Deutschrock ... wie gefällts?

A

Anonymous

Guest
Hallo liebe Musiker Gemeinde...
also um ganz ehrlich zu sein, ich mag eigentlich diese Foren und sog. "social networks" eher nicht. Meine Erfahrungen sind da nicht die besten.
Da ich aber vor zwei Wochen den Betreiber dieses Forums bei einem Gig kennenlernen durfte, habe ich hier des Öfteren vorbeigeschaut und muss sagen: Dieses Forum hat doch endlich mal Hand und Fuß, sehr schön!

Also fange ich mal an mich hier ein wenig zu beteiligen, in der Hoffnung auf regen Austausch.
zu meiner Person: Ich bin 33 Jahre alt und Gitarrist (logisch) und Gitarrenlehrer (auch irgendwie klar ;-)
Ich mache schon seit fast 20 Jahren Musik und habe zur Zeit eine Deutschrockband, die mir tierisch Spass macht.
Sie heißt "andernfalls".
die Region um BN - Rhein-Sieg machen wir schon seit geraumer Zeit unsicher und gegen Ende des Jahres soll es auch ein Album geben.
Daher meine bitte: Hört doch mal hier in die Tracks aus der "Vorproduktion" rein http://www.andernfalls.de/sounds.html

Böse Zungen behaupten wir klingen wie "PUR auf Drogen" nun gut....
:cry:
Ich muss betonen, dass eine gewisse Kommerzialität absolut gewollt ist und der künstlerische Aspekt sich hier auf das Songwriting und gutes Arrangement mit Wiedererkennungswert beschränkt, logischerweise.
"Hardcore Jazzer" und "Shredder" werden das daher wohl eher nicht konsumieren.... ;-)

Also, hört mal rein und gebt mal Feedback, gerne auch über P.M

Vielen Dank und beste Grüße!
 
docleisen:Also, hört mal rein und gebt mal Feedback, gerne auch über P.M

Hallo Thomas,
also, das ist solide Popmusik, aber der Gesang (sowohl Lead also ach die Chöre) schreckt mich leider arg ab. Ich bin da aber auch sehr verwöhnt und es erinnert mich böse an unsere eigene Band zu Beginn der 90er Jahre. Da haben wir auch teilweise noch "gedeutschrockt" aber uns schnell wieder auf das Englische Glatteis begeben, aber trotzdem diese ewigen hymnischen Hooklines verbraten :eek:)

Da könnte man direkt mal einen kleinen Sündenpfuhl Thread aufmachen.
Werde da mal was aus der Zeit reinposten.... Kringel mich jetzt schon vor Lachen....also aufgepasst ;-)
http://www.guitarworld.de/forum/eure-ju ... 20162.html
 
Hi Thomas,


erstmal ist es sehr mutig sich mit deutschen Texten zu präsentieren. Das öffnet irgendwie Kritikern nochmal ´ne ganz andere Tür, als wenn man irgendeinen Senf auf Englisch singt.

Zumindest bei uns Muttersprachlern ist das hierzulande wohl so. Ich glaube, damit ist man viel "verletzlicher" , da man sich nicht mehr hinter ein fremden Sprache verstecken kann.

Damit kommen wir aber auch zum Punkt. Die Texte gefallen mit nicht und ich finde die Gesangslinien nicht so dolle. Das mag aber auch noch persönlicher Geschmack sein.
Vor dem Hintergrund finde ich die gesangliche Darbietung dann aber auch vom "Handwerklichen" her, ähnlich wie Rolli wohl, recht durchschnittlich.

Das Musikalische , bzw. Arrangement ist ok, bis auf die Drums in der ersten Nummer. Die Breaks sind da einfach zu "krass". Das muss der Schlagwerker defintiv überdenken! ;-) Da ist in der einen oder anderen Nummer auch nochmal, wenn auch weniger auffälig.

Jeder Break "stört" die Songs schon gewaltig. Ich würde damit lediglich zwischen Verse, Bridge, Chorus kurz überleiten. Und reduziert müssen sie gespielt werden, so gerade noch auf´n 4. Beat.

Ich finde , das ist ohnehin etwas mehr im Schlager verwurzelt, als im "Rock". Ich würde da halt konsequent, auch vom Arrangement her , das Genre so bedienen...

Nichtsdestotrotz, glaube ich , dass da potential ist. Ich würde aber noch viel mehr schreiben und aussortieren, bevor ich da über eine teure Produktion nachdenken würde. Den "Knaller" höre ich da nicht.

Jetzt ist das alles hier sehr kritisch, was ich gerade doof finde, aber auf der anderen Seite , ist es auch mal gut Leute zu fragen, die nicht "Freunde" sind. Solange es höflich ausgedrückt ist, sollte es zum Nachdenken anregen.
Ich habe immer etwas Zeit zwischen Entstehung und Kritiknahme gelassen, damit einem ein Urteil nach langer Arbeit nicht zu hart trifft, aber meistens reichte mir die Zeit dann auch aus, um einzusehen, dass die Kritik letztlich wohlwollend und gerechtfertigt ist/war.

Wichtig ist , dass man zu dem stehen kann, was man gemacht hat. Ich finde das kannst du und es werden vermutlich auch noch andere Kommentare kommen.

In dem Sinne wünsche ich euch viel Erfolg!
 
also rein musikalisch find ichs net mal übel, auch wenn wie marcello der meinung bin, dass das nicht viel mit rock gemeinsam hat, aber gut ;)
mit den texten kann ich nix anfangen, die gesangsharmonien find ich aber ganz gelungen, da gibts weitaus schlechteres :D
was mir aber nicht so gut gefällt ist die exzessive tremolobenutzung an der gitarre, aber gut.

trotzdem viel erfolg, ich wünschte, ich hätte mit meiner band schon so viele auftritte für dieses jahr bestätigt ^^
 
Hi Thomas,
ich sehe das ähnlich wie Rolli. Solide Popmusik mit guten Sounds und Arrangements. Ich finde es auch klasse, dass ihr deutsche Texte habt.
Der Gesang....hmmmmm, wie soll ich sagen - also da müsste etwas mehr Würze mit rein, das klingt mir alles viel zu brav.
Am coolsten finde ich Song Nummer 3: Hör auf zu träumen. Das ist eher Deutschrock. Ich hab das ja auch mal ne Zeit gemacht, wenn auch schon sehr lange Jahre her :lol: ...werd auch mal was posten, so wie Rolli

Marcello hat dir auch tolle Tips gegeben, da steht eigentlich vieles drin, was euch glaube ich weiterhelfen könnte - wenn ihr denn wollt ;-)

Ansonsten finde ich euren Webauftritt sehr gut und auch dein Gitarrenspiel gefällt mir. Vielleicht kommst du ja mal zu ner Session?

Gruß Martin
 
Na soweit erst mal vielen Dank.

Also, ich muss sagen, ich liebe Tremolo... ;-) Gerade wenn es so schön schwebt. Eigentlich wollte ich den letzten Regen mit ner Gretsch einspielen, hatt dann aber leider nicht geklappt... :cry:

Also die Vergleiche mit Schlager kommen natürlich oft, gerade dann wenn es Deutsch ist. Kann man ja ma so sehen.... :(
Ich stehe ohnehin eher auf das "seichte", was ich jetzt nicht abwertend meine. Ich kann also durchaus auch etwas mit einer Band wie "rosenstolz" anfangen.
die Gesänge werdebn bereits überarbeitet. Wobei es da nicht um grundsätzliche Text und Gesangsfragen geht, sondern eher um Phrasierung, Endings und Time...
Wir arbeiten daran.... :lol:
 
docleisen":3fs0ys05 schrieb:
Also die Vergleiche mit Schlager kommen natürlich oft, gerade dann wenn es Deutsch ist. Kann man ja ma so sehen.... :(
Ich stehe ohnehin eher auf das "seichte", was ich jetzt nicht abwertend meine. Ich kann also durchaus auch etwas mit einer Band wie "rosenstolz" anfangen.

Ahjo,

nicht nur wegen Deutsch! Rosenstolz, finde ich, ist für mich auch eindeutig Schlager. Textinhalt und Gesangsmelodie erfüllen alle Klischees, die für mich zu der Einordnung führen.

Das hört man auch bei euch durchaus und das meine ich auch garnicht abwertend. Selbst Schlager müssen , im Arrangement zumindest, nicht unbedingt einer gewissen harmonischen Komplexität entbehren, aber es gibt so´n paar Dinge, denke ich , was das rhytmische und den Gesang angeht, wo man nicht viel Freiraum hat, wenn´s denn nicht alles zerreissen soll.
 
Dem pflichte ich zu 100% zu. aber das macht es eben irgendwie schwierig, es genau auf den "Punkt" zu bringen.

Also ich finde nicht, dass das was wir machen, Schlager ist. Überhaupt nicht. Dennoch kann man das so sehen.
Für einen Metalliebhaber beispielsweise ist das definitiv zu soft. Und er wird es als "Schlager" empfinden. Vielleicht sogar "beschimpfen"
Ein Jazzer vermisst vielleicht harmonische Komplexität.
Eine Band wie PUR beispielsweise polarisiert auch extrem. Ich kann mir aber durchaus den ein oder anderen Song von ihnen anhören (weiß Gott nicht alle). Ist für mich auch kein Schlager, sondern solide Popmusik, die sich teilweise (gerade bei unbekannteren Songs) sehr an die Arrangements von Genesis und/oder Pink Floyd anlehnt.

Was die Texte angeht: Auch da hören wir immer unterschiedliche Meinungen. Es gibt Leute, die gerade die leicht verschrobene, eher metaphorische Vertextung unserer Songs extrem gut finden. nicht jeder Satz ist klar wie "Biersaufen am Baggersee", sondern lädt manchmal zum Zuhören und interpretieren ein.
Dies wiederum ist aber logischerweise Geschmackssache.
Mich interessiert wirklich in erster Linie, wie "massenkompatibel" die Musik ist.
Jetzt nicht falsch verstehen: Ich stehe zu dem Zeug, was wir spielen, würde es allerdings gut finden, wenn es 200.000 anderen Leuten auch gefällt. :-o
Für mein musikalisches "Seelenwohl" könnte ich auch was anderes machen, zum Beispiel ein gutes, grooviges Bluestrio oder was Akkustisches.

Nein, hier geht es schon um eine gewisse "Massentauglichkeit". Je mehr sich hier also melden und/oder kritisieren, desto eher bekommt man ein Bild davon, wie die eigene Musik auf andere wirkt.
Dabei würde ich es schön finden, wenn man es nicht immer nur durch die Brille des "Gitarrenhelden" und/oder praktizierenden Musikers sieht, sondern "Lieschen Müller" befragt.
 
docleisen":3eofnyez schrieb:
Was die Texte angeht: Auch da hören wir immer unterschiedliche Meinungen. Es gibt Leute, die gerade die leicht verschrobene, eher metaphorische Vertextung unserer Songs extrem gut finden. nicht jeder Satz ist klar wie "Biersaufen am Baggersee", sondern lädt manchmal zum Zuhören und interpretieren ein.
Dies wiederum ist aber logischerweise Geschmackssache.

Hallo,

ich mag mich täuschen, aber das klingt für mich nach tendenzieller Selbstüberschätzung im Umgang mit Kritik. Es liest sich jedenfalls für mich so, dass die Aussage ist

"Unsere Texte haben eben Anspruch, klar gefällt das dem Biersaufenden Pöbel nicht immer." Man sollte auch in Erwägung ziehen, dass auch Leute die auf anspruchsvolle, tiefgründige und mehrdeutige Texte stehen die eigenen Werke trotz dieses Anspruchsprofils nicht mögen, warum auch immer.

Ich finde die Musik ist sauber und einwandfrei gespielt. Hat musikalisch sicherlich grundsätzlich das potential eine größere Gruppe von Zuhörern zu erreichen. Mit dem Gesang geht es mir wie den meissten anderen hier, ich finde ihn zu brav... es klingt mitunter schon fast gelangweilt. Gerade bei Deutschrock finde ich die Emotionen die die Stimme transportiert besonders wichtig.
 
Hi Thomas,

ich denke, die Meinungen hier und auch die Kritik sind wohl gesonnen.
Vor allem Marcello ist aufgrund seines Tätigkeitsfelds als Gitarrist sehr
flexibel und offen im Umgang mit (fast) jeder Art von Musik, so das er wohl auch
Eure Musik ganz gut beurteilen kann ohne die Scheuklappen, die ein
eingeschworener Heavyfan möglicherweise mitbringt dabei.

Stilistisch erinnert mich Eure Musik an einiges, was allerortens in Deutschland
in den 80ern bis Anfang 90er gemacht wurde. Es hat etwas von den Songs, die PUR am Anfang
ihrer Karriere gemacht haben. Vielleicht auch etwas Rosenstolz, aber sicher eher
PUR. Finde ich überhaupt nicht schlecht, das will ich nicht damit sagen. Gut gespielt,
aber insg. kommen mir die Songs wie mit angezogener Handbremse rüber, was aber
auch am Mix liegen könnte. Die Gitarre ist zB. für meinen Geschmack zwar wirklich
gut eingespielt aber zu weit vorne im Mix, zumindest was meine bescheidene Abhöre (JBL C1)
am Büro-Mac anbetrifft. Stück drei, "Hör auf zu träumen" gefällt mir sehr gut, das müßte aber
imho etwas mehr kacheln (habe Extreme´s Pornograffity dazu im Hinterkopf), der Mix etwas
homogener kommen. Wenn man sich auf einen Begriff einigen mag, könnten die drei
Songs (rein schubladentechnisch, ihr wisst schon) das Prädikat Schlagerrock tragen. Da steckt viel drin, live sicher pfundiger!

Just my 2 cent!
 
@ wary:

Nein, so ist das selbstverständlich nicht gemeint. Also der biersaufende Pöbel findet uns natürlich auch gut :lol: .
Lass es mich andersrum probieren: Ich finde die deutsche Sprache sehr schön, aber in der Musik wahnsinnig schwierig, da häufig kantiger und irgendwie oftmals "unrhythmischer" als englisch.
Ich persönlich mag einfach (und das ist definitiv keine Wertung, sondern lediglich mein Geschmack), dies platitüdenhaften Texte, wie sie eben leider auch im Schlager vorkommen überhaupt nicht. Ich habe schon immer sehr viel deutschsprachige Musik gehört, gerade deswegen weil mich da auch der textliche Inhalt reizt.
Ich finde eine ganze Reihe der neuen deutschen Bands, wie Silbermond, Juli, Wir sind Helden von dem Aspekt her ganz toll.
Klar, das sind nicht immer die Wahnsinnssänger(innen), aber die Texte finde ich teilweise echt klasse.

Es existiert oftmals eine sehr starke Abneigung gegenüber deutschsprachiger Musik. Ich habe das mal bei einem Songwritingworkshop mit jungen Schülern erlebt, die zuerst überhaupt nichts auf Deutsch texten wollten, nachher aber festgestellt haben, dass das doch etwas hat...
Ein wichtighes Anliegen ist es für uns persönlich, auch die Leute zu gewinnen, die deutschsprachige Musik aufgrund der oftmals affigen Texte (dann vielleicht auch berechtigterweise???) nicht mögen.
Von diesem Standpunkt aus gefällt mir die Textarbeit unseres Sängers sehr gut.
ABER: Man muss das natürlich nicht gut finden! Es ist wie alles Andere auch, Geschmackssache.
Es ist eben nur sehr schwierig, wenn jemand sagt: Mir gefallen die Texte nicht, das für uns zu verändern, unsere Texte sind nun mal so... und ich mag es persönlich sehr.
Das ist ein grundsätzliches Problem mit Geschmack. Wie so oft...
Wenn natürlich jemand sagt: "Es ist gelangweilt gesungen" oder "emotionslos", hat es eine ander Aussage!
da geht es dann tatsächlich um Dinge, die verändert werden müssen, um das Gesamtwerk zu verbessern. Denn langweilen wollen wir ja nun nicht...
Es gibt genug langweilige Musik....

@ Sven:
Dat datt live knallt, da kannste mal von ausgehen... ;-)
Wir sehen uns ja...
 
docleisen":bq2k7l1q schrieb:
Mich interessiert wirklich in erster Linie, wie "massenkompatibel" die Musik ist.
Hi, das ist nicht unbedingt die Musik die ich mir anhören mag, aber das kannst Du mal getrost vergessen, das ist halt eine Geschmacksfrage.
Was mir unangenehm auffällt, ist der Gesang bzw. die Phrasierung. Da kommt oft eine Silbe mehr als gut tut. Das klingt mir zu eckig und manchmal sogar ein wenig aufgesetzt. Entweder passt der Text auf den Punkt oder man lässt halt das "en" weg, machen andere auch wenn sie es textlich nicht so hinbekommen. Ist dann zwar nicht mehr hundertprozentig hochdeutsch, aber klingt schlüssiger.
Ansonsten: Dr Sommerhit ist nicht dabei, das stört mich persönlich nicht, ich bin nicht so der Freund von Stadion-Hooks, aber wenn Du Massen begeistern willst würde ich noch ein paar Songs mehr schreiben und dann auswählen. Wie sagte Paul McCartney - Du musst hundert, oder so, schreiben, dann kommt was richtig Gutes dabei raus ;-)

Schöne Grüße,
Ralf
 
Also wir haben es bisher immerhin auf stolze 15 Nummern gebracht. Bei Gigs fließt dann noch die ein oder ander Covernummer ein, wenn es denn passt.
Die Richtung der letzten Sachen gehen eher in die "Hör auf zu träumen" Richtung und wir sind dabei eine Doppelspitze (ich nenne das jetzt mal so) im Gesang zu machen. Das heißt unser Programm ist deutlich "duettiger". Es passiert mehr zwischen weiblichen und männlichem Gesang, was live schoneinmal gut funktioniert.

Schaun wir mal, was draus wird...
Wenn eine Bock drauf hat: 05.06.2009 Bikercamp in Hangelar (Flugplatz). Da werde ich dann ein "Brett" in den Saal nageln....
"Live" krachte es etwas mehr... Sind aber immer noch "gesittet".
Ich mache schließlich Musik für Mütter und Töchter...
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten