Gute Güte, Gibson

Stimmt schon... die Qualität ist zuweilen unter aller Sau.
Aber nicht nur bei Gibson.
Fender schlampt auch gerne, Tokais mit teilweise überlackierten Bindings und Gold Sprenkeln von der Top Lackierung auf den Seiten.
Akustische mit Saitenlagen zum drunter her laufen.
Eine Martin mit klar angehobener Decke im Bereich des Stegs und und und.

Ein guter Grund warum ich gerne gebrauchte Gitarren kaufe. Auch alleine schon weil der erste große Wertverlust bei den CS Paulas schon passiert ist.
Meine drei Gibsons sind perfekt, ob die einer nacharbeiten musste oder die ab Werk so waren kann ich nicht sagen.
Vielleicht liegt es daran das sie aus der Zeit Ende 90er Anfang 00 kommen.
Oder einfach weil ich sie persönlich ausgesucht hab.

Bei den aktuellen 2012er Paulas die ich in den Fingern hatte gab es übrigens gar keinen Grund zur Klage.
Die klangen toll und waren durchaus gut verarbeitet.

Aber letztlich stimmt es schon. In der Preisklasse von 3-5 oder mehr tausend Euro darf einfach gar kein Ausreisser dabei sein.

Das würde der örtliche Handwerker ein zweimal machen und wäre dann relativ schnell erledigt.
 
Sagt mal, kann es sein, dass sich die negativen Erfahrungen ausschließlich auf E-Gitarren (Solidbodies, Halbakustische) beziehen? Ich denke, ich bin auch deshalb so irritiert, weil ich hauptsächlich im Western-Sektor unterwegs bin und bei meinem letztjährigen Test-Marathon ausschließlich tadellos verarbeitete Gibsons in der Hand hatte (abgesehen von gelegentlicher hoher Action, was aber gut zu beheben ist). Händler bestätigten mir, dass die (leider gerade zu Ende gegangene) Ren Ferguson-Ära eine goldene Zeit für akustische Gibsons war. Viele Fans und Sammler sind der Ansicht, dass Gibson in Bozeman seine besten Westergitarren seit den späten 1950ern baut. Und wenn man - wie ich - auf der Suche nach dem berühmten Gibson-Thump ist, kommt man kaum um das Original herum. Das mag bei E-Gitarren anders sein. Da nivelliert sich der Sound durch Tonabnehmer, Kabel, Amp etc. vielleicht doch etwas. Ich habe jedenfalls in drei Monaten des Suchens keine Western eines anderen Herstellers gefunden, die mir diesen herrlich holzigen Punch in den Bässen/Low Mids gab. Dafür wäre ich ohne jeden Zweifel bereit, auch einen kleinen Lackfehler in Kauf zu nehmen.
 
Pfaelzer schrieb:
...die Einstellungsmängel können in der Form unmöglich von der Witterung herrühren ...

Nein, könne sie auch aus meiner Sicht nicht, zumal Montana keineswegs ein derart trockener Staat ist, wie hier beschrieben. Ich bin dort mehrfach gewesen und habe mich stets an den Gewässern, grünen Wiesen und Wäldern erfreut.

Pfaelzer schrieb:
(also bitte: Bei mir hängen die Gitarren auch an der Wand, und ich habe weder einen Luftbefeuchter noch eine Klimaanlage), abgesehen davon ist jede Epiphone Paula in dem Laden um Welten besser eingestellt gewesen....
Nun ja, Dein Zuhause ist hinsichtlich Luftfeuchtigkeit nicht mit einem Laden zu vergleichen. Im Laden brennen x Lampen, die Türen gehen ständig auf und zu u.v.m. Das macht eine den Gitarren angemessene Klimatisierung schwer. Und deshalb reagieren die dort hängenden Gitarren auch beim Wechsel der Jahreszeiten.
Aber: Die wirklich trockene Winterluft gibt es ja noch gar nicht. Wir befinden uns gerade mal im Herbst.

So bleibt nur eins: Die berechtigte Klage über schlecht verarbeitete und / oder eingestellte Instrumente.

Lediglich die mäßige Lackierung am Hals fuß betrachte ich mittlerweile schmunzelnd als "G-Echtheitsmerkmal". Die ist doch schon so lange Tradition bei G, dass mir würde glatt was fehlen würde, wenn sie plötzlich weg wäre. :lol:
 
frank schrieb:
Pfaelzer schrieb:
(also bitte: Bei mir hängen die Gitarren auch an der Wand, und ich habe weder einen Luftbefeuchter noch eine Klimaanlage), abgesehen davon ist jede Epiphone Paula in dem Laden um Welten besser eingestellt gewesen....
Nun ja, Dein Zuhause ist hinsichtlich Luftfeuchtigkeit nicht mit einem Laden zu vergleichen.

In des Pfälzers Raumluft ist immer genügend Feuchtigkeit welche vom Gaumen desgleichen in Form von Riesling austritt :hihi: :hihi: :hihi:

:ptg_muahaha:
 
Magman schrieb:
In des Pfälzers Raumluft ist immer genügend Feuchtigkeit welche vom Gaumen desgleichen in Form von Riesling austritt :hihi: :hihi: :hihi:

:ptg_muahaha:

Du meinst, der Pfälzer ist sein eigener Luftbefeuchter? Und wenn er auch noch scharchen würde, könnte er auch nachts zum gesunden Wohlfühlklima in seiner Hütte beitragen. :lol: :lol: :lol:
 
frank schrieb:
Magman schrieb:
In des Pfälzers Raumluft ist immer genügend Feuchtigkeit welche vom Gaumen desgleichen in Form von Riesling austritt :hihi: :hihi: :hihi:

:ptg_muahaha:

Du meinst, der Pfälzer ist sein eigener Luftbefeuchter? Und wenn er auch noch scharchen würde, könnte er auch nachts zum gesunden Wohlfühlklima in seiner Hütte beitragen. :lol: :lol: :lol:

Klar und wenn seine Gittis nach Luft japsen müssen halt die Saarlodris schnell helfen kommen....hicks :lol:
 
heiko7471 schrieb:
heavyloddar schrieb:
zum Thema:

ich habe eine Vintage LV100, die man wohl nicht mit einer Gibson vergleichen sollte und die ungefähr 15% des Neupreises einer Gibson kostet...........,
aber sie hat keine Lackierungsmängel, sie hat keine unsauberen, überstehenden Bundstäbchen, sie ist bundrein, sie hat eine super Saitenlage, die Mechaniken arbeiten akkurat, und und und.............. und das Beste,
für mich gut bespielbar, klingt auch noch saugut.............
wurde mir übrigens aus GB geschickt und hat seitdem meine 4 Wände nicht mehr verlassen.............
also, wer braucht schon eine Gibson..................? :stfu:
V100AFD - auch ohne die o.g. Mängel :)

zwei V100 - ich finde, die klingen aus nach Les Paul und spielen sich wie Butter...
 
cook schrieb:
Sagt mal, kann es sein, dass sich die negativen Erfahrungen ausschließlich auf E-Gitarren (Solidbodies, Halbakustische) beziehen?

Ich hatte bei MP vor kurzem ein paar akustische Gibsons in der Hand. Unter anderem die Jackson Browne und die John Hiatt und ähnliche Kaliber. Die waren tatsächlich alle sehr gut gemacht (mir sind zumindest keine Schnitzer aufgefallen) und klangen auch äusserst lecker!
Die JB hätte ich am liebsten direkt eingepackt, aber dann hab ich das Preisschild gesehen! :shock: ;-)
 
Hi,
2012 war wohl ein schlechtes Jahr für Gibson, sie hatten die Behörden am
Hals, Probleme Holz für Griffbretter zu beschaffen, mussten daher die Griffbretter aus laminiertem Palisander oder gar "gebackenem" Ahorn
bauen und Managementprobleme soll es auch gegeben haben.
Eine sehr schlecht verarbeitete LP Special hatte ich auch neulich in der Hand,
aber auch einige perfekte Les Pauls.
Ein grosser Argument für Gibson ( vorausgestzt man mag sie spielen)
ist der geringe Wertverlust.Eine R7 Goldtop, die ich vor Jahren gebraucht
für 2000€ kaufte, konnte ich vor einem halben Jahr für 2400 wiederverkaufen.
Eine 68iger ES, zu DM Zeiten für 1500 gekauft , kann jetzt schon mal für
5-7000 € bringen.
Das geht mit keiner PRS, Framus oder anderen Marke, Fender ausgeschlossen.

Ahoi!

roger
 
RogerX schrieb:
Ein grosser Argument für Gibson ( vorausgestzt man mag sie spielen)
r

Das mag für den interessant sein, der lieber Handel betreibt, statt zu spielen! ;-)

Und es gibt sicher bessere Wertanlagen als ne Gibson Reissue!

Ich mag Gibsons übrigens im Allgemeinen sehr gern. Ich hatte erst vor kurzem eine nagelneue CS Paula auf dem Schoß, die absolut hervorragen war! Aber am gleichen Tag auch ca. 7 oder 8 Nieten. :-(
 
Verlogen ist, dass solche Threads nur in den Foren landen, weil jemand mal ne Gibson Gurke in der Hand hatte. Was ist mit Larrivee, Hohner oder Palmer? Tja, warum hört man denn von den Gurken in deren Sortiment nichts? Wo sind die Gurkenberichte über St. Blues, EB oder Gretsch?

Klar, die haben keine.

Ich habe eine ES 335 und eine CS SG. Ich gebe keine davon wieder her ;-)
 
Thorgeir schrieb:
Wo sind die Gurkenberichte über St. Blues, EB oder Gretsch?

An dem Tag, an dem ich die CS Gibson probiert habe, hatte ich auch Fender, Godin, Yamaha und Epiphone Gitarren in der Hand. Viele davon waren grauenvoll verarbeitet Allerdings waren die zum Großteil (99,9%) in der Unter-1000-Euro-Klasse angesiedelt. Das entschuldigt zwar nichts, ist aber eher nachzuvollziehen.

Eigentlich ist auch völlig egal, welcher Hersteller da patzt. Traurig ist, dass so viele Gitarren teils heftige Mängel aufweisen. Das können andere Branchen sich SO nicht erlauben!
 
nur nochmal für die Statistik:

Da ich zurzeit ne ES335(-Kopie) suche, war ich kürzlich mal in einem großen Laden in S.

Getestet wurde (mehr war im Bereich Semi mit Sustainblock nicht da):
- Epi Dot für ca. 400€: Verarbeitung ganz okay (für ne Epi), Sound gut
- Hagström Viking für ca. 500€: Verarbeitung sehr gut, Sound gut, nur die billig wirkenden Stimmwirbel hinterliessen einen...billig wirkenden Eindruck...
- Gibson Dot für ca. 2400€ (jetzt kommts):
Sound war zwar gut (Unterschied zur Epi erkennbar :) ), die lackierte Halsrückseite war aber verfärbt und die Bünde sichtbar nicht (wesentlich) abgerichtet. Buckelpiste pur. Der Verkäufer meinte nur (sinngemäß): "ja, das sind die extrem steilen Jumbo-Bünde XY, das ist bei Gibson so..."

Klarer Fall von "irgendeiner wird sie schon kaufen". Im VIP-Raum habe ich dann mal über einige Griffbretter der anderen Gibsons dort gestrichen, mit doch sehr unterschiedlichem Ergebnis.

Gekauft hab ich letztlich keine. Ich find den Stuttgarter Raum etwas unterversorgt bzgl. Fachhandel...

Grüße
BB
 
In diesem Thread geht es halt um Gibson-Gurken.
Das heißt nicht, das andere Hersteller keine Gurken dabei haben.
Erstaunlich ist eher der hier angesprochene Preisbereich
und die darin scheinbar sehr hohe "Gurken-Dichte".

Das darf einfach nicht vorkommen. Ne 3000-Euro-Duschtasse mit Sprung
in der Emallie geht im Baumarkt auch nur als B-Ware zum Schnäppchen-Preis
über den Tisch und keiner nimmt das Ding zum Vollpreis mit, nur weil Eago drauf steht.

Wenn der Gibson-Kunde das Spielchen so mit macht, bitte. Gut für Gibson.
Aber man muß ja nicht, wenn man nicht möchte.

Ich empfinde diesen Thread nicht als Gibson-Bashing. Vielleicht liest es ja
ein Gibsonianer und es hat sogar noch was Gutes ...
 
So ist das Manuel,
wenn einer auf den Trichter kommt sich eine Custom Shop Gibson neu zu kaufen, dann hat er entweder Geld satt, oder unter Umständen ganz schön lange dafür gespart.
Da gibt es keine Ausreden, kein "das is so".

Und ich schließe da ausdrücklich alle Hersteller, oder besser sogar alle Branchen mit ein.
Die Zeiten das man Murks mit Charme oder Lifestyle vertuschen kann sind selbst bei italienischen Autos und Harley Davidson vorbei.
 
Die letzte Gibson, die ich in der Hand hatte, war eine Les Paul Studio. An den scharfen Bundstäbchenenden hab ich mir fast die Finger aufgeschnitten, die Saitenlage war für eine LP extrem hoch, da der Sattel kaum gekerbt war und die Korpuslackierung sah stellenweise aus wie "hingerotzt". Der Besitzer hatte sie beim großen T über den Versand bestellt.

Die letzten beiden Gitarren, die ich mir gekauft habe, sind zwei Squier Classic Vibe 50's Tele, jede unter € 330,-. Verarbeitung, Lackierung und Saitenlage "out of the box" bei beiden tadellos.

Die Les Paul hat glaub ich um die € 1200 ,- gekostet.

Gibson verkauft seit Jahren in vielen Fällen keine Gitarren mehr, sondern einen dahinwelkenden Mythos. Wer bereit ist, mehrere Tausend Euro für diesen Mythos über die Theke wandern zu lassen und das Glück hat, ein fehlerfreies Modell zu erlangen, kann sich glücklich schätzen. Und die anderen, die mehrere Tausend Euro in ein verhunztes Stück investiert haben, lassen es einfach beim geneigten Gitarrenbauer "nacharbeiten". Ich kenn hier den einen oder anderen Guitardoc, der mit dem "Feintuning" solcher Legenden gutes Geld verdient und sich dabei über soviel Dummheit kaputtlacht.
 
rokett schrieb:
Ich kenn hier den einen oder anderen Guitardoc, der mit dem "Feintuning" solcher Legenden gutes Geld verdient und sich dabei über soviel Dummheit kaputtlacht.

Na dann trägt es doch wenigstens da zum Überleben bei. Auch gut! :-D
 
madler69 schrieb:
Das darf einfach nicht vorkommen. Ne 3000-Euro-Duschtasse mit Sprung
in der Emallie geht im Baumarkt auch nur als B-Ware zum Schnäppchen-Preis
über den Tisch und keiner nimmt das Ding zum Vollpreis mit, nur weil Eago drauf steht.

Hi,
merkst Du den Unterschied: Gitarristen sind so bescheuert und bereit einen erheblichen Aufpreis fuer Gitarren zu zahlen die besondere Macken haben (ich meine "ge-aged")? Und hochpreisige Gitarren die eigentlich B-Ware finden auch Ihre neuen Besitzer aber zum Preis von A-Ware.

Solange das so ist wird sich nix, aber auch nix aendern.
Im Baumarkt ist es anders - da besteht das Publikum eben nicht ausschliesslich aus Gitarristen...

Gruss
Der Nominator

PS: kleiner Nachtrag: ich glaube es war Musik Produktiv- die haben vor vielen Jahren mal suenhaft teure Relic Fenders angeboten, und jetzt kommt's: ein Relic Vorfuehrmodel - mit vielleicht 2 oder 3 "richtigen" Macken vom Antesten - war dann deutlich billiger als das gleiche Modell "out of the box"- das ist doch paradox- jedenfalls fuer mich... und hab mich halb totgelacht...
 
Nominator schrieb:
PS: kleiner Nachtrag: ich glaube es war Musik Produktiv- die haben vor vielen Jahren mal suenhaft teure Relic Fenders angeboten, und jetzt kommt's: ein Relic Vorfuehrmodel - mit vielleicht 2 oder 3 "richtigen" Macken vom Antesten - war dann deutlich billiger als das gleiche Modell "out of the box"- das ist doch paradox- jedenfalls fuer mich... und hab mich halb totgelacht...

Jupp. Der Gitarrist im Allgemeinen ist schon ziemlich bekloppt.
Und nur weil das so ist, grassieren Mythen und Voodoo, werden für ab Werk beschädigte Gitarren (call it relic) Aufpreise statt Abschläge bezahlt, und eine Gitarren-Legende aus den US von A kann es sich (noch) leisten, manchmal ein Werkssetup spürbar unterhalb dem der durchschnittlichen Epiphone oder Ibanez Gio abzuliefern.

Crazy world .....
Da wundert es dann auch nicht mehr sonderlich, dass erst jahre- bzw. jahrzehntelang hohe Aufpreise dafür gezahlt werden, dass das Griffbrettholz aus Lateinamerika (und nicht aus Indien) stammt .... weil es ja viel geiler klingt. Und plötzlich tut es auch angekohltes Ahorn oder Sperrholz ..... selbstredend ohne dass der Klang merklich leidet.
:shrug:

Sind wir nicht alle ein bißchen bluna?
:ptg_muahaha:

Tschö
Stef
 
Pfaelzer schrieb:
Was ich an solchen Threads immer sehr interessant finde, ist der angepisste Tonfall, den manche an den Tag legen.

Ich bin da hoffentlich nicht gemeint, ich denke da ganz entspannt drüber. Schliesslich habe ich auch noch 2-3 andere Gitarren und meine Paula ist ne Hamer :p. Mir ist einfach das Thema zu einseitig.

Das Allheilmittel "Gitarrenbauer" ist übrigens auch in Frage zu stellen. Nicht jeder schafft es, eine Gitarre wie aus dem Ei gepellt zu bauen. Da sind durchaus auch mit dem Stechbeitel ausgehöhlte E-Fächer, Lacknasen und ähnliches zu finden.
 

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