dynakorder schrieb:
groby schrieb:
erniecaster schrieb:
Paganinis Soloetüden auf der Geige galten zu seiner Zeit als unspielbar, heute lächeln Geigenstudenten darüber. [...]
Das Beat-it-Solo von Eddie hört man heute bei jedem dritten Stadtfest - zu seiner Zeit sind Kinnladen herunter geklappt.
Warum ist
das eigentlich so?
Z.B. das mit den GeigenschĂĽlern. Ist das Ăśben heute so viel effektiver oder verwenden Leute heute mehr Zeit auf das Instrument?
Oder ĂĽbt man heute mehr ver-technik-t? Oder waren komplexere Dinge einfach nicht angesagt und daher kein Thema?
Ich schätze mal, dass einige Dinge zusammenkommen.
Das Wissen ĂĽber die richtige Aneignung einer Technik verbreitet sich
wesentlich schneller als frĂĽher, es gibt (gerade im Gitarrenbereich) fĂĽr vieles gute Lehrwerke, Videos, auch einfach mehr Musiker.
AuĂźerdem musste die Generation von van Halen z.B. Tapping erst im Erwachsenenalter lernen, wahrscheinlich auch mit vielen
Fehlversuchen. Heute üben das 10-jährige bei einem guten Lehrer von Grund auf mit sauberer Technik, das ist ein Vorteil, der kaum zu unterschätzen ist.
Das ist mMn der Hauptgrund. Es gibt viel mehr Lernmaterial und das
ist auch noch überaus leicht zugänglich. Was früher in viel try and error
Versuchen gelernt wurde ist Heute einfacher zu konsumieren.
Da liegt aber auch eine mögliche Fehlerquelle. Denn Technik
bedeutet gar nichts wenn sie nicht mit Musikalität und Feeling vereint wird.
Mal ein kurzes Beispiel. Vor ein paar Jahren hab ich desöfteren
eine Bluessession miteröffnet. Einmal war ziemlich spät dran
und auf der BĂĽhne saĂź ein ca halb so alter alter Gitarrist wie ich
(mit Multieffektgerät) und hat sich leise ähm warmgespielt.
War irgentwie ein Bekannter des Bassisten.
Also nette BegrĂĽĂźung und etwas blah blah.
Was soll ich sagen: was der technisch an licks und patterns
da rausgehauen hat war erstmal beeindruckend.:shock:
In seinem Alter hab ich gerade versucht JJ Cale, David Gilmour
und Dire Straits Licks z.B. hinzukriegen ........
Aber als dann die Session losging und er eingestiegen ist
gab es ein totales Desaster. Er konnte kein Tempo halten
geschweige denn zuhören, oder mal was sparsames spielen.
Irgenwie war der total in seiner eigenen Welt gefangen.