Qualität von Selbstbaugitarren (Internetparts)?

A

Anonymous

Guest
Hi,

also ich bin auch zur Zeit ziemlich am überlegen, ob ich mir mal ne Gitarre selber baue. Allerdings möchte ich schon, dass dabei ein qualitativ gutes Instrument dabei rauskommt, das ich dann auch gerne spiele. Ich dachte an irgendetwas Stratiges oder Tele-artiges mit 2 Humbuckern. Die Teile würde ich weitgehend bei den üblichen Verdächtigen bestellen (Rockinger, Warmoth...) und dann noch nach meinen Wünschen modifizieren (z.B. Singlecoilfräsungen auf Humbuckerfräsungen erweitern...).

Nun aber meine Frage: Ich möchte, dass dabei ein Instrument rauskommt von der Qualität einer Fender American Standard oder noch besser American Vintage. Ist das realistisch, wenn ich dabei die Parts von den Internethändlern verwende oder lande ich da qualitativ eher im Squier-Bereich?
Ich habe mal vor Jahren einen Strathals von stewmac bestellt, der von der Firma mighty mite war. Das Teil war enttäuschend. Meine Strat hatte null Sustain mehr und klang einfach nur noch billig. Nach 4 Wochen flog der wieder runter und mein alter Strathals (made in Japan) kam wieder drauf. Seitdem liegt der Replacementhals in der Ecke rum. So was will ich halt nicht mehr erleben.

Mit Qualität meine ich übrigens Verarbeitung, Bespielbarkeit, Sustain, Obertonreichtum usw. Ich habe auch eine Custom Shop Gitarre und bin da schon etwas verwöhnt zugegebenermaßen. Deshalb will ich einfach schon was Gutes haben, und nicht einfach das Geld zum fenster rausschmeissen und die Gitarre dann nie spielen...

Danke an alle Bastelkundigen! ;-)
 
Soeben zurück aus der schönen sonnigen Pfalz (hallo Jörg;) :p

Warmoth ist und bleibt allererste Adresse für "Qualität mit Brief und Siegel". Des Pfälzers Strat(s) sind absolut top was Qualität und Bespielbarkeit betrifft! Ich behaupte mal ganz frech, viel besser fertigt dir das kein Gitarrenbauer. Allerdings rate ich einem total Ungeübten mit den Warmoth Teilen zu einem Gitarrenbauer zu gehn und sich das zusammenbauen zu lassen. Einige mir bekannte Guitartechs machen das sehr gerne weil sie wissen wie gut das alles aufeinander passt und meist nur noch Feintuning gemacht werden muss.
 
Ich habe schon einige Teile von hier und da gekauft/verbaut und muss sagen, dass es was Bodys und Hälse angeht imho keine Alternative zu Warmoth gibt. Das was z.B. Rockinger, Axes r us etc. in dem Bereich anbieten ist brauchbare Durchschnittsware mehr aber nicht. Dazu kommt ja auch, dass die Auswahl der Spezifikationen bei Warmoth wesentlich höher ist. Man kann Bundierung, Radius, Trussrod-Zugang, Shaping usw. ja auswählen.

Hardware kann man wieder getrost von Rockinger/Göldo und Co. kaufen. Da habe ich noch nichts wirklich negatives erlebt.

Ein grundsätzliches Setup und Feinabrichten der Bünde sowie anpassen eines Sattels beim Gitarrenbauer sollte man auch immer einrechnen.

Allerdings sollte man sich klar machen, dass man beim Zusammenschrauben von GUTEN Einzelteilen auch schnell mal in Preisregionen kommt, in denen man auch sehr gute, fertige Gitarren (Real Guitars, Haar etc.) bekommt. Wenn man nicht völlig ausgeflippte Ideen hat ;-)
 
partscaster schrieb:
Allerdings sollte man sich klar machen, dass man beim Zusammenschrauben von GUTEN Einzelteilen auch schnell mal in Preisregionen kommt, in denen man auch sehr gute, fertige Gitarren (Real Guitars, Haar etc.) bekommt. Wenn man nicht völlig ausgeflippte Ideen hat ;-)

Zudem sollte man bedenken, dass fast immer, wenn man etwas das erste Mal macht, das Ergebnis meist nicht so ganz den Erwartungen entspricht, die man hat - auch wenn man handwerklich geschickt ist, Perfektion verlangt Ăśbung.
Das ist wie beim Bad selber flieĂźen, die letzen zwei von den 20qm sind dann perfekt.

Ich hab auch mal mit dem Gedanken mir eine Gitarre aus Warmoth Teilen zu bauen, mich jedoch aus o.g. GrĂĽnden anders entschieden, aber gut, wenn es ums bauen an sich geht - no risk no fun ;-)
 
mrguiliani schrieb:
Zudem sollte man bedenken, dass fast immer, wenn man etwas das erste Mal macht, das Ergebnis meist nicht so ganz den Erwartungen entspricht...

Stimmt! Es ist erstaunlich, was ein Gitarrenbauer aus einem Instrument noch rausholt welches man schon fĂĽr ganz gut gehalten hat.
 
Wenn man auf Relic Gitarren steht ist MJT, Mark Jenny eine sehr gute Adresse! Ich hatte schon einige dieser Gitarren in Händen, wirklich 1a Qualität und sehr authentisches Aging.

http://mjtagedfinishes.com
 
Hi,

neben Warmoth, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe, wird bei hochwertigen Teilen immer wieder auch http://www.usacustomguitars.com/ genannt. Mit denen habe ich allerdings noch keine Erfahrungen gemacht.

Der Selbstbau spart, wie schon erwähnt, nicht unbedingt Geld. Man sollte ihn in Erwägung ziehen, wenn man erstens Spaß man Basteln hat und/oder zweitens Specs haben möchte, die ein Instrument von der Stange nicht bietet.

Ich z.B. möchte einen Strat-Hals, der 22 Bünde hat, RW-Griffbrett, 12 Zoll Griffbrettradius, Jumbo-Bünde, Halsbreite 42 mm, extra dick ist (fat back) und die Halsverstellung an der Kopfplatte hat. Das gibt's nicht von der Stange (zumindest nicht beim Siebenender), also werde ich demnächst bei den oben Genannten bestellen. Werde wohl mal USA Custom Guitars ausprobieren ...

GrĂĽĂźe silvus
 
Moin allerseits,

silvus schrieb:
Der Selbstbau spart, wie schon erwähnt, nicht unbedingt Geld. Man sollte ihn in Erwägung ziehen, wenn man erstens Spaß man Basteln hat und/oder zweitens Specs haben möchte, die ein Instrument von der Stange nicht bietet.

das würde ich so komplett unterschreiben. Für mich war/ist der Antrieb bei so einer Aktion, nicht nur die Specs, sondern vor allem auch die Qualität in manchen Belangen besser hinzubekommen als bei Instrumenten von der Stange. Und mit "von der Stange" meine ich auch und vor allem den Custom-Shop vom grossen F. - Da heisst (für mich) Qualität dann eben auch u.U: Montage und Setup vom Gitarrenbauer.

Also zum Geldsparen finde ich die Herangehensweise denkbar ungeeignet!

Allerdings sollte man, wenn man sich schon die MĂĽhe macht, die (subjektiv) besten Komponenten fĂĽr (s)eine Gitarre zusammenzusuchen, genau wissen, was man haben will, denn z.B. bei netten Bauteilen aus den USA ist man mit Shipping und Zoll schon mit etlichen Scheinchen dabei, wenn man was Hochwertiges haben will - fĂĽr reine "Spassexperimente" tut's dann eher ein Billig-Bausatz von E-Bay...

Ich habe auf diese Art sämtliche meiner "Fenderartigen" :) zusammengestellt bzw. entstehen lassen (von einer davon muss ich mich im Moment leider trennen, wen's interessiert der kuckt mal hier>>), und würde das bei Schraubhals-Gitarren auch nicht mehr anders machen wollen!

GrĂĽĂźe,

Andreas
 
andi-o schrieb:
Und mit "von der Stange" meine ich auch und vor allem den Custom-Shop vom grossen F...

Ich weiss jetzt schon, dass die - auch noch Off Topic - Frage nicht gut ankommen wird, aber sie brennt unter den Nägeln. ;-) Wenn du sogar die Fender CS Instrumente für qualitativ minderwertig hälst, warum machste dir dann ein 7ender Logo auf deine Eigenkreation? Das werd ich nie verstehen. Sieht man bei Ebay und Co auch immer wieder.. "vieeeel besser als die völlig überteuerten FCS.." und was musste trotzdem auf dem Headstock stehen? Oft noch im Verbund mit dem FCS-Logo auf der Rückseite!...

Und ich wette, dass jeder lauthals lachen wĂĽrde, wenn sich jemand an seinen Golf nen AMG-Emblem und einen Stern basteln wĂĽrde. :roll:
 
partscaster schrieb:
....warum machste dir dann ein 7ender Logo auf deine Eigenkreation? Das werd ich nie verstehen....

Moin,

auf diese Frage habe ich (ich weiss nicht ob's in diesem Forum war) schon mal geantwortet: Für mich ist das/ein Logo schlicht und ergreifend ein Designelement, das genauso zum Look der Gitarre gehört wie die Relic Macken. Ob MEINE Gitarren mit F-Logo besser sind als eine CS Gitarre, tja, das kann nur der beurteilen, der sie in den Händen hat.

(Das ist aber nur meine persönliche Meinung, verstehen musst du die nicht zwingend!)

GrĂĽĂźe,

Andreas
 

Beliebte Themen

ZurĂĽck
Oben Unten