finetone-bf\'s \"erstes Brett\"

Seriennummer
#0001
Hersteller
Eigenbau
Baujahr
1976
Die erste Wanderklampfe wurde schon frühzeitig elektrisch \"aufgemotzt\" und Omas altes Röhrenradio damit gequält.

Mein erstes \"Brett\" hingegen baute ich mir dann als Fünfzehnjähriger. Basis war der Hals einer zertrümmerten 335-Copie, ein dickes uraltes abgelagertes Eichenbrett (angeblich knapp 100 Jahre ...), ein schlechtes Foto und vor allem keine Ahnung ;-) Aber sie funktionierte irgendwann recht gut, und nach ein paar Monaten hatte ich sie dann auch einigermaßen \"spielbar\". Beim Bau der Gitarre konnte ich bundrein und Mensur noch nicht mal buchstabieren geschweige denn wußte ich was das bedeutet! Das sie mensurmäßig in einem brauchbaren Bereich lag, war reiner Zufall! Ein Musikerfreund zeigte mir dann \"wie es geht\" ... Der Holzklotz-\"Steg\" wurde erneuert (ca. 2 cm breit) und jede Saite einzeln abgestimmt. Material eine Kugelschreibermine aus Metall :lol:
Ausgesägt habe ich die Form auf einer Bandsäge in einer Hobbywerkstatt der Schule, in der ich mich damals auch dem Schiffsmodellbau widmete. Das feine Sägeband war danach hin und der Kursleiter mächtig sauer! \"Ausgehöhlt\" wurde selbstredend klassisch mit Stecheisen und Holzhammer. Rundungen - erst Holzraspel und dann immer feiner werdend mit Schleifleinen. Menno, wenn ich an diese Knechterei noch zurückdenke ...
Die Lackierung habe ich im Tupfverfahren mit einem Pinsel aufgebracht. Eine Mitbewohnerin in unserem Mietshaus war gelernte Anstreicherin/Lackiererin und zeigte mir wie dieses Verfahren funktioniert. Es hat Monate gedauert bis die dicke Lackschicht wirklich durchgehärtet war. Aber geglänzt hat\'s dann wie Hulle.

Die Behauptung auf meiner HP, daĂź keine Bilder mehr davon existieren muĂź ich nun revidieren. Es hat sich nach 30 Jahren doch noch ein Bild angefunden.
Peinliche Details meiner damaligen Kleidungwahl muĂźte ich hier jetzt aber leider einer Zensur unterwerfen ... ;-)

Dazu wurden alte Röhrenradios zerlegt und deren Verstärkerkreise zu Gitarrenamps \"umgerüstet\", sowie mit den Lautsprechern zusammen in \"ordentliche Gehäuse\" eingebaut. Spitzenwert waren 5 parallel betriebene Amps dieser Art, natürlich alles völlig verschieden ;-)). Irgendwann hatte ich es satt und vereinte alles zu einem \"Mega-Combo\" in einem großen Gehäuse . Aber es klang nicht mal schlecht (diese Endstufen waren alle mit der legendären EL84 aufgebaut!), auch war die für die damalige Zeit erzielbare Gesamtlautstärke dieses \"Stand-wegen-nahezu-untransportabel-Combos\" enorm (und es hat nur Arbeit und nahezu kein Geld gekostet)!!
Gleichzeitig baute ich mir verschiedene damals übliche Effekte nach und auch diese vereinigte ich später zu einem \"Multieffektgerät\" in einem Gehäuse - Preamp, MUFF- Verzerrer, Wah-Wah, Tremolo, Phaser und Frequenzteiler (dieser erzeugte einen Ton, der eine Oktave tiefer lag und wie ein Syntie-Bass klang, natürlich ganz analog, heute heißt so etwas glaube ich \"Pitch-Shifter\" oder \"Octaver\"?!).

9679.jpg
 
Lieber Bernd, tolles Foto und ebenso tolle Geschichte zum schmunzeln. Ich musste dabei an die SABA Musiktruhe, \'Modell Feldberg\' meiner Eltern denken die ich auch ein wenig \'modifiziert\' hatte fĂĽr mich ;-))))
 
Geil! Nur geil! Bei mir war es übrigens ein AEG-Röhrenradio mit dem magischen Auge... War aber wirklich ein Problem, ein Spiralkabel mit Diodenstecker auf einer Seite aufzutreiben!
 

Ă„hnliche Themen

A
Antworten
1
Aufrufe
30K

Beliebte Themen

ZurĂĽck
Oben Unten