Helloween - Keeper of the seven Keys - The Legacy

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Helloween – Keeper of the seven Keys the Legacy

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Um weiterhin im Business zu bleiben, musste wohl der dritte Teil von „Keeper of the seven Keys“ aufgenommen werden. Anders kann ich es mir nicht erklären warum sich Helloween an DIE Meisterwerke der Metal Musik heran wagen. Eins ist und bleibt klar, die ersten beiden Teile stehen für sich. Fünf sehr starke und junge Charaktere haben damals ihre Egos durchgesetzt um am Ende die Welt der härteren Klänge für immer zu verändern.

In den letzten Jahren gab es mal wieder viel „Trouble“ mit (Ex)Mitgliedern. Es ging sicherlich wieder um Egos und wer die meisten Songs schreibt etc. Und nach einigen ehr mittelmäßigen Alben wollte man wieder frischen Wind reinbringen. So nahm man sich mit Sascha Gerstner einen frischen, jungen und dynamischen Gitarristen in die Band, der allerdings das Erbe von ganz großen Namen wie Kai Hansen und Roland Grapow weiterführen soll. Kann das gut gehen? Und funktioniert ein „Keeper“ Album ohne die Millionenstimme von Michael Kiske?

Beim kauf des Albums fiel mir auf, dass es sich um ein Doppelalbum handelt, für den Preis einer einzelnen, das stimmte mich sehr positiv, aber trotzdem meine Zweifel waren riesengroß und auch der Opener „The King for a 1000 Years“ konnte mich nicht überzeugen. Nicht das der Song schlecht ist, aber viel zu pompös, viel zu vielschichtig und viel zu lang für die erste Nummer des Albums, die eigentlich alles klar machen sollte. So waren meine Ohren nach 13 Minuten schon zu und „Invisible man“ konnte danach auch nichts mehr gerade biegen. Jedenfalls nicht als zweite Nummer, den die Ansätze zu einem geilen Song sind da.
Bei „Born on Judgment Day“ darf dann das Urmitglied Weik zeigen, dass er noch weiß wie ein Helloween Song zu klingen hat. Warum ist dieser Song nicht der Opener? Er ist zwar sehr vorhersehbar, rockt aber und hat ein Refrain der sofort im Ohr bleibt. Und so steigt meine Hoffnung, dass „Keeper 3“ noch mal richtig losfetzt. Das geschieht auch. „Pleasure Drone“ ist dann der erste Song, der mir ein Lächeln ins Geschicht malt. Nach dem ersten Chorus kann man sofort mitsingen und ich war überrascht als ich las, dass der gute Sascha Gerstner den Titel verbrochen hat. Daumen hoch...
Tja, „Mrs. God“. Den Song kannte ich schon vorher, weil dieser als Single veröffentlicht wurde. Es ist eine straighte, poppige Rocknummer, mit einem sarkastischen Text und eigentlich gar nicht so übel. Nur die Bass Slap Einlage, sowie das Schaf das mäht ist ein wenig sehr dick aufgetragen und so gar nicht lustig.
Mit „Silent Rain“ endet dann sehr konstant die erste CD und ich war enttäuscht. Nur 1 ½ Knaller sind eindeutig zu wenig für ein Helloween Album, aber man hat ja noch eine Zweite CD und man hat ja nur den Preis einer einzelnen bezahlt, also noch war nichts verloren.

Cd2 fängt gleich mit einem doofen Gag an. Ein Typ dreht am Radio und man hört die Klassiker der Keeper Scheiben und der Typ kommentiert genervt „oh no...“. Witzig fand ich das nicht wirklich. Was sollte damit ausgedrückt werden? Das Helloween die alten Tage hinter sich gelassen haben, das die Scheiben kacke sind? Immerhin haben sie den Alben sehr viel zu verdanken. Nach dem respektlosen Intro röhrt der Sänger Andi Deris irgendwas ins Mikro und in dem Augenblick wo man denkt, „super ne Schnulze“, knallt mit „Occasion Avenue“ ein absoluter Knaller der Extraklasse durch die Speaker, der sofort die erste CD vergessen lässt. Abgesehen von dem etwas zu langem und kitschigen Mittelteil, rockt der Song alle Zweifel weg. Die geilen Atmosphärischen Frauenchöre setzen den I-Punkt auf dieses Meisterwerk. Und diese Klasse kann sogar gehalten werden. „Light the Universe“ ist eine echte Deris Ballade mit einem Refrain der durch Mark und Bein wandert. Aus diesem Song ein Duett zu machen mit der von „Blackmore’s Night“ bekannten Candice Night, erweist sich als Geniestreich.
„Do u know what your fighting for“ ist eine moderne Hüpf Rock Nummer aus der Feder von Weik, die allerdings nicht wirklich überzeugen kann. Die Nummer rockt und hat ein guten Refrain, aber irgendwas fehlt. Vielleicht ist auch der leichte Tempowechsel im Refrain nicht wirklich glücklich eingesetzt.
Egal, denn mit „Come Alive“ geht’s in die Meisterklasse zurück, mit einem Refrain der wieder sofort ins Ohr geht und rockt wie Hölle. Komischerweise ist der Song irgendwie nicht so knackig produziert wie die anderen Songs, trotzdem unglaublich gut.
Ich konnte es nicht glauben. „Shade in the Shadow“ kann das Niveau abermals halten. Schöne Atmo Gitarren in der Strophe und ein lupenreiner Helloween Refrain. Und schon habe ich vergessen, dass dieses Album eigentlich im Schatten stehen sollte und lausche nur noch den geilen Songs, die mich doch schon ein wenig in die guten alten Zeiten zurück bringt.
Und genau das sollte auch bei „Get it up“ passieren. DAS ist Helloween. Deris vs. Kiske hin oder her. DAS ist das alte Helloween Feeling! Mit Kiske am Gesang wäre ich wahrscheinlich eh an einem Herzinfarkt gestorben. Und dann hätte ich den letzten Song nicht mitbekommen.
Denn „My Life for one more Day“ erinnert mich teilweise sogar an ganze alte „Walls of Jericho“ Zeiten. Da gibt es nur eins, bangen bis der Arzt kommt.

Also, auf der zweiten CD ist ein Song der ein wenig abfällt und sonst nur Knaller! Zweifel? Ich? Nie!!! Das Album ist sein Geld wert. Um aber doch ein wenig zu meckern:
Eine Einzel CD mit den Knallern des Albums wäre wahrscheinlich doch besser gewesen, dann wäre es unangefochten einer meiner Lieblings Helloween Alben, aber ich denke das ist es auch so.

Bleibt nur noch eine Frage, konnten sie an die „Keeper“ Klassiker ranreichen? Scheißegal!!!



Plotzka
 
Huiuiui, da hast du dir aber ordentlich Mühe geben. Meiner Meinung nach reicht aber keiner der Songs, auf der neuen Platte, an die alten Keeperscheiben heran. Der Gesang von Kiske ist einfach dermaßen essentiel, dass Helloween das Niveau der alten Scheiben einfach nicht erreichen können (nichts gegen Deris, aber eigentlihc klingt das jetzt alles wie eine andere Band).
 

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