Durchdrehende Halsbefestigungsschrauben - Reparaturfrage

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Anonymous

Guest
Hi,
bei einer älteren Strat greifen, wie ich erstaunt feststellen mußte, alle vier Halsbefestigungsschrauben nicht mehr. Sie drehen durch (ich auch wenn das so weitergeht mit meinen Klampfen :lol: ).

Der Vorbesitzer hat sie scheinbar feinmotorisch weniger sensibel, mit einem Akku-Schrauber reingeknallt. Anders kann ich es mir nicht erklären .... egal ...

Da ich bei Tauschhälsen schon erfolgreich solche Löcher gebohrt habe, würde ich mir eine Reparatur eigentlich zutrauen.


Hab schon öfters gehört ... aufbohren ... Holz-Dübel rein ... neue Schraubenlöcher in die Dübel ... fertig. Im Grunde richtig?

Wenn ja, tun es diese geriffelten (Buche?) aus dem Baumarkt? Oder sollten sie aus Ahorn sein? Welchen Durchmesser? Wenn spezielle Dübel, wo kaufen?

Muß ich speziellen Leim verwenden, oder geht Weißleim?

Danke schon mal.

Gruß
Franz
 
Little Wing":3jnnevft schrieb:
Hab schon öfters gehört ... aufbohren ... Holz-Dübel rein ... neue Schraubenlöcher in die Dübel ... fertig. Im Grunde richtig?

Wenn ja, tun es diese geriffelten (Buche?) aus dem Baumarkt?
oder geht Weißleim?

Im Prinzip so, die verschlossenen Bohrungen aber knapp unter Kerndurchmesser der Schrauben vorbohren, vielleicht -0,5mm.
 
Little Wing":vjxrxelb schrieb:
Hi,
bei einer älteren Strat greifen, wie ich erstaunt feststellen mußte, alle vier Halsbefestigungsschrauben nicht mehr. Sie drehen durch (ich auch wenn das so weitergeht mit meinen Klampfen :lol: ).

Der Vorbesitzer hat sie scheinbar feinmotorisch weniger sensibel, mit einem Akku-Schrauber reingeknallt. Anders kann ich es mir nicht erklären .... egal ...

Da ich bei Tauschhälsen schon erfolgreich solche Löcher gebohrt habe, würde ich mir eine Reparatur eigentlich zutrauen.


Hab schon öfters gehört ... aufbohren ... Holz-Dübel rein ... neue Schraubenlöcher in die Dübel ... fertig. Im Grunde richtig?

Wenn ja, tun es diese geriffelten (Buche?) aus dem Baumarkt? Oder sollten sie aus Ahorn sein? Welchen Durchmesser? Wenn spezielle Dübel, wo kaufen?

Muß ich speziellen Leim verwenden, oder geht Weißleim?

Danke schon mal.

Gruß
Franz

Prinzipiell sind Riffeldübel aus zwei Gründen erfunden worden.
1, Die Riffel lassen es zu, dass vor dem Dübel in das Loch getriebener, überschüssiger Leim entweichen kann. Ist das nicht möglich, kann der Pressdruck (nicht an dieser Stelle, aber prinzipiell!) eine Verbindung sprengen.
2. Beim Riffeln werden Buchendübel gestaucht. Durch das Wasser im Weißleim expandieren sie wieder und pressen sich damit fest.
Wenn man Dübel gebrauchen will, sind Riffeldübel die richtige Wahl
Weißleim ist ok.
Aber wenn man mit Dübeln verschließt, muss man danach auch wieder aufbohren und das muss man auch können.
Wenn man damit unsicher ist, empfehle ich, die Löcher mit Weichholz (Erle, Linde, Pappel ... Streichhölzer zum Beispiel) und Leim zu verschließen und den Hals ohne Gewalt (!!) anzuschrauben. Das alles über Nacht trocknen lassen. Die Schrauben pressen jetzt das Holz und den Leim in der Bohrung fest. Am kommenden Tag sollte man alles wieder fest anziehen können.
Wenn das jetzt durchdreht - DANN ist ein Dübel fällig.

Viel Erfolg gewünscht.
 
Mit solchen Dübelaktionen wird nur das Klangholz vom Korpus entkoppelt und getötet. Ich würd die Klampfe wegwerfen und 'ne schöne blanke Neue kaufen ... ^'^
 
Jummie":382j211g schrieb:
Mit solchen Dübelaktionen wird nur das Klangholz vom Korpus entkoppelt und getötet. Ich würd die Klampfe wegwerfen und 'ne schöne blanke Neue kaufen ... ^'^

Selten so einen Schwachsinn gelesen... :facepalm:
 
Hallo, W°° wird es wohl wissen, dass man Dübeln kann und beim Bohren aufpassen muss.
Die Löcher sollten senkrecht sein und das geht nicht aus der Hüfte zu machen.
Das Griffbrett ist gewölbt - der Hals muss auch unter einer Ständerbohrmaschine
richtig fixiert sein. Und die Tiefenbegrenzung sollte arretiert sein.
Man ist schnell durch's Griffbrett...

V.H.
 
Nur so am Rande bemerkt: Man könnte sich auch Schrauben besorgen, die 0,5mm dicker und gleich lang sind....

Ich habe bei mir schon zwei verschieden dicke Schraubsätze gehabt.
 
Moin
der Tipp mit den Streichhölzern klappt ausgezeichnet.
Ich hatte mal das gleiche Problem und auch schon in Gedanken die Standbohrmaschine scharf gemacht.
anderer Gitarrenbauer - gleicher Tipp, allerdings in der Version: Loch mit Weißleim und Streichholz füllen, Ruhe bewahren und aushärten lassen. Dann handfest anschrauben.
Tat es wunderbar

grüße
MIKE
 
Danke für die Hinweise. Ich werd dann erst mal das Klangholz mit Leim u. Streichhölzern vom Body "entkoppeln".

Sollte das nicht helfen, schmeiß ich die Stratt natürlich weg (danke für den Rat) u. kaufe mir gleich zwei Neue .... hahaha :lol:

Gruß
Franz
 
Hallo nochmal,

ich hätte da mal ein Zusatzfrage. Das mit den Dübeln und dem Verschliessen der Löcher ist ja soweit klar. Aber wie tief sollen die Dübel da rein. Denn wenn ich es recht sehe sind die Dübel zylindrisch und die Bohrlöcher konisch.
Also volle Länge dürfte schwierig werden. Oder mit Gewalt reinhauen?

Gruss
 
earforce":233e656d schrieb:
Hallo nochmal,

ich hätte da mal ein Zusatzfrage. Das mit den Dübeln und dem Verschliessen der Löcher ist ja soweit klar. Aber wie tief sollen die Dübel da rein. Denn wenn ich es recht sehe sind die Dübel zylindrisch und die Bohrlöcher konisch.
Also volle Länge dürfte schwierig werden. Oder mit Gewalt reinhauen?

Gruss

Die Löcher müssen natürlich vorher auf den Kerndurchmesser der Dübel aufgebohrt werden.

Kerndurchmesser = Außendurchmesser - Riffelung

Die Riffelung und der Leim sorgen dann für die stabile Verbindung.
Danach (nachdem der Leim gut durch getrocknet ist) die Schraubenlöcher in die Dübel bohren.

Gruß
Franz
 
Moin!

Ich bohre in einen Dübel etwas kleiner als den Kerndurchmesser der Schraube vor, da bei dem Dübel ins Hirnholz geschraubt wird. Meiner Erfahrung nach halten Schrauben im Hirnholz schlechter und wenn ich einen Dübel einsetze, mache ich das so, seit ich einmal vor langen Jahren einen Hals zweimal ausdübeln musste...

Kann aber jeder gern anders machen.

Beste Grüße!
Jab
 
tommy schrieb:
Moin,

hat eigentlich schon mal jemand Erfahrungen mit sog. Einschraubgewinden gemacht?


[img:640x480]http://img593.imageshack.us/img593/2217/4005j.jpg[/img]

Mahlzeit allerseits,

ja, ich. Ich habe vor Jahren einmal ein Wohnzimmerregal zusammengeschraubt und dabei solche Einschraubgewinde benutzt. Funktioniert in gewachsenem Holz hervorragend, aber sobald etwas mit Pressspan oder ähnlichem Material ins Spiel kommt wird es kritisch. Zumindest war es bei mir so, bei einem Nachfolgeprojekt mit Pressspanplatten ist alles ausgefastert und zerfranst und hat nicht mehr die Bohne gehalten.

In einer Solid Body Gitarre (im Wortsinne) sollte es also gehen. Wobei das natürlich vintagemässig aber sowas von politisch inkorrekt ist :roll: :lol: .

Gruss

Juergen2
 
Hi!

Ja, ich verwende die dauernd, aber nicht an Instrumenten. Bei diesen Muffen muss man den richtigen Durchmesser für die Bohrung durch Versuche herausfinden. Die Gewinde sind sehr stark und heben das umgebende Material gern an. Wenn das Loch zu klein vorgebohrt wurde, geht sie nicht rein und im ungünstigsten Fall sprengt man den Hals. Wurde es zu groß gebohrt, hält die Muffe nicht. Es ist auch nicht einfach, sie senkrecht einzuschrauben. Auch hier gilt: Erst am Probestück aus dem gleichen Holz probieren.

Beste Grüße!
Jab
 
juergen2 schrieb:
Wobei das natürlich vintagemässig aber sowas von politisch inkorrekt ist

Keineswegs. Die gute alte deutsche Firma Hopf, deren E-Gitarren ja nun ganz sicher vintage sind, hat das schon Anfang der 60er so gemacht. Drei Einschraubgewinde M5 im Everstraight-Hals und Schrauben M5 x 50 (oder so ähnlich) mit braunen oder schwarzen Plastikkappen oben drauf.

Gruß,
Klaus
 
kks schrieb:
juergen2 schrieb:
Wobei das natürlich vintagemässig aber sowas von politisch inkorrekt ist

Keineswegs. Die gute alte deutsche Firma Hopf, deren E-Gitarren ja nun ganz sicher vintage sind, hat das schon Anfang der 60er so gemacht. Drei Einschraubgewinde M5 im Everstraight-Hals und Schrauben M5 x 50 (oder so ähnlich) mit braunen oder schwarzen Plastikkappen oben drauf.

Gruß,
Klaus

James Tyler macht das auch. Und der baut nicht die schlechtesten Instrumente :lol:

Gruß
Franz
 
Die hier http://www.onyxforgeguitars.com/Insert%20kit.html
habe ich bei meiner Strat und der Tele montiert - bevor da die Schrauben durchdrehen. Tadellose Angelegenheit! Kit mit Bohrer bestellt, kam ohne irgendwelchen Zoll-/Steuer-Pipapo im Brief bei mir an.
Sehr zu empfehlen!!

Regards,
Gino
 
Danke für den Hinweis. Ich bin grade am Überlegen ... soll ich bestellen, oder nicht ;-)

Gruß
Franz
 

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