Der ‚richtige’ Amp – je größer desto besser?

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Anonymous

Guest
Mich würde mal interessieren welchen Einfluss die Watt-Zahl und Anzahl Lautsprecher bei der Auswahl des Amps haben sollten (ganz unabhängig davon ob Röhre oder Transistor). Hier ein paar Fragen, die mir durch den Kopf gehen, ich bin mal gespannt auf eure Einschätzungen.

Generell wüsste ich gerne, wie sich die Wattzahl auswirkt, für welchen Einsatz sollte man wie viel Watt haben?
Und welche Bedeutung hat die Anzahl der Lautsprecher?

Manche Combos vom gleichen Hersteller scheinen sich nur in der Wattzahl zu unterscheiden, aber welchen Unterschied macht es tatsächlich, ob das Ding 15 oder 30 Watt hat, wenn man ihn nur in der Wohnung einsetzt und hellhörige Nachbarn hat?
Auch gibt es Combos mit 1 oder 2 12“ Lautsprechern. Wie macht sich der Unterschied bemerkbar?

Und statt einem Combo mit 2x 12“ und 50 Watt könnte man ja auch ein identisch bestücktes Top-Teil mit ‚kleiner’ 212 Box verwenden – wäre das soundmäßig das gleiche?

Klar, wenn ich eine Turnhalle beschallen möchte stoßen 15 Watt aus einem 8-Zöller an ihre Grenzen. Gibt es den Effekt auch andersrum, also kann ich ein Half-Stack mit 4x12“ und 100W Topteil auch ganz ruhig zuhause spielen, oder brauchen die eine ‚Grundlautstärke’, z.B. für verzerrte Töne?

Ist es also besser lieber was zu großes für daheim zu kaufen (abgesehen von Gewicht und Platz) - dann kann man es auch später im Proberaum einsetzen - oder braucht man für jeden Anlass das passende Equipment?
 
Hallo...

Ohne ausführlich zu werden, hier meine Wattangaben: Prinzipiell reichen 50 Röhrenwatt immer und überall aus. Wenn Du aber einen sehr lauten glasklaren clean Sound haben willst, darf es schon 100 oder gar 150 Watt sein, damit die Röhrenendstufe nicht in die Verzerrung gerät. Verzerrt gespielt ist weniger oft mehr, weil die Röhrenendstufe am Limit auch noch ihre Verzerrung dazugibt. Such mal unter Endstufenverzerrung

Grosse Hallen sind heute auch mit einem 15 Watt Combo kein Problem, weil eh alles mit einem Mikrofon abgenommen wird und dann über's PA läuft.
 
Super - danke für den Link, das beantwortet meine Frage schon fast - also wenn's darum geht gut auszusehen, dann muss es gross sein. Und das Auge isst/hört schliesslich mit.

Nun noch die Frage andersrum: Wenn ich nun eine 2x12" Box mit sagen-wir-mal 50 Watt Topteil habe, kann ich das dann auch daheim bei Zimmerlautstärke spielen, oder brauchen die dann eine höhere 'Grundlautstärke', so dass ich mit dem 30 Watt Kistchen besser bedient bin?
 
Ob Du nun 30 oder 50 Watt daheim spielst, spielt keine Rolle, denn beides ist viel zuviel. Da wäst Du mit einem Micro-Amp, der 0.5 oder 1 Watt leistet optimal dran... ;-)
 
Franklin":14kk1o96 schrieb:
also wenn's darum geht gut auszusehen, dann muss es gross sein. Und das Auge isst/hört schliesslich mit.

Is Geschmackssache. Ich mag kleine Kofferamps oder Tops mit 2x12er lieber. Finde z.B. Marhalltürme mit zig 4x12ern irgendwie nicht so schön.

Amps im Handyformat kann ich mir aber auch nicht vorstellen. ;-)


PS: Ich finde z.B. die zur Zeit modernen, riesigen hochgelegten Limousinen alla BMW X5 (SUVs heissen sie glaub ich) ganz schrecklich!!!! Würg. Wer mit den 2,5 Tonnen-Kisten allein zur Arbeit fährt mit ner riesigen Anstömfläche und nem Spritverbrauch von >12l? Das kanns auch nich sein.
 
Franklin":le121h5i schrieb:
Nun noch die Frage andersrum: Wenn ich nun eine 2x12" Box mit sagen-wir-mal 50 Watt Topteil habe, kann ich das dann auch daheim bei Zimmerlautstärke spielen, oder brauchen die dann eine höhere 'Grundlautstärke', so dass ich mit dem 30 Watt Kistchen besser bedient bin?

Klar kannst du. Klingt dann auch genauso. Is aber egal ob 30 oder 50 Watt es wird immer zu laut sein wenn du den Ton der Endstufe haben willst.

Ausserdem finde ich ja das Größe nicht immer alles ist... Das Marshall Full Stack passt auch nicht in meinen Diabolo... :roll:

Bis denn!

Monkey
 
Franklin":3ggcoufq schrieb:
Generell wüsste ich gerne, wie sich die Wattzahl auswirkt, für welchen Einsatz sollte man wie viel Watt haben?
Je mehr Watt, um so lauter ist das Teil. Aus meiner heutigen Sicht sind 50 Watt schon zu viel, wenn sie aus einem Röhrenamp kommen. Ich habe meine 30 Watt nur ganz selten benötigt und bin froh, dass ich auf 15 oder 5 Watt reduzieren kann.
Lass Dich nicht täuschen: 5 Watt sind zu hause in aller Regel schon zuviel. In einem Mehrfamilienhaus ist damit der Ärger schon vorprogrammiert. Selbst die wirst Du im Normalfall nicht ausfahren.
30 Watt reichen für den Übungsraum und Gigs in kleinen Sälen völlig aus, in größere Hallen muss man erst mal reinkommen. Und dann wird der Amp (über`s Mischpult) abgenommen.

Franklin":3ggcoufq schrieb:
Und welche Bedeutung hat die Anzahl der Lautsprecher?
Je mehr Lautsprecher, um so mehr Luftmassen werden bewegt. Der Sound wird druck- und kraftvoller.


Franklin":3ggcoufq schrieb:
Manche Combos vom gleichen Hersteller scheinen sich nur in der Wattzahl zu unterscheiden, aber welchen Unterschied macht es tatsächlich, ob das Ding 15 oder 30 Watt hat, wenn man ihn nur in der Wohnung einsetzt und hellhörige Nachbarn hat?
Hinsichtlich des produzierten Läms absolut keinen; denn Du wirst schon 15 Watt nur einmal ausfahren können - nämlich bis die Bullerei vor der Tür steht. Vermutlich klingt der 15er leise gespielt besser.

Franklin":3ggcoufq schrieb:
Auch gibt es Combos mit 1 oder 2 12“ Lautsprechern. Wie macht sich der Unterschied bemerkbar?
In der Lautstärke macht es keinen Unterschied. Eine 1x12 klingt im Vergleich mit einer 2x12 eingeschnürt, der Sound kann sich nicht voll entfalten, bauartabhängig fehlen Höhen, Bässe oder Mitten.

Franklin":3ggcoufq schrieb:
Und statt einem Combo mit 2x 12“ und 50 Watt könnte man ja auch ein identisch bestücktes Top-Teil mit ‚kleiner’ 212 Box verwenden – wäre das soundmäßig das gleiche??
Nein, nicht unbedingt. Die Box ist ein eigener Klangkörper, der den Ton anders wiedergibt als eine Combo.

Franklin":3ggcoufq schrieb:
Klar, wenn ich eine Turnhalle beschallen möchte stoßen 15 Watt aus einem 8-Zöller an ihre Grenzen. Gibt es den Effekt auch andersrum, also kann ich ein Half-Stack mit 4x12“ und 100W Topteil auch ganz ruhig zuhause spielen, oder brauchen die eine ‚Grundlautstärke’, z.B. für verzerrte Töne??
Je mehr Leistung ein Amp hat und je leiser Du ihn fährst (z.B. 100 Watt mögliche, aber nur geforderte 1 Watt Leistung), um so größer sind die Soundeinbußen. Um einen 100 Watter richtig klingen zu lassen, muss man ihn schon sehr aufdrehen. Es würde mich nicht wundern, wenn Du deshalb eines Tages wünschen würdest, Du hättest den Amp 3 Nummern kleiner gewählt. Röhrenzerre setzt erst ein, wenn die Endstufe mit hoher Leistung gefahren wird. Man spricht von Endstufensättigung. Dann ist ein 100-Watter schon sehr laut und ganz gewiß nicht mehr wohnzimmertauglich. Andererseits bietet ein leistungsstärkerer Amp die Gewähr für einen guten Cleanton bei höheren Lautstärken. Hier gilt es einen Kompromiss zu finden. Der Rocker oder Blueser kann auf clean eher verzichten als der Jazzer (wird gern behauptet).

Franklin":3ggcoufq schrieb:
Ist es also besser lieber was zu großes für daheim zu kaufen (abgesehen von Gewicht und Platz) - dann kann man es auch später im Proberaum einsetzen - oder braucht man für jeden Anlass das passende Equipment?
Ja, das ist ganz gewiß besser. Und nein, man braucht nicht für jeden Anlass das richtige Equipment. 30 Watt reichen meiner Meinung völlig aus. Es sei denn, Du arbeitest in einer Band, die ungeachtet aller Hörschäden auf 100 Watt bestehen. Statt möglichst viel Equipment zu kaufen, halte ich es für klüger, in Qualität zu investieren.

Ist Dir damit geholfen?
 
Bei mir zu Hause steht ein Fender Frontman 15R, kleine Transe mit einem 8"-Speaker und besagten 15 Watt.

Für ein 6-Familienhaus, in welchem ich wohne, ist das Ding viiiiiel zu laut! Den kann und darf ich nicht ausfahren.

Mein Stage-Amp ist ein Fender Pro 185 mit 160Watt (transe) mit 2x12".

Overkill....


Hab ich noch nie ausgefahren.... viel zu laut.

30 bis 50 Watt mit 1x10" oder 1x12 sind mehr als genug, dabei spielt es keine Rolle ob Röhre oder Transe.

Es reicht vollends!
 
hi!

also dazu gabs schon zig threads, ich rat dir, die mal durchzulesen:
dann stehen keine weiteren fragen mehr offen:

hier einer, wo ich mich zum verstärker- kauf beraten lassen hab:
http://www.guitarworld.de/forum/ist-marshall-gleich-marshall-t8422.html
hab einen peavey deltablues210 mit 30 watt röhre gekauft. für zu hause sowas von überdimmensioniert und im proberaum, wo man ja eh am meisten leistung braucht auch mehr als genug, wie ich mittlerweile erfahren durfte :) habs vorher auch nicht geglaubt und lange nicht glauben wollen!

und einer der lehreichsten threads, den ich hier je über dieses thema gelesn hab:

http://www.guitarworld.de/forum/vollroehre-oder-roehrenvorstufe-t8006.html

das ist wirklich der ultimative thread! ließ den, dann kennst dich aus :)

lg...philipp.
 
frank":2m5hdcep schrieb:
Franklin":2m5hdcep schrieb:
Und welche Bedeutung hat die Anzahl der Lautsprecher?
Je mehr Lautsprecher, um so mehr Luftmassen werden bewegt. Der Sound wird druck- und kraftvoller.



Franklin":2m5hdcep schrieb:
Auch gibt es Combos mit 1 oder 2 12“ Lautsprechern. Wie macht sich der Unterschied bemerkbar?
In der Lautstärke macht es keinen Unterschied. ...

Hallo frank,

ich habe den Eindruck, dass Du Dir hier selbst widersprichst. Auch den anderen diesbezüglichen Threads hier im Forum zufolge macht es durchaus einen Unterschied in der Lautstärke aus, wenn man einen Amp mit 2 x 12" statt mit 1 x 12" betreibt.

(Korinthenkackmodus off)

MfG

JerryCan
 
JerryCan":3npvmvg2 schrieb:
Hallo frank,
ich habe den Eindruck, dass Du Dir hier selbst widersprichst. Auch den anderen diesbezüglichen Threads hier im Forum zufolge macht es durchaus einen Unterschied in der Lautstärke aus, wenn man einen Amp mit 2 x 12" statt mit 1 x 12" betreibt.

Hi Jerry,

Du meinst, 30 Watt aus 1x12 sind leiser als 30 Watt aus 2x12?
Dann sind 30 Watt nicht 30 Watt?
Also ist die Lautstärke nicht vom Verstärker, sondern von der Anzahl der Lautsprecher abhängig?

Nein, einen Widerspruch vermag ich nicht zu erkennen. Egal, ob mit einem Lautsprecher oder mit einem Fullstack betrieben, der Amp erreicht immer und maximal seine Höchstleistung bzw. die eingestellte Lautstärke. Lauter wird`s nicht.
Es ändert sich allerdings mit der Anzahl der Lautsprecher die "Sounddichte". Mag sein, dass das menschliche Ohr das dann als lauter empfindet. Objektiv betrachtet bleibt`s jedoch gleich laut.
 
Danke für die vielen guten Antworten! Das Thema mit Zusammenhang zwischen Watt und Lautstärke ist je bereits sehr ausführlich in dem empfohlenen Thread von gwenman diskutiert worden.

Mir ging es eigentlich um die entgegengesetzte Frage, also macht es Sinn ein Top-Teil und 2x12" zuhause einzusetzen - wegen der Optik ;-)
Ich habe es jetzt so verstanden, dass es klanglich sogar besser ist einen kleinen Verstärker (am besten Röhre) mit nur wenig Watt zu nehmen, der entsprechend schon bei niedriger Lautstärke in die Endstufensättigung fährt. Zwei Lautsprecher dagegen wirken sich auch daheim positiv aus (zwecks wahrgenommenem 'Schalldruck').
Ideal ist also ein 'kleiner' Röhrencombo mit geringer Leistung aber 2 Lautsprechern.
Ein 'grosser' Amp macht dementsprechend in der Wohnung keinen Sinn, weil man ihn nicht so laut betreiben kann dass man ihn klanglich auch nur annähernd ausreizen kann.
 
Franklin":28pjwh1c schrieb:
Ideal ist also ein 'kleiner' Röhrencombo mit geringer Leistung aber 2 Lautsprechern.

Ja, Franklin,

das oder ein Top mit 2x12 wäre mein Fazit.

Wenn der Amp keine eingebaute Powerbreak hat, ist eine seperate Powerbreak (z.B. die Hotplate von THD) zusätzlich empfehlenwert. Sie macht nicht nur zu Hause, sondern auch im Übungsraum bzw. bei Gigs Sinn. Sie ermöglicht das Betreiben in der Endstufensättigung des Amps bei Wohnzimmerlautstärke. Es gibt zwar Soundeinbußen, die sich je nach Lautstärkeminderung allerdings in Grenzen halten.
 
Franklin":3d076vf8 schrieb:
Ideal ist also ein 'kleiner' Röhrencombo mit geringer Leistung aber 2 Lautsprechern.
Ein 'grosser' Amp macht dementsprechend in der Wohnung keinen Sinn, weil man ihn nicht so laut betreiben kann dass man ihn klanglich auch nur annähernd ausreizen kann.
Dem stimme ich so zu. Ich benutze auch einen schwachen Amp mit 2x12" zuhause.
Ich habe auch schon einen Engl Savage 120 zuhause benutzt. Das macht aber keinen Spass, wenn Du den an der Endstufe immer bremsen mußt.

greetz
univalve
 
Hi Frank,

frank":1z8kgnt0 schrieb:
Es ändert sich allerdings mit der Anzahl der Lautsprecher die "Sounddichte".

Was soll dieses denn physikalisch gesehen darstellen?

frank":1z8kgnt0 schrieb:
Mag sein, dass das menschliche Ohr das dann als lauter empfindet. Objektiv betrachtet bleibt`s jedoch gleich laut.
Ist das dann etwas anderes als die Lautstärke?
Bevor wir hier aber weiter diskutieren, möchte ich Dich noch auf folgenden Link verweisen:
http://www.guitarworld.de/forum/lau...4921,highlight,lautst%E4rke+Lautsprecher.html

Der Zusammenhang zwischen Lautstärke und Anzahl der Lautsprecher wird dort recht gut erklärt.

MfG

JerryCan

MfG

JerryCan
 
JerryCan":23murzl6 schrieb:
Der Zusammenhang zwischen Lautstärke und Anzahl der Lautsprecher wird dort recht gut erklärt.

Ja, den Beitrag kenne ich. Der Verfasser redet von "gefühlter" Lautstärke, aus der er dann eine Verdreifachung der Lautstärke hervorrechnet.

Meinewegen sind 30 eben nicht 30 Watt. Mir ist`s wirklich egal.
 
Was soll den eigentlich immer und immerwieder dieses Gezerre und Gezeeter um lauter, mehr Watt, Röhre, Transe usw. usw. usw. ?????

Was ist denn wirklich wichtig? ------> DER TON, DEN ICH ERZEUGEN BZW. HÖREN WILL !

Und wenn ich meinen Ton mit einem 5W Transencombo mit einem 8"-er finde, dann ist das OK.
Und wenn es ein 120W Röhrentop auf eine 4 x 12" Box ist, genauso.

Entscheiden muß ich mich ohnehin selbst.

Die Physik ist mir persönlich dabei völlig wurscht.
 
Hallo Ihr's,

Hier werden ja ganz lustig Äpfel mit Birnen verglichen :-D Und ich muß HaWe von tiefstem Herzen recht geben, wenn mir der Ton meines Radioweckers als Amp am Besten gefällt kann ich damit glücklich werden. Vielleicht nicht überall, aber glücklich :cool:

Also ein bißchen Physik, keine Panik wird nicht soviel, ich bin eher im chemischen Fach zuhause... ( Oh Mist is doch länger geworden...)

Watt: Angabe der Leistung. Ist felsenfest definiert und wird in diesem Fall als elektrische Leistung aus dem Produkt von Volt und Ampere errechnet (am Speakerausgang!). In unserem Fall ist es die Maximalleistung als Dauerleistung die der Verstärker mit einer definierten Quelle (Sinuston) abgeben kann. (vgl. Sinusleistung) Mehr geht nicht. 30W sind weniger als 100W. Egal ob Röhre oder Transe, Leistung = Leistung = Leistung. Sagt aber überhaupt nichts über den Klang aus. (vgl. Haarfön, viel Leistung, klingt scheisse!) Röhre oder Transistor, die Leistung ist gleich!

Lautstärke: Angabe des Schalldrucks, eigentlich auch einer Leistung. Kann mit entsprechendem Messaufbau auch in Dezibel [dB] bestimmt werden. Ist auch immer (objektiv) gleich. 1dB=1dB=1dB. Und sagt auch nichts über den Klang aus, da über entsprechendes Frequenzspektrum gemittelt.

Lautsprecher: Die wandeln die eingegebenen Schwingungen (Sinuskurve, Sägezahn, Stromgitarre) in Schwingungen der Luft um. Also nur ein Umsetzer von Wellenbewegungen von einem Medium ins andere. Hier wird es interessant, da wir das jetzt hören. Wichtig beim Lautsprecher ist der Wirkungsgrad, der beschreibt wieviel der Leistung in tatsächliche Luftbewegung umgewandelt wird (Laut!) und die Bauweise des LP und Gehäuse, die vielleicht das Frequenzspektrum ein wenig aufhübschen oder alles versauen. Hier ist schonmal ein Punkt: Wenn die eingespeiste Leistung in einen oder zwei Lautsprecher gleich ist, dann ist die Lautstärke auch gleich, bzw. geringer da die Verluste von zwei Speakern höher sind (das war jetzt zum Flöhe husten hören) Aber das Klangbild ändert sich und klingt voller, da die Punktquelle zu einer Flächenquelle wird. Was meistens angenehmer klingt. Ausserdem wird der Verstärker mit einem anderen Widerstand betrieben, was den Sound nochmal ändert...

Frequenzspektrum: Deswegen haben wir diese Regler Bass, Mid, Treble, Presence,... am Amp, damit wir nicht das gemittelte Spektrum haben sondern Betonungen auf bestimmte Bereiche, die wohlklingend für unsere Ohren sind, legen können. Das ist äußerst relativ, die amerikanisch Hymne mit einem 59PLexi (richtig??egal) zum Besten geben gefällt nicht jedem. :lol: Ausserdem reagieren Röhren und Transistoren anders wenn sie an der Leistungsgrenze betrieben werden, das Frequenzspektrum wird bei einem Röhrenamp nochmal kräftig gedehnt, gestaucht, verzerrt bevor es zum Speaker geht. Und das ist es was die meisten Gitarristen mögen (Endstufensättigung). Bei Transistoramps ist das eher linear, Gute Amps klingen auch laut genauso wie leise. Deswegen benutzen die meisten PA Verleiher auch Transistor Endstufen...

Das Zusammenspiel zwischen Amp und Speaker erzeugt ein für unsere Ohren angenehmes Klangbild, vorausgesetzt der Input ist entsprechend. Und bei gewissen Lautstärken eben nicht mehr nur über die OHren sondern auch über den Bauch oder die Knie. Und dafür braucht es dann viel Leistung und viele Speaker.

Aber zurück zur eigentlichen Frage von franklin:

Franklin":1cmaovl5 schrieb:
Mich würde mal interessieren welchen Einfluss die Watt-Zahl und Anzahl Lautsprecher bei der Auswahl des Amps haben sollten (ganz unabhängig davon ob Röhre oder Transistor). Hier ein paar Fragen, die mir durch den Kopf gehen, ich bin mal gespannt auf eure Einschätzungen.

Ton ist der Faktor. Und Kofferraum. Stärke der Roadies. Geldbeutel. Bühnengröße. Und ok, in der Ausnahme cleane Gitarre in einer DeathMetal Band auch die Wattzahl...

So jetzt is mir schwindelig :roll:

Ciao

Monkey

P.S.: Auch auf die Gefahr das es schon hundertmal geschrieben wurde, es wollte raus :oops:
 
Hi Folks,

da ich mich an dieser Diskussion bislang nur mit fundiertem Halbwissen beteilig habe, und mir dieses auch berechtigter Weise vorhalten lassen musste, beschloss ich, mich in dieser Hinsicht einmal schlau zu machen, und dann meine Erkenntnisse in einen neuen Thread zu schreiben.

Mit dem "Schlaumachen" bin ich noch nicht ganz fertig, aber ein paar Erkenntnisse habe ich schon. Deshalb möchte ich schon einmal ein paar Kommentare hier hinterlassen.

Monkeyinme":2v1t9037 schrieb:
Watt: Angabe der Leistung. Ist felsenfest definiert und wird in diesem Fall als elektrische Leistung aus dem Produkt von Volt und Ampere errechnet (am Speakerausgang!). In unserem Fall ist es die Maximalleistung als Dauerleistung die der Verstärker mit einer definierten Quelle (Sinuston) abgeben kann. (vgl. Sinusleistung) Mehr geht nicht. 30W sind weniger als 100W. Egal ob Röhre oder Transe, Leistung = Leistung = Leistung. Sagt aber überhaupt nichts über den Klang aus. (vgl. Haarfön, viel Leistung, klingt scheisse!) Röhre oder Transistor, die Leistung ist gleich!

Diese Aussage ist vollkommen richtig - auch, wenn meine früheren Äußerungen möglicherweise einen anderen Eindruck erweckten.
Der große Irrtum bzgl. Röhre und Transe kommt daher, dass viele Leute glauben, wenn ich einen 100 W (RMS)-Verstärker aufreiße, kommen am Lautsprecher auch genau diese 100 W an. Das ist aber nicht der Fall. In Wirklichkeit gibt die Röhre viel mehr Leistung auf den Speaker als die Transe. Dies liegt einzig und allein an dem Messverfahren, mit dem diese Aussage "100 W RMS" zustande gekommen ist.
Der Zusammenhang zwischen elektrischer Leistung und Verteilung derselben auf ein oder mehrere Lautsprecher und der damit erzielbare Schalldruckpegel ist aber recht kompliziert. Das habe ich noch nicht endgültig herausgefunden.

Monkeyinme":2v1t9037 schrieb:
Lautstärke: Angabe des Schalldrucks, eigentlich auch einer Leistung. Kann mit entsprechendem Messaufbau auch in Dezibel [dB] bestimmt werden. Ist auch immer (objektiv) gleich. 1dB=1dB=1dB. Und sagt auch nichts über den Klang aus, da über entsprechendes Frequenzspektrum gemittelt.

Der physikalisch messbare Wert ist in der Tat der Schalldruck. Dieser wird wie alle anderen Drücke auch in Pascal gemessen. Für Vergleichszwecke wird aber meistens der aus dem Schalldruck errechenbare Schalldruckpegel (gemessen in dB) verwendet.
Die Lautstärke ist nichts anderes als das subjektive Empfinden des Zuhörers, mit dem er den Schalldruck wahrnimmt. Und hier wird es nun endgültig eklig. Denn hier fließen vielerlei Faktoren ein, wie die biologische Funtionsweise des menschlichen Ohres und auch psychologische Faktoren.
Aber letztlich sind wir jetzt an dem Punkt, an dem wirklich im wahrsten Sinne des Wortes die Ohren des Zuhörers entscheiden, was gut klingt und was nicht.

Wenn ich dann einmal alles beisammen haben sollte und es dann noch jemanden interessieren sollte, werde ich meine Erkenntnisse in einem kleinen Thread zusammenstellen.

MfG

JerryCan
 

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