Honeymoon-Kurzreview Peavey Generation EX Triple

Woody

Power-User
16 Apr 2003
2.942
2
36
Köln
Hallo zusammen,
bei einem kurzen Besuch in einem Gitarrenladen bin ich vor drei Wochen an oben genannter Gitarre hängengeblieben,
die Eckdaten gibt es hier.

Eine Nashville-Tele hat mich schon länger angemacht,
Tele mit mehr Klangspektrum eben.
Trocken angespielt ist die Peavey überraschend laut, die lauteste E-Gitarre, die ich habe.

Verarbeitet ist sie weitgehend tadellos, die Saitenlage ist gut (ist vielleicht im Laden auch eingestellt worden), die Bundierung ist sauber ausgeführt und auch die Lackierung ist äußerlich einwandfrei.
Einzig die leichte Gelbsucht an den Schleifkanten des Halses, die wohl einer Beize geschuldet ist ist ein bißchen unschön,
aber das stört mich kein bißchen.
Die Halstasche passt saugend,
allerdings liegt zwischen Halsfuß und Korpus an der Verschraubungsstelle etwas schrundiger Lack, das geht definitiv besser.

Die Pickups sind einfach, mit Stabmagnet unter den Polepieces, aber wirklich brauchbar, ich habe keinerlei Bedürfnis, andere Tonabnehmer einzubauen, obwohl ich da bei anderen Gitarren lange rumgefriemelt habe.
Sie müssen, bei mir zumindest, deutlich näher an die Saiten, als ab Werk,
Stratitisprobleme gibt es dabei nicht,
was auch an der Konstruktion mit den Stabmagnete liegen wird.
Den Halstonabnehmer habe ich mit dem Mittleren getauscht,
um die "klassischen" Telesounds zur Verfügung zu haben, und die Hals/Mitte-Position, dabi stellt sich heraus, daß die Tonabnehmer noch zur Abschirmung mit einer geerdeten Kupferfolie umwickelt sind.
Das finde ich ein ausnehmend hübsches Detail.
Eine interessante Sache ist, daß die Hals-/Mittel-PU Fräsung als Pool ausgeführt ist.
Hier sieht man die dicken aufgebrachten und hinterher heruntergeschliffenen Lackschichten,
und hat aber vor allem Platz genug um nach Herzenslust mit Tonabnehmern herumzuprobieren,
passen sollte da ohne weitere Fräserei eigentlich alles.

Die Potis laufen weich und Geräuschfrei.

Die Hardware muß sich im Praxistest beweisen,
die Mechaniken orientieren sich an "klassischen" Designs, laufen extrem Präzise und erlauben wirklich feines Stimmen durch eine starke Untersetzung,
wie ich sie bisher auch bei keiner anderen Gitarre kenne.
Der "Aschenbecher" ist u.U. ein bißchen weich,
mal sehen, ob sich da langfristig die Saiten einfressen.
Der Sattel ist erwartungsgemäß Kunststoff.

Am Amp gibt es authentische Telesounds und ein paar Farben mehr.

Durch die im Vergleich zu Fender etwas kleinere Korpusform hängt die Peavey sehr angenehm im Gurt,
ich habe ein ähnlich komfortables Gefühl wie bei Muelrichs Musicman auf der Session.


Ich habe die Gitarre mal einmal komplett auseinander gehabt,
um z.B. den o.g. Tonabnehmertausch gemacht,
die PU-Federn gegen Silikonschläuche getauscht, und in der StegPU-Fräsung und dann auch im Pool (warum nicht...) Schaumstoff eingelegt, um Feedback und Federschwingungen vorzubeugen.
Ansonsten kam die Gitarre spielfertig bei mir an.

Kostenpunkt: 169 Euro.


Fazit: Eine auf positive Weise überraschungsfreie Gitarre,
die qasi ab Werk gut klingt.
Für das kleine Geld eine tierische Gitarre.
Ich halte sie auch für ohne Weiteres bühnentauglich,
habe mittlerweile damit eine Audition bestritten, und Komplimente für meinen Sound bekommen.

Wie stark bei Peavey die Serienstreuung/Qualitätskontrolle ist, vermag ich aus meiner Erfahrung nicht zu sagen,
halte Peaveys aber beim Gitarrenkauf im Anfänger/Hobby/Gebrauchsmusikerbereich für einen Anspieltip.



Viele Grüße,
Woody
 
Hi Woody,

danke für dein Review. Tja, es gibt immer wieder mal Überraschungen unter den sogenannten Low-Budget Gitarren - so auch wohl hier. Sieht auch gut aus die Tele.

Viel Spaß damit ;-)
 
Ich hab die Peavey auch mal getestet.
Die war vom unverstärkten Klang und Spielgefühl besser als die meisten Squiers und sogar viele Fender Standard Teles.

Gruß
 

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