Roland GR-55

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Anonymous

Guest
Moin,

den im Web zu findenden Videos nach zu urteilen scheint ja das Roland GR-55 ein überaus lustiges Spielzeug zu sein. Hat Jemand aus dieser illustren G.A.S.-Community hier das Teil zufällig schon mal etwas intensiver getestet und könnte berichten? Mich interessiert das Gerät jedenfalls sehr, sowohl als Recording-Tool für zuhause (und damit als Ablöse für meinen PODPro), als auch für Synthie-Spielereien im Proberaum...

In der aktuellen Gitarre & Bass ist zwar ein vierseitiger "Testbericht" drin, der aber meiner Meinung nach leider weitgehend inhaltsarm ist. Leider schweigt sich der Bericht darüber aus, ob es für die Soundbasteleien auch einen am PC bedienbaren Editor gibt, was ja ggf. sinnvoll wäre. Von dem Programmieren eines komplexen Gerätes via Fußschalter halte ich nämlich nicht ganz so viel...

Am meisten würde mich aber die Performance des Gerätes interessieren. Ich habe vor einiger Zeit mal mit GK-Equipment experimentiert (insb. mit einer Roland-Ready-Strat, zudem fliegt hier noch so ein häßlicher älterer Aufbau-GK-Tonabnehmer rum). Seinerzeit mit einem Axon AX-100 der ersten Generation. Allerdings hat mich die Performance des Axon, der bis heute ja immer und überall als der schnellste und präziseste Guitar-to-MIDI-Converter beschrieben wird, überhaupt nicht überzeugt. Das Tracking ist für meinen Geschmack eher schlecht, man muss ganz schön in die Saiten kloppen damit der Ton überhaupt erkannt wird, das ganze hat ne ziemlich fiese Latenz (insb. wenn via MIDI out aus dem Axon ein externer Synth angesprochen werden soll). Nun will Roland ja angeblich was die Performance betrifft mit dem GR-55 an Axon vorbeigezogen sein - aber über das Tracking der MIDI-Section liest man wenig...
 
colourize":3lp563q5 schrieb:
aber über das Tracking der MIDI-Section liest man wenig...

Das ist völlig normal. So weit ich weiß, hat kein Hersteller von Guitar-to-MIDI-Konvertern jemals konkrete Zahlen zum Tracking veröffentlicht. Das ist auch problematisch, weil sowohl die Hardware-Einstellungen als auch die Spieltechnik einen enormen Einfluss haben.

Aber es gibt ja das Netz:

http://www.joness.com/gr300/MIDI_SPEED.htm

Gruß,
Klaus
 
Oh, vielen Dank!
Im Schnitt also 20ms Delay in der Kombi GR-55 / GK-3. Naja. Schell ist in der tat anders. Andererseits gibt es natürlich physikalische Grenzen. Ohne schwingende Saite kann es auch keine Tonerkennung geben. :-/

Ich werde wohl die Tage mal zum lokalen Großdealer hier in Hamburg gehen und schauen, ob ich dort so ein Teil mal antesten kann...
 
Eine Anmerkung von meiner Seite:

Und, liebe Freunde...was sagt uns das? Das Latenzen eben nicht ganz so unwichtig sind, wie man "uns" Gitarristen immer wieder gerne einredet. Sonst würde es solche Seiten auch nicht geben bzw. brauchen.

Gute Seite btw....
 
Hi Colourize

Es gibt keinen Editor, zumindest nicht von Roland. Aber auf dieser Seite hier
http://www.vguitarforums.com/smf/index.php?board=61.0, findest du einen inoffiziellen. Habe ihn mir runtergeladen und er sieht ziemlich vielversprechend
aus. Habe mich allerdings noch nicht weiters mit ihm auseinandergesetzt.
Auch sonst ist die Seite , was Tipps und Tricks und Probleme rund um den GR 55 angeht, sehr gut.

Cheers
Dieter
 
Mister Rechenmaschine":2p1ben8l schrieb:
Und, liebe Freunde...was sagt uns das? Das Latenzen eben nicht ganz so unwichtig sind, wie man "uns" Gitarristen immer wieder gerne einredet. Sonst würde es solche Seiten auch nicht geben bzw. brauchen.

Bei Guitar-to-MIDI-Konvertern sind Latenzen leider nicht alles. Ich hatte ja oben schon von "Tracking" gesprochen und darauf hingewiesen, dass die Zeiten massiv von Faktoren außerhalb der Elektronik abhängen. So hat z.B. der Uralt-Synth GR-700 durchaus passable Latenzen um die 30 msec (jawohl, damit kann man arbeiten!), aber das Tracking, also die grundsätzliche Erkennung des Tons, ist miserabel bis unbrauchbar. Leider hat der GR-700 Roland-typisch nur einen MIDI-Ausgang, aber keinen Eingang, sodass man den Synthesizer-Teil nicht mit einem anderen Konverter ansteuern kann. Damit kann man das Ding noch nicht einmal als Türstopper verwenden, weil es zu groß ist.

Gruß,
Klaus
 
colourize":8tbkwpiz schrieb:
Axon, der bis heute ja immer und überall als der schnellste und präziseste Guitar-to-MIDI-Converter beschrieben wird
...wird er das? Ich dachte immer, das schnellste System (da es auf übliche Gitarrensaiten verzichtet und alle Daten von G-Saiten in gleicher Stimmung abliest) sei Yamahas G10 +G10C ...
 
frankpaush":16ij0dna schrieb:
Ich dachte immer, das schnellste System (da es auf übliche Gitarrensaiten verzichtet und alle Daten von G-Saiten in gleicher Stimmung abliest) sei Yamahas G10 +G10C ...

Wir reden hier von Guitar-to-MIDI-Konvertern, und von einer Gitarre fordere ich zuallererst, dass sie auch ohne irgendwelches Zusatzgeraffel benutzt werden kann. Was allerdings die angebliche Überlegenheit der Axon-Geräte über den Rest der Welt angeht, so habe ich da auch meine Zweifel. Ist hier eigentlich noch niemandem aufgefallen, dass keiner der üblichen Verdächtigen noch Axon im Programm hat, und das schon seit Monaten? ich glaube kaum, dass das an der übergroßen Nachfrage liegt.

Gruß,
Klaus
 
Ich denke das liegt daran, dass die Axons nicht so "Plug and Play"-artig sind wie die Bossgeräte. Gut, der AX100 MkII hat zwar Sounds an Bord, aber naja... GM Sounds halt ;-)

Ich habe mein Axon AX50 auch wieder verkauft, irgendwie ist es ja ganz lustig für zu Hause und zum Aufnehmen aber für den wirklichen Livegebrauch ist das irgendwie Kappes. Allein der Aufwand mit einem ganzen Synthrack für ein paar zusätzliche Padsounds ist mir deutlich zu hoch, im Vergleich zu dem was ich aus anderen Effektgeräten holen kann.

Ich gebe also offiziell zu: Ja, ihr Pfälzer, Physioblueser und anderen hattet definitiv Recht ;-)
 
Hallo!

Die Frage eines Unwissenden:

Liegt das wirklich an den Synthies selbst oder doch eher an diesen furchtbaren Tonabnehmern?

Wie sieht das beispielsweise mit den Instrumenten von Godin aus, bei denen das Midisignal durch einen Piezo erzeugt wird?

Gruß

e.
 
erniecaster":2ric6gk2 schrieb:
Liegt das wirklich an den Synthies selbst oder doch eher an diesen furchtbaren Tonabnehmern?

Wie sieht das beispielsweise mit den Instrumenten von Godin aus, bei denen das Midisignal durch einen Piezo erzeugt wird?

Zunächst einmal: Diese "furchtbaren Tonabnehmer" erzeugen kein MIDI-Signal, sondern schlicht und ergreifend 6 getrennte Analogsignale, die man z.B. auch über 6 Effektketten in 6 Amps schicken könnte.

Wir haben bei der MIDI-Gitarre im Normalfall eine Elektronikkette mit drei Gliedern: Hex-Tonabnehmer, Konverter und Synthesizer. Den Synth kannst Du außen vor lassen, der braucht ein ordnungsgemäßes digitales MIDI-Signal und benimmt sich damit bei Gitarre, Saxophon, Keyboard oder Sequenzer genau gleich.

Die magnetischen Hex-Tonabnehmer, also z. B. alle nachrüstbaren, sind ein bisschen kitzlig zu justieren, wenn man optimale Ergebnisse haben will, und sie sind nach meinem persönlichen Eindruck auch etwas anspruchsvoller in Bezug auf die Spieltechnik. Ich habe, wiederum ganz subjektiv, den Eindruck, dass die Piezo-Tonabnehmer, also derzeit hauptsächlich Godin und Brian Moore, bei der Spieltechnik etwas großzügiger reagieren. Aber das sind nur Nuancen. Die Tonabnehmer sind nicht das Problem. Finde ich jedenfalls.

Der wirkliche Knackpunkt ist der eigentliche Wandler. Der hat die Aufgabe, aus sechs analogen Signalen mit reichlich undefiniertem Obertongehalt und einer Menge an Störgeräuschen innerhalb von möglichst kurzer Zeit ein Digitalsignal zu erzeugen, das ein möglichst präzises Abbild von Frequenz- und Amplitudenverlauf der Analogsignale darstellt. Das klappt eben nicht immer so, wie man's gern hätte, und vor Allem nicht so schnell wie gewünscht. Damit muss man dann leben oder die Finger von Guitar to MIDI lassen.

Gruß,
Klaus
 
kks":32ehw1lw schrieb:
Wir reden hier von Guitar-to-MIDI-Konvertern, und von einer Gitarre fordere ich zuallererst, dass sie auch ohne irgendwelches Zusatzgeraffel benutzt werden kann.
...was aber in Bezug auf einigermaßen funktionierende Midi-Gitarren doch wohl eh eine Illusion ist. Von einer Gitarre mag man das fordern können, wenn man eben Gitarre drauf spielen will. Von diesem Weg weichen Midi-Gitarren aber deutlich ab. Ich kenne kein System, das eine Umstellung der Spieltechnik überflüssig macht. Wenn ich einen Nagel einschlagen will, nehme ich einen Hammer, bei einer Schraube nehme ich dann kein Hammer/Schraubendreherkombiwerkzeug, weil es mich unnötig belastet. So sehe ich die G10 als spezilisiertes Werkzeug, das genau das macht, was es soll: einem Gitarristen bei möglichst geringem Lern- und Umstellungsaufwand den Weg zur Kontrolle von Midiinstrumenten zu ermöglichen.
 
frankpaush":duqzojg4 schrieb:
So sehe ich die G10 als spezilisiertes Werkzeug, das genau das macht, was es soll: einem Gitarristen bei möglichst geringem Lern- und Umstellungsaufwand den Weg zur Kontrolle von Midiinstrumenten zu ermöglichen.

Sicher. Aber Du kannst ganz einfach das G10 nicht mit GI-20 und Konsorten vergleichen. Das wäre genauso, als wenn Du sagst, ein Auto ist schneller als ein Fahrrad. Stimmt zwar, ist aber technisch nicht vergleichbar. Das gleiche gilt für die MIDI-Geschichte: Das G10 leitet die Tonhöheninformation m.W. aus einer Ultraschallmessung der schwingenden Saitenlänge ab, während die echten Konverter das reale Gitarrensignal analysieren müssen.

Gruß,
Klaus
 
Hi,
ich habe ein (eine?) GI10 nie in den Fingern gehabt, würde aber zu bedenken geben wollen, dass man dann eine Möglichkeit, die zumindest mein GR-09 bietet, vergessen kann: das Zumischen von sagen wir mal Streichersounds zum Gitarrensignal. Nicht, dass ich oder sonst allzuviele das besonders oft bräuchten, aber wenn das der (oh-so-eighties) Ansatz ist, fällt das/die GI10 raus.

Ansonsten kann ich die Aussagen zu kniffliger Justage des Hex-Pickups und dem Latenzthema bestätigen. Streicher/Flächen/Orgeln: ok. Sehr perkussive Sounds: (für mich) nicht mehr ok.

Aber experimentieren mit dem Ding macht Spaß, Metheny-Sounds sind ja auch mal ganz nett und preislich sind die Git-to-Midi-Sachen inzwischen auch etwas vom 90er-Jahre-Niveau runter ...
So oder so - viel Spaß
Tom
 
Generell ist diese Guitar-to-MIDI-Sache eher eine Spielerei, aber ab und an würde ich so was doch mal gerne auch live nutzen. Allein schon wegen des Show-Effektes. Natürlich muss man das dann sehr dosiert einsetzen.

Ich habe mal den Axon für ein Intro von einem Konzert eingesetzt. Wir haben keinen Keyboarder, wollten aber ein Kirchenorgelintro. Das ist extrem gut gekommen und war fürs Publikum ein ziemlicher Hingucker. Die Audience war direkt voll dabei, was bei einer unbekannten Band ja nicht unbedingt Gang und Gäbe ist. Nach nicht mal 1,5 Minuten rockte es dann aber los, sodass eine dieser Yamaha-"G"-Ih-Tarren völlig ungeeignet gewesen wäre.

Zum Thema GR-55: Ich war letzte Woche beim lokalen Großdealer in Hamburg, wo auch die Firma Roland einen eigene Wand mit ihrem GK-Geraffel zum Testen hat (GK Gitarre, GK Bass, diverse Soundmodule). Lustiger Weise war der GK-55 nicht dabei. Laut einem Verkäufer würde Roland die Wand aber nicht sonderlich gut pflegen und sei lange nicht mehr da gewesen...
Den GK-55 hatten sie auch überhaupt nicht da. Ein Testen war also so spontan nicht drin. Netter Weise hat der Verkäufer das Teil dann bei Roland bestellt und versprach mich anzurufen, sobald es geliefert wird.

Nicht mal einen Tag später erreichte mich dann ein Anruf: Roland habe Lieferschwierigkeiten und "frühestens im Oktober" sei mit dem Gerät zu rechnen. Na toll... für eine große Firma wie Roland, die das Gerät derzeit intensiv bewirbt wird finde ich das ein ganz schönes Armutszeugnis. (Trifft aber auf andere Hersteller auch zu, s. Axe-FX2. Was so eine Politik soll, habe ich noch nie verstanden.... einfach total unprofessionell!)
 
Bei Roland gibt es deshalb Lieferschwierigkeiten, weil zumindest ein Werk/Zulieferfirma durch die Erdbeben-/Flutkatastrophe/Fukushima... vom Mai 2011 in Mitleidenschaft gezogen wurde - zumindest hat mir das ein örtlicher Händler bereits vor einigen Wochen so berichtet.
Bei zb Line6 (Variax Tyler) und co. ist es eher...naja, lassen wir das ;-)
 
huhu,
ich hab das Teil seit März und als mir MP jetzt auch die deutsche Bedienungsanleitung geschickt hat, lerne ich auch ständig dazu.

Git.: SheDevil (Schecter) ohne Tremolo, PickUp kann ohne bohren oder kleben verbaut werden. Git. ist schwarz, so fällt der Pick-Up nicht weiter auf.

Gr-55 geht über Efekt-Input direkt in die Endstufe.

Der Pick-Up-Einbau u. Justage und anschließende Konfiguration muß sehr sorgfältig gemäß den Herstellervorgaben vorgenommen werden (macht man jetzt Fehler, dann hat man keinen Spaß an dem Teil).

Und jetzt zum Gr-55 - - - - Das Teil ist klasse

Latenzen kamen bei einigen Sounds zum Tragen - konnte ich bis jetzt aber immer wegkonfigurieren, ist also meiner Meinung kein Thema.

Einige Sounds eignen sich (meiner Meinung) nicht so, um auf einer Gitarre eingespielt zu werden: Selbst die beste Klangerzeugung kann nicht die besonderen Charakteristika von v.a. klassischen Instrumenten erzeugen (obwohl, ich würde gerne mal hören was ein echter Gitarrenvirtuose aus dem Gerät kitzeln kann).

Trotz allem klingen die klassischen Instrumente sehr gut.
Erzeugung einer Bassbegleitung ist super.

Das Moddeling ist Boss/Roland-like

Das Ding ist super geeignet um die gemoddelten Gitarrensounds duch hinzufügen von bis zu 2 Synth-Sounds mächtig aufzupeppen.

Mal ein fettes Kirchenorgel-, Dudelsack-, Synth-, Klavier-, Geigen-, Cello-, oder was auch immer Intro spielen - - Kein Problem

Klangteppiche kreieren oder einfach nur experimentieren.

Ich bin jedenfalls begeistert.

Liebe Grüße
 

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