Hughes & Kettner Amps... charakterlos ?

W°°":gg11tfp2 schrieb:
Das war aber nicht meine Frage. Sondern: Gibt es in der Musik wirkliche Geschichtenerzähler, oder sind nur die Horizonte unterschiedlich groß?

Ja, auf alle Fälle.

Aber: die meisten davon singen auch !!
Aber es gibt auch ( wenige ) instrumentale Ausnahmen.

Also entweder visionäre Instrumentalisten, die sich von der Technik loslösen können oder Gitarristen, die auch singen. Die haben eine ganz andere Intention und Intensität beim Gitarrenspiel .
 
Solrac":iizpnou9 schrieb:
Man stelle sich folgendes Szenario vor: Eine Metalband/ (Hard)rockband spielt live. Was sieht man? Klar... mindestens ein Marshallstack... Warum? Ist es nicht so, dass sich bestimmte Amps bei bestimmten Musikrichtungen eingebürgert haben... oder sollte ich sagen... die Namen der Hersteller?

Hallo Carlos/ chris,

gerade bei der jüngeren Hardrock/ Metall-Fraktion verursacht die Erwähnung des Namens Marshall eher Flucht oder Brech-Anfälle.

Sowas wandelt sich mit dem Lauf der Zeit. Eine Zeitlang waren Mesa/ Boogies Pflichtprogramm für die "junge Härte", auch von denen geht der Trend wieder weg.

Heftig finde ich nur, wie viel Edel-Erquickment bei Hobby-Musikern zu finden ist. Hab schon 3000-Euro-Tops von DIEZEL oder BOGNER bei "Metal-Kapellen-von-umme-Ecke" gesehen. Das bewerte ich jetz überhaupt nicht, spiele ja selber eine "Prestige-verdächtige" Schüssel (allerdings mit einer Vorgeschichte, warum ich diesen Amp überhaupt hab).

Aber Marshall ist eher out. Die 90er sind vorbei ;-). Auch im Metall-Bereich.

Gruß
burke

P.S.: Kalligraphie mach ich höchstens im stillen Kämmerlein für mich. In der Band bin ich ein funktionierendes (hoffentlich) Rädchen.
 
physioblues":2tl0t0fw schrieb:
W°°":2tl0t0fw schrieb:
Das war aber nicht meine Frage. Sondern: Gibt es in der Musik wirkliche Geschichtenerzähler, oder sind nur die Horizonte unterschiedlich groß?

Ja, auf alle Fälle.

Aber: die meisten davon singen auch !!
Aber es gibt auch ( wenige ) instrumentale Ausnahmen.

Scheiße, Stefan!
Da kann man mal sehen, wie kurzsichtig und betriebsblind man mit der Zeit werden kann. :? :roll:
Ich meinte natürlich die verschwindende Minderheit der Instrumentalisten, die meinen armseligen Horizont ausfüllt. :oops:
 
W°°":4r19tbud schrieb:
physioblues":4r19tbud schrieb:
W°°":4r19tbud schrieb:
Das war aber nicht meine Frage. Sondern: Gibt es in der Musik wirkliche Geschichtenerzähler, oder sind nur die Horizonte unterschiedlich groß?

Ja, auf alle Fälle.

Aber: die meisten davon singen auch !!
Aber es gibt auch ( wenige ) instrumentale Ausnahmen.

Scheiße, Stefan!
Da kann man mal sehen, wie kurzsichtig und betriebsblind man mit der Zeit werden kann. :? :roll:
Ich meinte natürlich die verschwindende Minderheit der Instrumentalisten, die meinen armseligen Horizont ausfüllt. :oops:


Moin Walter,

deine Geschichtenerzähler, sind das die Musikneuerfinder ?
Dann gibts davon nicht so viele.

Bach war bestimmt so einer. Und Glenn Gould z.B. war der geniale Kalligraph.
Die meisten von uns sind sich mehr oder weniger bemühende Kalligraphen, aber das ist doch nicht schlecht.

In Japan , das wirst du wissen, ist Kalligraphie eine eigenständige Kunstform. Ich weiß nicht, ob die Wertschätzung der Zeicheninterpreten dort nicht genauso groß ist wie die der Zeichenerfinder.

War Jimi Hendrix ein Geschichtenerzähler?
Vielleicht wäre er einer geworden, wenn er überlebt hätte. Möglicherweise im Jazz, so wie z.B. Charlie "the Bird" Parker.
Um in deinem Bild zu bleiben: er war vielleicht ein einzigartiger Geschichtenfortschreiber, weil er einen besonders weiten Horizont hatte.

Und was die Amps angeht:

Gute Kalligraphen schreiben am liebsten auf teurem handgeschöpftem Spezialpapier, aber falls sie auf einer Klopapierrolle schreiben , erkennt man trotzdem ihre Handschrift.

Deswegen ist es meistens sinnvoller die Qualität der eigenen Handschrift zu verbessern (und sich vielleicht dabei eine kleine Geschichte einfallen zu lassen), als sich stundenlang in Foren über Papiersorten zu unterhalten.
;-)

Gruß

Wilco , sich an die eigene Nase fassend
 
wilco":2vkq81yz schrieb:
Und was die Amps angeht:

Gute Kalligraphen schreiben am liebsten auf teurem handgeschöpftem Spezialpapier, aber falls sie auf einer Klopapierrolle schreiben , erkennt man trotzdem ihre Handschrift.

Deswegen ist es meistens sinnvoller die Qualität der eigenen Handschrift zu verbessern (und sich vielleicht dabei eine kleine Geschichte einfallen zu lassen), als sich stundenlang in Foren über Papiersorten zu unterhalten.
;-)

Gruß

Wilco , sich an die eigene Nase fassend

Schön gesagt :)
 
wilco":1oev0bxd schrieb:
Deswegen ist es meistens sinnvoller die Qualität der eigenen Handschrift zu verbessern (und sich vielleicht dabei eine kleine Geschichte einfallen zu lassen), als sich stundenlang in Foren über Papiersorten zu unterhalten.
;-)

Gruß

Wilco , sich an die eigene Nase fassend

Hallo Wilco,

diese Aussage war auch mein Einsatz in der Diskussion. Aber ich war zu schnell mit meiner Überzeugung. Die Kaligraphie ist eine Form des Sen Buddhismus - eine Form der Meditation. Je länger ich über dieses Thema nachdenke, desto schwerer fällt mir die Unterscheidung zwischen Zeichen, Papier und der Bewertung der eigenen Schrift.
 
W°°":3e6j6vpm schrieb:
physioblues":3e6j6vpm schrieb:
W°°":3e6j6vpm schrieb:
Das war aber nicht meine Frage. Sondern: Gibt es in der Musik wirkliche Geschichtenerzähler, oder sind nur die Horizonte unterschiedlich groß?

Ja, auf alle Fälle.

Aber: die meisten davon singen auch !!
Aber es gibt auch ( wenige ) instrumentale Ausnahmen.

Scheiße, Stefan!
Da kann man mal sehen, wie kurzsichtig und betriebsblind man mit der Zeit werden kann. :? :roll:
Ich meinte natürlich die verschwindende Minderheit der Instrumentalisten, die meinen armseligen Horizont ausfüllt. :oops:

Also da fallen mir spontan eher Saxophonisten ein als Gitarristen, aber auch da gibt es welche.( Ist Polyphonie vielleicht sogar manchmal ein Bremsklotz ? )
Steve Vai hat mit "Tender Surrender " den Vollzug des Koitus genial musikalisch in Szene gesetzt, ein großer Spannungsbogen mit Abschnaufen zur Zigarette hinterher.
Sonst sind es eher die Atmosphäriker, die mir einfallen, wie T. Rypdal, Ry Cooder.... Stichwort Filmmusik :
Das sind doch auch Geschichtenerzähler.
Die gleichen Bilder mit unterschiedlicher Musik unterlegt haben oft sehr unterschiedliche bis konträre Aussagen.
 
Ich würde evtl. auch Werke wie "Shine On You Crazy Diamond" oder "Echoes" von Pink Floyd dazuzählen. Bei Echoes haben die es irgendwie geschafft, ein ganzes Leben musikalisch auf 17 Minuten zu raffen....
 
W°°":25jbxgmb schrieb:
Aber ich war zu schnell mit meiner Überzeugung.
Je länger ich über dieses Thema nachdenke, desto schwerer fällt mir die Unterscheidung zwischen Zeichen, Papier und der Bewertung der eigenen Schrift.

Ich bin erleichtert. :oops: Ich wähnte Dich so sicher und mich so voller Zweifel...

Offensichtlich ist das, was wir gerade metaphorisch zu umschreiben suchen, auch ein dynamischer Prozeß.
Kann das sein, dass die (möglichst halbwegs zutreffende) Selbstwahrnehmung eine herausragende Rolle spielt? Von welchen Faktoren ist die denn abhängig?

Ich glaube, ich google mal nach Dissertationen im Bereich forensische Psychologie ;-)

@ wilco: ausgesprochen schöner Vergleich!

@ Henry Vestine: vielleicht auch Telegraph Road/Dire Straits?
Aber auch hier liegt der Schwerpunkt wieder beim Gesang/der Erzählung.
 
Hä ???

Und ich depp dachte ihr meint Deep Purple und nicht Deep Purple... dann ist ja alles klar.
 
W°°":274aidea schrieb:
wilco":274aidea schrieb:
Deswegen ist es meistens sinnvoller die Qualität der eigenen Handschrift zu verbessern (und sich vielleicht dabei eine kleine Geschichte einfallen zu lassen), als sich stundenlang in Foren über Papiersorten zu unterhalten.
;-)

Gruß

Wilco , sich an die eigene Nase fassend

Hallo Wilco,

diese Aussage war auch mein Einsatz in der Diskussion. Aber ich war zu schnell mit meiner Überzeugung. Die Kaligraphie ist eine Form des Sen Buddhismus - eine Form der Meditation. Je länger ich über dieses Thema nachdenke, desto schwerer fällt mir die Unterscheidung zwischen Zeichen, Papier und der Bewertung der eigenen Schrift.

Hallo Walter,

du kannst nicht zwischen Zeichen, Papier und der eigenen Schrift unterscheiden? Was rauchst du denn auch immer für ein Kraut..;-)

Im Ernst: Über Zen äussere ich mich höchst ungern,da hab ich ganz viel Respekt, dennoch kann ich mir eine Antwort nicht verkneifen.
Soweit ich weiss, geht es bei der Ausübung des Zen um innere Haltung, um Achtsamkeit. Da spielt das "Equipment" zunächst mal eine untergeordnete Rolle. Dafür ist das Ergebnis umso bedeutsamer, denn dort unterscheidet sich der Meister vom Schüler.
Was du ansprichst ist vielleicht das viel zitierte Einswerden mit dem Schwert, dem Pinsel, der Töpferscheibe, dem Instrument oder was auch immer, aber um dahin zu kommen muß man an sich arbeiten und nicht den Konsumanreizen des Musikalienhandels nachlaufen(obwohl - macht doch Spaß, oder...)
Übrigens war ein Kumpel von mir mal der Meinung, ein Amp sei als eigenständiges Instrument zu betrachten. Hmmm...

Gruß

Wilco
 
Übrigens war ein Kumpel von mir mal der Meinung, ein Amp sei als eigenständiges Instrument zu betrachten. Hmmm...

Hi,

also bei der elektrischen Gitarre sehe ich das unbedingt so. Nichts bestimmt so sehr den Klang, wie der verstärkende Apparat und die daran angeschlossenen Lautsprecher (von Effekten jetzt mal abgesehen).

Ich würde immer lieber eine mittelmäßige Gitarre über einen (an meinem Geschmack/ Bedürfnissen gemessen) sehr guten Amp spielen, als eine Hammer-Gitarre über eine mittelmäßige Tischhupe.

Im Idealfall liefert die Kette Finger--> Ketarre--> Kabel--> Amp--> Speaker ein Tonfundament, in das der Instrumentalist seine Aussage betten kann. Player mit Erfahrung können sich vielleicht ein Stückweit von der Wiedergabekette lösen bis abheben (vielleicht sogar im Sinne einer Transzendenz?). Wobei, vielleicht ist das auch nur ein Mythos. Oder hat jemand mal Jimi persönlich an einer Stagg oder Gary Moore an einer Hertiecaster gehört? Ich denke, wir neigen auch dazu, unsere Idealbilder (die auch nur mit Wasser kochen) zu romantisieren...

Für mich als Musikrezipienten ist in den meisten Fällen der Gesamteindruck (meist über den Gesang dominiert, sofern vorhanden) maßgeblich. Ich sehe mich da mehr als Zuhörer, denn als Gitarristen. Klar, ein heißes Saitenbrett läßt mich besonders aufhorchen. Aber das nützt mir nichts, wenn das Solo vorbei ist und ein Kack-Sänger mit übler Rest-Band einen vermurksten Sound hinlegt. Da mag der Gitarrist so gut sein, daß wir hier alle schwarz werden. Beispiel: es gibt da von Joe Satriani eine Scheibe (ich glaub "Flying In A Blue Dream", was für ein kitschiger Titel), in der der Meister persönlich zum Mikro greift. Kann ich mir nicht anhören. Sobald er den ersten Ton singt, habe ich den Drang zum Abschalten.

So seh ich das.

Gruß
burke
 
burke":2rvspgsl schrieb:
Oder hat jemand mal Jimi persönlich an einer Stagg oder Gary Moore an einer Hertiecaster gehört?

Ich habe vorgestern frühe Hendrix-Aufnahmen aus obskuren Quellen gehört. Muß so zwischen Isley-Brothers und Curtis Knight gewesen sein.
Es war...nicht sehr gut.

Er brauchte noch etwas auf dem Weg zur Reife. Dann lag aber IMHO sein Verdienst darin, alles in der Signalkette bis einschließlich Lautsprecher als Erweiterung des Instrumentes aufzufassen.

Klar kochen die alle auch nur mit Wasser. Aber machmal glaube ich, es ist ein paar ° heißer...
 
Hallo zusammen,
klar ist Equipment der Pinsel.
Aber es gibt auch Musiker, die ihren Pinsel Meisterhaft führen.
Aber da gibt es natürlich Unterschiede. Die klassischen Musiker würde ich schon als Kalligraphen sehen, obwohl sie auf der Bedeutungs-/Interpretationsebene große Freihieten haben.
Dann gibt es die Improvisierenden. Sie versuchen, neues zu schaffen.
Das gelingt mehr oder weniger, meist weniger und bleibt im Allgemeinen bei einer Reorganisation bekannter Dinge.
Aber es gibt Meister, die eine völlige Kontrolle über ihr Instrument, über ihre Musik haben, die alles spielen können, was ihnen in den Sinn kommt. Das würde ich z.B. Pat Metheney sehen, Keith Jarret, Miles Davis,...
Gruß,
Woody
 

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