Der Wunderchip ... oder das Ende eines Mythos?

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Anonymous

Guest
Hallo liebe TS Freunde,

nach einer Modifikation meines TS9 bin ich mir nicht mehr sicher, ob der JRC-Mythos noch aufrecht zu halten ist.

Nach dem Austausch der Widerstände R114 mit 100 Ohm statt 470 Ohm und R115 mit 10 kOhm statt 100 kOhm habe ich mich an den IC gemacht. Einen Sockel hatte ich schon vor Jahren verbaut und leider aus Unwissenheit nur den Einfach-OP NE 5532 N gesteckt, was im Nachhinein meine bisherige Unzufriedenheit mit dem TS nachvollziehen lässt.

Nach Erwerb einiger IC's wurde zuerst der JRC 4558 DD getestet, der mir irgendwie nicht zusagte.

Dann kamen drei JRC 4558 D an die Reihe. Diese klangen wirklich gut (weniger schrill) und sogar in Nuancen unterschiedlich ... Flöhe husten hör . ;-)
Dann setzte ich den ersten NE 5532 AP ein und war zuerst entsetzt, weil ein stark hörbares Rauschen den guten Ton überlagerte. Nach weiterem Austausch stellte ich fest, dass die offene Platine (des schnellen Austausches wegen offen) scheinbar zu viel Kontakt mit dem "vollsynthetischen" Spielstraßenteppich meiner Kiddis hatte und dieses Rauschen/Knistern erzeugte.
Nach Einsetzen der Bodenplatte kam der Moment der Wahrheit:

WOW ... ein richtig cremiges Overdrive, über alle Frequenzen voll und dicht. Drive, Tone und Level auf 12 Uhr > leicht angezerrt, aber angenehm im Ton. Dann Gain in Richtung 14 bis 15 Uhr wie oben beschrieben cremig, dicht, aber ohne zu komprimieren. Der Ton bleibt dabei immer noch sehr prägnant und verliert sich nicht irgendwo. Andere Overdrives machen den Ton bei hoch eingestelltem Gain zwar schön, aber so bedeckt, dass man im Bandgefüge nichts mehr davon mitbekommt.

Fazit: der NE Chip in der AP-Variante ist, wie hier und da schon beschrieben, mehr als ein Geheimtipp. Ich persönlich finde ihn besser als die Wunderwaffe JRC und kann ihn nur empfehlen. In meinem MEK-TD 2 hat der zweite NE-Chip ebenfalls ein neues Zuhause gefunden.

Gruß 'n' Blues Ralf
 
Gut zu wissen, danke! Leider habe ich praktisch keinen TS mehr im Hause, seit der CTO seinen Siegeszug angetreten ist... :shrug:

Dafür aber zwei CTOs... :lol:
 
Mag sein, dass da was dran ist. Lohnen tut sich das Experimentieren sicher. Ich hatte elend viele TS und TS-Clones verschiedenster Hersteller, alle mit dem Original JRC-Chip, geblieben ist nur das Fulldrive2 für zu Hause, und auch das ist zweite Wahl. Wirklich benutzen tu ich nur noch das AC+ - was da wohl für ein Chip drinsitzt?
 
UncleReaper":13hifvf1 schrieb:
http://www.youtube.com/watch?v=bpTv2jAree8&fmt=18

Haha, der Junge in der ersten Reihe mit dem Ringelpulli ist ja der geilste!
Zuerst zuckt er mei der ersten Meldung, weil er sich nicht sicher war.
Dann guckt er bei jeder Meldung erstmal wer sich so meldet.

Der Knaller ist ab 4:45 min. :lol:


Wie war das?

Wir müssen 'n bisschen lachen!
 
Hah! "Lohnen" tut sich das Experimentieren natürlich auch dann, wenn dabei herauskommt, dass man keinen oder fast keinen Effekt hört. OP-Chips sind so billig, da macht das gar nichts, wenn kaum ein Unterschied zu hören ist.

OT:
ICH habe mich mit Chips nie beschäftigt... wohl aber mit Röhren, vor allem Vorstufenröhren, und hatte zeitweise an 80 Stück, die ich alle im gleichen Amp verglichen habe. Als "die besten" blieben eine Handvoll Typen übrig, die alle sehr musikalisch, nebengeräuscharm und klanglich SEHR unterschiedlich waren. Die Zeiten, wo nur NOS-Röhren vorne mitspielen, sind vorbei, die Zeiten, in denen NOS aber sehr wohl vorne mitspielen, noch lange nicht.

Die Übetrtragbarkeit dieser Erkenntnis auf andere Bereiche ist gewiss begrenzt.
 
wir wollen aber mal einräumen, dass die (soweit ich verstanden haben im Auftrag von Visual Sounds arbeitenden und damit unobjektiver als saqgen wir mal Feld-, Wald- und Wiesengitarrist) Typen jedesmal subtile Soundunterschiede festgestellt haben. Inwiefern sich diese durch eben nicht fix eingestellte Potis und im Verbund mit individuellem Equipment als "entscheidende" Nuancen herausstellen, bleibt abzuwarten.

Ob man nun diesen MythBuster-Videos oder Foren-Mythen religiös anhängt, beides ist wahrer Erkenntnis gegenüber Käse. Selber ausprobieren ist der Weg der Wahl, denke ich.
 
Mahlzeit,
inwieweit die verschiedenen ICs unterschiedlich klingen, kann ich nicht beurteilen. Mir war's seinerzeit viel wichtiger, daß Uwe rauschfreie ICs in meine Pedale einbaute.
Allerdings ist es ein wesentlicher Unterschied, ob man undifferenziertes Geschrammel vorgespielt bekommt oder ob man die Gitarre selbst spielt - und das vor allem in Grenzbereichen.
Ein wenig erinnert mich dieses Video an diesen peinlichen Gitarrentest, den Stiftung Warentest vor ein paar Jahren herausbrachte.
Gruß Falk
 
UncleReaper":3f5oqnxv schrieb:
http://www.youtube.com/watch?v=bpTv2jAree8&fmt=18

Yep, das kam mir auch in den Sinn, und meine Experimente mit dem Fame OD-10 zeigen, dass das Video nicht ganz falsch liegt ...

Tschö
Stef
 
Hallo,

ich finde den Hype um die ganzen 4558 Varianten auch übertrieben. Für mich ist der 4558 nur ein billig Wald- und Wiesen-OP. Vermutlich wurde der nur genommen, weil der noch billigere MC1458 zu schlecht war.

Der NE5532A ist für den Preis schon ein recht guter Audio-OP und ich nehmen den auch des öfteren.

Wer Wert auf wenig rauschen und dynamik legt, sollte aber auch mal Burr-Brown OPs antesten. Ist aber nicht gesagt das die bei jeder Schaltung eine Verbesserung bringen.

Da wären der OPA2604, OP2134 und mein Liebling der OPA2132. Letzerer ist zwar sehr teuer, hat aber in meinem Deluxe Memory Man und Bionix Expandora das Rauschen extrem reduzuiert.

Gruß
Jürgen
 

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