Lee Ritenour

Woody

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...was ist dran an dem Mann?
Kann mich da mal jemand aufklären?
Er hat eine wirklich beeindruckende Diskographie,
und spielt oft mit wirkich fitten Musikern.
Ich kenne von ihm relativ wenig gute Sachen,
dagegen so einige geschmackliche Grenzüberschreitungen.

Ich würde wirklich gerne verstehen, warum dieser Mensch so erfolgreich ist.
Was gibt es an guten Hörtips?

Über Antworten würde ich mich freuen,
viele Grüße,
Woody
 
Woody":2kh6qhgd schrieb:
...was ist dran an dem Mann?
Kann mich da mal jemand aufklären?
Er hat eine wirklich beeindruckende Diskographie,
und spielt oft mit wirkich fitten Musikern.
Ich kenne von ihm relativ wenig gute Sachen,
dagegen so einige geschmackliche Grenzüberschreitungen.

Ich würde wirklich gerne verstehen, warum dieser Mensch so erfolgreich ist.
Was gibt es an guten Hörtips?

Über Antworten würde ich mich freuen,
viele Grüße,
Woody

Man muss nicht immer mögen was erfolgreich ist.
Aber anscheinend wird alles was erfolgreich ist von vielen gemocht.
Er macht also mögbare Musik.
 
Pfaelzer":m87rxnmh schrieb:
Ein paar Lösungsversuche:

- Er ist technisch sehr gut, harmonisch bewandert und äußerst flexibel

Der Versuch war ja nett.
Aber ich habe mir jetzt den halben Nachmittag Videos angeguckt,
und sobald er keine Pentatonik nudeln kann, gerät er echt ins Trudeln.

Und in Sachen "Stolen Moments" finde ich das Oliver Nelson Original bisher ungeschlagen.

Hmm.
:shrug:
 
Woody":1jwz3o9l schrieb:
...Videos ....und sobald er keine Pentatonik nudeln kann, gerät er echt ins Trudeln.

Ad 1: Videos gucken ? Youtube ? .....oh Gott....
CD höre muss man.....(wenn ich was auf dem Rechner hätte...aber ich hab Ritenour nur auf LP (aber bestimmt zehn Stück)...

Ad 2: Ungefähr zu Zeiten von Mr. Briefcase (was ich übrigens geil fide, auch wenn es kommezieller Fusion-Pop ist, aber Ken G ist viel schlimmer)....und auch Larry Carlton und George Duke sind da in den 80gern nicht weit weg gewesen)gab es ein Stück namens "Cross my heart", da ist im Mittelteil ein Turnaround drin, welcher über 8 oder 12 akkorde hinterher uf eine I rausläuft, die genau einen Halbton höher ist, das ist so dermaßen genial (ich habs aus einem Songbook)...also,lieber Woody, das ist alles andere alsPentatonische Primitivität....

Fazit: es ist Fusion, aber in den 80gern fand ich das mal sehr geil.
 
Hi Woody, ich bin ja Carlton Fanatic gewesen. Da ist Ritenour, dass was die Stones für Beatles Fans waren :o) Aber er hat einige wirklich schöne Platten gemacht. Ich mag z.B: die Brasil Sachen Harlequin, Festval und seine Live CD Alive in LA. Es gibt auch so eine Doppel DVD von ihm, da sind einige gute Sachen dabei u.a. Version von o.g. CDs mit sehr geilen Mitmusikern.

Technisch ist Lee ein brillianter Musiker, was das Emotionale angeht, muss jeder selber entscheiden, ob man das mag. Mir war da oft cheesy, smiling und kalifornisch. So wie manche 80er Produktion seines Kollegen Carlton. Ich glaube nicht, dass das nach Deinem Gusto wäre. Du stehst doch eher so auf das Kopfjazzige a la Martino, Hall etc oder?

Ich habe Lee in den 90ern mal in Dortmund live erlebt und das hat er ziemlich brilliert. Also probier es mal aus... oder lass es :o)

Aber ich habe mir jetzt den halben Nachmittag Videos angeguckt,
und sobald er keine Pentatonik nudeln kann, gerät er echt ins Trudeln.

Mhhh, das kann ich mir nicht vorstellen, aber wenn Du meinst, wird das wohl so sein.
 
mr_335":u1u8jywv schrieb:
Mhhh, das kann ich mir nicht vorstellen,

Ich auch nicht, deswegen frag ich ja.

mr_335":u1u8jywv schrieb:
Technisch ist Lee ein brillianter Musiker, was das Emotionale angeht, muss jeder selber entscheiden, ob man das mag.
Tschulligung, aber den Satz mußte ich nochmal zitieren...
:-)

mr_335":u1u8jywv schrieb:
Du stehst doch eher so auf das Kopfjazzige a la Martino, Hall etc oder?

Nuja,
Kopfjazzig würde ich das auch nicht unbedingt nennen wollen.
Ich habe Pat Martino vor einigen Monaten live gesehen, und da brannte musikalisch echt der Baum, wenn auch ohne Grimassen und Gymnastik.

Ich werd mir Deine Empfehlungen mal antun,
die Stücke an sich finde ich z.T. gar nicht übel,
und vielleicht habe ich einfach bisher nur die schlechten Momente erwischt.
Ich hoffe meine Vorurteile revidieren zu können,

Vielen Dank und viele Grüße,
Woody
 
Hallo!

Sicherlich bewegen wir uns alle hier im Bereich der Spekulation aber einen Aspekt möchte ich nochmal unterstreichen:

Pfaelzer":3go4llyc schrieb:
Woody":3go4llyc schrieb:
Vielleicht ist er ein netter Kerl, mit dem viele gerne Musik machen....

Das halte ich beispielsweise für einen sehr überzeugenden Ansatz. Vielleicht hat Lee auch immer funktionierendes Equipment dabei und ist eventuell sogar vorbereitet.

Diese berühmten "Sekundärtugenden" halt.

Gruß

erniecaster
 
Hi,

an CDs sollte man und frau unbedingt mal in "Captain Fingers" und "In Rio" reinhören.
Einer seiner letzten CDs "Overtime" ist auch nicht schlecht, da geht es etwas jazziger zu als auf seinen Fusionscheiben.

Aber stimmt, Pat Martino war ja vor einiger Zeit in Köln, Mist, habe ich leider verpassst :(


Gruß

Klaus
 
Ritenour war ja schon vor 35 Jahre einer der gefragtesten "neuen" Studiogitarristen in LA, als Granden wie Tommy Tedesco dort noch "herrschten" und alles ohne mit der Wimper zu zucken perfekt vom Blatt spielten, was da handschriftlich aufs Notenpult für Musik aller Art (TV-Serien, FIlm, Schallplatten) gelegt wurde.

Ich kenne und schätze LR von unzähligen Fusion-Platten als Sideman. Da hat er immer (un)aufällig gute Arbeit abgeliefert.

Wie bei fast allen Alleskönnern sind mir seine eigenen Alben bis auf auf den heutigen Tag durchwachsen. Da sind immer mal wieder richtig krasse Highlights dabei, aber eben auch viel kompositorische Durchschnittsware, die durch routinierte Gitarrenarbeit bekanntlich nicht zu retten ist.

Oder es kommt halt so was Überzogenes und irgendwie Blutleeres raus, wie es mr_335 oben schon schrieb in Richtung Larry Carlton. Als "gutes" Beispiel fällt mir dafür fällt mir spontan noch Steve Lukather ein, dessen beste Soli unter Toto entstanden sind oder als Studiogitarrist z.B. für Randy Crawford ("You might need Somebody") oder Ernie Watts. Seine Solo-Alben hingegen kranken allesamt an ihrer Oberflächlichkeit, denen der gewissen Atem und Faden fehlt, der immer dann verloren geht, wenn "Vertracktheit" zum alleinigen Konzept erhoben wird.

Kurzum: Bei Ritenour geht mir das wie bei vielen Ähnlichen: Großer Respekt vor dem Können einerseits. Beim gelegentlichen "Mal-wieder-Reinhören" Freude über gute Stücke aber auch Langeweile, wenn das Virtuosentum erkennbar und nichtssagend zum Selbstzweck wird.

Unterm Strich höre ich dann doch wahrscheinlich öfter Sachen, die sich entweder konsequent an den Wurzeln ihrer Stilrichtung aufbauen oder extrem immer wieder Grenzen ausloten.
 
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