Pfaelzer schrieb:Bei Hr. Setzer merkt man das sehr in den Arrangements des Brian Setzer Orchestra (schöne Beispiel die Route66-Version mit teilweise heftigen Jazzläufen), aber auch z.B. das Stray-Cat-Strut-Solo (das btw. imho zu den 100 erstaunlichsten Soli gehört und damit sehr raushörenswert ist) ist weit von Pentatonik-Genudels entfernt.bebob schrieb:Hier wird Brain Setzer genannt, ich glaube der Mann kann mehr als die handelsüblichen Riffs, wenn es denn in diese Richtung gehen soll, diese Modi ( Kirchentonleiter ) sind heute auch standard, Jazzstudium sieht dann schon anders aus.
Naja, einerseits ist Brian Setzer jemand, der im Solospiel kaum eine Dominante nicht alteriert,
andereseits bedient er im Rhythmusspiel ziemlich hart klassische Rockabilly-Klischees, wo eben 9er und 13er über alles genagelt werden, was wie ein Grundton aussieht.
Kirchentönig ist das alles nicht.
Die üblichen Pentatoniken und ein großzügiger Umgang mit Chromatik (sprich: allen anderen Tönen dazwischen) bringen einen schon ziemlich nahe an das, was Brian Setzer da tut.
Der Rest ist für die Jazzpolizei.
Pfaelzer schrieb:Ich glaube aber, dass es weniger die harmonische Seite ist, die für Rockabilly wirklich wichtig ist, sondern entscheidend ist vor allem die Rhythmik, und dies ist auch der Grund, warum so wenig Leute wirklich überzeugend Rockabilly spielen können...dieser herrliche Groove zwischen Swing, Country und Rock'n'roll hört sich so leicht an und ist doch sackeschwer, wenn es wirklich grooven soll...die Riffs beruhen imho auf rhythmischen und nicht auf harmonischen Ideen....ich glaube, dass es relativ wurst ist, ob das alles hundertprozentig harmonisch korrekt ist...aber die Zählzeiten, auf denen die Akzente liegen, diese bläserhaften Einwürfe etc., das ist imho der Schlüssel.
Nochmal zitiert weil richtig.
Viele Grüße,
woody