinung nach zeittechnisch sehr viel bringen.

Beim Abbau bringt das im übrigen umgekehrt genauso viel; und man kann die Lichtanlage bis fast zum Schluss anlassen, angenehmer Nebeneffekt!

*Mail Ende*

Wer es bis hierher mit Lesen geschafft hat sei bedankt...;-)

Wie macht ihr das, habt ihr ähnliche Erfahrungen?
Wie sieht eure Organisation aus?
Was haltet ihr von diesen grundsätzlichen Gedankengängen?

Und Feuer frei...

Vorweihnachtiche Grüsse

Michael
 
Hallo!

Danke für diesen Beitrag, ich freue mich auf die unterschiedlichen Sichtweisen.

Grundsätzlich finde ich es absolut richtig und gut, sich über diese Dinge Gedanken zu machen und sie auch im Bandkontext zu diskutieren und zu "verabschieden".

Hinsichtlich des Ablaufs des Aufbaus bin ich vollständig bei dir. Wir gehen ähnlich vor, es hängt natürlich von den verschiedenen Formationen ab, in denen gespielt wird.

Lediglich bei der "Verpackungsfrage" gehe ich einen völlig anderen Weg. Die zentrale Kabelkiste hat sich in meinen Formationen als nützlich und fast schon unabdingbar herausgestellt. In meiner Kabelkiste sind alle Mikrokabel und Klinkenkabel für die gesamte Band. "Das ist aber mein Mikrokabel" gibt es bei uns nicht, die kommen alle aus der Kiste, werden benutzt und kommen (aufgerollt und mit Kabelklette fixiert) da hinterher wieder rein. In der Kabelkiste sind auch noch ein Reservemikro, Patchkabel, zwei Daisy-Chains, Gaffatape, Kreppband und zwei D.I.-Boxen.

Die Kabelkiste steht beim Aufbau offen mitten auf der Bühne. Daneben liegt die "Stromtasche". Das ist die Tasche, in der wir Stromkabel transportieren. Hier gilt das gleiche. Alle Stromkabel kommen da raus, werden benutzt, kommen da wieder rein.

Die beiden Behältnisse werden wörtlich so bezeichnet, wodurch jeder weiß, wovon die Rede ist. Klingt albern, funktioniert aber. Darüber hinaus ist da mehr Material drin als wir brauchen, sprich: Reservekabel. Das ist ein Vorteil gegenüber der dezentralen Lösung, wo jeder seinen Kram hat: Es muss nicht jeder Backups mitbringen, es ist für Backups gesorgt.

Außerdem kann jeder für den anderen mit aufbauen. Wenn beispielsweise fast alles fertig ist, nur die Sängerin hat ihr Mikro noch nicht verkabelt, dann kann irgendwer eben dort ein Mikrokabel hin verlegen. Auch Mikroständer sind bei uns übrigens "Allgemeingut". Das vereinfacht vieles.

Ich transportiere meinen Kram in einer übergroßen Tasche, die mal für ein Multieffekt (Größe Tonelab) gedacht war. Die "Einsatztasche" - und jeder weiß, was damit gemeint ist - enthält neben meinen Reservesaiten, Plektren, Kapos etc. auch Setlisten, Papier, Stifte, Tempos, Haargummi für die Langhaarigen, Wäscheklammern, Kabelbinder etc.

Wenn die Sängerin beispielsweise noch was aus meinem Auto braucht, weiß sie, dass sie den Schlüssel entweder in der Einsatztasche findet oder ich ihn in der Hosentasche habe. An die Einsatztasche darf sie jederzeit, an die Hosentasche nie. Wenn sie ihn zurückbringt, stopft sie ihn in die Einsatztasche - weder frage ich lange, noch suche ich woanders.

Damit ist es einfach. In der "Kabelkiste" sind halt Audiokabel, in der "Stromtasche" Stromkabel und Verteiler und in der "Einsatztasche" alles, was sonst eventuell gebraucht wird. Und dahin kommt hinterher alles zurück.

Gruß

erniecaster
 
Moin,

interessanter Thread, den ich gerne mal mitverfolgen werde. Viel posten kann ich allerdings nicht, da mein Erfahrungsschatz noch recht begrenzt ist :)
 
Hi,
in verschiedenen Settings unterwegs gibt es Dinge die ich als vermeidbar ansehe.
1) Instrumente zu früh aufstellen und schon ein wenig einspielen während noch PA und Licht montiert wird und es viel andere Arbeit gibt.
2) Hektik und schlechte Stimmung beim Aufbau verbreiten.

Zum Ablauf:
PA und Licht wird in meinem Fall fast immer bereit gestellt. Falls nicht ist es was kleines. Trotzdem. PA, Drums, Keys und Licht zuerst. Dann alles andere.

Was ich als praktisch empfinde ist eine Kabeltrommel auf der alle XLR Kabel drauf sind (ineinandergesteckt). Das geht schnell und die Kabel haben eine schöne Form.
Weiters mag ich diese Mikroständertaschen weil die Ständer dann nicht gleich verranzt und zerschlagen aussehen.

Ansonsten hab ich mir noch nie soooo viele Gedanken gemacht zum Aufbau aber vielleicht ist das als Logistiker berufsbedingt :)

LG
Auge

PS: Da ich in verschiedensten Bands spiele hab ich während der Saison einen Hardwaretrolley fix im Auto. Da sind Mikro- Instrumenten- Noten- Younameit- Ständer drinnen. Somit bin ich vor Überraschungen bei diversen Bands vorbereitet.
Zusätzlich zu Gigbags und Rack hab ich eine ehemalige Notebooktasche in der Gesangsmikros, iPadhalter, iPad und diverser Kram drinnen sind. Das hat sich als praktisch und wegen der vielen Fächer auch als ordentlich herausgestellt.
 
Hallo,

wie ich finde ein sehr interessantes Thema. Bei meiner alten Band habe ich mit der Optimierung des Aufbaus auseinandergesetzt und damit auch die Auf- und Abbauzeiten drastisch verkürzt.

Wir haben folgendermaßen agiert:

- Zuerst die PA aufgestellt

- Dann die Einzelteile des Schlagzeugs auf die Bühne gestellt.

- Während der Drummer sein Set aufstellt verkabelt der Rest den Strom und die PA

- Die Cases, die der Drummer nicht mehr benötigt komme sofort von der Bühne runter und aus dem Weg räumen

- Aufstellen und Verkabelung der Backline

- Aufstellen der Instrumente

- Aufstellung der Mikros und Ständer

- Aufräumen der Cases vor der Bühne


Jeder muss wissen für was er zuständig ist.

Die Arbeiten dürfen sich nicht gegenseitig blockieren

Die Bühne darf nicht blockiert werden. Was hinten auf der Bühne steht muss zuerst aufgebaut werden.

Transportwege zur Bühne müssen frei bleiben

Wenn Equipment abgestellt nichts daran anlehnen oder aufeinanderstellen.

So arbeiten, dass man möglichst die Teile gleich auf ihren endgültigen Platz stellt und nur einmal anfassen muss.



Bei meiner jetzigen Band hat es eine Weile gebraucht bis ich die Leute dazu gebracht habe den Aufbau einigermaßen rationell vorzunehmen.

Da wurde das Zeug entweder wahllos auf oder vor der Bühne abgestellt. An den Cases hat man die Ständer oder Gitarren angelehnt und der andere Gitarrero hat sein Zubehör in Plastiktüten mitgebracht.


Gruß
 
Hallo!

Zu guter Letzt beim Aufbauen: Einer stellt sich vor die Bühne und weist ganz sachlich auf blöde hingestellte Sachen hin, die einfach nicht da hin gehören.

Aber mal ehrlich - das ist ja sowas von gar kein Rock´n Roll....

Gruß

e.
 
Was die Reihenfolge des Aufbaus angeht, arbeiten wir ganz ähnlich. Meist kommen die Roadies und ich zuerst, mehr oder weniger gleichzeitig mit dem Drummer, weil der immer ewig braucht. Dann stellen wir die PA und das Licht, damit bei deren Positionierung kein Kompromiß eingegangen werden muß.
Das Packsystem habe ich noch nie hinterfragt. Wir haben eine Kiste für Stromkabel (Verteiler, Verlängerungen, Euronetz) und eine für Mikrokabel. Spezielle Kabel befinden sich in den Taschen des Geräts, zu dem sie gehören (z.B. ein Firewire-Kabel und 6 Klinke-XLR-Adapter fürs Pult).
Das ist erfahrungsgemäß unkomplizierter, insbesondere beim Abbau. So kann z.B. unser Bassist auch was helfen, der sonst völlig überfordert wäre ;)
Der nächste Schritt ist immer das Strom legen. Dazu habe ich einen Plan gemacht, an welcher Stelle der Bühne wie viele Dosen benötigt werden (Bassistensicher, wiederum). Anschließend rücken die restlichen Musiker an und bauen ihr Zeug auf, am Ende kommen die Mikroständer dazu.
Meist räumt unsere Roadine zu der Zeit schon alles weg, was noch im Weg rumsteht. Ein echter Goldschatz, die Lady. Nur pinkeln gehen müssen wir selber.
 
Moin.
Ich mag allgemeine Kabel und Zubehörkisten. Wenn da nicht Spezialgerät dabei ist, kann jeder mit anpacken. Und was ist mit Ersatzmaterial? Das Mikrokabel doch mal einen Tick zu kurz, die Steckerleiste ist kaputt - dann muss doch wieder eine Kiste mit Ersatz mit.
Kabel und Stative sollten mehr oder weniger genormt sein. Dann braucht man auch nicht fragen wo das KabelX gerade ist. Es ist wie alle anderen Kabel in der Kabelkiste. Spezialstative(für die Keys zB aber auch die Drumteile) werden markiert und können dann eben auch von anderen Leuten aufgebaut werden.
Was ist denn wenn der Keyboarder, der auch die Lichtanlage aufbaut im Stau steht? Dann wird eben kein Licht aufgebaut? Das muss jeder können und eben auch jeder an die Kisten ran.
Instrumente gehören erst zum Schluss auf die Bühne und als erstes wieder abgebaut. Das ist sehr richtig und wichtig.

Zu Eurer Stromverteilung: Ihr habt einen zentralen Punkt mit Strom und da gehen alle direkt drauf? Also "Sternverteilung"? Wieviel Kabel legt ihr denn? Und dieser Punkt ist je nach Bühne mal links, mal mittig, mal rechts? Das würde mich bei einer Fehlersuche verrückt machen.
Ringleitung mit Verteilerpunkten einmal um die Bühne rum und dort wo jemand stehen soll, wird eine Verteilerdose (mit etwas "Kabelluft" falls die Position nicht ganz stimmt) gelegt. Die Verteilerdosen am Besten mit Kontrollleuchten und OHNE Schalter - bei Nutzung von Powercon erkennt man die Bühnenstromleitungen auch im Dunkeln.
PA und Lichtstrom geht getrennt. So kann man bei Problemen evtl das Licht ausmachen und die Backline über die Stromleitung fahren. Und man hat kein Brummen, wenn man das denn auch über verschiedene Stromphasen fährt.

Wir haben alle Kabel übrigens Farblich markiert und codiert. Gelb ist kurz(2-3m), rot 10m, blau 15m und länger. Die Band hat einen kompletten Satz Kabel in der Kiste plus 1-2 Ersatzkabel jeder Sorte(Klinke, XLR, Kaltgerätekabel) Licht und Tonkabel sind getrennt(siehe Stromtrennung oben), aber die Sachen werden auch mal getrennt verliehen.
Das funktioniert im Duo übrigens genauso wie in der Rockband.
Grdsaufbauprozedere:
Erst wird gemeinsam PA, Licht und Strom verteilt, dann baut jeder seinen Backlinekram auf. Hier wird dem Schlagwerker vom Sänger geholfen, der Bassist fast dem Keyboarder mit an usw. Dann direkt Line bzw Soundcheck und Thomannkartons, Gigbags, Jacken, Groupies werden dann von der Bühne mitgenommen.

Gruß
Ugorr
 

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