Weniger Equipment schleppen; Mikroabnahme von kleinen Amps

A

Anonymous

Guest
Mit dem Sound ist man ja bekanntlich nie zufrieden. Kompensiert wird das duch Ampneukäufe, dickere Boxen etc.. Zumindest glaubt man das so kompensieren zu können.
Trotzdem sind die Ergebnisse im Probenraum oder auch auf der Bühne mitunter immer wieder ernüchternd.

So habe ich nun vor einen kleinen 8" Röhrencombo einfach mal ein Mikro gestellt, den Verstärker nur auf Zimmerlautstärke eingepegelt und so letztendlich nur über die PA den Probenraum laut gemacht ... :shock:

Das was da raus kam war genial. Endlich der räumlichen Klang, den ich immer vermisst hatte. Voll und satt im Sound, sehr akzentuiert. Keine toten Schallbereiche. Sauberes Feedback aus den Monitorboxen vor mir. Kurzum ich bin begeistert! :idea:

Nun frage ich mich bei diesem guten Ergebnis natürlich ob es überhaupt noch Sinn macht große Amps und/oder Boxen mitzuschleppen. Das Spielgefühl ist so einfach genial. Keinesfalls vergleichbar mit der Option einfach einen Modeler in die PA zu stecken ...

So in dieser Konstellation sehe ich mich sogar mit 5W für's Stadion gerüstet. Meine einzige Investition war ein geeignetes preiswertes Mikro ... :cool:
 
..also mich wundert schon, dass du mit einem 8" zufrieden bist. Das entspricht zumindest nicht komplett meiner Erfahrung, gerade, wenn es um etwas sattere und mehr als nur minimal angezerrte Sachen geht haben mir 8" immer ein wenig den Spaß verdorben, weil sie einfach schnell in die Knie gehen. Ansonsten gebe ich dir Recht: groß ist nicht unbedingt Voraussetzung für großartig.
 
Naja, du bist halt immer auf ein gutes Monitor System angewiesen. Und das hat man ja bekanntlich nicht immer. Zumindest ist es auch immer wieder ein anderes. Daher finde ich die Theorie ein wenig gewagt...
 
Moin,

mir ist diese Art "Wall Of Sound" irgendwann tierisch auf den Geist gegangen. Richtig übel wurde es, als der 2. Gitarrist und der Bass auch über PA liefen. Ziemlicher Breitwandmatsch.

Ich rede hier allerdings nur vom Übungsraum. Bei Publikumsbeschallung ist das wieder eine ganz andere Sache.

Bin jetzt seit Jahren mit einem etwas größeren Combo (Marshall Bluesbreaker bzw. H&K Statesman) ohne PA Beteiligung sehr zufrieden. 8 und 10 Zöller Kleincombos waren mir allerdings auch zu "hupig".

Naja, Jedem wie es ihm gefällt.
 
MichaGitarre":3piil5ii schrieb:
Naja, du bist halt immer auf ein gutes Monitor System angewiesen.

Ich sag mal so: Unsere Monitoranlage ist ganz o.k..


frankpaush":3piil5ii schrieb:
..also mich wundert schon, dass du mit einem 8" zufrieden bist. ... gerade, wenn es um etwas sattere und mehr als nur minimal angezerrte Sachen geht ...

Nun ja, mit dem 8"er habe ich die letzte Probe gespielt. Das war so schon gefühlt deutlich besser als z.B. eine 212er ohne Mikro. Da wir eher Blues bis hin zum Classic Rock spielen, komme ich höchstens so gerade in den Overdrive.


Auf jeden Fall bin ich schon verwundert mit welch geringem Aufwand ich hier einen für meine Ohren tollen Sound bekomme. Auch werden alle Musiker gleichermaßen beschallt, so dass der ständige Kampf mit der passenden Lautstärke entfällt.
 
Ja gut, ein 8 Zöller wäre für mich jetzt auch nicht unbedingt die Waffe der Wahl, ich bin auf 12er eingefahren, jedoch teile ich die Meinung, dass es Leistungsmäßig nicht viel sein muss.
Bei unserem letzten Gig als Support habe ich (mal wieder) meinen kleinen Belcat 20 dabei gehabt. Master auf 2, Mikro davor.

Wow!

Ich hatte relativ wenig Gitarrensignal auf meinem Monitor und konnte daher meine Gitarre direkt aus dem Amp gut hören. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass die Akustik im Saal außerordentlich gut war und der Mixer sein Handwerk verstand. Jedenfalls war ich von diesem fetten, twangigen Sound aus meinem kleinen Röhrenwürfel so begeistert, dass ich fast traurig war, nur 45 Minuten spielen zu dürfen. Und die ganze Geschichte hatte immer noch ausreichend Lautstärke aus dem Amp, dass ich mit Rückkopplungen spielen konnte.

Der Gitarrist des Hauptacts kam mit einem Fender Blonde Bassman 100 und einer 212 Box daher. Klang auch gut, aber mein Sound hat mir definitiv besser gefallen. Laut, dynamisch aber nicht gewaltsam aufdringlich.

Ergo: die kleinen können es wirklich besser - unter gewissen Voraussetzungen.
 
Unter meinen STG-Head steht auch eine 1x8-Box, und sie gehört einfach genau dahin! De Lautsprecher selbst ist ein 30W-16Ohm, der STG ein 15-Watt-Vollröhrenamp.
Ich hatte auch mal spaßeshalber meinen Bad Cat dranhängen gehabt, aber gefallen hat mir das was da raus kam nicht. Der Klang war so zerdrückt, gar nicht toll!
Mit dem STG-Head dran ist ist ein schöner nuancenreicher und druckvoller Sound, der sich vor keinem "großen" zu schämen braucht. Ganz im Gegenteil, ich finde es geil wenn es so richtig schiebt!

Fazit: Der kleine knackiger 8-Zoller bringt garnichts, wenn man nicht den richtigen Amp dran hat. Aber wenn, dann ist ganz großes Kino angesagt!
 
PoliceCar":2wcmucgc schrieb:
So habe ich nun vor einen kleinen 8" Röhrencombo einfach mal ein Mikro gestellt, den Verstärker nur auf Zimmerlautstärke eingepegelt und so letztendlich nur über die PA den Probenraum laut gemacht ... :shock:

Nun frage ich mich bei diesem guten Ergebnis natürlich ob es überhaupt noch Sinn macht große Amps und/oder Boxen mitzuschleppen. Das Spielgefühl ist so einfach genial. Keinesfalls vergleichbar mit der Option einfach einen Modeler in die PA zu stecken ...

Genaus das treibt mich auch gerade um. Mal abgesehn davon das der Modeller keine wirkliche Alternative ist - den lassen wir mal außen vor.

8 Zoll sind es aber auch nicht. Unter 10 Zoll sollte man mit E-Gitarre nix machen: Begründung = subjektive Erfahrung.

Nun zur Basis: Der Grundsound muss stimmen, knallen, knacken oder was auch immer. Anschließend kann man ihn getrost abmiken und über eine (nicht allzuschlechte) Aktiveinheit verstärken.

Ich selbst habe mich derzeit auf den Fender Pro Junior (15 W) eingeschossen, Absolutes Dynamikbiest, und klingt bei kleiner Lautstärke nuanciert wie ein guter Großer. Lautstärke reicht aber nicht immer aus auf der Bühne oder bei sehr lauten Proben. Deshalb SM 58 davor und rein in einen guten Aktivmonitor mit Klangregelung zum Feintuning. Sowas kostet zwar ~ 600 Euro, aber Ergebnis ist, dass ich nie wieder am Grundsound schrauben muss. UNd nie "zu klein" oder "zu groß" am Gig ankomme. Egal ob leise Probe oder lauter Git. Es kommt der Aktivmonitor mit 200 Watt daneben für beliebige "Restverstärkung" des Grundsounds.

Deshalb habe ich miltterweile alle meine Amps verkauft, die >30 Watt waren.
 
Für mich geht nichts über einen großen Röhrenamp der ordentlich arbeitet, aber da gibts ja bekanntlich manchmal Probleme mit der Lautstärke. Hab auch schon ganz gute Erfahrungen mit nem Modeller gemacht aber dein Ansatz ist auch eine gute Idee, die werd ich unbedingt mal ausprobieren. Zumal ich zur Zeit sowieso in den Sound meines kleinen Orange AD5 verschossen bin - mit dem Weber Mini Mass kriegt man da schon den fetten Marshallsound auf Zimmerlautstärke hin.
Gruß
Ben
 
So, noch ein kleiner Nachtrag zu 8":

Einige Tage gabe ich nun noch herumexperimentiert. Mein kleiner Hybridcombo hat einen Eminence-Speaker mit 30W. Mit dem Sound bin ich mehr als zufrieden. Zu laut darf der Amp allerdings nicht gefahren werden. Der Grundsound bleibt zwar immer noch gut, aber das Soundfundament leidet bei höheren Lautstärken doch ein wenig. Die Alternative heißt wiederum eine externe Box anzuschließen. Dann passt alles, außer dass wieder Schlepperei angesagt ist ... :?
Also wird der 8"-Speaker "nur" auf Zimmerlautstärke betrieben, Transenmaster sei Dank. Nun ist die Ausrichtung des Abnahmemikros bei einem so kleinen Speaker allerdings besonders tricky.
Auf Mitte wird der Sound blechern verzerrt.
Auf Rand ist fast nix mehr übrig.
Und auf Membranmitte muß das Mikro schon sehr fein ausgerichtet werden um das Optimum zu erreichen.
Bei einem 8"er ist das tatsächlich nur mit Fingerspitzengefühl zu erreichen aber es geht! Das Ergebnis stellt mich nachhaltig zufrieden. Natürlich darf niemand im Eifer des Gefechts an das Mikro stoßen ... ;-)
 
Jetzt für PoliceCar und alle anderen die ihre Probleme mit der Mikrofonierung haben...

Habt ihr das Mikro schon mal ein wenig vom Membran weggezogen, einfach etwas Spielraum dazwischen gelassen? Ich rede hier nicht von 4mm, sondern wirklich mal 15cm!
Probiert es aus...=)
 
Hallo,
habe gestern meinen Champ bei einem Kneipengig mit einer Palmer PDI-09 abgenommen.
War ein genialer Sound und ist immer reproduzierbar.
Gruß
Bumble
 
So, dann habe ich mal wieder einige Tage herumgetestet, auch mit Mitspielern.
Nach wie vor hat sich herausgestellt, dass ein 8"er ausreicht. Eine 112er als Alternative brachte mir keine wirklich hörbare Verbesserung.

Immens wichtig für den Sound ist das verwendete Mikro. Derer habe ich so einige durchprobiert. Der erzielbare Sound geht von fad und dünn bis hin zu fett und druckvoll. Derzeit bin ich der Meinung, dass das Mikro das wichtigste Glied der Kette ist.
Welches Mikro nun für mich das Mittel der Wahl ist, beschreibe ich nun aber nicht. Ggf. nimmt den Beitrag sonst niemand mehr ernst.
Nur soviel: Es ist ein Mikro aus dem LowBudget-Bereich ... ;-)
 
PoliceCar":ce17uhj6 schrieb:
Nur soviel: Es ist ein Mikro aus dem LowBudget-Bereich ... ;-)

Das Superlux PRA 628 ist ein klasse Mikro :lol:

Probier auch mal ne H&K Red Box aus. Ich finde die gerade über kleine Amps auch sehr geil. Ein etwas anderer Sound als von einem guten Mike, aber auch ein sehr guter Stack-Sound, welchen man bei der Classic auch noch von 4x12” und 2x12” umschalten kann.

Ich hab eigentlich nie mehr ein Mike benutzt und mein altes gutes 'golden Bricket' schlummert in der Kiste :cool:
 
Magman":2nbgfwan schrieb:
Das Superlux PRA 628 ist ein klasse Mikro :lol:

Ja das habe ich ja noch gar nicht auf dem Schirm gehabt. Werde ich mir die Tage im Laden mal anschauen oder auf gut Glück einfach mal bestellen.
Eigentlich dachte ich ja mit 'nem Gesangsmikro glücklich zu werden ... :?
Na ja, die Welt der Mikrofonierung eröffnet sich mir ja gerade erst. ;-)

Red Box sieht auch interessant aus, insbesondere mit den Optionen. Gefühlt ist das aber wieder ein Schritt Richtung Modeler.

Na ja, man tüftelt wohl als Gitarrenspieler nie zu Ende. Manche Tüftelei bringt aber wirklich weiter. Mich derzeit die Mikrofonierung (sehr) kleiner Amps. Und da fasziniert mich der groß erscheinende Sound via PA. :cool:
 
75Deluxe":ss37k4gi schrieb:
PoliceCar":ss37k4gi schrieb:
Magman":ss37k4gi schrieb:
Das Superlux PRA 628 ist ein klasse Mikro :lol:

Haha, an das dachte ich auch gerade!
Das billige Ding benutze ich auch seit Längerem und bin restlos zufrieden.


+1 ich hab eines im Koffer liegen falls auf irgend einer Bühne Not am Mann ist. Ansonsten sind die Fliegenklatschen von Sennheiser auch ok, oder immer gerne genommen Shure SM57 oder Sennheiser MD421 - letztere brauchen aber n Sativ und nehmen Reichlich Platz weg, grad das 421 ...

Gruss

r
 
PoliceCar":2cfpkyt7 schrieb:
Red Box sieht auch interessant aus, insbesondere mit den Optionen. Gefühlt ist das aber wieder ein Schritt Richtung Modeler.

Hi,

nein das finde ich absolut gar nicht so. Ich bin was Sounds aus der PA betrifft schon immer sehr pingelig gewesen (zum Leid der FO Menschen :lol: ) - mit der Red Box, ich besitze noch die ältere Pro Version hatte ich immer einen sehr professionellen Sound auf der Bühne. Vor allem aber, immer der gleiche und das war mir sehr wichtig. Was auch geil ist, wenn man beide Sounds, also Mike+RedBox miteinander mischt. Mit der Red Box Classic kann man halt noch von Combo, auf Stack Sound umschalten - finde ich auch sehr geil und man hört auch einen Unterschied.

Einfach mal probieren und auf sein Gefühl und Ohr hören ;-)
 
Magman":2ka05eey schrieb:
... Mit der Red Box Classic kann man halt noch von Combo, auf Stack Sound umschalten - finde ich auch sehr geil und man hört auch einen Unterschied.

Einfach mal probieren und auf sein Gefühl und Ohr hören ;-)

Nach der letzten Probe geht mir nun das breite Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. :lol:
Mikros sind für Gesang da ... :cool:

Mein Stack wiegt nun unter 10 Kg ... und rot als farbiger Akzent macht sich einfach gut ... ;-)

Danke für den wirklich genialen Tip! :clap:
 
Magman":gsy7bfio schrieb:
Mit der Red Box Classic kann man halt noch von Combo, auf Stack Sound umschalten - finde ich auch sehr geil und man hört auch einen Unterschied.
Da hab' ich mal eine Frage:

Wenn ich die Red Box auf Stack schalte und dann in eine 1x12er Box gehe, ist der Unterschied wirklich hörbar - und zwar nicht nur im stillen Kämmerlein, sondern auch im Bandgefüge?
 
frank":takqlsr1 schrieb:
Magman":takqlsr1 schrieb:
Mit der Red Box Classic kann man halt noch von Combo, auf Stack Sound umschalten - finde ich auch sehr geil und man hört auch einen Unterschied.
Da hab' ich mal eine Frage:

Wenn ich die Red Box auf Stack schalte und dann in eine 1x12er Box gehe, ist der Unterschied wirklich hörbar - und zwar nicht nur im stillen Kämmerlein, sondern auch im Bandgefüge?

Hi Frank,

wenn ich dich richtig verstehe willst du aus der Red Box in eine Endstufe und von dort aus wieder in eine 1x12" Gitarrenbox?

Das habe ich noch nicht probiert. Ich hatte das vom Amp abgegriffene Signal über die PA laufen und von dort aus u.a. auch über nen aktiven Monitor im Ohr. Und da hört man einen merklichen Unterschied ob Stack, oder Combo Sound. Der Stack- ist etwas fetter und der Combo Sound etwas luftiger. Also sozusagen geschlossene 4x12er und offene 1x12er. Im Bandgefüge nimmt man das aber nicht mehr so deutlich war.
 
Hatte ne Redbox mal in einer Tanzband an nem Redknob-Twin laufen (vor ca. 20 Jahren!).

War immer o. k., wobei der größte Teil des Sounds immer vom Amp direkt kam.

Würde den Sound gerne mal mit nem Axe vergleichen...
 
@ Maggy und Uwe
Ja, Du hast mich richtig verstanden. Genau so ist die Überlegung. Um's genau zu sagen: Aus dem Amp in die Red Box, von dort (durch die 4x12 Schaltung) in eine 1x12.

Dank Euch beiden für die Info. Ich probiere das Ding einfach mal.
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten