Neu! Baudoku Phantom Custom Phoenix SG !

unbedingt. die saitenlage ist ja oft ein einstieg ins frickeln.
aber wie es richtig gemacht wird mit bĂĽnden und sattel....
 
ede59 schrieb:
Ebenholz als Sattelmaterial nutze ich gerne bei Bässen.
Auch hier liefern die im Holz enthaltenen ätherischen Öle eine gute Schmierwirkung.

Auch das hat sich bei meiner "Sau Geil" als Sattel bestens bewährt.
Fügt sich auch schön ins Gesamtbild der komplett schwarzen Gitarre ein.
Ein Knochensattel wäre da irgentwie "Neger mit Goldzahn" ;-)

Ja, von Interesse! Weiter machen!
 
ede59 schrieb:
Lothar: Sollen wir mal eine kleine Exkursion zum Thema im Rahmen dieses Threads starten?

Ich kann mir vorstellen, daĂź es eventuell den Ein oder Anderen interressiert, weiĂź ich aber nicht.
Also an die Leser: ist dies von Interresse?

EDE


...unbedingt!

Mich würde nämlich vor allem interessieren, welchen Einfluss die Winkel der Sattelkerben (definierter Auflagepunkt, nicht gerader Saitenverlauf zur Kopfplatte etc.) interessieren und wie man sie genau und ordentlich hinbekommt.
 
Vielen Dank, Ede. Hab's schon gesehen... Aus meiner Sicht, als V-Liebhaber, eine wunderschöne Gitarre \m/

Grz, Marco

PS: ...einen schönen Bürzel hat sie auch ;-)
 
Gut, dann bublizieren wir demnächst eine ausführliche Erklärung zum Thema Sattel feilen und Bünde lecker machen.

Jetzt aber zunächst weiter mit der Zappa SG. Die soll ja ziemlich authentisch sein. Holzmacken und kleine Verfärbungen sowie spezielle Maserungsverläufe korrigiere ich bei Bedarf mit Airbruch nach...


[img:800x532]http://bilder.toplist100.org/phoenix-sg/dsc6230/aerbrush-12083115916257.jpg[/img]



[img:800x532]http://bilder.toplist100.org/phoenix-sg/dsc6229/test-spray-12083115375126.jpg[/img]

Dazu ist es notwendig die Pistole vorher zu justieren. Dazu noch ein wenig "warmschieĂźen" ( Nein, nicht warmscheiĂźen!!)



[img:800x1031]http://bilder.toplist100.org/phoenix-sg/dsc6232/peace-12083115727971.jpg[/img]

Das Ergebnis. Jetzt kommt der Klarlackpart. Übrigens, nicht in Nitro sondern in einem beständigeren, haltbareren Lack.

EDE
 
Tach mal wieder,

nachdem der Ede jetzt schwarze Striche auf Lefti SGs spritzt, werde ich das Thema Sattel etwas weiter führen. Das ist ja nichts grundsätzlich Neues, aber man kann ne Menge falsch und auch so einiges kaputt machen. Aber vorher sollten wir noch mit der 80er Jahre Messingmode aufräumen. Es gab ja in der Vergangenheit die "legendären" Messingsättel, bei denen Leersaiten angeblich ganau so klingen, wie gegriffene - also ich kann da nicht wirklich zustimmen - Messing war damals Mode und alles war in Messing, PU Rahmen,Schlagbretter etc. alles metallene und es hat die Gitarren schwerer gemacht, aber nicht besser klingend. So, jetzt bin ich das mal los.
Wir nehmen lieber Knochensättel, die lassen sich gut bearbeiten, und die Gitarre klingt mit den leeren Saiten sauber und offen, wenn er denn richtig gefeilt ist - und da ist der Knackpunkt - bei Sattel und Bünden kann man schnell einen Schaden anrichten. Na gut sagt der geneigte Leser, so´n Sattel kostet doch nur ein paar Öcken - was soll´s - aber ein gut gearbeiteter Sattel bringt Spielspaß und eine sauber spielbare Gitarre und das kommt erst mit Erfahrung. Ich denke der Ede und auch andere Kollegen, genau wie ich haben da "Lehrgeld" bezahlt und manches mehrfach machen müssen.

Ich habe mal wieder Basics beim Rockinger geborgt - es ist ja schlieĂźlich nicht falsch - ich zitiere und danke fĂĽr die Vorarbeit:

Ein korrekt gekerbter Sattel hat folgende Merkmale:

Die Mittellinien der Kerben haben den gleichen Abstand zueinander.
Die Kerben sind in der Auflagefläche glatt.
Die Kerben sind gerade so breit, dass die Saiten nicht darin festklemmen.
Die Saiten liegen nur zur Hälfte ihres Querschnitts in der Kerbe, d.h. jede Kerbe ist halb so tief wie der jeweilige Saitendurchmesser.

hier der Sattel mit den Markierungen:

[img:800x600]http://bilder.toplist100.org/img00074-20120831-1624/markierungen-6-12083116411971.jpg[/img]

Die folgende Beschreibung steht für das Kerben mit Sattelsägen:

Man nimmt das dünnste Sägeblatt und zieht über die Markierungen. Säge in beide Hände nehmen (zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger) und mit sanftem aber bestimmten Druck führen. So erhält man bei jeder Markierung eine Führungskerbe für das spätere endgültige Kerben mit den anderen Sägeblättern. Nun gilt es nämlich, die Kerben auf optimale Tiefe und Breite zu bringen. Hierbei ist noch zu beachten, dass der Winkel der Sattelkerbe etwas größer ist als der, den die Saite nach dem Aufziehen hat. Dadurch liegt die Saite nämlich nur auf dem vorderen Punkt des Sattels, also an der Griffbrettseite auf. Erstens schnarrt die Saite dann nicht im Sattel und zweitens gibt's bundreinheitsmäßig keine bösen Überraschungen.

[img:800x600]http://bilder.toplist100.org/img00075-20120831-1627/markierungen-jawoll-12083116376753.jpg[/img]

Fangen wir wieder mit der hohen e-Saite an: Das dünnste Sägeblatt zwischen Daumen und Zeigefinger beider Hände nehmen und mit sanftem Druck durch die Kerbe ziehen. Dann das Sägeblatt mit der zahnlosen Seite in die Kerbe und auf den 3. Bund legen. So kann man von der Seite her sehen, wieviel Luft noch zwischen Sägeblatt und 1. Bund ist. Es sollte so wenig sein, dass man gerade noch durchgucken kann, ca. 1/3 Millimeter (beim Bass ca. doppelt so viel). Nun also wieder- wie gehabt- tiefer sägen und dauernd kontrollieren. Zum Kontrollieren der Tiefe eignet sich aber generell das dünnste Blatt am besten.

Vorsicht ist geboten, denn man hat sehr schnell zu tief gesägt oder gefeilt und finale Sattelbearbeitung macht man nur mit aufgespannten Saiten und zumindest grob abgerichteten Bünden. Man kann sich aber vorab auf der Griffbrettseite eine Markierung mit spitzem Bleistift anzeichnen, die nicht durchgefeilt bzw. -gesägt werden sollte. Das hilft im Groben :)

Ach ja, noch was zum Messingsattel - der hat eigentlich nur Werkzeug stumpf gemacht - so jetzt wisst ihr´s

Schönes Wochenende wünsche ich

Lothar
 
DrBlooze schrieb:
. Ich denke der Ede und auch andere Kollegen, genau wie ich haben da "Lehrgeld" bezahlt und manches mehrfach machen mĂĽssen.


Ach ja, noch was zum Messingsattel - der hat eigentlich nur Werkzeug stumpf gemacht - so jetzt wisst ihr´s



Lothar

Ja, ich muĂź gestehen, daĂź es bei mir einige Jahre gedauert hat, einen Knochensattel sicher und sauber zu feilen.
Es mĂĽssen mehrere Parameter gleichzeitig stimmen: Der Abstand der Saiten zueinander, der Abstand vom Griffbrettrand , die Tiefe der Kerben, die Breite der Kerben und schlieĂźlich der richtige Winkelverlauf .

Und das alles von Hand , an einem einzigen Bauteil! Deshalb ist ein guter Knochensattel auch nicht ganz billig.

Also nicht ganz einfach, aber auch kein Hexenwerk. Im Folgenden zeigen wir Euch wie es geht!

Was übrigens neben Messing auch nicht geht, ist Plastik. Gut finde ich dagegen die Sättel aus Graphit.


So , eine weitere Woche ist rum, im Gitarrenbergwerk. Montag mehr !


EDE
 
Chrissi schrieb:
schönes T-Shirt ;-)

Mensch Ede!

Warum machst du sowas? Dat gibt doch wieder nur Ă„rger!
Wenn das der Woidke sieht, dĂĽrfen nachher in Brandenburg keine
Phantom-Gitarren mehr gespielt werden und die Dinger landen auf dem Indez,
dürfen dann also erst nach Erreichen der Volljährigkeit erworben und nicht mehr
öffentlich beworben werden. Das muss doch nicht sein!

:lol:
 
So, mal was anderes zwischendurch - habe heute PUs bei der Post abgeholt, weil der Zusteller wieder mal keine Lust hatte an meine Scheibe zu klopfen - sei´s drum.

Für meine Snapster habe ich ja eine P90 Bestückung ausgesucht und greife da grundsätzlich auf deutsche Hersteller zurück. Ich habe sowohl mit Leosounds, als auch mit Dead End PUs supergute Erfahrungen gemacht. Sie unterscheiden sich dahingehend, dass der Michael von Leosounds seine Modelle +/- ein paar % Abweichung wickelt ( er hat mir auch schon mal ein Unikat auf Standardbasis gemacht) und der Bernd von Dead End offen für spezielle Typen ist - auch gerne mal P90 mit Fender Poleabständen und in meinem Fall sind es ein Steg P90 mit Dummy Coil für beide PUs und ein Hals P90 mit Magnetschrauben statt der Barrenmagnete am Boden.
Das ergibt ein interessantes Gemisch von Brett (Steg) und fast schon stratig (Hals) und das Gemisch von beidem. Kombiniert mit der Positionierung des Hals PU (siehe ganz am Anfang) gibt das eine schöne offene Soundmelange.

Ich habe ganz bewuĂźt die groĂźen deutschen Herstellernamen weggelassen - die gibt es natĂĽrlich auch, aber ich habe nun mal ein Faible fĂĽr die Nische :)

So und demnächst wieder Fotos

Grüße aus MöWa

Lothar
 
DrBlooze schrieb:
... Aber vorher sollten wir noch mit der 80er Jahre Messingmode aufräumen. Es gab ja in der Vergangenheit die "legendären" Messingsättel, bei denen Leersaiten angeblich ganau so klingen, wie gegriffene - also ich kann da nicht wirklich zustimmen - Messing war damals Mode und alles war in Messing, PU Rahmen,Schlagbretter etc. alles metallene und es hat die Gitarren schwerer gemacht, aber nicht besser klingend. So, jetzt bin ich das mal los. ...

Diese Messing-Masche hat auch damals schon ganz andere geärgert. Ich habe einmal eine Geschichte gelesen, wonach Ibanez für eine Musikmesse eine Gitarre komplett aus Messing gebaut haben soll und die Gäste einlud, auf dieser zu spielen. Die Interessenten bekamen die Gitarre aber nicht einmal vom Boden hoch und glaubten, sie wäre angeschraubt gewesen. Aber es lag halt nur daran, dass sie 34 kg wog. - Der Sound hingegen soll recht dünn gewesen sein.

MfG

JerryCan

p.s.: Was die wohl heute auf dem Buntmetallmarkt wert gewesen wäre?!
 
JerryCan schrieb:
p.s.: Was die wohl heute auf dem Buntmetallmarkt wert gewesen wäre?!

Tja, im Laufe der Entwicklung der E-Gitarre sind eher sinnfreie Dinge zu
Recht verschwunden: inflationärer Messinggebrauch , Orgelgitarren, Doppelhals mit Gitarre und Bass auf EINEM Instrument.

Sinnvolle Konstruktionen wie etwa Headless oder der Gebrauch von Carbon sind dagegen beim Konsumenten gescheitert. Das Auge hat in Sachen Sound VOR dem Ohr gesiegt!
 
Das interessiert mich jetzt aber.
Ich habe eine Bassgitarre gesehen, bei der der Hals aus Carbon ist und das Griffbrett aus Ebonol.
Wie verhält sich denn das Material, bzw. welchen Einfluss nimmt das Material auf die Tonformung?
 
HerrBert schrieb:
Das interessiert mich jetzt aber.
Ich habe eine Bassgitarre gesehen, bei der der Hals aus Carbon ist und das Griffbrett aus Ebonol.
Wie verhält sich denn das Material, bzw. welchen Einfluss nimmt das Material auf die Tonformung?

Hi Herrbert,

Hälse aus Carbon klingen sehr ausgewogen, weil im Gegensatz zu Holz das Zeug homogen ist. Da es sich nicht bewegt , ist ein Griffbrett aus Phenol optimal.
Die Carbon Konstruktion erzeugt eine sehr gute Ansprache ( Attack) und eine gleichmäßige Tonentfaltung über das ganze Griffbrett. Aus Holz eigentlich so nicht hinzukriegen.

Bei Bässen ist der Vorteil von Carbon besonders deutlich hörbar, weil die Bassaite von Natur träge ist.

Pionier in Sachen Carbon ist Steinberger.

Instrumente der Firmen Status, Schack, Slapper, Clover , Modulus, Bogart, Vigier haben auĂźerdem einen hohen Verarbeitungsstandard.

Bis auf die Elektronik, die war in den 80ern noch entwicklungsbedĂĽrftig.
Ansonsten ist die Kombi Carbon/Headless immer noch absolutes Hi-End.

Wer so ein Gerät sein Eigen nennen kann , sollte es unbedingt behalten, die Zeit kommt nie wieder!

Das ganze ist kommerziell gescheitert, weil einfach zu radikal. Solche Instrumente spielen nur noch Insider wie z.B. der Basser von MUSE.

Ist Deine Frage damit beantwortet?

EDE
 
ede59 schrieb:
Wer so ein Gerät sein Eigen nennen kann , sollte es unbedingt behalten, die Zeit kommt nie wieder!

Das ganze ist aber kommerziell gescheitert, weil einfach zu radikal. Solche Instrumente spielen nur noch Insider wie z.B. der Basser von MUSE.

Ist Deine Frage damit beantwortet?

EDE

Ja danke Ede,

aber die Zeit kommt wieder. Denn die Bassgitarre von der ich sprach, ist neu und steht zu einem unschlagbaren Preis zum Verkauf.
Wahrscheinlich, weil die wegen dem Carbon-Hals keiner haben will.
 
Zum Thema Sattel Feilen hatte ich hier mal was geschrieben:
http://www.travelling-dippegucker.de/?p=628
Das mit dem Klick und Klack zur Höhenbestimmung ist wesentlich einfacher, als das Nachmessen und ist dennoch exakt genug.

Edit: weiter vorne wurde geschrieben, man solle eine Art Plateau lassen, wo die Saiten im Sattel aufliegen. Das sollte nicht so sein, sondern es muss einen klar definierten Auflagepunkt geben. Sonst schnarrt es. Ausserdem definiert dieser Punkt letztendlich die Mensur der Gitarre, auch wenn es nur wenige Millimeter sind.
 
ede59 schrieb:
Zum Sattel-feilen brauche ich also nichts mehr zu schreiben.
Doch. Solltest du.
ede59 schrieb:
Ja, gute Beschreibung
Ja schon. Aber ungefähr so fachkundig wie ein Arzt, der sagt "strecken sie mal die Zunge raus und sagen sie A", nachdem ich ihm erklärt habe, ich hätte Rückenschmerzen.

Also komm, mach hier nicht auf Diva und zick nicht rum wegen ein paar Spinnern und sach den Leuten, die es interessiert etwas Sachkundiges zum Thema Sattel. ;-) ;-) ;-)

Tom
 
little-feat schrieb:
ede59 schrieb:
Zum Sattel-feilen brauche ich also nichts mehr zu schreiben.
Doch. Solltest du.
ede59 schrieb:
Ja, gute Beschreibung
Ja schon. Aber ungefähr so fachkundig wie ein Arzt, der sagt "strecken sie mal die Zunge raus und sagen sie A", nachdem ich ihm erklärt habe, ich hätte Rückenschmerzen.

Also komm, mach hier nicht auf Diva und zick nicht rum wegen ein paar Spinnern und sach den Leuten, die es interessiert etwas Sachkundiges zum Thema Sattel. ;-) ;-) ;-)

Tom

Der Tom! Immer ganz vorne mit dabei! Ich will auch Sattel! ;-)
 
madler69 schrieb:
Der Tom! Immer ganz vorne mit dabei!

Ach was, ssstimmt doch ĂĽberhaupt nicht ;-)
Ich finde nur, das ist eine gute Sache, was die Beiden da abliefern. Und über Zwischenrufe von den billigen Plätzen sollte man sich nicht irritieren lassen.

Ede ist ja auch sonst kein Kind von Traurigkeit....also möge der Herr Nicht-Gitarrenbaumeister (wen interessieren schon Titel) zusammen mit dem anderen Laien :cool: das Werk im Interesse des Publikums hier bis zum Ende dokumentieren.

Ich zumindest finde es äußerst interessant :top: :top: Sonst noch wer???

Tom
 
little-feat schrieb:
...Sonst noch wer???

Tom

...ja ich!

Mich würde nach wie vor interessieren, wie man einen Sattel richtig feilt, wenn die Kopfplatte keinen geraden Saitenverlauf zulässt. Hier gibt es ja neben Gibson sehr extreme Formen wie z.B. bei alten Dean Gitarren.
 

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