Sinn und Unsinn von Soundfiles

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Anonymous

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Moin, Kollegen!

In letzter Zeit wird immer wieder bei Nennung eines Verstärkers oder Effektgerätes nach Soundfiles gefragt. Viele Hersteller bieten sie auf ihrer Produktbeschreibung in Net an. Was bringt ein solcher Soundschnipsel?

Jamalot und ich haben ja kürzlich selbst einige erstellt. Wir haben versucht, die Aufnahmebedingungen zu beschreiben, die verwendeten Instrumente und Rahmenbedingungen darzustellen. Und wir waren zwei Gitarristen mit ihren Eigenheiten.

Aber welche Aussage wird damit getroffen, wenn ein Soundfile, im Studio produziert und mit Effekten versehen, zur Darstellung eines Gerätes verwendet wird?

Zeigt es nicht nur, dass die Kollegen am Instrument und am Mischpult was können?
 
mad cruiser":zvgtwpkb schrieb:
Was bringt ein solcher Soundschnipsel?
Hi,

in erster Linie Frust beim Zuhörer. Das ist ja auch so gewollt denn "so einen Sound hätte ich auch gerne" soll dabei herauskommen.

Ich halte persönlich nix davon und über die Quake- Speaker vom PC - vergess es.
Mit dem bescheidenen V-Amp habe ich meine Amps ganz gut geklont. Das (als Soundfile) hört sich für einen Unbeteiligten besser als das Original an.
 
Hi,

ich bin der Meinung das die Soundfiles eine gewisse Klangrichtung aufzeigen, die durchaus hilfreich sein kann um ein Gerät auf die Liste für die engere Wahl zu setzen.

Das es sich hierbei um professionelle Studioaufnahmen handelt sollte man dabei aber nie vergessen. Ein antesten und ausführliche Gespräche mit einem Verkäufer (vom Fach) sind natürlich weiterhin Pflicht.

Ich habe mir z.B. vor kurzen einen neuen PU für meine Strat gekauft. Was wie ich finde immer ein recht heikles Thema ist, da man diese meist nicht testen kann, bevor man sie kauft. Ein Humbucker im SC Format, geeignet für Rock und "leichte" Heavy Ansätze. Das war meine Vorstellung. Ich hatte mich vorher ein wenig auf den Herstellerseiten der grossen 3 umgeguckt (DiM, SD & EMG) und mir auch gewisse Soundfiles angetan. Nach einem ausführlichen Gespräch mit den Verkäufer habe ich mich schlussendlich für den SD Screamin Demon entschieden. Und was soll ich sagen....GEIL! Ich finde sogar, den Sound den ich aus dem Amp kitzel besser als das Soundfile auf der SD Homepage :-D
 
Geschmackssache. Wie immer.

Wenn einer sich die Files über seine armseligen Boxen anhört ist er selber schuld, und nicht das Soundfile. So ein Schwachsinn!
Ich höre mir die Files über meine Studiomonitore an und bin mir sicher, dass ich da das, was mich anspricht oder abschreckt, auch sehr gut raushöre.
Klar ist es wichtig, dass bei den Files mit angegeben wird, wie es aufgenommen wurde (Gitarre, Mic, etc). Und für mich ist es selbstverständlich, dass keine Effekte noch Equalizer drüber gelegt wurden. Ich setze da eben eine (professionelle) Objektivität voraus.
Frust gibt es da bei mir nicht. Ich kenne mein Spiel und bekomme deswegen nicht Anfälle, dass ich unbedingt jetzt besser werden sollte. Mir geht es bei den Clips auch nicht in erster Linie um das Spiel, sondern um den Sound. Und ich denke, dass man da schon ein gutes Stück unterscheiden kann.
Meine letzten Käufe habe ich zum Teil aufgrund von Soundfiles (aber auch Empfehlungen) getätigt. Soundmäßig wurde ich mit dem Ergebnis bei mir mit meinen Komponenten nicht entäuscht. Das spricht für die Soundfiles (und vielleicht für meine Analyse davon).
Wem die Files nicht passen, kann ja lieber Bilderchen von Effekten und Amps anschauen.

Perfekt werden Clips, die ich aufnehme wohl seltenst klingen - denn dafür muss man eben nachträglich noch ein bisschen machen. Und das lasse ich bewußt weg.

greetz
univalve
 
Nunja, ich empfinde Soundfiles auch ganz nett um einen Eindruck zu bekommen.

Kaufen würde ich aber allein darauf hin nicht. Das Problem habe ich öfters. Ich höre jemand bsw. über Amp XY spielen und denke: "Mann! Klingt toll!" Wenn ich dann selber darüber spiele, "fühlt" es sich nicht so doll an.

Die Einstellung, die ich gegenüber meinem Spiel und auch Sound habe, ist eine ganz andere, wie wenn ich "nur" zuhöre. Das ist ein Dillemma. Es kann sein, dass ich mit Amps nicht klar komme, mit denen andere einen ganz hervorragenden Sound fahren...

Aber Clips ansich... :top: Dat ist halt Gitarrenporno
 
Inzwischen gehört für mich ein Snippet zu einer Produktbeschreibung dazu. Informiere ich mich im Netz über neue Amps möchte ich auch etwas hören. Die Charakteristik des Sounds ist auch über die Schnipsel abbildbar. Gefällt mir was ich höre, bin ich auch bereit einige Kilometer zu fahren um den Amp zu testen. Ohne einen ersten Höreindruck geht nichts.

Technische Infos zur Aufnahme sind eine nette Zugabe, interessieren mich aber nicht. Gewählte Gitarren und Pickups hören die 'Oldies' auch ohne Beschreibung raus ?! Für die Youngster allerdings eine wertvolle Info.

Hat jemand Soundfiles von Framus ?

Greeze
 
dange schee :-D

... ich war etwas ungenau. Evtl. auch vom Ruby Riot II ?
 
Hi,

die Wahrheit liegt, mal wieder -wie so oft - irgendwo im Niemandsland begraben.
Nette Unterhaltung, ist so ein soundfile ja allemal - schützt aber eben nicht vor dem Ausprobieren.
Sehr genial finde ich allerdings die Clips für die Johnson J-Station.
Entsprechende Sounds waren in der Tat im handumdrehen zu realisieren.
Hatte die Files gehört, bevor ich sie damals ersteigert hatte und war derbe beeindruckt. Hatte da so, nicht mit gerechnet und jetzt ist das Teil seit 1,5 Jahren eins meiner absoluten "bloß nicht ohne"-Tools.
Letztlich ist und bleibt es eben rein subjektiv.

Gruß

Sven
 
Ich finde Soundfiles mitunter sehr hilfreich, um überhaupt mal festzustellen, wie z.B. ein Effekt überhaupt klingen kann. Wenn ich z.B. wissen will, was das Bassballs von E.H. überhaupt macht, hilft es mir herzlich wenig, wenn ich in einem Katalog was von Envelope Filtern lese.

Dann lieber kurz reinhören und "aha" sagen. Klar klingt das über den Boutique Amp des Testers besser als über meinen Halbröhren-Combo, aber das weiß ich seit ich überhaupt das erste Mal meinen Overdrive an einem fremden Amp benutzt habe.

Bei Amps und Gitarren sieht das aber ganz anders aus: Dafür habe ich einfach schon über zu viel Mist gespielt, zum Glück meist nur als "Leihgabe". Bei Gitarren entscheide ich als eBay-Kunde sowieso nach Gefühl. Und bis jetzt hatte ich auch nur drei Amps: Peavey Rage (geliehen, aber ganz okay für den Anfang), Harley Benton HBR 40 (NIE WIEDER!), Fender Rocpro 1000 (der bleibt bis er auseinanderfällt!).
Ich würde keinem zu einem Ampkauf raten, wenn er die Kiste nicht schonmal probe-bespielt hat. Da helfen auch Soundfiles nicht.

Gute Nacht
 
Für Amps ist der ideale Weg Soundfiles zu erstellen der, der Mikrofonierung zu entgehen.

Hab leider noch keine Erfahrungen damit, aber ein Bekannter geht so vor:

Röhrenamp anschmeißen, Sound einstellen, und dann vom Speakereingang in eine Widerstandsbox (Selbstbau mit glaube 500kOhm) und dann ins Interface , Soundkarte o.ä.

Klingt für mich eigentlich am plausibelsten, weil man jedes mal den selben Sound wieder abrufen kann und er nicht viel anders klingt als über die 4x12er

Schon jemand sowas gemacht?
 
Morgen,

wovon du da sprichst, Max, ist im Prinzip eine Loadbox mit integriertem, möglicherweise frequenz-korrigiertem, DI Out.

Normalerweise dient so´ne Loadbox als Lastwiderstand-Ersatz für den richtigen Speaker und sollte dessen Widerstand besitzen. Also 4, 8 oder 16 Ohm in Normallfall. Wichtig ist dann noch, dass diese die Leistung des Amps aufnehmen kann...

Die Idee ist quasi, dass man den Amp lautlos spielen kann und dem Di-Signal die soundformende Wirkung von Endstufe und dem Zusammenspiel zwischen Ausgangsübertrager und Laustprecher hinzugibt.
 
Marcello":1widyifz schrieb:
Normalerweise dient so´ne Loadbox als Lastwiderstand-Ersatz für den richtigen Speaker und sollte dessen Widerstand besitzen. Also 4, 8 oder 16 Ohm in Normallfall. Wichtig ist dann noch, dass diese die Leistung des Amps aufnehmen kann...
Nicht verwechseln: Impedanz und Widerstand ist nicht das selbe.
Ich zitiere mal kurz, da aber trotzdem mit Ersatzwiderständen vorgegangen wird:
R. zur Linde - Röhrenverstärker für Gitarren + HIFI - S. 116":1widyifz schrieb:
..., bedient man sich eines sogenannten Power Soak, der den größten Teil der Ausgangsleistung in Wärme umwandelt und einen wesentlich geringeren Teil dem Lautsprecher zuführt. Diese Wirkung läßt sich durch eine Widerstandskombination erzielen, die dem Lautsprecher parallel oder seriell zugeschaltet werden. Bedingung ist, daß die gesamte Schlatung die zugeführte Leistung verkraftet und der Gesamtwiderstand der geforderten Abschlußimpedanz entspricht."
Die Impedanz läßt sich auch nicht mit einem Widerstandsprüfer "genau" bestimmen.
Marcello":1widyifz schrieb:
Die Idee ist quasi, dass man den Amp lautlos spielen kann und dem Di-Signal die soundformende Wirkung von Endstufe und dem Zusammenspiel zwischen Ausgangsübertrager und Laustprecher hinzugibt.
Jepp. Damit bin ich einverstanden ;-)
Benutzer ACY hier am Bord nimmt immer so auf, dass er auch den Amp an einen Lastwiderstand hängt, aber keine extern DI-Box benutzt, sondern im Rechner eine Speakersimulation hinzuschaltet. Ich meine, das hat er auf dem www.tube-town.de Forum geschrieben.

Die Power Soaks lassen sich auch relativ einfach mit einer Zusammenschaltung von niedriger belastbaren Widerständen (Hochlastwiderstände = teuer) erstellen.

greetz
univalve
 
Christopher":2ecicfdc schrieb:
...ich bin der Meinung das die Soundfiles eine gewisse Klangrichtung aufzeigen, die durchaus hilfreich sein kann um ein Gerät auf die Liste für die engere Wahl zu setzen...

Hallo Christopher,
es kann aber auch genau die entgegengesetzte Wirkung haben.
Kürzlich wurden hier zahlreiche Soundfiles zur "Clean-Machine" vorgestellt.
Die Soundvielfalt dieses Preamp ist so groß, dass es unmöglich ist, alle Fazetten per Soundfile wiederzugeben. Welche Soundfiles bringt man, welche läßt man weg? Letztendlich ist das nicht gemachte oder weggelassene Soundfile genau das, was jemand immer schon gesucht hat und nun auch in der Clean-Machine nicht gefunden hat, obwohl sie sehr wohl dazu in der Lage wäre.
Kann man von dem Equipment mit dem das Soundfile erstellt wurde (sofern es einem überhaupt geläufig ist) auf den zu erwartenden Sound mit eigener Anlage schließen?
Bein Erstellen von Soundfiles mußten wir sogar feststellen, das es ein Test-Gerät gab, das mit dem "Standard"-Aufnahme-Equipment überhaupt nicht harmonierte, mit einem anderen Amp dann aber sehr wohl.
Ich denke, das direkte Antesten gibt immer noch die einzig wahre Auskunft.
Ich glaube nicht, dass sich durch das Einstellen von Soundfiles der Auftragseingang entscheidend erhöht.
 

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