Der Umgang mit der eigenen musikalischen Verangenheit

physioblues

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Hi,

ich bin jetzt gerade auf einer herrlichen Retro-Wave durch die eigene musikalische Vergangenheit gesurft. Ende 70er, Anfang 80er. Noch nicht orientierter, Schule hassender, Schnecken jagender ( zu oft erfolglos ), endpubertierender Teen mit einem Hang zu harter, "männlicher" Musik. Maiden, Accept, Pretty Maids, Metallica, Saxon, Judas Priest, Warlord usw.... Alles Sachen, die ich schon ewig nicht mehr höre und meine Plattensammlung ( über 300 Stück HR und Metal-Scheiben ) habe ich schon lange mal an einen hier im Forum verkauft, ohne dem Zeugs eine Träne hinterher zu weinen.
Es war damals schon nur ein Teil meines musikalischen Geschmacks, den ich aber ziemlich bald abgelegt hatte wie so manche andere Heranwachsenden-Attitüde.
Aber mal einen Abend auf youtube dafür opfern.... herrlich !!
Und was einem da alles wieder einfällt... geil !!

Habt ihr auch so ein musikalisches Heranwachsenden-Alter-Ego ?
 
physioblues":1r5r68cl schrieb:
Habt ihr auch so ein musikalisches Heranwachsenden-Alter-Ego ?

Verlaß´ Dich drauf! Schönes Thema, übrigens.

Vor ein paar Jahren habe ich meine komplette Musiksammlung mal nach Erscheinungsjahr geordnet und digitalisiert. Jetzt habe ca. 140 CDs von 1955 bis 1995. Wenn - wie meist - mehrere CDs von einem Jahrgang vorhanden sind, sind sie nochmal stilistisch geordnet.

Wenn ich Zeit und Lust habe, kann ich mir jetzt meine Zeitreise zusammenstellen. Für die Härtetour - Psychedelic und Underground von 1966 bis 1971 - schicke ich mein besseres Drittel aber besser auf Dienstreise und versorge mich mit einer ausreichenden Quantität meines bevorzugten Narkotikums.

Man kann sich aber auch die Komplettpackung 1967/68 geben, mit einem Querschnitt von Sgt. Pepper bis Bubblegum. Muß man aber nicht.

Dann schon eher einen ganzen Abend mit Southern Soul aus den 60ern: Wilson Pickett, Sam & Dave, Arthur Conley, James Brown, Otis Redding, Rufus Thomas, Aretha Franklin. Da stell ich schon mal das Holzbein in die Ecke und boogalooe im Wohnzimmer herum. (Meine erste Band war so eine Covertruppe.) Funky, funky Broadway!

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...wie ich's kenn... einen ganzen Abend hab ich mich letztens mal durch die 70iger WINGS Konzert- und sonstige Aufnahmen durchgesurft... was da so alles zum Vorschien kommt... :lol:

THOSE WERE THE DAYS... :cool:

PIT...
 
Moin,

meine musikalische Vergangenheit ist meine Gegenwart und meine Zukunft.

Meine Interesse an Musik bzw. die bevorzugte Stilrichtung war am Anfang "eingeschränkt", aber ich habe dann meinen Horizont erweitert. Höre mehr Interpreten und Stilrichtungen als noch vor z.B. 15 Jahren. Aber ich höre die Sachen, die ich vor 15 Jahren gehört habe immer noch.... auch wenn es nicht mehr so oft ist wie früher tue. An verkaufen der Platten und CD's würde ich nicht denken.
 
Pfaelzer":216s5kh2 schrieb:
Und nachdem man 2 Stunden gepurpelt und Ge-Ledzepped hat, und weiße Schlangen und Regenbögen zitiert hat, dauert es wieder eine Zeit, sich zu erinnern, warum man heute eigentlich diesen Fusion-Krempel macht ...

:shock: Wer macht hier Fusion-Krempel ????










Ich denke derzeit ernsthaft darüber nach, wieder auf Full-Stack aufzurüsten ...

:lol:

... und ich bin eine extrem schleppfaule Sau ...
 
Christopher":30ego5eu schrieb:
meine musikalische Vergangenheit ist meine Gegenwart und meine Zukunft.

Hallo Leute,

Nun, das was Christopher schreibt, gilt auch für mich. 1987/1988 habe ich ernsthaft angefangen, mich Musik auf Tonträgern auseinander zu setzen. Vorher habe ich Musik nebenbei wahrgenommen, war also bis 12, 13 noch kein 'Addict' - leidglich ein Radio- und Mithörer.

Angefangen hat man ziemlich einspurig, fand Krokus, Mötley Crüe, Judas Priest und Maiden toll (auch heute noch!), bis ich entdeckt habe, dass es noch was anderes gibt als harten Rock - noch härteren Rock :-D Nein, die Horizonterweiterung hat grundsätzlich angefangen, als ich zur Gitarre kam. Ich wurde dadurch mit verschiedenen Stilistiken konfrontiert, habe vom Gitarrenlehrer und anderen Schülern Tipps in Sachen Alben erhalten - und so hat sich eine grosse Leidenschaft entwickelt. Mittlerweilen kann ich auf eine sehr grosse CD- und Vinyl-Sammlung, die viele Stilistiken abdeckt, herabschauen.

Je grösser die Sammlung wird, desto eher 'vergisst' man mal ein Album. Und es kommt häufig vor, dass wenn ich etwas in meinem fein säuberlich nach Alphabet und Erscheinungsjahr geordneten Sammelsurium was suche, ich auf alte Bekannte treffe. Da kommt sehr oft Freude auf, denn mit gewissen Alben und Songs verbindet man verschiedenste Erinnerungen. Rein in den Player und geniessen / schwelgen.

Die Zeitreisen finden bei mir somit relativ spontan statt, unabhängig von einer bestimmten Stilrichtung. Diese Reisen sind spannend und oft voller Erinnerungen.

Ob sich mein Musikgeschmack verändert hat? Logisch. Nicht grundsätzlich verändert, denn ich bin dem Ursprung, der Hard Rock- / Metal-Szene, immer noch treu, aber verändert im Sinne von 'Horizont erweitert'.

Wünsche einen schönen Abend,

Gruss

Marco
 

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