Noch eine Frage an die Fender-Experten

little-feat

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Nein, kein neuer „Echtheits-Threat“.

Nur eine konkrete Frage an die „üblichen Verdächtigen“ und Fender-Spezis.

Mit ist eine Squier made in Japan zugelaufen. Serien Nr. PXXX, also 93/94. Sie war günstig, 250,00 Euro, wohl auch, weil der (Ebay)-Verkäufer keinen Versand, sondern nur Abholung anbot.



Eigentlich war ich nur an dem Hals interessiert. Die Kleine tönt jedoch so außergewöhnlich, dass ich sie im Ganzen behalten werde.

Was mich stutzig macht: Es sind diese Mechaniken verbaut



Die kommen ja wohl aus der extremen Billig-Ecke. Hat Fender bei seinen Japan-Squiers jemals so etwas verbaut? Sie sind wohl original, denn ich finde keine zusätzlichen Bohrlöcher. Ich habe diese Dinger noch nie auf einer Japan-Fender gesehen.

Ich vermutete in der Gitarre zuerst ein Fake. Aber....bei einer Squier?? Wohl kaum. Die Kopfplatte ist hauchdünn, fast unsichtbar, matt anlackiert. Schriftzüge und Seriennummer fügen sich ansatzlos ein, also sicher nicht nachträglich aufgebracht.

Kann mir da jemand weiterhelfen? Vielen Dank.
 
little-feat":9m5obb5o schrieb:
Nein, kein neuer „Echtheits-Threat“.

Nur eine konkrete Frage an die „üblichen Verdächtigen“ und Fender-Spezis.


Kann mir da jemand weiterhelfen? Vielen Dank.

Hi Tom,

Glückwunsch zur schön klingenden Neuanschaffung. Zum Glück macht das Probieren nicht nur die Jungfrauen rar, sondern zuweilen auch einen guten Fang!

Das hier ist mal wieder so ein Fall, wo ich .....
(Ich weiß, ich nerve...)
Da (ver)bastelt Fender auf der halben Welt unter verschiedenen Namen und Qualitätsstandards irgend welches Zeug, was irgendwie nach Fender, von Fender, unter Lizenz von Fender, von Fender seiner Schwester oder deren lizensierter Nenntante auf den Markt geworfen wurde...
und die "Fachleute" sind diejenigen, die das hauseigene Hütchenspiel von externer Poduktpiraterie unterscheiden können.

Ich gestehe ohne einen Anflug von Scham:
Ich habe keine Ahnung!

Glücklicherweise ist zum Schluss noch eine Gitarre dabei heraus gekommen - das kann ich erkennen. ;-) :cool:
 
Hallo,

das sieht aus wie ein Decal (Wasserschiebebild), das nachträglich angebracht wurde. Aber wenn sie gut klingt, wäre das ja egal.

Gruß
Eddi

PS: Jetzt bitte keine Polemik, weil ich nicht zu den angesprochenen „üblichen Verdächtigen“ und Fender-Spezis gehöre ;)
 
Hallo Auge,

bin kein Experte, habe aber eine Squier Jagmaster aus der Vista Serie BJ '96 und dann mal direkt verglichen.

Da sind auch billige Mechaniken drauf, aber durchaus brachbar und mit Loch im Schaft, also Fender typisch zum reinstecken des Seitenendes.

Auch das Squier Logo sieht anders aus. Da würde ich dem Threadschreiber vor mir zustimmen." by Fender" steht unter dem Squier Logo und der Guitarrentyp hinter dem Logo.

Auch wenns komisch aussieht, so lange es klingt ist's ja nich so wichtig.

Viel Spaß mit der geheimnisvollen Strat,
Lutz
 
Das Logo ist so wie es ist schon korrekt. Aber....wenn ich mein eigenes Foto mal genau anschaue...

das sieht wirklich wie nachträglich.....mit bloßem Auge habe ich das nicht gesehen, ich werde wohl alt.

Aber wer um Gottes Willen fälscht eine Squier?

@Walter

Ja, wenn ich´s beinhart pragmatisch betrachte, dann hast du natürlich recht.
Wie meistens.

Tom
 
Da bin ich ja froh. Ihr seid beide einfach sehr präsent im Forum, da habe ich irgendwie was durcheinander geschmissen.

Wenn man eigentlich ein Seminar vorbereitet und nur zur Entspannung ein wenig surft leidet definitiv die Qualität, sowohl in der Rechtschreibung wie auch im Inhalt ... :|
 
Ja, ich denke, ich bin mit dieser Klampfe aufs Kreuz gelegt worden (rein vom Standpunkt "Echtheit" betrachtet).

Und das nach 7 Jahren Ebay. Peinlich. Aber kein Grund zum Klagen. Eigene Dummheit. Selbst schuld.

Man hat immer schlaue Ratschläge für andere, hält sich aber (selten) selbst nicht dran.

Alles in allem stelle ich fest, daß die Neigung, Fakes bei Ebay anzubieten, stark zunimmt in letzter Zeit.

Was mich erstaunt, ist das offensichtlich überhaupt nicht vorhandene Unrechts-Bewußtsein. Man muß nur schreiben, daß es eine Fälschung ist und damit ist alles in Butter.

Tom
 
little-feat":5e1me0fi schrieb:
Ja, ich denke, ich bin mit dieser Klampfe aufs Kreuz gelegt worden (rein vom Standpunkt "Echtheit" betrachtet).
Ach Tom, wenn sie Dir vom Klang so gut gefällt, dass Du sie - entgegen Deiner Absicht - sogar so behalten willst, ist es doch egal.

Der umgekehrte Fall soll auch eintreten und ist um ein Vielfaches ärgerlicher: man kauft ein teures "Markeninstrument" und es klingt nach Müllhalde.

Ich glaube, mich erinnern zu können, dass mal jemand hier empfahl, vor dem Kauf zu testen... ;-) Bei Deiner wäre das aber sicher übertrieben gewesen. Freu Dich einfach daran!
 
Hi,

Du bist def. nicht reingelegt worden. Ich hatte bis vor kurzem auch so ne 93er Japan Squier. Da ist die Kopfplatte etwas dünner als sonst und es sind diese Mechaniken druff. Ach ja, der Korpus ist bei etlichen von denen aus Schichtholz. Nichtsdestorotz, war eine wirklich gut klingende Gitarre mit super Bespielbarkeit. Das Decal ist übrigens echt.

Gruß

Sven
 
Hab grade mal nachgeschaut, ich hatte mal ne Squier MIJ Tele aus dem Baujahr mit genau den gleichen Mechaniken onboard. Scheint mal Variante gewesen zu sein ;-)

Schließe mich an: wenn sie dir insgesamt gefällt, ist es eh egal was da montiert ist :cool:
 
Magman":clovwfpd schrieb:
Schließe mich an: wenn sie dir insgesamt gefällt, ist es eh egal was da montiert ist :cool:

Tja, ich habe ja den Vergleich zu wirklich guten Strats. Und diese hier IST gut, trocken gespielt sehr laut, sehr ausgewogen, viele Obertonanteile, straffer, drahtiger Baß und ein wirklich ungewöhnlich gutes Sustain.

Zu jener Zeit wurden die Squier Japan noch bei Fuji Gen gebaut. Gute Adresse eigentlich. Daher mein ungläubiges Staunen über diese Billigteile.

Schichtholz? Wenn es das tatsächlich sein sollte, dann stelle ich die Auswirkungen "hochwertigen Tonholzes" auf den Klang einer E-Gitarre ab sofort in Frage.

Tom
 
little-feat":3ijnyb9o schrieb:
Schichtholz? Wenn es das tatsächlich sein sollte, dann stelle ich die Auswirkungen "hochwertigen Tonholzes" auf den Klang einer E-Gitarre ab sofort in Frage.

Tom

Moin,
Schichtholz wird doch oft in Gitarren verbaut, z.B. baut selbst Gibson meines Wissen ES-Modelle aus Schichtholz. Das sind doch keine massiven geschnitzten Decken, oder?
Gruß, Andreas
 
andhol":3i7y8n88 schrieb:
little-feat":3i7y8n88 schrieb:
Schichtholz? Wenn es das tatsächlich sein sollte, dann stelle ich die Auswirkungen "hochwertigen Tonholzes" auf den Klang einer E-Gitarre ab sofort in Frage.

Tom

Moin,
Schichtholz wird doch oft in Gitarren verbaut, z.B. baut selbst Gibson meines Wissen ES-Modelle aus Schichtholz. Das sind doch keine massiven geschnitzten Decken, oder?
Gruß, Andreas

Grüßdich Andreas!

Richtig, viele ES Modelle von Gibson haben geschichtete Decken, Zargen und Böden. Kann man aber schlecht mit einer Solidbody vergleichen, da ein anderes Bauprinzip vorliegt und aus speziellen Gründen so verbaut wird. Zumindest wird's nicht aus Kostengründen verbaut,-))


Mach's gut!
 
Ach ja, richtig. Das wäre natürlich ein nennenswerter Unterschied: Solidbody und Semis.

Und bei Semis wird also Schichtholz aus Prinzip verbaut, nicht um Kosten zu sparen. Hmmm. Wahrscheinlich will man damit verhindern, daß sie zu stark schwingt und dann rückkoppelt?
 
andhol":2ick46zp schrieb:
Und bei Semis wird also Schichtholz aus Prinzip verbaut, nicht um Kosten zu sparen. Hmmm. Wahrscheinlich will man damit verhindern, daß sie zu stark schwingt und dann rückkoppelt?

Grüßdich!

So habe ich's gelernt, ja. Gretsch mach das auch bei Hollowbodies, und die sieht man häufiger in lauten Rockabilly Bands, als bspw. eine Super400CES oder L5 oder ein bezahlbares Derivat davon, weil's eben anders klingt. Bei Gretsch's White Falcon wird -soweit ich das weiß- 9fach kreuzverleimt und dann in Form gepresst, und das klingt tatsächlich anders, als eine 6120 mit gleichen Pups.

Es gibt aber auch Semis, die massiv sind (Es-336 und Konsorten), die verfolgen aber auch ein anderes Klangideal, als eine 335mäßige Gitarre.

Mach's gut!
 
andhol":1aiqebxq schrieb:
Wahrscheinlich will man damit verhindern, daß sie zu stark schwingt und dann rückkoppelt?
Yepp. Die ES 335 wurde ja in den 50er Jahren entwickelt, um eine Brücke zwischen den dicken Jazzmamas und den Solidbodys, die in der neuen lauten Rock n Roll Welt zu Hause waren, zu bauen. Da damals die Lautstärken immer größer wurden und es mit massiven Decken durchaus Probleme gab in Sachen Schwingung der Decke/Aufschaukeln bestimmter Resonanzen im Body versuchte man ja (mit Erfolg), dies mit laminierten Hölzern zu verhindern. Mit einer 335 kann man ja auch vorzüglich rocken, bis der Arzt kommt ...
 
andhol":2qyjojyq schrieb:
Danke, wieder was gelernt. Bisher dachte ich immer das sei eine Frage der Kosten.

Die einzelnen Platten zu verleimen ist ja auch ein Arbeitsvorgang. Dazu musste Holz in Scheiben geschnitten werden. War vermutlich auch mal ein massiver Block.

"Tonholz" existiert so nicht per se, sondern entsteht, wenn man es wirtschaftlich-handwerklich betrachtet , aus einem Veredelungsprozess heraus. Plus Kosten, die eventuell der reinen optischen Veredelung entspringen. Oder durch Lagerung! Dürfte nicht zu knapp sein. Walter Kraushaar heizt, wie andere wohl auch, sein Holzlager im Winter z.B. komplett durch. Die Energiekosten dürften nicht zu knapp sein. Der hohe Preis für gevögeltes Ahorn entspringt somit nicht unbedingt nur seines optischen Reizes.

Der Preis des Holzes richtet sich im wesentlich nach Angebot und Nachfrage und der Knappheit. Es ist auch nicht alles Holz gut für den Instrumentenbau geeignet. Das was geeignet ist, ist aber auch erst dann "Tonholz" , wenn ein Gitarrenbauer es dazu macht ! ;-)
 
Wenn ein Body erstmal fertig ist (also mal angenommen es handelt sich um optimal abgelagertes Holz, welches reif ist verarbeitet zu werden), verändert es sich dann eigentlich noch im Laufe der Zeit durch das ständige Schwingen wenn die Gitte gespielt wird?

Ich frage das, weil ich mal in einem Artikel gelesen habe, daß ein Gitarist (habe seinen Namen vergessen) neue Gitten erstmal ne Weile vor einen Lautsprecher stellt und dort wochenlang mittellaut beschallt. Der Grund ist, daß er davon ausgeht, daß sich die Mikrostruktur des Holzes so den Schwingungen anpaßt, daß es dann am Ende besser klingt. Ein Effekt, der sich seiner Ansicht nach bei viel gespielten Instrumenten im Laufe der Zeit automatisch einstellt. Ist das Hokuspokus?
 

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