Übt ihr noch oder spielt ihr nur?

earforce

earforce

Bekanntes Mitglied
25 Mai 2009
163
3
Südliches Ost-Westfalen
Hallo,

die Frage richtet sich hauptsächlich an die von Euch die so 20 Jahre und mehr spielen. Warum gerade dieser Zeitraum?

Nun, weil ich denke nach dieser Zeit (auch gerne früher) sollte man die Sache die man Spielen will doch so einigermaßen beherrschen. Es geht mir bei meiner Frage primär um die Beherrschung des Instruments Gitarre. Das ist aber nicht losgelöst von der Erfahrung im Zusammenspiel mit andern, Gigs, Recordingsession und ggf. auch CD Produktionen zu sehen. Solche Dinge haben direkt oder indirekt sicher Einfluss auf das eigene Spiel. Vorallem dann, wenn Sie einem über eine langen Zeitraum beschäftigen.

Ich habe dieser Tage gerade festgestellt, dass ich jetzt 30 Jahre die Gitarre in den Fingern habe. Es gab jedoch zwischen durch mal Pausen. Einmal sogar 2 Jahre am Stück, wo ich keine Gitarre mehr angefasst habe, obwohl diese immer in Griffweite standen. Mir heute vollkommen unverständlich. Das hatte zwar seinen Grund, aber das ist eine andere Geschichte.

Also grundsätzlich bin ich Autodidakt. Vor 30 Jahren habe ich mir durch andere Spieler so einiges zeigen lassen, was jedoch kein Unterricht war. Dann habe ich mir einschlägige Bücher gekauft und durchgearbeitet. Damals noch mit Folien Single und MC ausgestattet. Das war so die eine Schiene. Dadurch habe ich mir dann die mir nützlichen Scalen, Licks draufgeschafft. Damals ließ es meine Zeit noch zu, mehrere Stunden pro Tag zu spielen. Ich habe da viel zu Platten gejamt, und Tonleitern und andere Übung zur Fingerfertigkeit bzw. präzises Greifen gedudelt. Außerdem habe ich mir viele andere Gitarerros angesehen.

Später dann habe ich das alles kaum mehr gemacht, sondern nur noch die Dinge geübt, die ich für die Stücke brauchte, die wir mit der Band spielen wollten. Einige Zeit habe ich auch viel in Musikgeschäften rumgehangen, was aber am Gerät selbst nichts brachte. Sich mit Equipment auszukennen kann ja aber auch nicht schaden.

Seit einigen Jahren nun, spiele ich nur noch zur Freude für mich, quasi zur Entspannung, hin und wieder nehme ich auch mal was auf.
Üben in einem engeren Sinn tue fast nicht. Ich arbeite aber an meiner Tonbildung, an Phrasierungen. Außerdem habe ich vor einigen Jahren angefangen mir die 100 wichtigsten Licks und Riffs aus meinem Musikbereich (Blues bis Classik Rock) anzueignen bzw aufzufrischen. Von Künstlern oder Stücken, die mir gefallen versuche ich mir die Essentials zu erarbeiten. Ton für Ton habe ich mir weder Stile noch Solos je draufgeschafft. Hat mir immer der Ehrgeiz oder das Können gefehlt. Wobei - Können kommt ja nach üben - womit wir wieder beim Thema wären.

Außerdem sehe ich öfter, youtube sei Dank, Videos von Künstlern an, die mich interessieren. Oft sogar von welchen, die ich leider nie live zu sehen bekam, z.B. Roy Buchanan. Gerade wenn die Jungs alleine spielen, im Rahmen eines Interviews, Vorstellen der eignen signature Gitarre, workschops u.ä. kann man doch noch einiges einfangen. Versuche dann die Vibratos so hinzukriegen, Bendings nachzuvollziehen, Tonbildung halt.

Was macht ihr? Arbeitet ihr Stücke Ton für Ton durch, so lernt man ja auch Dinge, die man nicht so auf dem Zettel hat. Spielt ihr regelmäßig Tonleitern/Skala um die Finger zu schulen, beschäftigt ihr euch mit voicings?

Gruss
 
Ich spiele zwar erst seit 1 1/2 Jahren aber ich melde mich mal trotzdem.

Mit meinem Lehrer gehe ich grundsätzlich erstmal die Techniken, Skalen und Rhytmusarbeit an. Soli oder Songs die ich spielen möchte höre ich mir so weit es geht selbst raus. Wenn ich dann mal hänge gucke ich nach den Tabs... Mir geht es nicht darum ein Solo Ton für Ton zu spielen sondern eher darum das Gerüst zu erhalten(damit man es wiederkennt) und dann auch ruhig mal ein wenig etwas anderes reinspielen. Es gibt natürlich Soli(Ich denke gerade an Whole lotta love wo ich Ton für Ton arbeite) die einfach so gebracht werden müssen damit es gut klingt. Ansonsten übe ich(ja das kann man ruhig sagen) jeden Tag 3-4 Stunden mal beim Chatten, Musik hören, Konzerte gucken etc. Ich nehme mir aber nie vor und sage mir so jetzt übe ich mal 1 Stunde sondern mache es wenn ich möchte(was dauernd der Fall ist. Ausnahme hier ist natürlich das Raushören von Liedern wo ich auch gerne mal so eine Weile sitze und es versuche irgendwie hinzubekommen) ;-)

Das wars erstmal von mir.

Gruß,

Rabber
 
Bin relativ spät mit der Gitarre angefangen und hab mir eigentlich alles autodidaktisch beigebracht.

Hab vor drei Jahren mal wieder angefangen Unterricht zu nehmen, um mir die Akkorde, Skalen etc. draufzuschaffen. Hat zeitlich aber nicht wirklich hingehauen, was mich immer noch wurmt.

Bin in meinem Stil eigentlich ganz zufrieden, mein Ton ist o. k. usw., genügt mir aber nicht.

Meine letzten Unterrichtsstunden endeten eigentlich immer so, dass wir die Zeit verquatscht haben oder ich gespielt habe und mein Gitarrenlehrer (der supergut spielt und didaktisch eigentlich gut drauf ist) immer Equipment angeschleppt hat und wir Sounds verglichen haben. War zwar immer sehr kurzweilig, so kommt man aber nicht weiter. :(

Such mir wohl als nächstes einen Jazzgitarrenlehrer in D'dorf. So kann das nicht weitergehen.

Mein Ziel ist es jetzt aber nicht so zu klingen oder zu spielen, wie jemand anderes. Das wäre mir zu langweilig.

Fänd es klasse einfach mal bei den Herren Benson, Farlow, Ellis, Kessel, aber auch Metheny, Stern oder Scofield mitjammen zu können und in etwa zu wissen bzw. zu verstehen, was da so passiert.

Es ist also wohl Üben statt einfach nur Spielen angesagt ...
 
Mir geht und ging es ähnlich wie dir, earforce. Vor ca. 25 angefangen mit der Gitarre, zuerst 2 Jahre autodidaktisch, dann 2 Jahre mit Lehrer. Danach wieder autodidaktisch bzw. durch Nachahmung (nach CD oder seit einigen Jahren per PC-Video). Jammen zu CDs oder neuerdings Playalongs. Und immer die ganzen Jahre jammen und spielen mit irgendeiner Band oder auf Sessions.

Die technischen und theoretischen Grundlagen hatte ich in den ersten Jahren gelegt - danach kamen nur noch "praktische Übungen". Es reicht derzeit zum Hobbygitarristen. Einen Ehrgeiz, der beste, schnellste oder schönste Gitarrist (der Welt oder in meinem Dorf) zu sein, habe (hatte) ich nicht - ist (war) für mich sowieso nicht erreichbar.

Richtiges klassisches Üben ist das nicht - es bringt aber dennoch Einiges: Spaß und Freude an der Musik.

Die Musik ist mir sehr wichtig, aber nur Nr. 3 in meinem Leben nach Familie und Job. Sollte meine Frau mich mit den Kindern verlassen und/oder ich meine Arbeitsstelle verlieren (was ich mir beides natürlich nicht wünsche), würde ich vielleicht wieder mal klassisch Üben, da ich es grundsätzlich wichtig finde.

Hätte ich mich vor 20 Jahren für die Musik und gegen das Studium entschieden, hätte ich sicher viel viel viel mehr geübt und wäre vermutlich besser - habe ich aber nicht. Mein Leben lief anders - und das ist für mich persönlich auch gut so.
 
Guten Abend,
Nun, weil ich denke nach dieser Zeit (auch gerne früher) sollte man die Sache die man Spielen will doch so einigermaßen beherrschen.

tja, das ist ja das Problem.
;-)
Oder besser, dann fängt der Spaß / oder das Grausen - je nach Sichtweise - erst richtig an. Ich spiele seit über 37 Jahren Gitarre und die ersten 15 Jahre davon kann ich erstmal vergessen, das waren die grundlegensten Grundlagen (und manchmal denke ich ..shit, hast selbst da noch einiges nachzuholen)... vor allem die letzten 10-15 Jahre haben viel gebracht. Der Umstieg auf die akustische Gitarre, die Einsicht, dass Musik eine Sprache ist und Musik nicht nur Spiegelbild der Seele ist, sondern Ausdrucksform des Lebens an sich...solche Wege (klingt fast schon esotherisch) bringen in mir immer mehr die Essenz der Musik zu Tage. Und da geht es nicht mehr um höher, weiter, besser, tighter oder irgendeine andere Wertung, sondern fast ausschliesslich um den Genuss und die Freud, die mir Musik schenkt und die ich manchmal anderen damit schenke.

Die motorischen oder manche intellektuellen Fortschritte (abgesehen der obigen Einsichten) waren dagegen eher mager :eek:) bzw. Fähigkeiten kamen plötzlich ohne sie erübt zu haben, durchs einfache "Machen".
Auch Meditation und Yoga, gute Literatur, schöne meist gitarrenfreie Musik und inspirierende Menschen haben mich weitergebracht.

Zum Üben. Ich versuche zielgerichtet für Top40 Mucke zu üben und wenn ich mal eine technische Hürde sehe, dann suche ich und erübe eine Lösung. Ansonsten spiel ich einfach und lebe. Das reicht!

Ich weiss, die meisten lachen sich jetzt kaputt und es klingt total "Backwahn" und was weiss ich, aber is halt so.....
 
ich übe in dem ich spiele und aufnehme.
Es kommt selten vor, dass ich irgendwelche technische Geschichten konkret übe...ich mache das eigentlich nur, wenn ich etwas konkret benötige, z.B. für ein Liverepertoir oder eben für einen neuen Song, an dem ich gerade tüftel...

Ich spiele mittlerweile seit 25 Jahren E-Gitarre und kann sagen, die ersten 5 Jahre habe ich intensiv geübt und gespielt, täglich sicher 5 Stunden, von dieser technischen Grundfertigkeit, die ich mir da erarbeitet habe, kann ich heute noch zehren..... heute geht es mir eigentlich nur noch um das Gefühl und die Stimmung, die ich mit der Musik transportieren möchte. Das kann ich aus meiner Sicht am besten optimieren, indem ich mein Zeugs aufnehme und immer wieder daran feile, bis ich meinen Frieden damit gefunden habe.

Für mehr habe ich leider keine Zeit (50 Stundenjob, Familie...etc.pp)

VG
Oli
 
mr_335":2mmo56y3 schrieb:
Ich weiss, die meisten lachen sich jetzt kaputt und es klingt total "Backwahn" und was weiss ich, aber is halt so.....

Stimmt, das klingt so, ist aber kein Grund zum kaputt lachen. Jeder muss seinen Weg finden, das dauert manchmal lange.
Ich spiele auch seit 36 Jahren. Die ersten 5 oder 6 jahre autodidaktisch (ok, ich hatte vorher ein anderes Instrument gespielt und kannte daher ein paar Harmonien, Akkorde und konnte Noten lesen). Das Üben damals richtete sich danach, was bzw. wen ich nachmachen wollte: Richie Blackmore. Man kann sich vorstellen, das war nicht von Erfolg gekrönt.
Dann kam die lange Zeit (ca. 20 Jahre) des rumgeklimperns, Bands, wenig üben, viel spielen, eben was konkret gebraucht wurde.
Erst in den letzten 10 Jahren fing ich an, mit sowas wie einem "Konzept" an Techniken, Skalen und Geschwindigkeit zu arbeiten. Das war gut, ich habe jedoch fest gestellt, dass ich unzufriedener wurde. Ich dachte ich muss weiß Gott was aufholen, das kann nicht gelingen. Mit 50 habe ich dann begonnen, Gitarrenunterricht zu nehmen :cool:
Um mir erstmal wieder abzugewöhnen, was ich falsch gemacht habe. Jetzt bin ich soweit, nicht mehr so schnell wie Satriani, so perfekt wie Lukather und so außergewöhnlich wie Blackmore spielen zu wollen - was ich ja eh nie gekonnt hätte.
Hat lange gedauert und die Momente, wo ich mit mir und meinem (unperfekten) Spiel zufrieden und glücklich bin, werden häufiger.

@mr_335: meins klingt so gar nicht nach Bagwahn, die Erkenntnis und das Können aus 36-37] Jahren ist vielleicht sehr ähnlich.

Gruß, Micha
PS: gibt's eine Band im Köln/Bonner Raum, die einen Gitarristen sucht? Keine Volksmusik, keine Top40, sonst offen für vieles.
 
ollie":3efhx0ho schrieb:
ich übe in dem ich spiele und aufnehme.
Ich lese gerade (zugegeben, etwas lustlos, weil das Buch nach einer Weile albern esoterisch wirkt) "Music Lesson" von Victor Wooten.
Eine für mich sehr einleuchtende wie logische Aussage darin lautet: "Sprechen hast Du nicht durch Üben gelernt, sondern indem Du mit der Sprache gespielt hast".
Das finde ich klassen, denn ich hasse explizites Üben. Es langweilt, es frustriert, und kommt dem eigentlichen Einsatzzweck nicht immer nahe. Um die Sprach-Metapher aufzugreifen: Es ist toll, "supercalifragilisticexpialigetisch" in atemberaubendem Tempo aufsagen zu können, in der Praxis jedoch… den Rest könnt ihr euch denken. ;-)
Allerdings sitze ich gerne mit der Gitarre oder dem Bass auf dem Schoß und spiele vor mich hin - mal zu anderer Musik, mal einfach nur so für mich, und manchmal, so ganz überraschend, stelle ich fest, dass ich auf einmal Dinge kann, die ich vorher nicht geknackt bekommen habe.
 
Banger":1ctprcv0 schrieb:
ollie":1ctprcv0 schrieb:
ich übe in dem ich spiele und aufnehme.
Ich lese gerade (zugegeben, etwas lustlos, weil das Buch nach einer Weile albern esoterisch wirkt) "Music Lesson" von Victor Wooten.
Eine für mich sehr einleuchtende wie logische Aussage darin lautet: "Sprechen hast Du nicht durch Üben gelernt, sondern indem Du mit der Sprache gespielt hast".
Das finde ich klassen, denn ich hasse explizites Üben. Es langweilt, es frustriert, und kommt dem eigentlichen Einsatzzweck nicht immer nahe. Um die Sprach-Metapher aufzugreifen: Es ist toll, "supercalifragilisticexpialigetisch" in atemberaubendem Tempo aufsagen zu können, in der Praxis jedoch… den Rest könnt ihr euch denken. ;-)
Allerdings sitze ich gerne mit der Gitarre oder dem Bass auf dem Schoß und spiele vor mich hin - mal zu anderer Musik, mal einfach nur so für mich, und manchmal, so ganz überraschend, stelle ich fest, dass ich auf einmal Dinge kann, die ich vorher nicht geknackt bekommen habe.

+1

So ging es mit gestern beim Intro for Johnny B Goode und beim Solo von Whole Lotta Love ;-) Ich sitze rum denke mir ich probiers mal und es klappt(ok bei Johnny B Goode muss ich mich wohl leider hinsetzen und die Bendings wirklich üben sonst passt das Timing einfach nicht :roll:
 
mr_335":1n4rcvht schrieb:
Ich weiss, die meisten lachen sich jetzt kaputt und es klingt total "Backwahn" und was weiss ich, aber is halt so.....

Nee, gar nicht. Bei mir sind es auch gut 40 Jahre "dabei" und ich meine, die größten Fortschritte erst in den letzten 15 Jahren gemacht zu haben, in denen sich mir verschiedenste Erkenntnisse offenbart haben. So z.B. dass ich mit Sicherheit nicht mehr der beste Steve Vai-Klon aus meiner Stradt werden kann, dass es aber das Durchschnittspublikum auch eher peripher interessiert, ob ich gerade bei einem 160er Beat superlokrisch 64stel sweepe...

...und dass ich mich entsprechend mehr darauf konzentriere, dass ich das, was ich spiele, überzeugend, entspannt und mit möglichst gutem Ton abliefere.
 
Moin.
Über 20 Jahre spiele ich inzwischen Posaune. Ich hatte auch Phasen wo ich gar nicht geübt habe, was mich heute ein bißchen ärgert. Mittlerweile wird wieder geübt und ich denke ich werde besser. Der Ansatz als Blechbläser ist allerdings auch ein kleines gemeines Tier das gepflegt und gehegt werden will.
Ich habe spät mit der Gitarre angefangen(von ein paar Punkausflügen mal abgesehen) und zwar weil ich ein Akkordinstrument benötigt habe. Harmonielehre begreift man dadurch mMn besser und einfacher. Sollte mich und hat mich u.a. beim Improvisieren auf dem Hauptinstrument weit nach vorne gebracht.
Technik übe ich selten, ein paar Skalen kann ich und hören kann ich auch. Mich reizt aber eher eine gute Rythmusgitarre als Leadguitarheros. Was ich mittlerweile wirklich übe, mit Konzept und Plan usw. ist Bass. Auch hier viel Rythmik, Mikrotiming, Groovendes Spielen und Blattspiel. Leider kenne ich zu viele gute Bassisten und ich darf am Ende doch wieder Gitarre/Posaune spielen und/oder singen.
Nach viel Text: Ja ich übe, allerdings oft keine Gitarre. ;)
gruß
Ugorr
PS: @Rolli: Ich habe deinen "Backwahn"Ansatz ja oft gehört und gesehen. Auch wenn es esoterisch anmutet - es funktioniert ja prächtig um Deine beseelte Musik zu erreichen. Und das ist doch die Hauptsache.
 
Ich spiele seit mittlerweile 15 Jahren Gitarre, hab aber 7 Jahre davor Cello gespielt. Nach den ersten 3 Jahren auf dem Cello hab ich das Üben angefangen zu hassen... :-D
Zum Glück war meine Mutter da und hat jeden Tag mit mir eine halbe Stunde lang geübt. Dafür bin ich ihr sehr dankbar!!

Als die Gitarre dann ins Spiel kam, hab ich erstmal sehr viel geklimmpert.
Die Grundlagen habe ich auch eher im Zusammenspiel mit anderen gelernt. Ich hab also meine musikalische Jugend mehr im Probenraum mit Bands als im Übungszimmer verbracht.

Richtig angefangen zu üben, habe ich dann 2 Jahre vor meinem Gitarrenstudium. Bis vor 2-3 Jahren hat mir das Üben mal mehr- oft auch weniger Spaß gemacht.
Heute ist es so, dass ich sehr gerne übe.
Das liegt glaube ich daran, dass ich mich kaum noch mit grundsätzlichen Dingen des Gitarre spielens beschäftige, sondern eher mit Dingen, welche sofort mit einem naheliegenden Ziel verbunden sind. Z.B. kann das eine Sologitarrenversion eines Songs sein den ich mag oder ein Arrangement für mein Duo.

Darin blühe ich dann total auf und kann mich an meinem eigenen Fundus bedienen und diesen gleichzeitig noch vergrößern. Mit anderen Worten übe ich sehr spielerisch. Manchmal übt man dann natürlich auch was technisches. Das geht jedoch dann viel flüssiger von der Hand als noch vor ein paar Jahren.
Auf der anderen Seite kann ich in letzter Zeit viel kontrollierter und klarer üben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich viel Gitarrenunterricht gebe und mir dadurch noch einmal viele Gedanken übers Üben gemacht habe.
Sowieso hat das Unterrichten mir viele Schranken auf meinem Instrument geöffnet.

Ein paar Mal wurde schon erwähnt, dass man nach einer Weile bestimmte Einsichten bekommt. Das sehe ich genau so.
Mir geht es eher darum eine Stimmung zu transportieren als irgend etwas abgefahrenes auf meiner Gitarre zu demonstrieren. Dafür hab ich eh immer zu wenig Technik geübt... :-D

Sich von bestimmten Dingen loszulösen braucht auf jeden Fall ne Menge Zeit. Da muss wahrscheinlich jeder mal durch.

Viele Grüße
Micha
 
Hallo!

Mittlerweile lerne ich nur noch Songs und erarbeite und übe, was ich dort an Parts nicht beherrsche. Das tue ich dann auch mit Metronom, bis ich irgendwann merke, dass ich schon mit dem Song rumspiele.

Wenn es so weit ist, übe ich das ungern - dann spiele ich ihn den Song nur noch. Dann geht es mir auch schnell auf die Nerven, wenn ich den gleichen Song in der Probe fünfmal spielen soll, weil ihn irgendwer anders verkackt. Dabei geht die Qualität meines Spiels ganz schnell den Bach runter, denn fünfmal hintereinander kann ich den gleichen Song nicht ausdrucksvoll spielen.

Technische Übungen habe ich aufgegeben, denn ich habe gemerkt, dass ich später halt spiele, was ich den ganzen Tag übe. Das scheint anderen Leuten auch so zu gehen, denn nicht umsonst hört man solierende Gitarristen, die Tonleitern hoch und runter dudeln. Das finde ich doof, mache es nicht mehr und bin daher auch technisch nicht besonders gut und in Sachen Improvisation eher minder begabt. Meine wenigen Soli im Bandgefüge sind auf die jeweiligen Songs angepasst und dort mehr oder weniger gleich. Interessiert sowieso keinen außer der Musikerpolizei - und deren Meinung juckt mich nicht. Ich will ihre Frauen! ;-)

Dazu kommt mein persönlicher "Backwahn"-Ansatz, der mich in letzter Zeit immer wieder beschäftigt, über den ich hier aber nicht schreiben mag.

Gruß

erniecaster
 
Hallo nochmal,

erst mal vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Habe doch einiges wiedererkannt, was ich nicht geschrieben habe. z.B. das am Anfang viel Technik gemacht wurde um ganz schnell zu spielen und so.

@mr_335
Akustische Gitarre besitze ich nicht. Ich habe aber auch schon daran gedacht, ja - nicht umzusteigen, aber ergänzend dazu zu nehmen will ich mal sagen. Bei der E-Gitarre kann man sich ob der Technik ja doch sehr "verspielen". Bei einer Akustik ist man mehr auf die Musik konzentriert, könnte ich mir denken.

@pfaelzer
Schöner Gedanke von wegen Gitarre spielen, nicht Gitarre arbeiten. Ich glaube das ist das Ziel, aber der Weg geht über die Arbeit. Von nix kommt nix. Kommt halt darauf an wo man hin will.


Ich habe vor ca 4 Jahren mal etwas mit den Tasten angefangen. Fing damit an, dass ich ein Masterkeyboard fürs Homerecording gekauft habe. Da fängt man auch mal das "Klimmpern" an. Für die Gitarre hat es nicht so viel gebracht, aber ich würde schon sagen für den musikalischen Überblick.
 
Hi Earforce,

in so ziemlich allem, was Du im Eröffnungsposting schreibst, finde ich mich wieder! Das z.B. Von Künstlern oder Stücken, die mir gefallen versuche ich mir die Essentials zu erarbeiten mache ich genauso.

Ich bin auch Autodidakt. Und leider bin ich im Grunde meines Herzens auch noch stinkefaul! :oops:

D.h. ich habe leider immer nur das Notwendigste gemacht. Gelernt habe ich durch das Covern in verschiedenen Bands, wobei ich (aufgrund meiner Faulheit) die Stücke nie oder selten möglichsts nah am Original gespielt habe. Das hat wohl zumindest zu so etwas wie einem eigenen Ton geführt und zu einem lockeren Umgang mit der Materie :? (Naja, letzteres kann man ja auch versuchen, positiv zu sehen.)

Ich bereue aber eigentlich tatsächlich nichts, denn ich bin ganz zufrieden mit dem, was ich jetzt zustande bringe. Ich glaube ist es ist gar nicht schlecht, einfach etwas mehr auf das achten, was man kann, als auf das, was man so meint, noch können zu müssen. Vielleicht stellt man dann ja fest: Och, ist ja eigentlich gar nicht soo übel :) und man belastet sich weniger mit irgendwelchen vielleicht sogar zu hohen Ansprüchen und geht lockerer auf das zu, was noch kommt. Denn dazugelernt wird auch so immer, auch ohne große Disziplin ;-)

Das Resultat für mich: Ich beschäftige mich mit Voicings, Skalen und was auch immer... aber nur wenn ich Lust dazu habe und es mir gerade Spaß macht. Genau nach dem bereits genannten Motto: Gitarre spielen, nicht Gitarre arbeiten.
Da gibt es dann natürlich Phasen, wo die Lust und der Ansporn nicht so groß ist. Darüber mache ich mir dann aber keinen Kopf und spiel eben etwas weniger, denn die nächste Phase, in der es wieder richtig abgeht folgt zwangsläufig. Für mich steht ganz einfach der Spaß an erster Stelle.

Ich bin aber natürlich auch "nur" Hobbygitarrist. Als Profi würde man so wohl nicht satt. ;-)
 
Hi Diet,

das alles hätte auch ich über mich schreiben können... ;-)

You took the words right out of my mouth ^^

Gruß Peter
 
Hallo Gemeinde,

ich habe schon an anderer Stelle schon mal von meinem Werdegang erzählt, kann ich noch mal kurz anreißen und möchte auch gleich eine Frage abschicken.

ich habe auf Empfehlung der Grundschule mit Geige angefangen, hätte ich damals nicht diese Klänge einer verzerrten Gitarre vernommen, wäre ich sehr warscheinlich bei der Violine geblieben. Etwa mit 14 Jahren habe ich dann eine Konzertgitarre von meinen Eltern bekommen, ich sollte natürlich vernünftig Gitarre lernen.
Nach etwa 2 Jahren Unterricht wurde es mir zu langweilig, in den Sommerferien gejobbt und mir ne Paula gekauft, habe ich heute noch, Spitzenteil.
Habe vor mich hingeübt, rausgehört, gesehen, habe aber nochmal Unterricht genommen. Als ich wusste was Sache ist, habe ich mich selbst weiter autodidaktisch weitergebildet. Wenn jetzt jemand glaubt ich könne Noten lesen...Nö, hab ich nie gebraucht, Skalen antrainiert, das wars.

Heute übe ich nur sporadisch. Ist doch was länger geworden.
Aber jetzt zu meiner Frage: kann mir jemand Literatur empfehlen, die sich mit Akkordmelodie beschäftigt, das ist das, was mir noch fehlt, was ich möchte ist, Songs (Jazzklassiker) zu spielen, die nur durch die Akkorde die Melodie wiedergeben.

Danke
 
Ich habe relativ spät angefangen überhaupt ein Instrument zu erlernen. Etwa mit 13 oder 14 (heute bin ich 36) habe ich mich, aufgrund des gewachsenen Interesses an Musik, für die Gitarre entschieden – und besuchte daraufhin sechs Jahre lang fleissig klassischen Unterricht an der hiesigen Musikschule. Nach einem Jahr habe ich mir eine E-Gitarre, der eigentliche Grund für mein Interesse am Musikmachen, angeschafft. E-Gitarren-Unterricht hatte ich in meinen frühen Jahren allerdings nie und musste mir demzufolge praktisch alles selbst beibringen, was man auf der Klassikklampfe nicht gelernt hat.

Natürlich habe ich in den ersten Jahren auf beiden Instrumenten sehr, sehr viel geübt. Im Nachhinein wünschte ich mir jedoch, ich hätte damals die eine oder andere Stunde für die E-Gitarre besucht, um mir das eine oder andere zeigen zu lassen, das ich mir dann mühsam im Selbststudium habe draufschaffen müssen.

Während der Zeit mit den ersten beiden Bands (die eigentlich ein und dieselbe Band war – wir erfuhren lediglich einen Namens- und einen damit verbundenen Stilwechsel) habe ich nur am Anfang dazugelernt. Relativ schnell war ich technisch besser als die anderen und irgendwann stellte sich schleichend eine Lernfaulheit bei mir ein. Ich wusste ja, dass ich das, was ich spielen musste, blind, taub und stumm spielen konnte. Warum denn noch ‚sinnlos’ Zeit mit Üben verbraten? Eigentlich ein dummer Gedanke, denn ich habe immer sehr gerne Gitarre gespielt. Hätte ich wahrscheinlich jemanden gehabt, der mich gefordert hätte, wäre ich heute vielleicht ein besserer Musiker. Es hat sich leider innerhalb und ausserhalb der Band nicht ergeben. Natürlich habe ich für mich daheim stets Songs geschrieben und aufgenommen (geht für mich auch irgendwie unter ‚Üben’), welche jedoch nicht ins Konzept von ‚Manada’ passten. Wirklich faul war ich somit nicht. Es fehlte ganz einfach die Motivation noch mehr zu wollen, um dann noch mehr zu können.

Erst vor 2 1/2 Jahren, als ich mit ein paar Kumpels endlich eine neue Band ins Leben gerufen habe (‚Manada’ wurden dann vor 2 Jahren begraben), wurde mein Interesse am Üben wieder geweckt. Ich habe mir sogar Stunden auf der E-Gitarre gegönnt – nicht, um die Skala A oder B zu erlernen, sondern einfach um mich inspirieren zu lassen. Hier einen Kniff abholen, dort einen Trick abschauen. Das Instrument noch besser zu verstehen. Bei mir hat sich sozusagen der ‚Knopf’ gelöst und ich verbringe Stunden damit, wenn es die Zeit zulässt, um mir neue Sachen draufzuschaffen. Weil es sich, für mich, nun endlich lohnt.

Warum übe ich heute? Weil es viele Sachen gibt, die ich gerne spielen möchte, diese aber noch nicht spielen kann und ich ein starkes Verlangen danach habe, noch soviel zu lernen und zu können, was mir aus zeitlichen, privaten oder beruflichen Gründen möglich ist – dabei geht es nicht um zweihändige Tappings oder Sweepings, sondern um Ton, Bendings, Phrasierungen usw. (auch ein bisschen Theorie ist dabei – will ja verstehen, was ich da mache) Ich bin heute motivierter denn je, was das Üben betrifft. Auch macht es mir mehr Spass als vorher, da ich zwischenzeitlich mehr Sinn dahinter sehe und spüre.

Liebe Grüsse und einen frohen Montag

Marco
 
Komisch, vielleicht liegts am Alter, aber das für mich Wichtigste kam bisher überhaupt noch nicht zur Sprache (oder nur rudimentär eingebaut ...soweit ich gründlich gelesen habe):

SINGEN. Ich hab mit 12 Jahren angefangen, heisst ich klimpere jetzt seit, na, 49 Jährchen, bin immer noch kein Lead-Flitzefinger und übe kaum noch.
Aber vom ersten Tag an war innigster Wunsch und Antrieb Gitarre zur Stimmbegleitung zu lernen. Für Lieder, nicht Licks!

Es gab keine billigen Songbücher, keine kostenlosen Lyrics oder TAB-Downloads. Wir hatten kein Geld für teure Lehrstunden. Und keiner konnte mir die Harmoniestruktur und -Abfolge von "Yesterday" zeigen oder von anderen sakrisch komplizierten Beatles-Song-Griffen.
So war Blues schon damals die Rettung (aber mit dieser musikalischen Vorliebe war ich auch an Lagerfeuern sehr einsam ;-))

Mit 14 in der ersten Band - covern, na klar - war "Raushören" aus Radio-Tonbandmitschnitten tägliches Pflichtprogramm, und DAS war mein Gitarrenlehrer, hat meinen Ohren und Fingern mehr gebracht, als alle gedruckten Vorlagen. Singen war mir in die Wiege gelegt, das auf die Gitarre zu übertragen war und ist seitdem meine einzige Motivation beim Üben und Spielen in der Band.
Und ja, Rhytmusgitarre kann auch singen! Bloss...
komisch,
auf fast allen Sessions, die ich in meinem kurzen Leben bisher begleitete, wollte keiner der Herren Gitarreros ... SINGEN.

Wäre doch mal ein Ansatz, oder?
 
Das ist mal ein wirklich schönes Thema mit sehr vielen sehr interessanten Beiträgen! Ich habe sie mit großem Interesse gelesen.

Selbst übe ich nicht mehr, sondern spiele nur noch, habe aber irgendwie ein schlechtes Gewissen dabei, obwohl mir insbesondere Bangers Beitrag Mut macht ;-) ...

Wirklich intensiv geübt habe ich vor dem Musik-Lehramtsstudium und während des Studiums. Ich musste da klassische Gitarre belegen, obwohl ich vorher mehr E-Gitarre gespielt hatte - aber die E-Gitarre war als Instrument für das Lehramt der Sek. I damals halt nicht vorgesehen. Bzgl. der E-Gitarre hatte ich nie viel Unterricht gehabt, sondern einfach immer nur gespielt. Bei der klassischen Gitarre war das anders. Ich habe damit angefangen mit 10 Jahren und dann 4 Jahre seriösen Unterricht an einer öffentlichen Musikschule gehabt. Dann kam die Pubertät und die E-Gitarre - auch ein bisschen Unterricht - aber das meiste habe ich mir doch selbst angeeignet. Erst mit 19 habe ich im Hinblick auf das Studium wieder klassischen Gitarrenunterricht genommen und sowohl vor dem Studium als auch im Studium sehr, sehr gute Lehrer gehabt und wirklich viel geübt.

Obwohl ich dann ein relativ passables Niveau auf der klassischen Gitarre erreicht hatte, spiele ich sie heute gar nicht mehr. Für mittelmäßige Talente wie mich ist sie einfach ein frustrierendes Instrument - so filigran, so leise, so sensibel. Selbst bei ziemlich guten Gitarristen hört man mehr Nebengeräusche als ernst gemeinte Töne. Und ich bin halt kein Virtuose - bloß ein gewöhnlicher Musiklehrer.

Heutzutage ist mein Alltags-Gitarrenspiel Liedbegleitung auf der Stahlsaiten-Akustikgitarre. Das mache ich jeden Tag. Daneben spiele ich E-Gitarre und E-Bass - auch fast jeden Tag, aber ich übe höchst selten. E-Bass und E-Gitarre habe ich eigentlich "nur" spielerisch gelernt. Heute glaube ich einerseits, dass mir eine systematischere Herangehensweise gut getan hätte, um technisch ein höheres Niveau zu erreichen. Andererseits glaube ich, dass ich vielleicht nur noch Klavier spielen würde, wenn ich auch das noch "systematisch" geübt hätte.

Eine kindliche Herangehensweise an die Dinge ist manchmal wirklich hilfreich.

Edit: ein wesentlicher Unterschied zwischen Stahlsaiten-Akustik/Bass/E-Gitarre und klassischer Gitarre fällt mir noch ein: die klassische Gitarre habe ich intensiv geübt, aber fast immer nur für mich alleine gespielt. E-Gitarre, E-Bass und Steelstring habe ich in den unterschiedlichsten Rollen als Lehrer, Instrumentallehrer, Begleiter und Mitglied diverser Bands gespielt. Das Spiel in Gruppen mit anderen Menschen ist inspirierender als das Solospiel. Daher sind die Rhythmusgitarristen in Rockbands ja auch meistens die besseren "Musiker" als die "Solo-" oder "Leadgitarristen" es sind ;-).
 
Interessanter thread! Dank an die werten Kollegen für die anregenden posts!

Seit gut vier Jahren bin ich ohne Band, 2008 – 2010 halbwegs regelmäßige Teilnahme an einer Blues-Session, die leider keine Spielstätte mehr hat. Also über ziemlich lange Zeit fast keine Probe, sporadisches Spielen und mangelnde Motivation zum Üben. Klar, ich war unzufrieden damit.
Zum Glück sieht’s seit diesem Frühjahr anders aus. Ich übe wieder gezielt Songs und versuche mich an Musikrichtungen, die ich als Spieler vorher hatte links liegen lassen, z.B. Country und Bluesrock – beides im weitesten Sinne verstanden. Ein Motiv dafür: Endlich im Gespräch mit Musikerkollegen wegzukommen von „Ich habe dies und das lange gespielt.“

Hier wurde schon von anderen gepostet, dass die Beschäftigung mit gitarrenfremder Musik hilfreich sei. Ich möchte diesen Gedanken bekräftigen. Vor Monaten wurde für mich der Trompeter Harry „Sweets“ Edison zu einer anhaltend ergiebigen Inspirationsquelle, um es etwas hochtrabend auszudrücken. Edison wurde groß in Count Basies Big Band und trat um 1960 als berüchtigt wortkarger Bluesspieler in Erscheinung. Zumindest für ein paar Jahre hatte sich Edison (wie viele große Jazzer) das Abspulen von Läufen und Motivketten untersagt.
Es ist vielleicht kein sinnvolles Ziel, ein Solo von Edison (hier exemplarisch für einen Bläser) auf der Gitarre nachzuspielen. Die aktive Auseinandersetzung mit solcher Spielweise bringt aber durchaus etwas für mich als Saitenquäler: Das Einüben einer durch die Atmung geprägten Phrasierung, das bewusste Einbauen von Sprüngen, das Wiederholen unterschiedlich artikulierter Noten, das Aufbauen ungitarristischer Spannungsbögen.

Bloß meine 1000 Lire! Es gibt 1001 gute Gründe und Ziele für das Üben, wie in diesem thread ja deutlich wird.

Gruß Moby
 
Blues-Verne":3pu2dgtl schrieb:
auf fast allen Sessions, die ich in meinem kurzen Leben bisher begleitete, wollte keiner der Herren Gitarreros ... SINGEN.

Wäre doch mal ein Ansatz, oder?

es ist schön wenn man zum Gitarrespielen auch singen kann. Ist aber keine Pflichtübung. Genauso wie man nicht zwangsläufig auch noch die Drums beherrschen muss (es gibt zwar auch hier Puristen die behaupten, ein guter Klampfer muss auch halbwegs Schlagzeug spielen können).
Zunächst lernt und spielt man ein Instrument ....
Um gut zu werden, muss man nicht singen können. Genauso wie ein Sänger nicht zwangsläufig ein Instrument beherrschen muss......
Es ist aber sicher nicht verkehrt....
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten