In welcher Reihenfolge kaufen: Amp/Gitarre - Gitarre/Amp

frank

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Hi Folks,
little-feat":1skh8alg schrieb:
Ich glaube, so etwas (der Einbau eine hochertigen PUs in eine Gitarre) lohnt sich nur in einer wirklich erstklassigen, fein aufeinander abgestimmten Kette. Der Pickup alleine in einer Seriengitarre von der Stange.....das bringt nichts.
Immer wieder suchen Gitarristen eine besser klingende Gitarre, kaufen sie und stöpseln sie an ihren "alten" Amp ein.
Und? Meint Ihr wirklich, dass allein reicht aus, um einen besseren Sound zu erreichen?

Oder wäre es nicht sinnvoller, die Kette durch den Kauf eines hochwertigeren Amps zu verändern?
 
Hallo Frank,

ist es mit dem Erquickment nicht genau so wie in einer Band? Das Gesamtergebnis ist immer so gut wie das schwächste Glied in der Kette.

Wenn Du eine Higendgitarre an eine pilliche Transe haängst, wirst Du genau so unzufrieden sein, wie mit einer Schrottgitarre am Boutique-Amp.
 
muelrich":28pwhgk9 schrieb:
Hallo Frank,

ist es mit dem Erquickment nicht genau so wie in einer Band? Das Gesamtergebnis ist immer so gut wie das schwächste Glied in der Kette.

Wenn Du eine Higendgitarre an eine pilliche Transe haängst, wirst Du genau so unzufrieden sein, wie mit einer Schrottgitarre am Boutique-Amp.

Koerrektomundo, das Equipment sollte sich auf einem Level befinden. Auf welchem, das möge jeder subjektiv für sich entscheiden.
Obwohl ich auch schon erlebt habe, das ich auf einer schönen Fender SRV an einer 30 Watt Transe von Marshall geklungen habe wie ein Sack voll Nüsse. Mein Kumpel dann hier ein bißchen gedreht, dort was verstellt und spielt dann am gleichen AMP das mir die Ohren schwillen. Fairerweise muss man also auch den Spieler und dessen Können mit berücksichtigen.

Gruß
Benny
 
Auch wenn ich mir jetzt vielleicht selbst widerspreche:

Ich meine, dass Verstärker die Stiefkinder in der Klangkette sind.

An Gitarren wird alles Mögliche und Unmögliche herumgebastelt. Horrende Summen werden ausgegeben für Bauteile, die mehr „gefühlte“ als real vorhandene Verbesserungen bringen.

Ist man der Meinung, der Amp sei der nun in neue Klangwelten aufgestiegenen Gitarre nicht mehr gewachsen, muß er weg, Neues, Besseres muß her.

Dabei wird vergessen, dass auch in einem guten Amp ungeahnte Klangreserven schlummern. Die kitzelt man nicht nur mit neuen Röhren heraus. Experimente mit neuen Lautsprechern bringen (meine Erfahrung) ungeahnte Verbesserungen.

Bringt man zum Beispiel seinen Marshall oder Fender zu unserem norddeutschen Amp-Guru Dieter Lender, dann bekommt man für relativ kleines Geld ein Gerät zurück, welches um mindestens 2 Klangklassen aufgestiegen ist.

Jürgen Rath ist auch so ein Spezi. Und es gibt noch mehr.

Eine Klang verbessernde Investition in eine Gitarre muß nicht gleich die Investition in einen neuen Amp nach sich ziehen. Umgekehrt übrigens auch nicht.

Wenn ich bei der Beobachtung unseres Kleinanzeigen-Marktes oder auch Ebay sehe, welche Gelder sinnlos verbrannt werden, nur um fast neue Geräte und Gitarren wieder loszuwerden (mit gigantischen Verlusten) auf der Jagd nach dem neuesten Killer-Gerät – dann hat das teilweise schon therapiebedürftige Züge.

Tom
 
little-feat":1689okup schrieb:
Ich meine, dass Verstärker die Stiefkinder in der Klangkette sind.
Eben, Tom, genau das denke ich auch.

little-feat":1689okup schrieb:
Ist man der Meinung, der Amp sei der nun in neue Klangwelten aufgestiegenen Gitarre nicht mehr gewachsen, muß er weg, Neues, Besseres muß her.
Nun, das wollte ich nicht zum Ausdruck bringen.

little-feat":1689okup schrieb:
An Gitarren wird alles Mögliche und Unmögliche herumgebastelt. Horrende Summen werden ausgegeben für Bauteile, die mehr „gefühlte“ als real vorhandene Verbesserungen bringen.
Richtig. Und ich denke, diese Investition "horrender" Summen in Gitarrenbasteleien oder neuen Gitarren, wären sinnvoller in einen besseren oder verbesserten Amp investiert.

Aber dann würde man ja nicht zum "Gitarrensammler" aufsteigen. ;-)
 
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum hier so verallgemeinert wird. Als wenn das alle Gitarristen so machen würden.....

Mein Amp zB. ist eine richtig brutale Sau. Was Du reingibst, kommt hinten ziemlich böse unverfälscht raus. Ergo: alles, was davor liegt, muss nach Möglichkeit optimiert werden. Von der Fingerfertigkeit, über die Pickups, die Effekte, die Kabel pipapo....

Ich liebe meinen "alten Amp" und will nichts anderes als genau dieses Teil.

Aktuell suche ich einen besseren Splitsound für meine Strat. Daran ist doch sicher nichts verkehrt, wenn alles andere richtig gut klingt, oder? selbst wenn es ein kleines Vermögen kosten sollte.
 
Ich muss ja gestehen, dass ich ein "ich mag eine Gitarre oder nicht" Typ bin. Da bastel ich auch wenigst dran rum. Meine Soundvorstellung ist sehr definiert, das "Drumherum" ist sehr einfach gestrickt. Jedenfalls deutlich mehr Gitarre als Amp...
 
Hi,
meiner Meinung nach kommt es immer auf die jeweilige Situation drauf an.

Wenn ich schon einen guten Amp haben (kein High-End Teil, ein "normaler" Röhrenamp ;-)) ist es sinnvoller, sich eine besser Gitarre zu holen.
Wenn ich aber eine billig-Transe habe, ist es nicht sinnvoll, sich eine Gibson zu holen, da kauf ich mir lieber einen bessseren Amp und spiele mit meiner Epiphone weiter.

Ich bin ganz klar der Meinung, ein Amp verändert den Sound am meißten. Um so besser der Amp, desto mehr ändert die Gitarre den Sound.



MFG -Basti-
 
7-ender":tywmro0w schrieb:
Ich muss ja gestehen, dass ich ein "ich mag eine Gitarre oder nicht" Typ bin. .

Das ist eigentlich auch verständlich.

Sie ist schließlich das Teil, mit dem man im direkten Kontakt ist. Da können schon fast erotische, hoch emotionale Beziehungen entstehen.

Engere Bindungen jedenfalls als zu einem Elektronikbaukasten, der letztlich "nur" das wiedergibt, was der Mensch auf der Gitarre fabriziert.

Tom
 
little-feat":1qy3agc2 schrieb:
7-ender":1qy3agc2 schrieb:
Ich muss ja gestehen, dass ich ein "ich mag eine Gitarre oder nicht" Typ bin. .

Das ist eigentlich auch verständlich.

Sie ist schließlich das Teil, mit dem man im direkten Kontakt ist. Da können schon fast erotische, hoch emotionale Beziehungen entstehen.

Engere Bindungen jedenfalls als zu einem Elektronikbaukasten, der letztlich "nur" das wiedergibt, was der Mensch auf der Gitarre fabriziert.
Ja und nein.
Wenn der Kasten es sauber wiedergibt, dann entstehen zu dem auch emotional Beziehungen.
Zu oft habe ich schon ähnliche Dinge gehört, wie "mein Benchmark-Amp".

greetz
univalve
 
frank":3b2oklgn schrieb:
Hi Folks,
...
Immer wieder suchen Gitarristen eine besser klingende Gitarre, kaufen sie und stöpseln sie an ihren "alten" Amp ein.
Und? Meint Ihr wirklich, dass allein reicht aus, um einen besseren Sound zu erreichen?

Oder wäre es nicht sinnvoller, die Kette durch den Kauf eines hochwertigeren Amps zu verändern?

Nun, die einzige richtige Antwort ist wohl "kommt drauf an" ...

Kommt drauf an
- welchen Sound man sucht,
- was man an Zeug hat,
- wo es dran hakt den Wunschsound zu erreichen,
- kurz: was das schwächste Glied der persönlichen Kette zum Wunschsound ist.

Je nach dem wo es hakt kann das ein neuer Speaker, eine neue Box, neue PUs sein, andere Röhren, usw. usw.
Kann man nicht so pauschal sagen.
Oft unterschätzt ist die Wirkung des Speakers.
Wer gerne mit Zerre spielt sollte immer das Zusammenspiel PUs/Amp beachten. Je nachdem liefert da der superteure "pafiger als 59'er PAF handwound PU" eben genau das zu wenig, was die Röhren brauchen, um einen wunschgemäßen Zerrsound zu erzeugen und man käme weiter mit dem Stangenwaren-DiMarzio mit höherem Output als PAFs ...
Oder wie es bei mir war: der im Engl verbaute Celestion G12H-100 klingt einfach zu dünn und höhenbetont. Ein Emenince V 12 für schlappe 50 Euronen hat mich da mehr weitergebracht als etliche Experimente mit Röhren und PUs.

Und wenn die Klampfe an sich eben das nicht hergibt, was man will, dann bringen Experimente mit PUs für 300 Euro eventuell weniger als ne andere (gebrauchte) Klampfe für 300 Schlappen.

Es is tnicht so ganz einfach, den für sich richtigen Weg zu finden. Eben weil es keine Pauschalantworten auf die Fage nach dem idealen Weg gibt ...
Oder besser, solche Antworten gibt es, sie sind aber selten richtig ....

tschö
Stef
 
Moin,

schwierige Entscheidung und meiner Meinung nach eigentlich nur ne Frage des zur Verfügung stehenden Budgets und des bereits vorhandenen Equipment. Man sollte sich die Entscheidung gut überlegen und evtl. auch in Betracht ziehen sowohl Amp als auch Gitarre gleichzeitig zu erneuern. Es bringt ja nix ne 1000 Euro Gitarre zu kaufen, und die an einem 50 Euro Amp zu hängen und umgekehrt. Der Mix machts.

Wenn man dann z.B. 1000 Euro zur Verfügung hat, kann man sich lieber ein wenig auf dem Gebrauchtmarkt umsehen und dann die 1000 Euro auf Amp und Gitarre verteilen um sich erstmal eine gute Basis zu schaffen. Danach macht es dann nur noch wenig Unterschied was ich als nächstes Kauf und ist von den eigenen Wünschen abhängig. Wenn man von den 1000 Euro je 500 für Git. und Amp nimmt bekommt man schon was ordentliches.
 
Hallo Alle,

will auch mal meinen Senf dazu geben ... ;-)

Meiner Meinung nach gibt es für das Problem keine Pauschallösung. Der Pfälzer bringt es, denke ich, auf den Punkt - es ist der Klang, nicht unbedingt die Knete.

Bei all' den Marshalls, Fenders und anderen Marken-Amps ist bekanntlich auch nicht alles Gold, was glänzt. Das nennt man wohl "Fertigungsstreuung", ändert aber nichts dran, dass auch die sch...e klingen mitunter (tja, man zahlt manchmal eben mehr für den Namen als für die Technik ...). Gilt vice versa im Grunde auch für Gitarren und deren für meist teuer Geld angebautes "Schnickedöns".

Ich dachte bis vor einer Weile auch, nur was teuer ist, kann auch gut sein. Mein aha-Erlebnis war da recht deutlich. Sowohl mit einer Epiphone Standard SG als auch mit einer HB-SG bekam ich den zur Verfügung stehenden 100 W-Amp (fragt mich nicht nach dem Namen - hatte ich noch nie vorher gehört und kann mich auch nicht erinnern) mit den mir zur Verfügung stehenden musikalischen Fertigkeiten nicht wirklich zum Klingen. War eigentlich nur laut.
Im gleichen Übungsraum am gleichen Tag am gleichen Amp: Ein Vollblutmusiker mit Gibson-Paula. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Am liebsten wäre ich andächtig auf die Knie gesunken und hätte ausgerufen "ich bin unwürdig" (ihr kennt doch sicher die Szene aus "Wayne's World, oder?). Ach ja - bei ihm klang übrigens auch die HB-SG gaaanz anders ... habe die Gitarre kaum wiedererkannt.

Was sagt mir das: Teures Equipment allein klingt noch nicht gut - der Steve-Vai-Sound ist einfach nicht ab Werk zu haben (suche jedesmal vergeblich nach dem Umschalter ... ^^). Oder anders ausgedrückt - Cindy aus Marzahn wird auch mit HautCouture nicht zum Mannequin ^^

Und außerdem darf man imho nicht vergessen - Klang/Sound ist auch Geschmacks- (und Gefühls-)sache
 
Hallo,
jedes Glied in der Kette ist wichtig:
Spieler, Instrument, Saiten, Plektrum, Kabel, Effekte, Amp, evtl. Röhren, Cab, Speaker.
Die "Verschleißteil"-Fraktion wie Saiten, Pleks, Röhren, Kabel sollte man ruhig mal variieren, um zu wissen, was man eigentlich möchte. Gerade bei Saiten und Pleks ist es ja so, dass der eine auf Produkt X steht und der andere auf Y, und für jeden ist es aber das Optimum.

Die Positionen, die richtig was kosten -> Gitarre - Amp -> sollte man so kaufen, dass man nachhaltig was davon hat, da 2nd Hd Verkäufe meistens Verluste verursachen. Nachhaltig heisst aus meiner Sicht, dass zB eine Anfängergitarre so gekauft wird, dass sie genug Potential hat, um später noch als Ersatz/Zweit/Reisegitarre ihren Dienst zu verrichten. Ebenso beim Amp: Lieber als Einstieg einen Micro Cube, Vox DA5 oder Line6 Micro Spider, die funzen als Übungsamp ganz toll und halten später auch mal für die Session aufm Acker (da Batteriebetrieb möglich) her.

Später sollte man Gitarre und Amp aufeinander abstimmen. Ich habe gerade bei Marshalls viele gehört, die klangen entweder nur mit HB-Gitarren richtig gut oder nur mit SCs. Ähnlich auch bei den anderen Traditionsmarken. Es lohnt sich, viel zu testen, um eigene Vorlieben kennenzulernen und dann mit diesem Wissen auf die Suche nach dem optimalen Setup zu gehen. Deshalb mag ich persönlich Sessions sehr gerne, da habe ich mir angewöhnt, oft über Fremdequipment zu spielen, um dieses auch kennenzulernen.

Ich würde aber keines der beiden Elemente geringer oder höher einschätzen als das andere: Sowohl Gitarre als auch Amp/Speaker haben bei mir den gleichen Stellenwert, denn die Summe aus allem gibt das von sich, was meine Ohren hören.
 
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