Stereo recorden oder mit vst generieren

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ulilala

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Hi!
Ich mache mir gerade Gedanken, an welcher Stelle ich von Mono zu Stereo übergehe beim Recorden.
Gitarren-Reverb, Voice-Modeller und E-Drum haben alle Stereo Outputs - und die klingen sogar ganz ordentlich.
Wenn ich alle in Stereo aufzeichne, belegen die schon 6 Spuren (3XStereo) und bringen gut Last und Datenmenge auf die Platte.

Theoretisch könnte ich die auch Mono aufzeichnen und per VST später auf Stereo trimmen.

Ich könnte natürlich auch alles ohne die Reverbs aufzeichnen und das dann komplett nachträglich erzeugen. Mir gefallen aber die originalen Klänge ganz gut.

Kennt ihr sinnvolle Mono -> Stereo VTSs aus der Freeware Ecke, oder würdet ihr eh Stereo recorden oder grundsätzlich Reverbs erst auf dem Computer erzeugen? Oder gar einen zweiten Hall drüberlegen?

Bytheway: Wir reden hier von Home-Recording - was natürlich nicht heisst, dass es schlecht klingen soll. :)
 
Bei den E-Drums ist es sinnvoll, Stereo- Recording zu betreiben, da die verschiedenen Drum- Instrumente sinnvoll über das Stereopanorama verteilt werden sollen/können.
Eine Stimme würde ich persönlich immer in Mono aufnehmen, eine Gitarre auch (Ausnahme: ausgefuchstes Stereo- Routing bei meiner Aufnahmequelle, z.B. mein AxeFx).
Hall, Chorus, Delay, also Raumeffekte und zeitbezogene Effekte, würde ich immer in der DAW erzeugen.
Compressoren und Distortion nehme ich immer auf (bin kein Freund von Re-Amping).

Was die "Stereofizierung" von Audiomaterial angeht:
1. Den besten Effekt erzielst du durch manuelles Doppeln der Spuren, also eine Spur zweimal einzuspielen. Klingt einfach fett, wenn der Part sitzt.
2. Wenn man dafür zu faul ist, kann man eine aufgenommene Spur auch kopieren und diese mit einem geringen Zeitversatz versehen. Klingt auch gut, allerdings nicht ganz so lebendig.
3. Stereo- Chorus und Panning- Delays können einen Sound natürlich auch schön verbreitern, aber m.E. nützt sich der Effekt dann schnell ab. Ich würde diese wohldosiert zwar schon verwenden, aber immer nur in Kombination mit 1.
 
Den versteh ich jetzt nicht: was bringt dass doppelte einspielen für Vorteile gegenüber gleich Stereo aufnehmen, wenns um den Speicherplatz geht?

LG
UI
 
Unbekannter Interpret":2v90gi4e schrieb:
Den versteh ich jetzt nicht: was bringt dass doppelte einspielen für Vorteile gegenüber gleich Stereo aufnehmen, wenns um den Speicherplatz geht?

LG
UI

Habe ich gesagt, daß es mir um den Speicherplatz geht?
Nein.
Es geht um das (m.E.) bestklingende Ergebnis, um das zu erreichen, was der OP mit Stereo meint, (so wie ich es verstanden habe)
.
Der Speicherplatz interessiert heutzutage doch nur sekundär.
Stereodateien verbrauchen zwar den doppelten Speicherplatz, belasten ansonsten das System aber nur marginal.

Also: Lieber die Spur doppeln als eine Spur stereo aufzunehmen.
 
Schön' Abend auch, Ulilala,

ulilala":10gyqvga schrieb:
Ich mache mir gerade Gedanken, an welcher Stelle ich von Mono zu Stereo übergehe beim Recorden.

Für mich gibt es Instrumente, die ich normalerweise von vornherein als Stereo "wünsche", und sei es nur, weil ich mich daran gewöhnt habe. Und es gibt andere, die ich normalerweise mono möchte.

Drums bieten sich, wie ja schon angedeutet, als Stereo-Instrumente an, Klaviere zur Not auch noch, Chöre vielleicht auch. Ggf. Bläsersätze etc.

Ich gehe da immer so heran, dass ich mir vorstelle, wie ich irgendwo sitze und wie die Musiker vor mir aufgebaut sind. Das führt übrigens dazu, dass die meisten Instrumente (insb. das Schlagzeug) heute bei mir in einer jeweils relativ engen Stereo-Spanne angesiedelt sind. Früher habe ich alles jeweils viel mehr auseinander gedreht, aber für das Ohr finde ich es heute normalerweise beruhigender, wenn jedes Instrument für sich im Panorama an seiner Stelle "verortet" werden kann.

Bei Gitarren hieße das zB, dass Mono die Regel und Stereo eher die Ausnahme wäre. Eine Klampfe stereo aufnehmen würde ich wirklich nur dann, wenn es mir um einen ganz bestimmten, nachträglich nicht mehr reproduzierbaren Effekt ginge, zum Beispiel so ein Panning, wo die Gitarre im Rhythmus von links nach rechts wandert, aber das macht man ja normalerweise eigentlich nicht, wenn man nicht bei U2 spielt.....

Diese eher traditionelle und bescheidene Aufnahme-Methodik hat, wie ich finde, den Vorteil, dass man ein ruhiges Ohr behält und hinterher bewusst Stereo-Effekte einsetzen kann. Es gibt zB von PSP so ein Ding, das heißt "Pseudo-Stereo" und setzt Mono-Spuren ganz nett in den Raum. Ist toll für Solo-Gitarren und ggf. für Gesänge. Man darf es halt nicht übertreiben.

Ich finde auch, dass die spätere Anordnung im Raum mit Monospuren viel einfacher ist. Wenn man also eine Gitarre "später" nach links verfrachten möchte, dann ist es mir immer unangenehm, wenn die ein echtes Stereo-Signal ist (also mit Differenzen in l/r), weil dann ja eine der Klangfarben gegenüber der anderen über- bzw. unterbetont wird. Ist vielleicht eine Kleinigkeit, aber ich mag das nicht.

ulilala":10gyqvga schrieb:
Ich könnte natürlich auch alles ohne die Reverbs aufzeichnen und das dann komplett nachträglich erzeugen. (.....) oder würdet ihr eh Stereo recorden oder grundsätzlich Reverbs erst auf dem Computer erzeugen? Oder gar einen zweiten Hall drüberlegen?

Ich würde wirklich ganz *dringend* dazu raten, alles, was irgendwie trocken aufgenommen werden kann, auch trocken aufzunehmen. Räume sind normalerweise nichts für ein einzelnes Instrument, sondern immer für die Musik insgesamt: Nicht der Gitarrist oder der Sänger stehen im Raum, sondern die Band. Das heißt, dass man sich mit der Frage, wie viele Räume in einem Stück vorhanden sein sollen, erst später und insgesamt befassen sollte. Ich tendiere hier inzwischen dazu, nach Möglichkeit nur einen einzigen zu verwenden. Das heißt, man hat nur einen Reverb und schleift die verschiedenen Instrumente unterschiedlich stark ein. Das ist aber die super-puristische Variante, die ich auch nicht immer durchhalte. Es kann natürlich sehr viel Spaß machen, einen eigenen "Snare-Room" zu haben und einen extra Reverb für die Solo-Gitarre etc. Nur ähnlich wie oben: Ich finde das auf lange Sicht "unruhig" und glaube, dass der Hörer das zumindest spürt.

Und zwei mal Hall auf einer Spur ist für mich ein fast 100%iges "no".

Ist ja auch egal - eine Sache ist für mich jedenfalls klar wie Kloßbrühe: Wenn du fünf Instrumente mit fünf bereits fertig beigemischten und nicht mehr editierbaren Hallräumen in deinem Lied hast, ist eine vernünftige Positionierung der einzelnen Instrumente praktisch ausgeschlossen. Und eine solche Positionierung ist oftmals das, worauf es hinterher ankommt: Du hörst einen Mix und denkst, die Stimme ist zu laut. Vielleicht ist sie aber gar nicht zu laut, sondern muss nur einen Meter weiter nach hinten.....

Viele Grüße,

Michael (J.)
 
Hallo!
Danke für die Antworten. Das meiste klingt plausibel. Bislang kam ich ja hauptsächlich wegen der Reverbs für Gitarre und Voice auf die vielen Stereo Signale. Alternative wäre also: 1 X Stereo E-Drums + Mono Voice + Mono Gitarre(n) - ohne die Reverbs auf die Aufnahmespuren.

Dann Methode Pfaelzer (Effektspur) mit Reverb passend generieren. Und jetzt wirds spannend. Mein Cubase Reverb hatte mir nicht so gut gefallen, wie die Reverbs, die ich extern habe. Im Netz gibts zig Freeware Reverbs - die ich nicht alle ausprobieren möchte....

Ich werde jetzt mal eine getrennte Spur mit den externen Reverbs aufnehmen und vergleichen mit den VSTs die ich habe. Mal sehen, ob ich ein ähnliches Ergebnis hinbekomme. Dann wäre das mit Sicherheit die Methode der Wahl!!

Habt ihr Freeware VST Reverbs als Empfehlung?
Auf Anhieb habe ich gesehen und nicht getestet:
Ambience
Omniverb
Classic Reverb
SH1 Plugin Pack (Ist das wirklich Freeware?)
FreeVerb Too
.....
 
@rabe: Ich schon gugged haben. :)

Sind natürlich überall Empfehlungen zu finden und zwar mehr als meine Liste.

Aber ich war nicht faul, habe einfach mal eine kurze Spur aufgenommen mit 2. Spur meinen externen Effekt.

1. Vergleich Ambience: Erstmal dank der vielen Parameter endlos fummeln - klingt brauchbar aber irgendwie steril. (Möglicherweise meine Unfähigkeit das Teil zu bedienen...)

Wenn ich geschätztem Herrn P folge könnte ich Kjaerhus oder Glace Verb als nächstes Testen. Das aber später....
 
Hi!
Mein Vergleichsreverb ist aus dem Xenix1024 Mixer. Ist vielleicht nicht der beste Reverb aber mir gefällt er. Auf der CD des Mixers ist übrigens der Kjaerhus Reverb dabei. Den habe ich ausprobiert - und gewisse Ähnlichkeit festgestellt. Ich könnte mir glatt vorstellen, dass die eine Modifikation davon im Mixer eingebaut haben. Gefällt mir ganz gut der Kjaerhus. Das Epic Verb klingt bei cleaner Gitarre sogar noch besser, aber er verändert die verzerrte Gitarre ganz seltsam.

Ich lasse das jetzt erst mal sacken. Schonmal danke für die Tips!
 

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