sonic-23":267jehzc schrieb:
(ich bin im ĂŒbrigen völliger Autodidakt und irgendwie habe ich auch nicht vor, dass zu Ă€ndern .-) ...
Nochmal Hi!
Also was das angeht, finde ich Franks Vorschlag nur ein paar Stunden zu nehmen auf jeden Fall sehr sinnvoll. Die ganzen Skalen sind wirklich einfacher zu lernen und zu verstehen, wenn man sie direkt erklĂ€rt bekommt und man dann auch zu zweit direkt umsetzten kann (einer spielt die Akkorde, der andere die Skalen drĂŒber).
So ist zumindestens meine eigene Erfahrung.
Wenn du das wirklich partout nicht willst, hier mein Vorschlag, wie ich Skalen ĂŒbe:
Erstmal schreib ich sie mir auf, als Griffbild mit den Zahlen, was welcher Ton ist (also 1 - b3 - 5 - 6 usw.). Dann such ich mir bestimmte "Zahlen" die ich erstmal nur spiele. Sinnvoll zB sind erstmal nur die 1, die 3/b3, und die 5 (also der Grundakkord)... immer rauf und runter und am besten noch mitsprechen wenn du den Ton spielst: "Grundton", "Quinte" usw....
Dann packste halt immer neuen Ton dazu (erst ne 7, dann ne 9, dann ne 6 usw.) bis du fertig bist....
Die Sache mit dem mitsprechen klingt ein wenig doof und ist auch alles andere als spannend, hat aber den einfachen Vorteil, dass du nicht nur ein gesamtes Griffbild lernst, sondern gleichzeitig, welcher Ton welche Funktion hat, was dir im Solo spĂ€ter viele Möglichkeiten eröffnet. Zum Beispiel kannst du den Moll-Akkord des 2. Gitarristen, der dich begleitet schön unterstreichen, indem du ein paar SekĂŒndchen auf der "b3" verweilst. Oder ne 9 oder ne 6 in ner dorischen Skala an bestimmten Stellen klingt auch sehr gut :-D. Dazu musst du halt aber auch wissen welcher Ton in der Skala das genau ist.
Um das speziell zu ĂŒben suchste dir dann nen Ton raus und spielst kurze Lines, die du dann versuchst auf diesem bestimmten Ton zu beenden. Also 2 Takte Skala dudeln und dann auf ner None enden ;-) Hoffe du weiĂt was ich meine.
Was mich doch gleich zu einem anderen Punkt bringt:
Wenn du die Pentatoniken irgendwann blind beherrschst und auch öffentlich zur Schau stellen willst, dann solltest du auf dein Soloaufbau achten. Auch da gibts mehrere Regeln die man beachten sollte/kann:
Spannungskurve: Ganz nett beginnen und dann zum absoluten Höhepunkt steigern! Du fĂ€ngst beim Sex ja auch nicht mit dem Orgasmus an!!! Also locker starten und dann langsam immer mehr steigern um dann am Ende in totaler Ekstase die 4*12er zu zertrĂŒmmern ;-)
Rhytmik: Du musst definitiv nicht jede Rhytmikform einmal reinbringen aber, ganz ehrlich, 32 Takte sechzehntel zeigen vielleicht, wie schnell deine Linke Hand sein kann aber sind melodisch nicht zwangsweise schön. Also dem Hörer auch Abwechslung bieten.
Pausen: Gehört zwar eigentlich zu Rhytmik, ist aber IMHO so wichtig, dass es einen Sonderpunkt verdient hat.
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MACH PAUSEN-------------------------------
Wie schon bei Rhytmik, 32 Takte Durchgedudel kann auf die Dauer niemand verfolgen. Gib dem Zuhörer ne Chance zu kapieren was du da gerade gespielt hast, bevor sofort das nÀchste kommt... 2 SchlÀge reichen da schon! Also kurze Licks und ne Pause usw.
Am Ende kannste dann ja noch dein Megaschnelles 32tel Tapping reinbringen fĂŒr die letzten 8 Takte ;-)
Also: Nutze auch "Nichts" als Stilmittel ein und mach Pausen an den richtigen Stellen!
Vielleicht noch als kleine Verdeutlichung, was gemeint ist: Hör dir BlÀser an! Aufgrund der Atmung ist es einem BlÀser kaum möglich 32 Takte ohne eine Pause durchzuspielen und kurze Pausen werden immer wieder gemacht.
Motive: Es ist immer nen guter Effekt nen Motiv in dein Solo einzubauen, das der Hörer sofort erkennt. Das kann die Melodie des Refrains sein oder sonst irgendwas. Auf jeden Fall finden die Zuhörer das meist toll und dein Solo erhÀlt auch auf einmal ein gewissen Wiedererkennungswert!
Beginn und Ende eines Solos: Ganz guter Effekt isses auftaktig zu beginnen. Wenn man zB in einer Bigband mehrere Solisten hat und (Zitat aus dem von mir bereits genannten Buch) "der Saxophonist blĂ€st sich die Seele aus dem Leib, der Keyboarder holt mit seinen Sound-Ekstasen die MĂŒcken von der Wand" usw. musst du die Aufmerksamkeit irgendwie auf dich holen. Und mit nem Auftakt geht das super. Das heiĂt nicht, dass du ĂŒbertreiben sollst und dem Vorsolisten seine letzten 3 Takte klauen/versauen sollst. Einfach nur ein bisschen vorher anfangen und dir die Aufmerksamkeit auch zu sicher.
Wenn du mal genau drauf achtest: In einer Bigband machen das seeeehr viele Solisten genau SO!
Kommen wir zum Schluss deines Solos: Dein Solo auf ner geraden ZÀhlzeit zu beenden ist absolut in Ordnung. Aber auch mal ungerade ZÀhlzeiten ausprobieren. Kann auch gut klingen und klingt nach mehr Spannung! Auch diesen Effekt kann man bei BlÀsern des öfteren beobachten.
Bevor du jetzt denkst: "AHHHH!!!! WIE SOLL ICH DAS ALLES BEACHTEN???"
Solospielen ist irgendwie nen bisschen wie Autofahren lernen: Am Anfang haste keine Ahnung wie du schalten, bremsen, Gas geben und dann zu allem Ăberfluss auf den Verkehr achten, gleichzeitig schaffen sollst. Aber, mal ehrlich, denkst du (vorrausgesetzt du hast nen FĂŒhrerschein) mittlerweile noch nach, wenn du vom 2. in den 3. schaltest?
GENAU SO wird es auch beim Solospiel sein. Irgendwann ist das alles selbstverstĂ€ndlich und du musst nicht mehr drĂŒber nachdenken!
SOOOO...... Das wars (vorerst) mal. Also die Ăbungsmethode, die ich am Anfang beschreibe ist halt meine persönliche. IMHO ist sie recht sinnvoll, vielleicht nicht immer spannend, aber hat alles seinen Zweck. Bin halt selber noch angehender Solist und merke aber doch gute Fortschritte mit dieser Methode.
Die Nachfolgenden Tipps (ab "Spannungskurve) sind eine Kombination aus dem von mir genannten Buch und persönlichen Erfahrungen beim spielen/hören anderer Musiker.
Generell kann man sagen, dass man sich, was Aufbau, Dynamik usw. durchaus mal die Kollegen am Sax oder der Trompete anhören sollte. Von denen können wir, was das angeht, einiges lernen!
So... und jetzt geh ich erstmal frĂŒhstĂŒcken
Hoffe dir geholfen zu haben....
GruĂ
Simon
TANTE EDIT:
Hab den Beitrag mal mit nen bisserl Fettschrift versucht ĂŒbersichtlicher zu machen!