Da ich ein ME70 besitze, dachte, ich, ich melde mich auch mal zu Wort.
Gut... Die PC-Junkies werden eine USB oder MIDI-Schnittstelle vermissen, um sich irgendwelche Patches draufzubügeln etc., aber wozu?
Das Bedienkonzept ist genial einfach. Es gibt übrigens auch eine Kurzanleitung im Netz, die auf 2 Seiten alles wesentliche verständlich erklärt.
Nen Review habe ich ja auch mal zu dem Teil hier im Forum geschrieben.
Man kann es als komplette One-Touch-Preset-Bank verwenden oder halt im Stompbox-Mode, wo es sich so verhält, wie 4 (mit Zusatz-Doppeltaster auch 6) getrennte Effektgeräte.
Es hat insgesamt 18 Bänke à 4 Presets, 9 Bänke davon sind frei editierbar. Die Effektsektionen sind selbsterklärend. Jede Funktion hat ihr eigenes Poti. Für jede Effektart gibt es mit "Easy Tone" ein "Ideal-Setting", das schon mal einen guten Grundsound liefert. DIese Settings kann man auch beliebig ändern. Nehme ich nur mal allein Pedal 3 (Chorus-Delay-Section), das Phasing, Chorus, Tremolo uva. bearbeitet. Für jede Schalterstellung des Drehschalters gibt es so eine Easytone-EInstellung, sodaß man nur duch Drehen des Schalters von einem geilen Phasing auf einen Univibe-Sound oder ein Chorus-Delay wechseln kann, ohne irgend eines der Potis in dieser Effektsektion berühren zu müssen.
Die meisten diese Easytone-Settings sind schon sehr praxisgerecht.
Vor allen dann cool, wenn man das Gerät live on the fly benutzt, ohne sich wilde Presetbänke zu programmieren.
Hat man ein Setup aller Einstellungen gefunden und möchte das behalten, kann man sich das einfach auf einen der Plätze sichern. Toll ist, daß man bei irgendeinem beliebigen Preset einfach nur den Edit-Knopf drücken muss und schon habe ich wieder eine völlig frei bedienbare Kette von voreingestellten Effektgeräten. Daher braucht man in der Praxis gar nicht so viele Total-Presets. Ich nutze die Preset-Patches praktisch dafür um mir eine Effektgerätekette abzuspeichern. Mit Ausnahme ReverbSection können die Effect-Slots ja mehrere Dinge, nur nicht gleichzeitig.
Diese COSM-Amp-Simu kann man als virtuellen Verstärker oder als Grafik-EQ nehmen,
Pedal 1 kann Compressor, Boost, Auto-Wah, Defretter usw.
Pedal 2 simuliert diverse Overdrives und Zerren,
Pedal 3 Chorus, Flanger, Phaser, Pitch-Shifter usw.
Pedal 4 Delay und Looper
Das Pedal kann als Volume, Wah, Whammy-Bar oder als Steuerpedal für bestimmt Effektparameter genommen werden.
Ein Patch speichert dann diese "Momenteinstellung" des kompletten Setups ab. Gehe ich in den Edit-Mode, kann ich alle Effekte beliebig über Fußschalter an- und ausschalten.
So habe ich in Preset 1 z.B. eine Effektkette Compressor, Roland JC-120-Sim, dann nen schönen Kompressor und ein Delay.
Auf Preset 2 das gleiche, nur daß ich hier das Expression-Pedal auf Wah stehen habe usw. Die Effekte sind oft standardmäßig ausgeschaltet und werden dann bei Bedarf wie bei normalen Stompboxen aktiviert.
Sehr schade, daß man die Edit-Taste nicht auch noch auf einen externen Taster legen kann. Dadurch hat man viel mehr Möglichkeiten als mit dem normalen Stompbox-Modus.
Eigentlich ein geniales Konzept für Leute, denen Programmierkram am A*** vorbeigeht. 1+++ für das Handling.
Klar, USB oder mindestens MIDI würde es ermöglichen, seine ganze Arbeit auch mal zu sichern und zurückzuladen, aber ein PC-Editor nur um übersichtlich Sounds zu erstellen ist beim ME70 Blödsinn. Einfacher als am Gerät selber gehts gar nicht.
Noch'n Trick: Mit einem Blindstecker in der Headphones-Buchse wird auf den Line-Outs die Speaker-Simulation aktiv und man kann (... und das gar nicht mal schlecht) stereo direkt in die PA oder in die DI-Box reingehen.
Gruß
Stefan