Griffbrett - Unterschiede?

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Anonymous

Guest
Hallo zusammen,

bisher besitze ich nur Gitarren mit Griffbrettern aus Palisander.
Aufgrund von aufkommendem G.A.S für eine Squier Tele, die ein Ahorngriffbrett hat, stellt sich mir die Frage, wo eigentlich die Unterschiede zwischen den Griffbretthölzern liegen, außer im Aussehen.
 
Das ist eine schwierige Frage, auf die ich immer schon vergeblich versucht habe, fundierte Antworten zu finden. Kurz gesagt: Palisander ist nicht gleich Palisander, Ahorn nicht gleich Ahorn, pauschale Aussagen sind daher immer falsch und ob man bei einem Low-Budget-Squier-Instrument ĂĽberhaupt ĂĽber etwas anderes als das Aussehen nachdenken sollte, ist ohnehin fraglich.

Für mich sieht Ahorn besser aus. Ich bilde mir auch ein, dass Gitarren mit Ahorn-Hälsen "heller" klingen und eine schnellere Ansprache haben. Aber diese pauschale Aussage ist sicherlich nicht objektivierbar. Siehe oben.
 
Hallo Heavylodder!
Schnellere Ansprache usw. mag richtig sein.Betrachten wir die Sache mal fertigungstechnisch. Bei einem Ahorngriffbrett wird alles aus einem Stück gefertigt. Dazu wird von der Unterseite der Metallstab eingesetzt. Geht also Betriebswirtschaftlich gesehen wesentlich schneller. Beim Palisandergriffbrett habe ich zusätzliche Fertigungsschritte wie Grifbrettverleimung und abrichten usw. Das ist die eine Geschichte. Vom schwingungstechnischen passiert nun folgendes: Ich habe bei einem Palisandergriffbrett und Ahornhals 2 verschiedene Holzarten (ähnlich einem Bimetall) vorliegen, die sich klanglich natürlich anders darstellen. Reiner Ahornhals dürfte demzufolge auch ausgeglichener schwingen, da ebend diese Verspannung nicht vorhanden ist. Manch einer mag nun gerade dieses Klangverhalten. (Ahorn mit Palisander).Das ist Geschmacksache. Von der Haltbarkeit ist ein Palisandergriffbrett wiederum besser (Abnutzung zwischen den Bundstäben) und die Optik ist sicher auch noch ein Faktor, wo man zu Palisander neigen könnte. Wer den ultimaiven Twäng haben möchte, ist sicher mit einem reinen Ahornhals am besten bedient.
GruĂź Bassulli
 
Hi, nach meiner Erfahrung knallen auch Gitarren/ Bässe mit aufgeleimten Ahorn-Griffrett, z.B. Music Man auch mehr.

Ich denke , daĂź dafĂĽr die Resonanzfrequenz des Holzes verantwortlich ist.
Und wie hier schon geschrieben wurde ist Ahorn nich gleich Ahorn.

Das europäische Ahorn ist meist deutlich leichter und weicher , verwindungsanfälliger als das amerikanische Bergahorn, ein sehr gutes Tonholz, die ich deswegen ausschließlich verwende .

Einfache Faustregel zum besseren Verständnis : Palisander ist mittiger, gut für Rocksounds , Ahorn bringt mehr Höhen , ist knalliger, sehr guter Attack.

Aber bevor die ersten Steine in meine Richtung fliegen, ist ne grobe Richtlinie !

GruĂź, Ede
 
ede59":1qf2xw6l schrieb:
Hi, nach meiner Erfahrung knallen auch Gitarren/ Bässe mit aufgeleimten Ahorn-Griffrett, z.B. Music Man auch mehr.
Knallt so wie sowas ?

Knallfrosch-201020549537.jpg
 
Palisander ist mittiger, gut für Rocksounds , Ahorn bringt mehr Höhen , ist knalliger, sehr guter Attack.

Stimmt m. Meinung nach was den Sound betrifft. Alles andere ist Geschmacksache!
FĂĽr mich macht das Handling und die Haptik aber den Hauptunterschied! Ahorngriffbretter sind (meist) lackiert! Ist einfach ein anderes Feeling!
Man sollte allerdings keine Schweisshände haben :)
Gruss Lemmes
 
Moin,

ich hatte ĂĽber mehrer Jahre zwei Fender Strats aus
den 80er die bis auf das Griffbrett absolut baugleich waren.
Den Unterschied im Klang hätte ich bei jedem Blindtest zu 100% rausgehört.

Die Klampfe mit dem Ahorngriffbrett hatte deutlich mehr Höhen
und Brillanz.


Blues und GruĂź
Blueswolf
 
Der Klang einer Gitte ist imer die Summe mehrerer Faktoren; das Griffbrettholz ist einer.

Bevor Du Dir darüber Gedanken machst, solltest Du die ganz praktischen Dinge abwägen: Schwitzt Deine Griffhand stark (dann Hände weg - no pun intended - vom Ahorngriffbrett!!) ? Magst Du lieber eine glattere Grifffläche (dann Ahorn oder Ebenholz)?

GruĂź Gino
 
Ich finde auch, daß man Ahorngriffbretter deutlich an einem Mehr an Höhen erkennen kann.

Ich gehe sogar noch 1 weiter, daß Ebenholz ebenfalls gegenüber Palisander erkennbar ist. Ich habe 2 Gitarren damit (alte Blade-Strat und Taylor-GS Mini), die eine ähnliche Färbung ("klar" evtl. auch leicht "steril" ) haben, obwohl sie sonst nichts verbindet.

Und ja, ich habe dafĂĽr Vergleichsgitarren (USA Standard Strat und Lakewood Akustik...)

Zusammengefasst könnte ich fast sagen, daß Griffbretter akustisch tenenziell so klingen, wie sie aussehen - obwohl daß schon wieder eher ein Indiz für voreingenommenes Hören ist.

Wie dem auch sei,
schönes WE
Marc
 
blueswolf":3hcmnigm schrieb:
Die Klampfe mit dem Ahorngriffbrett hatte deutlich mehr Höhen und Brillanz.

Ich hab über Jahre hin beides gespielt. Gute Maplenecks klingen schon einiges anders als z.B. Rosewood Necks. MN haben mehr Höhen und besitzen reichlich Snap im Sound. Das hört man recht deutlich bei cleanen- bis crunchigen Sounds. Je mehr Gain mit im Spiel ist um so weniger hört man den Unterschied.

Die Ausnahme bestätigt die Regel. Ich hatte auch schon ne Swampash Strat mit Ebenholz Griffbrett und Edelstahlbünden die sich wie eine MN Strat verhielt - insgesamt sehr funky im Sound und keinen Unterschied zu einer baugleichen Schwester mit OPMN.

Derzeit spiele ich nur noch MN, da sie einen Teil meines eigenen Sounds prägen und sich für mich auch besser anfühlen. Schweiß und hochglanz lackierte MN - kein Problem: mit Stahlwolle mattieren, oder Lack ganz runter und Firnis drauf.
Nehmt z.B. mal ne Tandler, oder ne gute Musicman MN Gitarre in die Hände, so geil kann MN Grip sein ;-)
 
Magman":ugcfq8f0 schrieb:
...besitzen reichlich Snap im Sound. Das hört man recht deutlich bei cleanen- bis crunchigen Sounds. Je mehr Gain mit im Spiel ist um so weniger hört man den Unterschied....

Nach dem "Blindtest" ist man vorsichtig, aber so empfinde ich das pauschal auch!.....was da jetzt aber "deutlich" bedeute, mag dann jeder fĂĽr sich entscheiden.

da sie einen Teil meines eigenen Sounds prägen und sich für mich auch besser anfühlen.

Das ist dann Punkt 2:
Wichtiger fĂĽr den Gitarristen und seinen Sound ist weniger die Holzauswahl, eher was man mit dem Dingen anstellt.
 
Marcello":122831fh schrieb:
Wichtiger fĂĽr den Gitarristen und seinen Sound ist weniger die Holzauswahl, eher was man mit dem Dingen anstellt.

Ich sehe es so: die Holzbeschaffenheit/Holzart/Holzqulität ist das Fundament für den Sound einer E-Gitarre. Die Elektrik kann man nach u. nach tauschen, bzw. den eigenen Vorlieben anpassen.

Auf einer Gurke kann ich z.b. nicht spielen. Da überkommt mich nach ein paar Minuten die große Unlust. es kommt keine Musikalität auf.

Ein gutes Instrument trägt mich vom spielerischen her weiter.

Back to Toppic:

Maple Necks sind perkussiver, knalliger u. direkter in der Ansprache. Das sie mehr Höhen bringen sollen, kann ich so nicht unterschreiben.

Eher bringt ein Rosewood Neck mehr brizelnde Höhen obendrauf. So jedenfalls mein Empfinden.

Und nochwas ist mir bei meinen Gitarren (Strats) aufgefallen: Maplenecks sind unkomplizierter was die Einstellung des Spannstabes betrifft u. insgesamt auch weninger anfällig für Verdrehung u. Krumm sein/werden.

Das sind aber scheinbar nur subjektive Erfahrungen. Die Meinungen gehen sxheinbar in dem Punkt auseinander.

PS: eine Gurke hört man am besten durch unverstärktes Anspielen raus. Was unverstärkt nicht klingt, das klingt auch am Amp nicht. Womit wir wieder beim Soundanteil des Holzes angelangt wären ;-)

PS: ich mag z.zt. auch die Maplenecks am liebsten. Und deshalb gibts demnächst auch eine neue MN-Strat u Weihnachten :lol:

GruĂź
Franz
 
Hallo zusammen,

bisher habe ich nur Gitarren mit Rosewood Griffbrett gespielt, möchte mir aber bei Gelegenheit eine Tele mit MN holen. Ich persönlich empfinde, dass die MN-Teles mir ein besseres Hörvergnügen bereiten.
Jetzt lese ich hier aber, dass die MN (meist sind die ja lackiert) etwas anfälliger sind wenn man leicht schwitzt. Könntet ihr mich aufklären? Wie äussert sich das und was kann man dagegen tun?

Für eure Antworten wäre ich dankbar.

GruĂź,
Michael
 
Hallo zusammen,

als Wenig-Schreiber-Mehr-Leser-Mitglied möchte ich hier doch mal was Grundsätzliches als Techniker schreiben.
Die meisten hier sind wesentlich erfahrenere Gitarristen als ich - euer musikalisches Können und euer Hörvermögen in allen Ehren...

ABER: Wenn ich in einem Gesamtsystem 'Gitarre' den Unterschied des Parameters 'Holzart des Griffbrettes' beurteilen will,
dann darf ich auch nur diesen einen Parameter ändern. Sonst kommen nur vermutende Konjunktive auf Gitarre & Bass -Niveau heraus !

Ich spreche hier keinem die Fähigkeit ab Klangunterschiede zwischen einer Gitarre mit Ahorn bzw. Palisander-Griffbrett zu hören,
aber was ihr da hört, ist der Klangunterschied des Gesamtsystems inkl. des Bedieners des Systems und nicht nur des Griffbrettes.

Das was hier versucht wird, ist vergleichsweise z.B. den geschmacklichen Unterschied von Käsekuchen zu Schokoladenkuchen durch
unterschiedlich verwendete Zuckerarten zu reduzieren und zu erklären !

Deshalb ist es eigentlich sinnlos die Diskussion zu fĂĽhren, obgleich sie natĂĽrlich unterhaltsam ist... ;-)
Meiner Meinung nach haben Fähigkeit der Spielers, Saite, Saitenauflager, Tonabnehmer und Saitenlage (und zwar in dieser Reihenfolge :cool: ) mehr Klangeinfluss als
die Holzart des Griffbrettes, oder gar die Rissbreite des orginal Nitrolackes rechts neben der Dummycut...

GruĂź
JĂĽrgen
 
schorschla":ds3eb4gq schrieb:
ABER: Wenn ich in einem Gesamtsystem 'Gitarre' den Unterschied des Parameters 'Holzart des Griffbrettes' beurteilen will,
dann darf ich auch nur diesen einen Parameter ändern. Sonst kommen nur vermutende Konjunktive auf Gitarre & Bass -Niveau heraus !

So sehe ich das auch grundsätzlich auch. Denn jeder sich schon mal die Mühe gemacht hat, Gitarren selben Typs und Serie untereinander zu vergleichen, hat dort Unterschiede ausmachen können. Eigentlich müssten die alle gleich klingen. Je nach Qualität unterscheiden Sie sich jedoch mehr oder minder von einander.

Im Telacaster Forum TDPRI behaupten sogar welche Sie hören, ob auf der Tele Messing oder Stahl Reiter auf der Bridge sind, sogar wenn man nur den Amp Ton (= Verlängerung der Tonkette) hört.

Was hier einige zum Ausdruck bringen, ist denke ich Ihre Erfahrung mit den unterschiedlichen Klampfen über einen zT. langen Zeitraum. Also in der Tendenz, statistisch könnte man sagen, war der überwiegende Teil der Gitarren klanglich eben so. Der eine oder anderne hat vielleicht auch mal einen anderen Hals drangeschraubt. So stimmt es dann auch, denke ich.
 
earforce":10zjxht5 schrieb:
....
Im Telacaster Forum TDPRI behaupten sogar welche Sie hören, ob auf der Tele Messing oder Stahl Reiter auf der Bridge sind, sogar wenn man nur den Amp Ton (= Verlängerung der Tonkette) hört.......

Hüstel, dort (TDPRI) schreiben die alten Hasen, also die die Voodoo befreit sind, auch, dass maple-/rosewoodfingerboard einen wahnsinns Unterschied ausmacht, nämlich in der Optik.

Jm2c,

Jörg
 
Erstmal danke fĂĽr die rege Teilnahme. Wie so oft und immer wieder gefĂĽrchtet, droht das Ganze in eine Grundsatzdiskussion zu mĂĽnden.
Will ich aber eigentlich nicht. Es ging mir lediglich um Unterschiede von Griffbrettern, ich dachte da so an Klang und Handling.
@blueswolf hat es mehr oder weniger auf den Punkt gebracht. D.h. es gibt auf jeden Fall Unterschiede, sonst könnte man ja allen Gitarren das gleiche Griffbrett verpassen.

Anhand der Diskussion komme ich aber zu dem Schluss, dass ich es selbst ausprobieren muss, jeder empfindet das offensichtlich anders.
 
Jepp,
selber ausprobieren ist ein gutre Plan.
Was Du noch vergessen hast: One Piece Maple !
Die klingen fĂĽr mich am deutlichsten anders.
Ein aufgeleimtes Ahorn Griffbrett finde ich schon wieder weniger perkussiv als einen Einteiler.
 
7enderman":12ln10bf schrieb:
Jepp,
selber ausprobieren ist ein gutre Plan.
Was Du noch vergessen hast: One Piece Maple !
Die klingen fĂĽr mich am deutlichsten anders.
Ein aufgeleimtes Ahorn Griffbrett finde ich schon wieder weniger perkussiv als einen Einteiler.

genau selber austesten und ,da es ja um eine Tele geht,
unbedingt mal One Piece Maple testen !!!!
Entweder gefällt es dir oder eben nicht.
(Evtl braucht es auch, wie bei mir, eine längere Eingewöhnungsphase :) )


GruĂź
 
heavyloddar":3ss0ix9u schrieb:
.... wo eigentlich die Unterschiede zwischen den Griffbretthölzern liegen, außer im Aussehen.

Alles was hier zum Klang usw. gesagt wurde, kann ich so nicht bestätigen.
Bei einer E-Gitarre beeinflussen zu viele Faktoren den Klang, um genau festzumachen, warum z.B. die Tele mit Ahorngriffbrett so klingt und nicht so wie die mit Palisander.
Wirklich herausfinden lieĂźe sich das nur, wenn man bei einer Gitarre genaue Klangmessungen erst mit einem Palisandergriffbrett macht, dann dieses entfernt, durch ein Ahorngriffbrett ersetzt und dann noch mal den Klang misst.
Würde man den gesamten Hals austauschen, wäre der Vergleich Wertlos, denn Klangunterschiede könnten dann ja vom Halsholz, vom Halsquerschnitt usw. usw. kommen.

Was in jedem Fall anders ist: Das SpielgefĂĽhl. Denn Ahorngriffbretter sind so gut wie immer lackiert, Palisander dagegen seltenst.
Wie schon gesagt wurde:probiere es im Gitarrenladen mal aus. Dann merkste, ob dir das "lackierte" SpielgefĂĽhl liegt oder eher nicht.

Tschö
Stef
 
nichtdiemama":1utc3qp5 schrieb:
Wirklich herausfinden lieĂźe sich das nur, wenn man bei einer Gitarre genaue Klangmessungen erst mit einem Palisandergriffbrett macht, dann dieses entfernt, durch ein Ahorngriffbrett ersetzt und dann noch mal den Klang misst.
Würde man den gesamten Hals austauschen, wäre der Vergleich Wertlos, denn Klangunterschiede könnten dann ja vom Halsholz, vom Halsquerschnitt usw. usw. kommen.

Vielleicht könnte man ja auch 10/20/50/100 Maple Neck Telecasters gegen 10/20/50/100 Rosewood Neck Telecasters spielen und wenn dann der größere Teil der Maple Neck Teles knalliger und brillianter klingt als die Rosewood Neck Teles...

:roll: :facepalm:
 
Tomcat":3br63obf schrieb:
Vielleicht könnte man ja auch 10/20/50/100 Maple Neck Telecasters gegen 10/20/50/100 Rosewood Neck Telecasters spielen und wenn dann der größere Teil der Maple Neck Teles knalliger und brillianter klingt als die Rosewood Neck Teles...

Ja ja, und die 10/20/50/100 haben dann je immer die gleichen PUs, das gleiche Korpusmaterial usw. usw. so dass sich der Vergleich auch immer total monokaul aufs Griffbrett beziehen lassen. ... alles klaa

:facepalm: :facepalm: :facepalm:

PS: wieviele Fledermausohrentests sind noch nötig?
 

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