Beste Methode für das Säubern von Audio-Spuren?

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Anonymous

Guest
Hallo
So wie ich das in meiner bisher erst spärlichen Homerecording Erfahrung anglesen habe, gibt es grundsätzlich drei Arten, seine Audio-Spuren sauber zu machen.

1.)
Überall, wo kein "Nutz-Signal" anliegt, "Stille" als Effekt anwenden. Da muss halt aufwendig editiert werden mit großem zoom in die Wellenform.
2.)
Audio-Events mehrfach zerschneiden, sehr genau vorn und hinten an das Nutzsignal trimmen und jeweils mit kleinsten Fade-Ins und Fade-Outs versehen.
3.)
Einfach global auf die Spur ein Gate

So....nun habe ich sogleich eine Detailfrage, die sich auf 2.) bezieht.
Im Homerecording-Forum hat mir als Anfänger mal ein User per PM den Rat gegeben, eine eiserne Regel zu befolgen: JEDES Audio-Event hat zu Beginn und zum Ende ein Mini Fade-In und Fade-Out zu erhalten, sonst kann es knacksen.
Seitdem mache ich das brav, kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass es wirklich immer nötig ist, sondern dass das Trimmen teils reicht. Wie seht ihr das? Macht ihr das auch so?

Zu 3.)
Hier bedarf es aber sicher viel Erfahrung, sonst schneidet man sich Transienten ab, oder? Oder ist diese Methode eigentlich gar nicht ratsam?

Gruß
Ash
 
Mahlzeit!

Ja, nein, kann sein!

Der Aufwand den du treibst ist natürlich abhängig vom gewünschten Ergebnis. Für ein Malebenschnellzumvorspielen aufgenommen tät ich nicht ewig rumschnippeln. Wenn du ne professionelle Produktion haben willst sicher mehr. Mann kanns da aber übertreiben.

Das Knacksen entsteht wenn du nicht am Nulldurchgang geschnitten hast, dann geht die Kurve schlagartig hoch, da hilft Fade In/Out. Oder Einstellung "Nulldurchgang finden".
Gate über alles, macht auch nicht glücklich, weil immer ein Kompromis ist wann das Gate auf und wann zu macht. Wann schwingt die Saite noch aus, wann ist es nur noch Geräusch?

Wenns Highend sein soll isses halt Arbeit ...

Gruss
r
 
Riddimkilla":31qqa9gh schrieb:
Das Knacksen entsteht wenn du nicht am Nulldurchgang geschnitten hast, dann geht die Kurve schlagartig hoch, da hilft Fade In/Out. Oder Einstellung "Nulldurchgang finden".

Hier hat er Recht, der Mann.

Riddimkilla":31qqa9gh schrieb:
Der Aufwand den du treibst ist natürlich abhängig vom gewünschten Ergebnis. Für ein Malebenschnellzumvorspielen aufgenommen tät ich nicht ewig rumschnippeln. Wenn du ne professionelle Produktion haben willst sicher mehr.

[…]
Wenns Highend sein soll isses halt Arbeit ...

Hier imho nicht.
Ich finde Spuren, die völlig nebengeräuschfrei sind immer etwas eigenartig, irritierend, künstlich.
Ich bin auch sicher, daß sich "professionelle Produktionen" (sic!) sich nicht in erster Linie durch Fehlen von Nebengeräuschen auszeichnen.
Z.B. läßt sich durch ein prominentes 50Hz Brummen auch der Eindruck von Lautstärke und Power erzeugen, Ben Folds macht das z.B. am Ende von "Gone" auf der Rocking the Suburbs.

Bei Mehrspuraufnahmen geht es auch nicht darum, die Einstreuung anderer Instrumente rauszuschneiden, weil man dann dauernd wechselnde Balancen im Mix bekommt, wenn z.B. der Bass kräftig in das Gitarrenmikro dröhnt,
dann wird der Bass immer deutlich lauter werden, sobald die Klampfe einsetzt.
Einstreuungen sollte man direkt bei der Aufnahme mit in Betracht ziehen, und darauf achten, daß man trotzdem brauchbare Spuren ohne Kammfiltereffekte oder sontigen Mist bekommt,
das führt imho eher zu "high End"-Ergebnissen.

Bei schlimmen Nebengeräuschen, die ausschließlich nerven, würde ich versuchen, Dauergeräusche per Volumenautomation soweit herunterzufahren, daß sie nicht mehr stören, jedoch ohne daß Totenstille herrscht.
Knackser oder Pops würde ich herausschneiden und im Zweifel durch einen Ausschnitt der Spur ersetzen, der "normalen" Geräuschteppich enthält,
um keine Löcher zu haben.

Viele Grüße,
woody
 
Jepp - wenn bei Mark Knopfler oder Poppa Chubby die Verstärker deutlich vor sich hin brummen, kann ich es auch drauf lassen. Miles Davies meinte bei Kind of Blue auch, dass das Geräusch des Snareteppichs duzugehöre und angeblich ist auf einer Reamonn Aufnahme auf der Vocalspur im Hintergrund Geschrei aus dem Nebenraum zu hören ...
Who cares ...

Gruss

r
 
Hatte bis jetzt nur einmal wirklich das Bedürfnis, unerwünschte Geräusche aus einer Gesangsspur zu entfernen: da hat der Sänger recht leise gesungen und es gab immer wieder diese Schmatz-artigen Geräusche beim Ansetzen des Tons. Das musste weg. Und zwar nicht mit irgendner Automatik, die weiss Gott was abschneidet, sondern leider manuell.

Ansonsten isses wie die Vorredner schon sagten: lass Nebengeräusche drin, sie gehören dazu. Ausser du machst klinische Pop-Musik. Dann kannst Du nach Herzenslust herumfrickeln, schneiden und Biegen.

Ach ja, ich hatte auch mal ganz leise ein Martinshorn in der Aufnahme. Das hatte ich erst sehr spät entdeckt. Hat aber irgendwie gut harmoniert mit dem Rest und eine gute "Stimmung" erzeugt. Hat man dann später nur per Kopfhörer gehört. Ein "Easteregg" sozusagen :-)
 

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