W°°
Power-User
Tacheles!
Ich muss mal gerade Dampf ablassen:
Vergangene Woche wurde mein Betriebskonto vom Finanzamt gepfändet. Bei diesem Vorgang wird das Konto für alle Bewegungen gesperrt, bis der offene Betrag an das örtliche Finanzamt abgeführt wird. In meinem Fall handelte es sich um die Forderung aus einer KFZ Steuer Nachzahlung. 56 Euro. Zwar hatte ich fristgerecht überwiesen, jedoch unterlief mir bei meinem veralteten Bankprogramm der Fehler, 56 Mark, statt 56 Euro anzuweisen. In der Folge wurde mein Betrieb für einige Tage lahm gelegt und es gab sehr unangenehme Irritationen mit den Lieferanten. Zum Glück habe ich keinen kontenintensiven Betrieb - mit einer größeren Online Firma wäre ich vielleicht den Bach runter gegangen! Wegen 56 Mark!
Auf meine zerknirschte, aber freundliche Nachfrage beim Finanzamt, ob man derlei offensichtliche Missverständnisse nicht telefonisch klären könne, antwortete mir die Beamtin: "Ich kann weiß Gott nicht jeden säumigen Steuerzahler anrufen!" Ich wendete ein, dass sie ja auch die Pfändung hätte bearbeiten müssen und dass jetzt eine Aufhebung an mich und die Bank gehen müsse, was doch sicherlich vom Aufwand ein Vielfaches zu einem kurzen Telefonat wäre. (Es sind mehrseitige Schriftsätze aus zwei Abteilungen an zwei Adressen!!)
Sie gestand ein, dass ich mit meiner Einschätzung recht habe, sagte aber, dass es anders nicht ginge. Ich warf noch ein, dass sie mit derart rigiden Handlungen ggf. den Untergang eines Betriebes, die Steuereinnahmen und die daran hängenden Arbeitsplätze riskieren würde und fragte nach der Verhältnismäßigkeit. Sie verstand den Inhalt des Satzes nicht.
Danach überlegte ich, ob ich irgendwo eine Beschwerde einreichen könnte. Nach reiflichem Überlegen verwarf ich den Gedanken. Der Reibungsverlust in der Verwaltung des Landes liegt weit über seiner Effizienz. Das System aalt sich in sinnleeren Handlungen, die im Überfluss des Wirtschaftswunders gewuchert sind und nur durch einen Totalbankrott abzustellen sind. Widerspruch zweglos.
Ein Freund versucht gerade, eine Lohnpfändung auf die Grundsteuer eines Hauses abzuwenden, was er gar nicht gekauft hat..... Als kleines Sahnehäubchen sei noch erwähnt, dass sich der Fiskus mit Mahnungen und Pfändungen seit einem Jahr vom bestehenden Gesetz gelöst hat. Die Verwaltung ist teuer und braucht das Geld schnell!
Ich danke Euch für Eure Geduld. Ich musste es mal los werden.
Grüße aus dem milden Westen!
W°°
Ich muss mal gerade Dampf ablassen:
Vergangene Woche wurde mein Betriebskonto vom Finanzamt gepfändet. Bei diesem Vorgang wird das Konto für alle Bewegungen gesperrt, bis der offene Betrag an das örtliche Finanzamt abgeführt wird. In meinem Fall handelte es sich um die Forderung aus einer KFZ Steuer Nachzahlung. 56 Euro. Zwar hatte ich fristgerecht überwiesen, jedoch unterlief mir bei meinem veralteten Bankprogramm der Fehler, 56 Mark, statt 56 Euro anzuweisen. In der Folge wurde mein Betrieb für einige Tage lahm gelegt und es gab sehr unangenehme Irritationen mit den Lieferanten. Zum Glück habe ich keinen kontenintensiven Betrieb - mit einer größeren Online Firma wäre ich vielleicht den Bach runter gegangen! Wegen 56 Mark!
Auf meine zerknirschte, aber freundliche Nachfrage beim Finanzamt, ob man derlei offensichtliche Missverständnisse nicht telefonisch klären könne, antwortete mir die Beamtin: "Ich kann weiß Gott nicht jeden säumigen Steuerzahler anrufen!" Ich wendete ein, dass sie ja auch die Pfändung hätte bearbeiten müssen und dass jetzt eine Aufhebung an mich und die Bank gehen müsse, was doch sicherlich vom Aufwand ein Vielfaches zu einem kurzen Telefonat wäre. (Es sind mehrseitige Schriftsätze aus zwei Abteilungen an zwei Adressen!!)
Sie gestand ein, dass ich mit meiner Einschätzung recht habe, sagte aber, dass es anders nicht ginge. Ich warf noch ein, dass sie mit derart rigiden Handlungen ggf. den Untergang eines Betriebes, die Steuereinnahmen und die daran hängenden Arbeitsplätze riskieren würde und fragte nach der Verhältnismäßigkeit. Sie verstand den Inhalt des Satzes nicht.
Danach überlegte ich, ob ich irgendwo eine Beschwerde einreichen könnte. Nach reiflichem Überlegen verwarf ich den Gedanken. Der Reibungsverlust in der Verwaltung des Landes liegt weit über seiner Effizienz. Das System aalt sich in sinnleeren Handlungen, die im Überfluss des Wirtschaftswunders gewuchert sind und nur durch einen Totalbankrott abzustellen sind. Widerspruch zweglos.
Ein Freund versucht gerade, eine Lohnpfändung auf die Grundsteuer eines Hauses abzuwenden, was er gar nicht gekauft hat..... Als kleines Sahnehäubchen sei noch erwähnt, dass sich der Fiskus mit Mahnungen und Pfändungen seit einem Jahr vom bestehenden Gesetz gelöst hat. Die Verwaltung ist teuer und braucht das Geld schnell!
Ich danke Euch für Eure Geduld. Ich musste es mal los werden.
Grüße aus dem milden Westen!
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