Bias-Einstellung Fender The Twin und Impedanz

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klopf

Neues Mitglied
8 Apr 2008
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Sesslach
Hallo zusammen,
dies ist meine erste Frage als Neuling in diesem hervorragenden Forum. Ich habe mir vor einigen Wochen einen gebrauchten Fender The Twin (Redknob, The Evil-Twin) gekauft. Der Verkäufer, der nach einem Umzug mittlerweile nicht mehr zu erreichen ist (auch nicht telefonisch), hat mir das Original-Owner´s manual mitgegeben. Dazu auch ein Schreiben mit folgendem Inhalt:
" P. P. hat die Röhren komplett ersetzt und einen Widerstand eingebaut, damit sich BIAS richtig einstellen lässt. Lt. Anleitung soll BIAS auf 40,0 eingestellt werden (wenn ich das Messgerät auf den kleinsten Regelbereich -200 mV- einstelle). Da sich dieser Wert nicht einstellen liess (die Anleitung geht von einer Betriebsspannung von 240 Volt aus, in Deutschland haben wir aber 230 Volt), hat P. einen Widerstand eingebaut, der den Regelbereich anpasst.
Der BIAS-Wert muss nun auf 52,0 eingestellt werden !
Beim Einstellen des BIAS-Wertes und des Balance-Wertes stellt man zuerst BIAS auf 52, dann Balance auf 0. Nun muss wieder BIAS eingestellt werden (die beiden Werte haben eine Wechselwirkung !), dann wieder Balance, solange, bis die Werte 52 bzw. 0 erreicht sind."
Soweit die Aussage des Schreibens.
Jetzt zu meinen Fragen.
Was will mir der unbekannte Verfasser des Schreibens genau mitteilen ?
Die Anleitung ĂĽber Bias-Adjust beim TAD habe ich bereits gelesen und auch verstanden. Aber meine Fragen sind damit auch noch nicht beantwortet.
Gilt der Wert von 52 mV nur für die Röhren, die derzeit eingebaut sind ?
Verändert der eingebaute Widerstand nur den Regelbereich ? Oder muss ich beim irgendwann mal fälligen Röhrentausch auch 52 mV (statt 40 mV) einstellen ?
Nun zur Frage wegen der Impedanz. Der Amp läuft derzeit (seit ich ihn gekauft habe) auf 2 Endstufen-Röhren, was lt. Fender-Anleitung auch problemlos möglich ist. Damit läuft er statt mit 100/25 Watt mit 60/15 Watt. Reicht übrigens voll aus !! Der Amp hat 2 12"-Speaker mit jeweils 8 Ohm seriell verschaltet, also insgesamt 16 Ohm. Soviel ich aber noch weiss, bedeutet eine Halbierung der Leistung auch eine Halbierung der Impedanz (einfach ausgedrückt !), also in diesem Fall auf 8 Ohm. Liege ich da richtig ? Der Impedanzwahlschalter war nämlich beim Kauf auf 16 Ohm eingestellt. Ich habe ihn dann auf 8 Ohm umgestellt. Sollte 8 Ohm richtig sein und 16 Ohm waren eingestellt, könnte der Amp Schaden genommen haben ? (Ich merke zumindest nichts davon, er läuft prima).
Hat es eine Auswirkung auf die Bias-Einstellung, wenn der Amp nur auf 2 Röhren läuft ?
Was kann passieren, wenn der Bias-Wert um 12 mV (bzw. mA) zu hoch eingestellt ist ?
FĂĽr eine erste Frage ist diese ziemlich umfangreich.
Aber als ich gestern abend im Forum gestöbert habe (ich habe mich auch sofort registriert), habe ich gemerkt, dass dort einige Leute vertreten sind, die wirklich eine Ahnung haben und die meisten Fragen sehr zufriedenstellend beantworten konnten.
Ich bedanke mich jetzt schon im voraus fĂĽr die BemĂĽhungen, auf diese komplexe Frage zu antworten.
Viele GrĂĽsse aus Oberfranken
Uli
 
Soviel ich aber noch weiss, bedeutet eine Halbierung der Leistung auch eine Halbierung der Impedanz (einfach ausgedrĂĽckt !), also in diesem Fall auf 8 Ohm. Liege ich da richtig ?

Jepp, im Ergebnis ja:
Da du eines der parallel am AÜ anliegenden Röhrenpärchen entfernt hast, verdoppelt sich die Eingangsimpedanz deines AÜ (Kirchhoffsche Regel). Daher musst du auch die Ausgangsimpedanz verdoppeln (also 32 Ohm anschließen) oder den Abgriff für die halbe Impedanz wählen (Impedanzwahlschalter auf 8 Ohm stellen).

Der Impedanzwahlschalter war nämlich beim Kauf auf 16 Ohm eingestellt. Ich habe ihn dann auf 8 Ohm umgestellt. Sollte 8 Ohm richtig sein und 16 Ohm waren eingestellt, könnte der Amp Schaden genommen haben ?

Eher nicht, das bißchen Fehlanpassung sollte ein Amp gut abkönnen!

Hat es eine Auswirkung auf die Bias-Einstellung, wenn der Amp nur auf 2 Röhren läuft ?

Wenn man es genau nimmt: ja! In der Praxis kann man das auch ignorieren.

Was kann passieren, wenn der Bias-Wert um 12 mV (bzw. mA) zu hoch eingestellt ist ?
Kommt darauf an wie heiß der Soll-Wert berechnet ist. Im schlimmsten Fall machen die Röhren 'nen Abgang.
 

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