Aufstellwinkel Brückchen am Steg?

Ungläubig

Power-User
19 Nov 2021
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Hallo liebe Gitarren-Spezis und -bauer!

Macht es Klang-technisch einen Unterschied, bzw. ist es von klangformender Bedeutung, ob die Brückchen auf der Baseplate aufliegen,
oder nur die 2 Madenschrauben und die Intonationsschraube Kontakt mit der Baseplate haben?

Habe dazu 2 Bilder von meinen Strats gemacht, die hoffentlich eindeutig sind

IMG_20220128_125531178 (2).jpg


IMG_20220128_125729420 (2).jpg
 
Schwierig, da ja unterschiedliche Gitarren...
Falls das jemand weiß, oder schon Erfahrungen gemacht hat?

Vom physikalischen Aspekt her, oder nach meiner Vorstellung (Hypothese) müsste es doch einen klanglichen Unterschied machen?
Wenige aber definierte Auflagepunkte = weniger Dämpfung?
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
sobald du eine mindestens drei-punktige Auflage hast, sollte der Ton egal sein. Durch den Saitenzug liegen die Böckchen auf der Fläche, dann kann die Saite auch schwingen. Halt zwischen den Auflagenpunkten.

Der Unterschied auf deinen Bildern ist übrigens ziemlich schlecht zu erkennen, ich vermute du meinst die Auflage hinten an der Intonationsschraube?

Diese Bleche sind nicht sooo genau gearbeitet. Da kann dann auch mal aufliegen passieren. Meiner Meinung nach macht es keinen Unterschied, andere Faktoren wie Auflagefläche der Saite oder so machen viel mehr Probleme.

Ich wohnte mal einem Test bei, es wurden 6 verschiedene Böckchen auf eine Platte montiert. Alle mit der gleichen Saitenstärke besaitet und auf gleichen Ton gestimmt. Das erste Anschlagen wurde von schallendem Gelächter aller Anwesenden kommentiert: Es gab keinen hörbaren Unterschied im Klang. Seitdem bin ich da entspannt, was Unterschiede der Böckchen angeht. Hauptsache die Saite kann sich ungestört auf der Fläche bewegen, kein Grat oder sonstwie störende Unebenheit.

Ciao
Monkey
 
Moin,
sobald du eine mindestens drei-punktige Auflage hast, sollte der Ton egal sein. Durch den Saitenzug liegen die Böckchen auf der Fläche, dann kann die Saite auch schwingen. Halt zwischen den Auflagenpunkten.

Der Unterschied auf deinen Bildern ist übrigens ziemlich schlecht zu erkennen, ich vermute du meinst die Auflage hinten an der Intonationsschraube?

Diese Bleche sind nicht sooo genau gearbeitet. Da kann dann auch mal aufliegen passieren. Meiner Meinung nach macht es keinen Unterschied, andere Faktoren wie Auflagefläche der Saite oder so machen viel mehr Probleme.

Ich wohnte mal einem Test bei, es wurden 6 verschiedene Böckchen auf eine Platte montiert. Alle mit der gleichen Saitenstärke besaitet und auf gleichen Ton gestimmt. Das erste Anschlagen wurde von schallendem Gelächter aller Anwesenden kommentiert: Es gab keinen hörbaren Unterschied im Klang. Seitdem bin ich da entspannt, was Unterschiede der Böckchen angeht. Hauptsache die Saite kann sich ungestört auf der Fläche bewegen, kein Grat oder sonstwie störende Unebenheit.

Ciao
Monkey
Die drei Punkte, die sinds!
Ich erkläre es morgen genauer, weil das ließ mir keine Ruhe, und habe vorhin den Umbau (anderes Setup) gestartet...
Weil im ersten Bild liegen die Böckchen noch zusätzlich mit dem Hintern hinten auf, im Gegensatz zu denen im zweiten Bild, wo wirklich nur 3 definierte Auflagepunkte pro Saite zu sehen sind.
Die Gitarre muss sich nur noch über Nacht 'setzen', so habe ich morgen definitiv ein Ergebnis.
Werde berichten, was und wie ichs gemacht habe, und ob es was gebracht hat...
 
Ich kenne den Test schon länger und war teilweise auch amüsiert... :D
Es soll hier aber mehr um das wie und warum, Setup und Akkuratesse
gehen als um das Material...;)
 
Moin,
wenn du eine Saite über ein Stück Metall spannst, wird sich dieses Metallstück solange bewegen, bis die Kraft eine Auflage aus mindestens drei Punkten gefunden hat. Danach wackelt es nicht mehr, und wird durch die Flächenpressung auch fixiert.
Drei Punkte sind aber nur das minimum, es können auch mehr sein, oder gar Flächen. Wobei die Flächen ja auch wieder aus einer Zahl einzelner Punkte bestehen, die aufeinanderliegen.
Meiner Meinung nach ist die Auflage der Saitenreiter auf der Platte zu vernachlässigen. Sie sollte halt fest und stabil sein, nicht dämpfend oder wacklig oder so. Und der Auflagepunkt der Saite sollte der Saite eine möglichst ungedämpfte Schwingung ermöglichen.

Die Übertragung einer Schwingung in einer Gitarre, da gibt es viele Abhandlungen drüber. Alle unterschiedlich. Themen mit dem Potential ein Forum zu sprengen, weiß man doch über welche Kleinigkeiten heutzutage schon erbittert und ohne jede Moral gestritten wird...

Solange der die Schwingung / Ton lange genug und sauber steht und nicht abstirbt, die Saite nicht reißt und auch beim Bending die Stimmung hält ist alles im grünen Bereich! Alles andere ist der Charakter des Instruments...
Ciao
Monkey

P.S.: Die Madenschrauben sind ein Massenprodukt. Die Auflagefläche der Schraube auf der Platte unterliegt dem Zufall, und keiner Planung. Es funktioniert halt.
 
So, ich beschreibe mal, was ich gemacht habe:

- Ohne die Saiten ganz zu lösen (da noch neu, Kapo hilft) , ein Shim nach Fender-Angaben in die Halstasche gelegt und Hals wieder festgeschraubt.
- Saiten gespannt und gestimmt, so weit möglich > Tremolo kam nach vorne, Saitenlage zu tief
- Madenschrauben der Böckchen 6-8 mm gegen 8-10 mm getauscht
- rudimentär die Saitenlage wiederhergestellt und den Tremolo-Winkel wie vorher exakt eingestellt (gemessen) Stimmung!
- danach die Saitenlage an den Madenschrauben wie vorher exakt eingestellt (gemessen) Stimmung, Oktavreinheit kontrolliert!
- Halskrümmung kontrolliert (unverändert)
- PU-Höhe wie vorher eingestellt (gemessen)

Dadurch, dass ich jetzt die Böckchen ca. 1-2 mm höher schrauben musste, veränderte sich natürlich auch der Aufstellwinkel. > der Hintern der Böckchen speziell bei den beiden E-Saiten kam erfreulicherweise hoch, sodass jetzt ein kleiner Luftspalt zu sehen ist.
Die Ecke eines Blattes von einem Notizblock kann man jetzt darunterschrieben.
Erste Klang-Tests und Soundcheck lies mich hoffen > eine Nacht abgewartet und die Gitarre sich ‚setzen‘ lassen…

Am nächsten Tag nach erneuter Überprüfung aller obigen Faktoren (unverändert) das erfreuliche Ergebnis laut meiner SUBJEKTIVEN Eindrücke:
- Sie klingt offener, direkter, druckvoller insgesamt
- Speziell die tiefe E-Saite hat gewonnen (drahtiger)
- Das Spielen macht mehr Spaß, da die Gitarre mehr Rückmeldung gibt.

@Monkeyinme
Ein weiser Mann hat mir mal als Kind gesagt:
„Willst du einen Tisch bauen, der niemals wackelt, mach in rund oder dreieckig, aber mit nur 3 Beinen!“
Ein weiser Mann hat mir mal als jungem Mann erzählt:
„Möchtest du eine Waage, die wirklich exakt misst, nimm eine mit nur 3 Füßen statt 4!“

Ich glaube schon, dass ich bei meinem Setup nichts dem Zufall überlassen habe, was Ausrichtung der Böckchen, Halskrümmung, Saitenlage, Stimmung, PU-Höhe und Tremolo-Funktion anbetrifft.
Das sind jahrelange meist fixe Einheitswerte (im Kopf), die je nach Güte, Art der Gitarre von mir nur leicht angepasst bzw. verändert werden müssen...

Hoffe, es hilft dem Einen oder Anderen…?
Einer gepflegten Diskussion stehe ich mit meinen Eindrücken und Erfahrungen aber auch offen gegenüber…;)
 
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Hallo,

es ist ein Irrglaube, ein Mythos und reinste Zeitverschwendung, nach DER Komponente im Gitarrensound zu suchen. Es gibt kein verstecktes Trimmpoti mit der Aufschrift "besser" irgendwo im Inneren der Gitarre oder des Amps. Es reicht nicht, das richtige Pick, Kabel, Effektbrett, Netzteil etc. zu nutzen. Es ist das Gesamtpaket und nicht mal das.

Ich habe schon so oft irgendwo Gitarre gespielt, der Sound war wunderbar und nach einer Pause war der Zauber verflogen. Oder es klang erst furchtbar und nach einer Pause gut. An manchen Tagen spiele ich einen einzigen Ton und der klingt verstimmt, dann hat es überhaupt keinen Sinn, weiter zu machen - und an anderen Tagen ist alles gut.

Kommt es auf den Aufstellwinkel der Böckchen an? Vielleicht. Aber eben nicht nur darauf.

Gruß

erniecaster
 
Ja, solche Tage kenne ich, und habe ich auch immer wieder...

Trotzdem schaue ich doch gerne mal nach eventuellen Fehlerchen, die man vielleicht erst auf dem 2. oder 3. Blick entdeckt, und versuche die zu korrigieren.
Nur um sicher zu gehen, dass die Gitarre möglichst ungetrübten Spielspaß zulässt...
Mir ist auch klar, nichts ist perfekt, sondern nur eine Annäherung.

Alles Weitere liegt dann an mir.

P.S.: Achso, ich muss noch anführen, dass mein obiges Prozedere sich nur für gut abgerichtete Gitarren, die gutmütig auf solche Veränderungen reagieren, eignet.
Ich kann mir vorstellen, dass bei bestimmten anderen Gitarren das auch mit Fretbuzz, oder Schnarren beim Bending usw. einhergehen kann, weil vielleicht der Sattel zu tief gekerbt, oder diverse Bünde stehen hoch usw...
Auch kann sich die Halskrümmung ändern...
 
Zuletzt bearbeitet:
Achso, kam mir auch noch, alle Madenschrauben müssen pro Saite gleich hoch sein, spürt man auch am Druck, der auf ihnen lastet beim Einstellen...
Profilen, nach Griffbrett-Radius ist Nonsens!
Oder wisst ihr, wie der Abrichter gearbeitet hat...?

P.S.: Und Eure Handballen sind mir jetzt einfach mal egal...:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn immer und immer wieder darauf hingewiesen werden darf, dass, wenn der Drummer eingezählt hat....

Bullshit wird nicht dadurch besser, dass er wiederholt wird (der selige Böckchentest, ha, ha).

Du hast die richtige Vorgehensweise. Jetzt könntest du noch die Madenschrauben ersetzen durch welche aus richtig gehärtetem Stahl und mit Spitze. Dadurch wird/werden die Auflagepunkte noch eindeutiger, die Schwingungsübertragung besser (Kraft/Fläche). Obertöne galore...

Bis der der Drummer eingezählt.....

Ich sach ja bloss ;-))

P.S. Die Stifte hab ich bei all meinen Gitarren verbaut. ...leider gerade kein besseres Bild.

AWE-JazMa1eb.jpg
 
Tcha, ich weiß aber nicht, ob ich da nicht irgendwo einen Denkfehler habe?
Ich habe zwei Bilder vor Augen, die sich gegenseitig ausschließen.
Einmal die herkömmliche Stimmgabel und das andere sind die kegelförmigen, spitzen Füßchen von Hifi-Boxen, die ja gerade die Schwingungsübertragung in den Boden verhindern sollen...?
 
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Mach dir nix draus, solche Verständnisprobleme gibt es bei Blues-Verne häufiger.
 
Moin,
aha, langsam kommen wir der Lösung näher...

Meine "nicht Strat" artigen Gitarren haben gar keine Böckchen, die mit irgendwelchen Schräubchen irgendwelche Schwingungen übertragen sollen. Schwingen und klingen aber trotzdem, wie kann das gehen...

Ich habe ja die Theorie, das die Gitarre (Hals und Korpus) möglichst nicht oder nur leicht schwingen soll.
Warum?
Ein Pendel schwingt am längsten, wenn die dämpfenden Faktoren möglichst klein sind. Also im Vakuum, und mit einer Aufhängung welche möglichst wenig Reibung erzeugt.
Die Saite schwingt ja auch nur zwischen 2 Punkten, die dämpfenden Elemente sind eine möglichst punktförmige Auflage am Steg, eine möglichst punktförmige Auflage am Sattel, das Magnetfeld der PU und die Hände. Die Auflagen sind nicht perfekt punktförmig, deswegen dämpfen die ja.
Es gilt der Energieerhaltungssatz, die Energie wird nur umgewandelt, aber weder erzeugt noch vernichtet. Im Falle der Saite in Luftbewegung, und dem schubsen von Elektronen in der Magnetspule. Die Energie, welche ich reinbringe ist ja relativ klein, also kann eine "übertragene" Energie nicht sehr groß sein. Je mehr Energie ich an das Holz übertrage, desto weniger oder weniger lang kann die Saite schwingen, und bei einer E-Gitarre ist nur die Saitenschwingung innerhalb des Magnetfelds etwas, das einen Ton im Verstärker erzeugt. Eine Resonanz zwischen Gitarre und Saite ist eigentlich nicht gewünscht, normalerweise nimmt die Saitenschwingung mehr oder weniger konstant ab.

Da haben schon viele schlaue Leute Abhandlungen verfasst, das war jetzt mein Senf. Und gilt auch nur für E-Gitarren, Akustikgitarren schwingen sehr wohl! Da soll ja die Luft bewegt werden, über den Umweg der Schallerzeugung mit Holzflächen.

Wenn ich etwas für mich rausfinde: die Art die Saiten aufzuziehen, wie fest ich drücke, welche Schrauben ich ins Böckchen drehe, welche Federn im Jammerhaken arbeiten, mache ich das meistens für alle Gitarren gleich, sofern es geht. Hauptsächlich aus Bequemlichkeit und Zeitmangel, ich will ja die Lernkurve nicht pro Gitarre durchmachen.
Aber viele Wege führen zum Ziel, und viele Gitarristen haben einen guten Ton, und spielen toll. Da können die Details nicht so wichtig für das letzte Quentchen Ton sein. Eher für die Zufriedenheit des Gitarristen. Ist ein bißchen wie bei der Modelleisenbahn... ;)

Ciao
Monkey
 
Vielen Dank, für die ausführliche Antwort!
Das werde ich mir jetzt erstmal ne Weile durch den Kopf gehen lassen.
Weil, dass die E-Gitarre im Gegensatz zur Akustik ja gar nicht so doll schwingen soll, sondern nur die Saite (kontrollierter?) und gewisse Obertöne, habe ich vor langer Zeit auch mal irgendwo gelesen.

Der Vergleich mit der Modelleisenbahn war gut! :D
 
Monkey hat's gut geschrieben. (y)

Bei der Akustikgitarre will ich die Holzdecke zum Schwingen bringen; bei der der E-Gitarre soll aber außer der Saite über dem Tonabnehmer nichts schwingen, weder Hals, Korpus, Metallteile noch andere Dinge. Das sind doch im Großen und Ganzen nur Bauteile, die die Schwingung meiner Saite unkontrolliert dämpfen.

Welchen Einfluss haben Temperatur und Luftfeuchte auf mein Instrument?

Was passiert überhaupt mit den sagenumwobenen Schwingen im Korpus aus bestem Tonholz, wenn ich die Gitarre mal fester und mal weniger fest gegen meinen Bauch drücke, die rechte Hand einen anderen Druck auf die Brücke ausübt, die linke Hand den Hals stärker greift? Kontrolliere ich damit Schwingungen? Wer's glaubt soll selig damit werden.

Unkontrollierte Dämpfung hat natürlich Einfluss auf den Klang der Gitarre, aber ich halte diesen Einfluss für gering.
Viel höher werte ich den Einfluss der Spielweise, des Anschlages, des Plektrums, Abstand der Tonabnehmer zu den Saiten . . .

Das macht m.M.n. auch die Profis aus: Die haben einen Ton im Kopf, und rufen den dann auf Kommando auf der Gitarre ab. Auf fast jeder Gitarre, so sie diese denn "kennen", egal ob Madenschraube oder nicht.

Was mich an den Gewindestiften (Madenschrauben) mit Spitze stört: Die Spitze kann mit der Zeit eine kleine Senke im Auflagepunkt schaffen, so dass das Böckchen nicht mehr sauber verstellt werden kann.

Was zum Überlegen: Tennisspieler, Dachdecker, Kletterer u.v.m. nutzen Schuhe mit durchgehend planer Sohle, also ohne Profil = größere Auflagefläche, mehr Reibungswiderstand, bessere Haftung. Welches Böckchen verursacht die geringste unkontrollierte Dämfung: Eines, dass satt aufliegt, oder . . . Ich mach' mir da keine großen Gedanken. Entweder ich mag die Gitarre oder ich mag sie nicht.

Gruß

Ha.Em
 
Mir fallen gerade in dem Zusammenhang Alu-Gitarren, wie die Kramer früher ein.
Die ja u.a. auch für ihr sagenhaftes Sustain bekannt war, oder ist.
Mit Sicherheit hat die auch nen steifen Hals, eine gute Brücke und Sattel, sodaß die Saiten gut schwingen können...
Demnach bräuchte man Materialen, die ähnliche Eigenschaften haben und verältnismäßig leicht, aber stabil.
Also bestimmtes Holz, Stahl und Alu > welches sich aber als Feinmechanik wie Brücke, Tremolo, Tuner, weniger mit harten Stahlsaiten vertragen dürfte...?
Daher benutzt man da lieber Stahl, oder Guss, aber das ist ja auch wieder zu weich und porös...
Messing wird ja auch gern genommen.

Ich mach mir weiter Gedanken nebenher...
Aber das Kippelfreie Prinzip, mit den 3 definierten Auflage-Punkten bleibt trotzdem in meinem Hinterkopf.
;)
P.S.: Achso, kam mir auch noch, der Korpus und natürlich der Hals sind nur das Vehikel, oder Gerüst.
Im Gegensatz zu einer Akustik-Gitarre, da ist es ja der Klangkörper.
 
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Ich habe beide Videos mit Übersetzer-Untertitel sehr aufmerksam gesehen.
Das Zweite, die Reaktion trifft meine persönliche Meinung mehr, da ich auch schon sehr viele verschiedene Hälse, Hardware und PU's verglichen habe...
Sehr sehenswert, und ein sympathischer Kerl finde ich.

Wichtig fand ich den Satz, dass, wenn man die letzten Prozent von Klangunterschieden und Obertönen persönlich nicht mehr hören kann, heißt es nicht, dass sie nicht da wären, oder jemand Anders sie hören, oder vielleicht sogar messen kann...?
Ich habe im ersten Video den Klangunterschied zwischen dem Bausatz und der Anderson immer gehört. Klar, hab ja auch gesehen. ;)
Für mich klang die Anderson immer differenzierter, ausgeglichener, melodischer bis zum Schluss.
Das mit der 'Luftgitarre' war nur ne Zugabe.

Nebenbei, die alte Tele muss so dumpf, oder eher warm klingen? :D
 
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Natürlich haben alle Bauteile der Gitarre aufgrund ihrer Bauform, Dichte, spezifischen Eigenschaften usw. einen mehr oder weniger klangformenden Charakter, und die Summe macht's dann aus. Aber mit meinem Halbwissen bezweifle ich Manches, was für andere der heilige Gral ist.

Dein Beispiel mit der Alugitarre find ich gut. Nimm einfach mal die leidigen Diskussionen über das Korpusholz. Erle war früher spottbillig, zu fast nichts nutze und wurde verheizt. Weil Leo Fender eine Gitarre daraus baute, wurde daraus ein Tonholz. Was ist überhaupt ein Tonholz? Xylophonholz? Wieviele Arten von Erle (Ahorn, Mahagoni) gibt es? Macht es einen Unterschied , ob der Ahorn unter optimalen Bedingungen im kanadischen Wald aufwuchs oder ob er irgendwo an der Baumgrenze im Himalaya zwanzigmal so lange benötigte, um den gleichen Stammdurchmesser zu erreichen?

Warum soll das Holz der E-Gitarre überhaupt schwingen müssen? Warum soll nur das Korpusholz schwingen, aber der Hals muss steif sein? Warum nicht mal einen Hals aus herrlich schwingendem Fichten- oder Zedernholz und ein Korpus aus Eisenholz?

Wenn der Einsatz von Gewindestiften mit Spitze so gut wäre, würden vermutlich viele Hersteller vom Werk aus diese verbauen. Nach wie vor halte ich das Argument, dass sich die Spitze in den Auflagepunkt eindrückt und das Böckchen dadurch seine Verschiebbarkeit, und damit letztendlich seine Funktion, verliert für ausschlaggebend. Denk mal an Saitenwechsel (Marke, Stärke . . .) oder Einstellung der Halskrümmung und weshalb diese Böcken überhaupt so konstruiert sind.

Wenn mir der Grundcharakter einer Gitarre gefällt, dann spiele ich lieber an den Knöppen vom Helix oder Verstärker rum. Da höre ich richtig Unterschiede.

Gruß

Ha.Em
 
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Ja, auch alles irgendwie richtig, aber hast du die beiden Videos gesehen?
Ich finde für einen Interessierten sehr sehenswert.

Achso, gute KH's auf! ;)

P.S.: Auch ein Aha, Erlebnis hatte ich, als er im zweiten Video einfach mal die Gitarre unverstärkt anspielte.
Das muss man zur Klangformung mMn auch immer mit einbeziehen, weil sie klingt ja doch, wenn auch leiser als ne Akustik.

Erfahrene Leute erkennen spätestens daran, wohin eine Gitarre tendiert, bzw. was im Endeffekt verstärkt wird.

Zu den oben gesehenen Trems noch als Info:
Beide exakt gleich eingestellt auf die Gitarre.
Das erste ist ein ABM 5050 V, das zweite eins von Fender.
Die Madenschrauben metrisch vom ABM haben runde Auflagepunkte, die zölligen von Fender konisch, kreisrund.
Sorry, mir fallen noch tausend Sachen ein,
Die Fenders graben sich ein, das ABM dürfte weniger die Neigung verspüren...
Habe das ABM erst etwas über ein Jahr und habe natürlich die Unterschiede in der Bauweise verglichen, weil bin nunmal neugierig, was die Amis, oder Germans besser oder anders machen bei einem schnöden Vintage-Tremolo.
Teuer sind sie beide!
Dass sie maßgeblich zum Klangbild einer Strat beitragen, brauchen wir auch nicht diskutieren?
Weil sonst würden wir uns irgendwas, was auf dem 1. Blick gut aussieht und günstig ist kaufen, nech...? :D
 
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Hallo,

diese Diskussion finde ich immer wieder interessant, weil mir bei der Berücksichtigung aller theoretischen Aspekte hinsichtlich Schwingung immer noch nicht klar ist, warum beispielsweise das Holz meiner Junior deutlich intensiver schwingt als das Holz meiner Tele und die Junior trotzdem deutlich mehr Sustain hat als die Tele. Eigentlich müsste die Tele ja länger schwingen, weil die Junior die Schwingungen ja quasi im Holz "verbraucht". Ist aber nicht so.

Gruß

erniecaster
 
Hallo Erniecaster,
vor diesem Problem stehe ich auch immer wieder, wenn ich meine Gitarren durchteste...

Meine teuerste und Beste reagiert auf jeden 'Furtz', den ich darauf mache, und auf jeden Anschlag spüre ichs im Bauch, oder Herzgegend oberes Horn.
Bei meinen Mittelpreisigen ist das anders, nicht so ausgeprägt und klingen teilweise auch gut, muss mich aber mehr anstrengen...;)

Ich glaube eher, wir Menschen sind auf halbem Auge blind, zumindest die Masse, meine Theorie.

Gruß U

P.S.: So jetzt ist es raus, zu welcher Riege ich gehöre...? (sorry)
Nein, wir müssen nicht jedem gefallen..., nur um einem Shitstorm zu entgehen...?
(Ist hier zum Glück nicht so)
Das mit den Böckchen ist immer noch Amateur-wissenschaftliches Interesse...
Da gibt es ja viel Exemplare, Highwood, Babic, KTS, Forester Titan und die üblichen Verdächtigen...
Achso, Unterschied auf einer billigen Strat mit massiven Guss oder einfachen Blechreitern sollte für jeden halbwegs Hörenden zu vermerken sein!
Wenn nicht, ab zum HNO-Arzt, oder Gitarre nur so spielen nach Tastsinn...:D (Scherz)
 
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