Soundproblem bei CD Home Produktion

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tommy

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Moin liebe Gemeinde,

leider war ich nicht in der Lage meine Suchanfrage so zu formulieren, dass etwas Brauchbares für mich dabei rausgekommen wäre.
Deshalb eröffne ich hier einen neuen Fred.
Vielleicht könnt Ihr mir mit Erfahrungen oder Linkhinweisen weiterhelfen.

Wir sind eine 5 köpfige Feierabendband mit

1x Hauptgesang (Frau)
2x Background (Männer)
2x Gitarre (die selben Männer)
1x Bass (weiß nicht)
1x Drums (Trommler halt)

Das ganze nehme ich auf einen Korg D888 (8 einzelne Spuren Digital auf eingebaute Festplatte) wie folgt auf:

3x Gesangsmikro in Kanal 1-3
2x Gitarre mikroabgenommen in Kanal 4 + 5
1x Bass mikroabgenommen in Kanal 6
7x Drummikros als Stereosubmix in Kanal 7 + 8.

Nach der Aufnahme importiere ich alle 8 Spuren in Cubase LE und dann fängt das Dilemma an.

Ich bekomme es ums Verrecken nicht hin, die Spuren so zu bearbeiten, dass zum Schluss ein hifitauglicher CD Sound dabei rauskommt. Der fertige Mixdown hört sich immer irgendwie nölig, schlapp, mumpfig an (ja ja, liegt nicht an der Band! :lol: )

Ich habe die Spuren mit EQ in den Höhen und Mitten angehoben, alle Spuren mit leichter Kompression sowie leichtem Hall versehen. Ich habe das Stereopanorama und natürlich die einzelnen Lautstärken angepasst.

Das Abhören mit einem AKG 242 war dann auch ok.

Dann: Mixdown (Standard Wave), rann an die hochwertige Hifi Anlage und

....Mumpf. :facepalm:

Mit diesbezüglichen Gedächtnisprotokoll nochmal neu in Cubase korrigiert,
Mixdown und ...immer noch nicht viel besser.
Irgendetwas Entscheidendes fehlt für guten HiFi Sound, aber ich weiss nicht was. Hat irgendwie etwas mit Frische zu tun.

Kann mir vielleicht jemand den entscheidenden Tipp geben?

DANKE!
 
Tach!

Komplexes Thema.

http://homeroceording-forum.de

Wenn Du fertig bist, dann werden viele Monate des Probierens vergangen sein. Mischen ist zwar ein Handwerk, aber das lernt man nicht so nebenbei. Glaub's mir.

Woran es bei Dir liegt, ist natürlich sehr schwer zu sagen. Aber "Mumpf" klingt schon nach Anfängerfehlern.

Grüße Thomas
 
"Ich hab mir vier Räder und ein Lenkrad bekauft. Aber es fährt nicht wie ein Ferrari..."

"Ich habe einen Computer gekauft und will mir eine professionelle Homepage machen..."

"Ich habe mir Photoshop runtergeladen, wie mache ich aus mir (16, hässlich) ein Supermodel?"

"Ich hab ein Schwein getötet, aber es schmeckt nicht wie Wurst."

;-) nichts für Ungut...
Wenn wir mit unserer Technik soweit sind, dass diese oder ähnliche Fragen (oft genau so - nur mit mehr Rechtschreibfehlern - in Foren zu finden) nicht mehr auftauchen, hat die Entwicklung vielleicht ihr Ziel erreicht. Bis dahin sollten wir einfach froh sein, dass es für jeden Bereich Fachleute gibt, die damit ihr Geld verdienen, und einsehen, dass dahinter einfach Wissen und Erfahrung steckt, was man sich beides nicht auf der Straße (oder online) kaufen kann.

Was du letztendlich beim Mischen tun musst ist: Üben, üben, üben. Ich wüsste keinen Tontechniker, dessen erste CD gut geklungen hat ;-)
 
So was kann man aus der Ferne schlecht beurteilen, wenn man nur das D888 und Cubase als Anhaltspunkt hat.

Kannst du spaßenshalber mal direkt in Cubase aufnehmen, ohne den Umweg über die int. HD der D888, so fern das möglich ist?
Ich kenn die A/D-Wandler-Qualität des D888 nicht, könnte hier der "Mumpf" evtl. schon seinen Anfang nehmen?

Ich habe die Spuren mit EQ in den Höhen und Mitten angehoben, alle Spuren mit leichter Kompression sowie leichtem Hall versehen. Ich habe das Stereopanorama und natürlich die einzelnen Lautstärken angepasst.
Kann es sein das irgendetwas übersteuert/clippt, ein Kanal, ein Effekt, ein EQ, ein Compressor, etc.?
In welches Format erfolgt der Mixdown?

Ansonsten durchsuch doch mal das Cubase-Forum (www.cubase.net) nach "mixdown" dort wird dieses Problem öfters diskutiert.
 
Pfaelzer":23lkcf58 schrieb:
Homerecording heißt u.a. deswegen so, weil man das Ergebnis nur zuhause anhören kann. :lol:

p
:lol: :lol: Sehr schön formuliert!
Wobei ich schon auch andere kenne, die das professionell zu Hause machen. Aber das würd ich auch nicht mehr als "Homerecording" bezeichnen ;)
 
... vielleicht mal einen Mix als Hörbeispiel hier reinstellen?
Über Sound zu reden oder zu schreiben ist ja eine ziemlich komplizierte Angelegenheit, da extrem abstrakt ... das ist so, als wenn du versuchst eine Malzeit zu würzen, ohne sie zu schmecken.
 
Zum einen musst Du die Grenzen Deines Wissens und Deines Equipments wissen.
Ich denke mal mit Hi-Fi meinst Du das, was Du auf profesionellen Produktionen hörst. Da wirst Du mit Deinem Equipment nicht ganz hinkommen. Da ist das Korg als Aufnahme-Medium und dessen Wandler einfach nicht hochwertig genug. Auch wenn Du Dir das komplette Waves Mercury-Bundel auf den Rechner packst, Dein Nadelöhr sind die Wandler und Deine 8 Spuren aus dem Korg.

Selbst erklärte "Homerecorder" wie Steven Wilson, der z.B. sein Solo-Album mit teils sehr übersichtlichem Equipment aufgenommen hat, setzt hochwertige Komponenten wie Neumann Mikros oder Apogee Wandler an die neuralgischen Stellen. Dann kann man auch auf einem alten G5 mit Logic 7 richtig gut arbeiten.

Bringt Dir jetzt nix, ist aber mal wert drüber, nachzudenken.

Zu deinem konkreten Fall:
Pauschal würde ich, wenn Du wenig Erfahrung hast, nicht sofort alle Spuren EQuen und komprimieren oder überall Hall draufpacken.
Beim Arbeiten mit EQs empfielt sich, in Betracht zu ziehen, was ein EQ eigentlich machen soll, nämlich entzerren. Deshalb fährt man mit wenig Erfahrung oft besser eher negativ zu EQuen, also störende Frequenzen auszufiltern, als zu großflächig anzuheben.

Geh ganz zum Anfang zurück.
Alle Effekte auf Bypass.
Dann die Pegelverhältnisse anpassen und die Signale im Panorama verteilen.
Zieh Dir jetzt einen Rough Mix, und beurteile den über Deine Abhöre, die Referenz sein soll (also Deine Hi-Fi Anlage)
Mach Dir Notizen (nicht nur aus dem Gedächtnis), was Dir auffällt. Lass auch andere beurteilen. Decken sich deren Meinugen mit Deiner? Wo fehlt was? Was braucht evtl EQ und Kompression? Wo ist Hall notwendig, um Tiefenstaffelung zu bekommen?

Setz dann Deine Ergebnisse um.
Zieh Dir wieder einen Rough Mix und höre über Deine Anlage ab.
Ist der besser oder schlechter?
Wenn er besser ist, was kann man jetzt noch optimieren?
Ist er schlechter, dann wieder einen Schritt zurück, usw.

So muss man sich dann langsam und sukzessive an den Mix rantasten.

Grüße!
 
Moin,

alle Antworten haben mir echt weitergeholfen! Danke dafür! :-D

Mir ist jetzt klar geworden, dass erhebliches Know How sowie ein grosser Zeitaufwand notwendig sind.
Ich habe tatsächlich gedacht: "Digitös wird's schon irgendwie richten". Sehr naiv.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich habe sicherlich nicht den Anspruch einer ausgefeilten Studioqualität. Hatte nur geglaubt Übungsraumaufnahmen mit Tricks irgendwie wohnzimmertauglich zu bekommen.
Mir geht es auch nur darum, den Umgang mit der Technik zu erlernen, so für den Hausgebrauch. Ich will keinesfalls irgendwie auf diesem Wege CDs verkaufen. Die bis jetzt benutzten Aufnahmen sind auch lediglich lausige Cover, alles First Takes, ohne vorher zu üben. Bitte habt Verständnis, dass ich Euch das nicht zumuten möchte. :oops:

Naja, ich werde auf jeden Fall erst mal weiterpörgeln. Bin inzwischen meinem Ziel etwas näher gekommen. Schließe zum Abhören den PC direkt an meine HiFi Anlage an. Echtzeitbetrieb sozusagen. Mein Hauptproblem war wohl tatsächlich die Diskrepanz zwischen Kopfhörer- und Lautsprecherabhöre. Auch Kompressoreinsatz scheint ein wichtiges Thema i.S. "weg vom Mumpf" zu sein.

Also nochmal, danke! Macht Euch keine Sorgen um mich!
 
Du schreibst zwar nix dazu, aber ich befürchte, dass das Problem seinen Ursprung ganz am Anfang der Signalkette hat.
Man kann heutzutage mit relativ bescheidenem Equipment ganz und gar erstaunliche (meiner Meinung nach streckenweise sogar veröffentlichungswerte) Ergebnisse hinbekommen. Aber es gibt eben gewisse Nadelöhre, an denen führt kein Weg vorbei.
Für den Otto-Normalmusiker, der so arbeitet wie du, sind das vielleicht die folgenden:

- Der Aufnahmeraum. Das ist für Gitarren, Vocals, Bässe, Keyboard, etc. mehr oder minder wumpe (naja, nicht ganz, aber für's Erste halt schon), beim Schlagzeug hört der Spaß dann aber meistens komplett auf. Overheads fangen jeden Scheiß ein und wenn der Raum dann schepperig klingt, wird dir kein Mischer der Welt weiterhelfen können. Ist leider für einen ordentlichen Gesamtsound absolut entscheidend.

- In eine durchaus ähnliche Kerbe schlägt die Mikrofonierung. Auch hier finde ich bspw Gitarren nicht so problematisch (klar, da kann man auch Vieles anstellen, aber ein SM-57 tut's meistens dann halt doch relativ ordentlich). Auch hier werden die Drums wieder der Unspaßfaktor Nummer 1 sein. Aber auch die Vocals. Nehmt ihr das live auf? Im Proberaum? Dann wird's sowieso meistens nix, kann ich fast garantieren. Ist der ganze Müll erst einmal auf Overheads und Vocal-Spuren, dann wird's eben bestenfalls eine ordentliche Ü-Raum-Aufnahme.
Die Mikro-Positionierung beim Schlagzeug ist auch eine Wissenschaft für sich...

- Mikro-Qualität. Und damit auch wieder mal die Drums (in erster Linie zumindest). Auf professionellen Produktionen werden alleine die Overheads und Raum-Mics vermutlich so teuer sein wie euer gesamtes Equipment. Nein, ich schlage hier keine Bresche für überteuertes Zeug, aber ordentliche Drum-Mics kosten leider doch ein wenig was. Gilt m.E. auch für Vocals.

- Drums auf 2 Spuren vorzumischen ist definitv keine gute Idee, wenn man ordentlich mischen können will. Gerade bei Kick und Snare will man individuellen Zugriff. Und im Proberaum sind die Entscheidungen, wie man die Drums vormischt, meistens die falschen (ich spreche da durchaus aus Erfahrung).

Wenn du mal was anderes probieren möchtest, dann versuch's doch mal im Schichtverfahren. Live-Atmosphäre einfangen ist dann nicht, aber es dient ja in erster Linie der Horizont-Erweiterung.
Könnte dann so aussehen:
- Guide Take erstellen. Am besten zum Klick. Da reicht dann eine Schrammel-Gitarre und die Hauptstimme. Das kommt dann auf eine Spur.
- Dazu spielt der Drummer ein (vielleicht auch noch der Bass), für die Drums hat man so mindestens 6 Spuren zur Verfügung. Kick, Snare und Hihat auf jeden Fall separat lassen, den Rest halt nach Geschmack vormischen.
- Die Drumtracks ziehst du als Zwischenmix auf 2 Spuren, die Einzelspuren müssen aber behalten werden.
- Jetzt die restlichen Instrumente nach und nach aufnehmen. Wenn man auch da einzeln arbeitet, hat man massiv bessere Möglichkeiten, Mics zu positionieren, Krach zu vermeiden, etc.

Das Ziel muss sein, dass jede Spur einzeln schon einfach brauchbar klingt.
Auch heutzutage, in Zeiten digitaler Alleskönner, gilt nach wie vor, dass ein guter Mix nur dann zustande kommt, wenn "fader up" (keine EQs, kein Panning, keine Effekte) auch schon gut klingt.
Ist im Übrigen auch das, wofür man heute noch das meiste ausgeben muss, wenn man eine gescheite Aufnahme hinbekommen will. Nämlich ein feiner Aufnahmeraum, gute Mics und jemand, der weiß, wie man die Sachen hinstellt und dann ordentlich in den Rechner bekommt.
Klar, man hört auch Wandlerunterschiede, der Cubase EQ kann mit teureren Sachen auch nicht wirklich mithalten - aber das ist wirklich komplett sekundär. "Shit in, shit out", wie der Ami sagt. Aber anscheinend hast du ja alle Möglichkeiten, um zumindest mal rumzuprobieren (s.o.).

Gruß
Sascha
 
Schließe zum Abhören den PC direkt an meine HiFi Anlage an.
Das würde ich unterlassen.
Zum einen sind HiFi-Boxen bei weitem nicht so neutral ausgelegt als vernünftige Nahfeld-Studio-Monitore, sondern immer ein bisschen "gesoundet" - und zum anderen kann das zur Folge haben kann, dass es zwar auf deiner Anlage gut klingt aber auf einer anderen Anlage schon wieder nicht so gut...
 
Moin Sascha,
ich glaube, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!

Bimbam: Stimmt, habe ich auch gerade festgestellt.

Ich glaube, ich schraube meine Erwartungen erst mal zurück und erfreue mich trotzdem an den vorliegenden Ergebnissen, die immerhin deutlich besser sind als zuvor getätigte Aufnahmen mit einem Handyrekorder.

Eure tollen Tipps werde ich im Rahmen der Möglichkeiten beherzigen. Sofern der Aufwand nicht zu gross wird, bringt mich das sicherlich noch etwas nach vorne.

Danke Euch allen! :)
 

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