Plexi Hype - was meint ihr dazu ?

ollie schrieb:
(JB) ... fehlen im Vergleich zum Gary Moore die genialen, unter die Haut gehenden Melodien ...

Alles natĂĽrlich subjektiv.....

Ja, alles ist subjektiv. Ich freue mich darĂĽber, dass er nicht so ist wie Moore und Co.
Mich begeistert Bonamassa, nicht immer, aber immer wieder. Und nicht anders geht es mir mit allen Musikern.
 
Ich finde das nicht verwunderlich, dass "der" Plexisound wieder in ist.
Irgendwie entwickelt man sich doch immer wieder in manchen Dingen etwas zurĂĽck bzw. sticht dann und wann mal dieses "frĂĽher war alles besser" etwas hervor. So ein Trend kommt doch in allen Bereichen mal. Da werden z.B. auf Facebook gefĂĽhlte 80% der geposteten Bilder mit so einem "Mach-Alt-Instagram-Effekt" versehen ...
Da ist es doch auch naheliegend den Sound aufzugreifen mit dem alles begann und so ein Plexi-Sound hat auch heute noch seine Vorzüge. Denn nichts setzt sich im Mix so durch wie dieser. Ich schreibe wohlgemerkt "Sound", denn so manchen Herstellern ist es ja gelungen diese Amps mit ein paar sinnvollen Features in die Neuzeit zu transportieren. (Master-Volumen, Clean Kanal, kleinere Endstufen...) Logo, dass dabei auch ein bisschen Mythen-blabla nicht fehlen darf. Genau wie das bei den Gitarren mit F und G nunmal auch so gehandhabt wird. Was davon dann tatsächlich noch Plexi ist, muss und kann Gott sei Dank jeder für sich selbst entscheiden.

Ich finde jedenfalls der Plexi-Sound hat nichts von seiner frische verloren und bereichert mit den "neuen" Varianten den Verstärkermarkt.
Das Thema Röhrenamp und Mehrkanaler ist schließlich schon reichlich an die Spitze getrieben worden. Warum mal nicht wieder auf das Gute, Alte, Bewährte zurückblicken.
 
petetherock schrieb:
Hör dir mal Allright now von Free an oder die alten ACDC Sachen, oder die frühen Deep Purple oder Hendrix live, dann weist du um was es geht.
Da hat er wahr!

Im übrigen möchte ich nach all der kontroversen Diskussion nun einwerfen, dass es DEN PLEXISOUND nicht in der Weise gibt, wie manche das verstehen.

Der Plexisound ist nicht ein einziger, spot on exakter Sound, sondern es handelt sich dabei um einen gewissen Sound-Charakter, der durchaus zahlreiche Facetten und Färbungen aufweist, aber der IMMER klar durch seine - so bezeichne ich das - klebrig holzige Klangsubstanz erkennbar ist.

Die seinerzeit benutzten (inzwischen NOS) Röhren tragen dazu zwar bei, ebenso die damaligen Philips/Mustard Kondensatoren usw., jedoch ist für den 'Plexi-Sound-Charakter' hauptsächlich das äusserst unlineare Verhalten/Sättigungsverhalten der damals verwendeten Trafobleche, insbesondere das der Ausgangsübertrager verantwortlich. Ein Trafoblech in einer (physikalisch betrachtet) so miesen Qualität, wie es heute kein Hersteller mehr anzubieten wagt, geschweige denn noch "so" produzieren kann.
 
Hab den Plexi mal beim Musik Schmidt gehört, mit einem Leistungsfresser dran. Da kam er raus, der AC/DC Sound. Das war schon geil. Und auch lautstärkemäßig noch zu ertragen.
Aber biĂźchen teuer fĂĽr nur einen Sound :)
Hätte ich ein Amp-Museum, müsste er natürlich dort aufgenommen werden.
 
Oh man, ich werd verrĂĽckt, der Herr Grohmann ist zurĂĽck. Ich hatte mir zwar seine
RĂĽckkehr dort gewĂĽnscht wo man behauptet das ein Mesa-Bockmist Rectifier wie ein Deluxe Reverb klingt,
ferner das es weder einen Marshall noch einen Boogie Sound gibt ...

...aber hier ist auch ganz nett, und sei es nur fĂĽr die Richtigstellung das:

Larry schrieb:
jedoch ist für den 'Plexi-Sound-Charakter' hauptsächlich das äusserst unlineare Verhalten/Sättigungsverhalten
der damals verwendeten Trafobleche, insbesondere das der AusgangsĂĽbertrager verantwortlich. Ein Trafoblech
in einer (physikalisch betrachtet) so miesen Qualität, wie es heute kein Hersteller mehr anzubieten wagt,
geschweige denn noch "so" produzieren kann.
Wo es vor eineinhalb Jahren noch hieĂź: "Die Trafos waren frĂĽher besser....!"

;-) - Dankeeee
 
Ich bin jedenfalls froh zu wissen, dass es die Trafo-Bleche sind.

Dass frĂĽher alles geiler war und heute nur noch alles scheiĂźe, wusste man ja vorher schon.

Damals, als man entweder noch nicht geboren war oder als sich das keiner leisten konnte oder alles so laut, dass fast niemand es sinnvoll verwenden konnte....

Mit anderen Worten: Als noch gar nichts ging, war es eigentlich am besten.
 
petetherock schrieb:
Hör dir mal Allright now von Free an oder die alten ACDC Sachen, oder die frühen Deep Purple oder Hendrix live, dann weist du um was es geht.

Der Sound von Malcom Young hat mit dem von Ritchie Blackmore und der wiederum mit dem von Paul Kossoff wenig genug gemeinsam. NatĂĽrlich sind Steve Morse und Eric Johnson nochmal ganz woanders im Spektrum. Aber das heisst fĂĽr mich nicht, dass Blackmore und Young Soundverwandte sind.

Ich hatte einen Cornell Plexi und einem Marshall 1974. Für meinen Stil sind die Amps zu ruppig, ich klinge damit immer wie einer, der gestolpert und irgendwo gegen gedengelt ist. Ich brauch einen Amp der schöner färbt. Kumpels von mir klingen mit dem Cornell z. B. sagenhaft - ich nicht.

Wenn die Trafobleche, so "falsch", wie sie sind, für den Sound verantwortlich wären, würden sie nicht nicht hergestellt, sondern sehr oft.
 
Piero the Guitarero schrieb:
Oh man, ich werd verrĂĽckt, der Herr Grohmann ist zurĂĽck. Ich hatte mir zwar seine
RĂĽckkehr dort gewĂĽnscht wo man behauptet das ein Mesa-Bockmist Rectifier wie ein Deluxe Reverb klingt,
ferner das es weder einen Marshall noch einen Boogie Sound gibt ...

...aber hier ist auch ganz nett, und sei es nur fĂĽr die Richtigstellung das:

Larry schrieb:
jedoch ist für den 'Plexi-Sound-Charakter' hauptsächlich das äusserst unlineare Verhalten/Sättigungsverhalten
der damals verwendeten Trafobleche, insbesondere das der AusgangsĂĽbertrager verantwortlich. Ein Trafoblech
in einer (physikalisch betrachtet) so miesen Qualität, wie es heute kein Hersteller mehr anzubieten wagt,
geschweige denn noch "so" produzieren kann.
Wo es vor eineinhalb Jahren noch hieĂź: "Die Trafos waren frĂĽher besser....!"

;-) - Dankeeee

Hey, das ist wichtig! Bei den legendären Aufnahmen damals waren zwar noch etliche Mikrophone, Räume, Mikrofonvorverstärker, Konsolen, EQs, Kompressoren, Bandsättigungen, Noise-Reduction-Systeme, Vinyl-Mastering und noch vieles mehr beteiligt (von Bassisten, zweiten Gitarristen, Tonmenschen usw ganz zu schweigen), aber die Trafobleche sind das wichtigste!

Aber vielleicht irre ich mich auch und das ist nur wichtig, wenn man 6000€ Amps an Zahnwälte verkaufen will.
 
Hi!

Schnabelrock schrieb:
...Der Sound von Malcom Young hat mit dem von Ritchie Blackmore und der wiederum mit dem von Paul Kossoff wenig genug gemeinsam. NatĂĽrlich sind Steve Morse und Eric Johnson nochmal ganz woanders im Spektrum...

Ja, das sehe ich auch so - und das ist doch ein (weiteres) gutes Zeichen dafĂĽr, dass ein "Plexi" durchaus kein "one-trick-pony" ist ;-)

cheers - 68.
 
Hier mal 15 StĂĽck im Youtube-Vergleich:

[youtube]http://youtu.be/dSqGwEgEUgg[/youtube] :shock:
 
Sehr geil ! Danke fĂĽr den Link.
Mehr braucht man nicht zum Thema Plexi Sound
Wolle
 
Mahl ehrlich, ich kann behaupten, mit meinem JCM 900 einen Plexi-sound hinzukriegen, weils ein Marshall ist? Ja schon, aber da gibts noch andere Faktoren, ich habe so eine seltsame 2x12 Box, Noname zwar, aber kein Schichtholz oder so, sondern massiv. Die Speaker sind Noname, da steht nur, wieviel Watt sie vertragen, die Verkabelung innen ist grob geschätzt aus den 70ern, die ganze Kiste sieht aus, als wäre sie aus den 50ern. Klingt verdammt gut. Ich kann aber auch behaupten, das es den Plexi-sound gar nicht gibt. In deinem Eingangspost hast du das schon erwähnt; das was man glaubt zu hören, ist oftmals nicht das, was einem "verkauft" wird. Das habe ich in den Jahren gelernt. Gelernt habe ich, nicht alle Transistoramps sind scheiße, aber auch, viele Röhrenamps sind scheiße. Letztendlich ist das alles Marketing, in Zyklen kommen immer wieder die früheren Errungenschaften hoch, in der Mode, in der Musik, in der Lebensweise. Ich behaupte auch, eine Paula oder Strat/Tele aus den glorreichen 60ern, wird man im Vergleich zu einer heute gebauten Gitarre ( die "gut" gebaut wurde) nicht erkennen im Blindtest, dazu gehöhrt immer das verbale Statement, die Optik (Worn/Used), um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Es ist alles Hyp oder Augenwischerei. Wer sich darauf einlässt, soll seinen Spass haben, auch wenn man schon lange Gitarre spielt.
Cheers
 
Schön, dass man aus den Videos heraushören kann, dass "Plexi-Sound" eine gewisse Bandbreite hat aber doch einen durchgehenden starken eigenen Charakter, wenn auch mit verschiedenen Akzenten.

Schade finde ich, dass "Plexi" derart zum Phänomen geworden ist. "Plexi" ist halt schön und erinnert an damals als die Welt noch jung die Haare wild waren, aber obwohl es so eine Art offizielles Legenden-Gütesiegel hat, ist auch eben nicht für alles gut oder grundsätzlich immer wünschenswert.

Es hat nur diesen schönen "Ah, da isser"-Bekanntheitsfaktor und was der Mensch kennt, das gefällt ihm halt schon erstmal.

Für das was ich machen möchte, finde ich den Plexi-Sound satt aber verwaschen und irgendwie auch bequem in seiner Übersteuerung. Es gab auch mal Videos von Thomas Blug (ausgerechnet der jetzt aber ist nun mal so und das lag auch nicht an ihm) wo mich der Sound - obwohl astrein plexi-haft und von gepriesenen Verstärker-Legenden erzeugt - eher als leblos und matschig abgeschreckt hat.

Das Phänomen den Sound schon gut zu kennen, ruft bei mir auch schnell eine Art Übersättigung hervor.

Eine Übersättigung die das Wort "Plexi" als Werbefloskel schon längst erreicht hat.
 
Gegen Matsch im Plexisound hilft beherztes ZurĂĽckdrehen des Bassreglers. Nicht zu zaghaft. Hilft. Echt.
 

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