Wieviel Takes benötigt ihr?

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Anonymous

Guest
Hey Recordingskünstler,

mich würde mal interessieren wieviele Takes ihr so im Schnitt für eure Aufnahmen benötigt. Ich gehöre ja zu den Leuten die nach 1-2, manchmal geb ich 3, Takes aufhören weils mir auf'n Sack geht, ich mir einrede dass es eh nix wird und es einfach sein lasse.

Wie siehts bei euch aus? One Take and gud is? Oder 20 mal einspielen, von jedem Take das beste Fitzelchen raussuchen, zusammenkleben etc...?

Viele Grüße! Julian
 
Hallo,
interessante Sache. Bei mir ist das ganz verschieden. Manchmal geb ich nach dem 5. Take auf und geh auf ein Bier. Manchmal verspür ich aber einen irrsinnigen Willen, etwas aufs Band zu bekommen. Ich hab mich schon so manchems mal erwischt, nach 100 oder mehr Takes mal ne Pause zu machen, und danach weiter zu probieren. Meist hilft eine Nacht drüber schlafen, und die Sache funktioniert...;-)
Das ganze gilt zumindest für Solo-Teile. Rythmus und Bass-Spuren gelingen mir meist im 1. oder 2. Anlauf. Schlagzeug programmier ich bzw. spiel ich übers Keyboard per Midi ein - das Nachbearbeiten erspart mir dann so ungefähr ein paar hundert Takes :-D

Was ich auf jeden Fall sagen kann: Durch akribische und genaue Studioarbeit (bzw. Homerecording-Arbeit) lernt man manche Stücke erst richtig. Nicht nur Übung, sondern auch recorden und anhören macht den Meister :-P
 
Moin.
Weil ich gerade gestern und heute was aufgenommen habe:
Wenn es läuft, dann läuft es. Wenn nicht, ist das doof.
Ich habe definitiv ein "Red-Light-Syndrom". Wenn ich nicht merke(oder das irgendwie vergesse) das ich aufgenommen werde, kann ich locker spielen. Wenn ich weiß das gerade ein Mensch vor der Abhöre sitzt und sich meinen Schranz anhören muß, dann schranze ich auch. Aber ich kann mich an die Situation annähern. Ich brauche eine Warmspielphase vor dem Studiomikro. Und das jedesmal wieder. Ich hatte heute und gestern keinen Grund Nervös zu sein. Ich sitze schließlich selbst oft am Pult in diesem Studio und die eigenen Aufnahmen waren "nur für mich" bzw. Demos für ein neues Projekt. Der Kollege am Pult ist und war extrem entspannt und ein guter Freund. Trotzdem mußte ich mich erstmal eingrooven. Irgendwann lief es dann aber auch ganz gut.
Ich vermute: Wie beim (Song)schreiben, kann und muß ich gewisse Rituale bzw Routinen entwickeln um effektiv und schnell arbeiten zu können. Vermutlich nehme ich mich selbst einfach zu wenig auf, um diese Methode via Try&Error zu finden. Bin aber zuversichtlich eine Methode zu finden.
Das mal im leicht angetrunken Zustand. Etwaige Tipp und Schreibfehler bitte ich zu ignorieren. Schuld war nur der Teufel Alkohol.
Gruß
Ugorr
PS: Hoffe das Projekt wird was und ich kann im nächsten Jahr ein paar eigene Songs präsentieren. Drückt die Daumen.
 
Wenn ich schon weiss was ich spielen will/soll: Ein wenig Warmspielen. Dann brauch ich maximal 2 Takes auf Klick. Die restlichen 2 bis 3 Aufnahmen sind nur zur Sicherheit.

Manchmal spiele ich in einem Rutsch durch oder Stück für Stück. Oft klingt aber dieses"aneinandergefrickel" nicht homogen genug.

Selten treibt mich ein Part aus der Fassung. Wenns mal wieder soweit ist mach ich 'ne große Pause und lass andere ihr Zeug einspielen. :)
 
Das ist tlw. Tagesform abhängig und kommt darauf an, wie anspruchsvoll ((klang-) technisch) der Take ist.

Ich hab auch schon > 100 Takes für manche Sachen benötigt, zu nerven beginnt es dann, wenn man weiß das man es besser kann und es nur daran habert, die einzelenen Sektionen "fehlerfrei" und "ausdrucksstark" auf die HD zu bekommen.

Manchmal sind ganz wenige Takes nötig und alles flutscht, ein anderes mal sollte man sich nicht zu sehr verbeißen und evtl. etwas anderes unternehmen, um den Kopf frei zu bekommen und die Hände zu entkrampfen...

Meine Bewunderung an all die Studio-Cracks, die auf den Punkt das gewünschte umsetzen können, fehlerfrei vom Blatt spielen können, keinerlei Timingprobleme kennen und es dann auch noch verstehen div. Passagen "songdienlich" klingen zu lassen.

Oder 20 mal einspielen, von jedem Take das beste Fitzelchen raussuchen, zusammenkleben etc...?
Das würde ich unterlassen, damit kann man den Take nur verschlimmbessern. Übung macht den Meister!
 
Die Frage kann ich für mich ganz einfach und pauschal beantworten:
So lange bis es passt und mir gefällt. Hänge ich mal bei einem Part,
mache ich erst was anderes und nehme mir den Part dann später
nochmal vor oft. Oft hat man ja nur eine "temporäre Blockade" ...
 
War ja grade gestern im Studio.
Für Begleitsachen wo die Herausforderung im Timing liegt brauche ich grade mal 3-4 Takes meistens.
Für Soloparts wo der Ausdruck und auch die Intonation (Bending) wichtig ist sind es manchmal wesentlich mehr.
Beim Singen wo auch der Ausdruck eine grosse Rolle spielt sind es oft so richtig viele Takes bis ich zufrieden bin.
Grundsätzlich entscheide aber ich (und nicht der Tontechniker) ob es gut genug ist da ich meistens heikler bin als der Tonkutscher.
Entmutigung kommt nicht in Frage wenn man beobachtet, dass auch Profis viele Takes brauchen und zusammenschnippseln.
Lg
Auge
 
Grundsätzlich entscheide aber ich (und nicht der Tontechniker) ob es gut genug ist da ich meistens heikler bin als der Tonkutscher.

Kommt auf den Tonkutscher an. Ein Satz zusätzlicher Ohren hat auf alle Fälle seine Vorteile... vor allem dann, wenn es darum geht den gesamten Track zu beurteilen. Gitarristen sind da oftmals zu sehr auf "ihr Ding" fixiert.
 
bimbam":2uoliv7e schrieb:
Grundsätzlich entscheide aber ich (und nicht der Tontechniker) ob es gut genug ist da ich meistens heikler bin als der Tonkutscher.

Kommt auf den Tonkutscher an. Ein Satz zusätzlicher Ohren hat auf alle Fälle seine Vorteile... vor allem dann, wenn es darum geht den gesamten Track zu beurteilen. Gitarristen sind da oftmals zu sehr auf "ihr Ding" fixiert.

Da magst du recht haben.
Ich bin aber nicht Gitarrist sondern Sänger und Songwriter wenn ich ins Studio gehe. Gitarrist bin ich nur "Auch noch".
 
Moin, zwischen 1 bis 64 Takes :o)

E-Gitarre fällt mir leichter, vorallem Soli habe ich schnell- oft beim 1.-2. Take - im Kasten. Rhythmus-Gitarre ist schwieriger. Ganz haarig wird es bei Akustikgitarrenaufnahmen, da habe ich es mal auf die beschriebenen 64 mal gebracht :oops:
 
Wenn ich einen Song zum ersten Mal aufnehme, brauche ich locker 10 - 20 Takes. Ich denk mir immer: das geht noch ein bißchen besser!
Am Allerbesten wird es aber, einfach am Ende der Session die Klampfe hinzuwerfen und am nächsten Tag nochmal mit frischem Kopf und Ohren einspielen. Dann fluppt es richtig.
Liegt vielleicht auch daran, dass mir die besten Sachen erst beim recorden einfallen. Am nächsten Tag sind sie dann verinnerlicht.
 
Immer zuviele.
Ich bin definitiv einer, der NIE einen First Take landet.
Ugorr nennt das ein "Red Light Syndrom" - jo, bei mir auch ...
Als Studio-Musiker wäre ich aufgrund des Zeitaufwandes deutlich zu teuer ...
 
"Red Light Syndrom"
Schuldig im Sinne der Anklage! Deshalb ist die Möglichkeit des Homerecordings für mich ein Segen. Da hab ich keinen Zeitdruck und kann mir meine Pausen nehmen. Nach zwei Stunden Studio fühl ich mich dagegen wie nach einer Examensprüfung.

Ganz haarig wird es bei Akustikgitarrenaufnahmen
Auch das kenn ich. Nächstes Mal will ich mein Nervenkostüm schonen und ein bisschen mit Melodyne schummeln. Mal sehen, wie das dann klingt.
 
Interessante Antworten die auch ermutigen, wenn man sieht dass andere auch 20 mal das gleiche spielen bis es sitzt ;-)...

Der generelle Störenfried im Homerecording liegt bei mir halt darin, dass man dauernd zwischen Rechner und Gitarre switched. Das nervt, aber lässt sich natürlich nicht vermeiden ;-)

Grüße! julian
 
Moin.
Für das Homerecording habe ich mir eine alte USB-Tastatur(2 Euro auf dem Flohmarkt) zum Fußschalter umgebaut. Die Tasten für zurück auf Null, Stop, Play und Record habe ich auf dem Nummernblock stehen lassen und Dublo-Steine mit Epoxi-Kleber draufgepappt. Mit Chucks ein prima zu bedienendes Fußpedal für Cubase. Und die Funkmaus liegt auf einem Barhocker neben mir. Wenn der Bildschirm groß genug(Leinwand und Beamer ;)) ist, brauche ich sogar keine Brille. So konnte ich auch während der Probe immer mal was mitschneiden und die Kollgen haben das erst am Ende mitbekommen.
Gruß
Ugorr
 
Moin.
Das Teil ist noch im Technikkarton aus meinem letzten Umzug. Ich habe mal die Bandfotos durchgeguckt, da ist das Ding nicht mit drauf. Bei Gelegenheit mache ich mal ein Bild.
Gruß
Ugorr
 
Geile Idee, würd ich auch gern sehen... Hab auch noch ne alte Tastatur rumfahren :cool:.. Hab allerdings auch noch nie zwei Tastaturen gleichzeitig am Rechner gehabt, wie handhabt das Windows? Funktionieren da beide einfach so parallel?

Grüße!
 
the singin' ass":2y3qk4d4 schrieb:
Hab allerdings auch noch nie zwei Tastaturen gleichzeitig am Rechner gehabt, wie handhabt das Windows? Funktionieren da beide einfach so parallel?
Du kannst so viele Tastaturen dranhängen, wie Du USB-Ports hast. Wir haben gerade mal eine Versuchsreihe im Büro aufgebaut - ja, man kann mit drei Leuten gleichzeitig tippen. Das Ergebnis ist allerdings eher qualitativ anzuzweifeln. ;-)
 
Ich hab mal am 1. April einem Kollegen die Mausfunkempfänger von zwei anderen Kollegen im gleichen Großraumbüro an den Rechner gehängt. Das war sehr lustig ;-)
 
gitarrenruebe":2gztixjx schrieb:
Immer zuviele.
Ich bin definitiv einer, der NIE einen First Take landet.
Ugorr nennt das ein "Red Light Syndrom" - jo, bei mir auch ...
Als Studio-Musiker wäre ich aufgrund des Zeitaufwandes deutlich zu teuer ...

Ja. So geht es mir meist auch!
Zu viele..
Dabei hängt es davon ab, ob ein Song mit Pathos und Ausdruck gespielt werden soll, oder technisch anspruchsvolle Passagen mit Absätzen.
Pathos und Ausdruck würde ich nicht stückeln wollen. Das muss in einem Guss rein. Das macht es schwierig, aber ich bereite mich auch intensiver darauf vor. Bei frickeligen Passagen kann man sich schon mal eine Schleife legen lassen und die Spuren voll knattern...

Zum Glück ist der Engeneer mein vertrauter und geliebter Mitmusiker und Pianist. Ein Mann mit stählernen Nerven, endloser Geduld und verschlossenen Lippen. Er würde niemals verraten, dass ich auch schon Stunden an einer Passage verbracht habe. Als man noch auf Video Kassetten aufnahm, hat die Spulerei mal beinahe eine Produktion aufgefressen....
Über all das würde mein Mitmusiker nie ein Wort verlieren.

Dafür wirft die blöde Sau IMMER! ALLES! im first Take hin und macht dann noch einen: " Um sicher zu sein..." :facepalm2:

Man kann auch ohne Worte strafen... :facepalm:
 
Dafür wirft die blöde Sau IMMER! ALLES! im first Take hin und macht dann noch einen: " Um sicher zu sein..."

Komme gerade aus dem Studio. Mein Bruderherz hat für zwei Nummern, wegen einem Computerfehler, für die neue nebcube-CD neu einspielen müssen. OK, er ist der Basser, aber warum braucht er bitte nur einen Take pro Song? Der zusätzliche für die Sicherheit war meist genauso tight und korrekt. Gemein sowas.
Gruß
Ugorr
 
Ich höre spätetsens bei 10 auf.
Wenn ich etwas beim zehnten anlauf nicht hinbekommen hat das bei mri nichts mit Aufregung zu tun , sondern dann kann ich den Part einfach noch nicht.
In einem solchen Fall hör ich dann einfach auf und übe. Übe weiter und weiter...^^

Gruß
Matze
 
Moin,

die Frage wieviel Takes es braucht hängt doch davon ab wie gut man
etwas spielen kann und wie hoch der eigene Anspruch und Ehrgeiz ist,
etwas sauber einspielen zu wollen.
Wie bereits angesprochen wird man im teuer bezahlten Tonstudio wohl
nur wenige bis einen Take zur Verfügung haben, denn es muß ein straffer
Zeitplan eingehalten werden. Hier sehe ich es dann z.b wie Matze: Wenn
ich einen Part einfach nicht hinbekomme, kann ich ihn offensichtlich noch
nicht. Im teuer bezahlten Studio wäre zusammenschnibbeln dann sicher
eine Lösung aber besser wäre es zuhause im stillen Kämmerlein zu üben.
Immer wieder, bis es sitzt und erst dann ins Studio gehen.

Eine kleine Anekdote, es geht nämlich auch anders:
Ich kenne da jemanden der jeden Verspieler an der Gitarre als Ausdruck
von Virtuosität akzeptiert. Er nimmt einem eigene Verspieler auch gar
nicht übel. Egal wie schief oder daneben - alles geil. Ich habe sogar mal
zum Test meine Gitarre verstimmt und mit ihm gespielt. Auch das...
..."war geil". Hier differieren wir also was den Punkt Anspruch betrifft
ganz eindeutig. Da sind Spannungen also vorprogrammiert ;-)
Aber es macht trotzdem (manchmal) spaß mit ihm zu recorden :-D

Pat
 

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