Blues-Verne":33rlzkxf schrieb:
Finde dieses Verhalten fragwürdig: Gemeinhin nennt man das Beratungsdiebstahl.
So könnte man es ggf. nennen, hätte denn eine Beratung stattgefunden...
Wenn ich mit mir schon so hart ins Gericht gehe, fände ich den Terminus "Testerschleichung" zutreffender. ;-)
Grundsätzlich verstehe ich was Du meinst ... maßgeblich auch, da ich meine Brötchen selbst im weitesten Sinne mit Fachberatung verdiene. Trotzdem gestehe ich mir diese Selbgefälligkeit in meinem Konsumverhalten ohne schlechtes Gewissen zu. Nicht zuletzt, da ich in den letzten Jahren einen nicht unmaßgeblichen Umsatz mit eben diesem speziellen Händler erzeugt habe.
Ich unterstütze gerne alle Initiativen in Richtung "Rettet die Fachberatung", "Rettet die kleinen Händler" ... und so weiter und so fort. Ich weiss einen guten und Kompetenten Händler/Berater zu schätzen und bin durchaus Bereit dafür ein paar Mark extra springen zu lassen.
Ich finde allerdings auch, dass diese Kunde/Händler Beziehung auf Gegenseitigkeit beruhen sollte. Wenn also keine Fachberatung erfolgt bzw. nicht einmal der Versuch einer solchen, finde ich einen höheren Preis nicht gerechtfertigt. Wenn ein Händler von mir als Kunde Verbindlichkeit erwartet, dann erwarte ich das gleiche auch von ihm. Wenn die Kundendatenbank die einzige ist, die mich dauerhaft persönlich kennt, dann finde ich das nicht besonders verbindlich...
Wenn ich also (und diese Läden gibt es hier auch) von einem angestellten Verkäufer mit Handschlag begrüßt werde und erstmal alle neuen Produkte gezeigt bekomme, von denen er glaubt, dass sie mich interessieren oder wenn mich ein Ladeninhaber anruft um mir zu sagen, dass er endlich geschafft hat die seltenen Mechaniken aufzutreiben, nach denen ich vor einem halben Jahr gefragt habe oder wenn mir einer anbietet, mir eine Gitarre ein halbes Jahr lang zurückzulegen, bis ich die Kohle dafür habe, dann gehe ich da gerne wieder hin und zahle ohne mit der Wimper zu zucken auch einen höheren Preis. Wenn ich einem Händler allerdings nicht mehr wert bin als eine laufende Nummer im System, dann gehe ich davon aus, dass er auf mich als Kunden nicht zwingend angewiesen ist.
...und dann gibt es noch die seltenen Sonderfälle, wenn ich die seltene Möglichkeit habe, ein Produkt legal ca. 40% günstiger zu kriegen als anderswo ... sorry, aber dann überlege ich nicht lange.
Ok ... jetzt hab' ich sehr ausgiebig ausgeatmet ... und das auch noch ziemlich OT. Aber mir geht es ein bisschen auf den Sender, immer wieder an seine Pflichten als guter Kunde erinnert zu werden.
Wann muss sich denn endlich mal ein Händler bei mir dafür rechtfertigen, dass er einem anderen Kunden das gleiche Teil viel günstiger verkauft hat als mir?
Leichte Anflüge von Zynismus bitte einfach überlesen.
...ich komme in Frieden. ;-)
Nette Grüße
.Gurki