Die wohltemperierte Gitarre

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Anonymous

Guest
Das Thema als solches ist ja nicht ganz neu und Leute wie Buzz Feiten haben es bereits aufgegriffen: Wie verbessert man die Intonation der Gitarre in den unterschiedlichen Lagen.

Diese Variante kannte ich noch nicht.
http://www.truetemperament.com/

Inzwischen bietet Ruokangas als erster Hersteller dieses System als Option für die Modelle mit geschraubtem Hals an. Austauschhälse für sonstige (Schraubhals-) Gitarren gibt es beim schwedischen Erfinder.

Ob sich der (Mehr-) Preis von ~650€ wohl rechnet?
 
hi martin,

ich glaube, dass thema wurde hier schonmal kurz diskutiert:

http://www.guitarworld.de/forum/spaghet ... tml#114918


der tenor war wohl, dass die herren gitarristen sich mal wieder als erzkonseratives völkchen geoutet haben :)

ich würds gerne mal ausprobieren, bevor ich mir ein urteil drüber bilde. aber aussehen tuts im wahrsten sinne des wortes schräg!

lg

alex
 
Der ist mir irgendwie durchgegangen, ist ja auch schon zwei Monate her, Urlaubszeit... ;-)

Dann ist zumindest noch intressant, dass die ersten Hersteller diese Option für sich entdecken.
 
moin,
interessant sieht´s aus, aber ich stelle mir zum beispiel folgendes problem vor: ich bin ein extremer bender, also viel und auch gerne große tonumfänge.
wenn ich also jetzt so ein extremes bending spiele komme ich bei diesem hals unweigerlich ein den bereich der "schlangenlinien".
da würde ich mal sagen.... vorbei mit der jahrelang hart antrainierten zieltonsicherheit.
stell ich mir zumindest so vor, auch wenn die videosamples ja was anderes sagen... klingt ja durchweg prima.

grüße
MIKE
 
honeyweed":2g616dah schrieb:
der tenor war wohl, dass die herren gitarristen sich mal wieder als erzkonseratives völkchen geoutet haben :)
Wären wir erzkonservativ, wären alle Gitarren wohltemperiert. So aber haben wir uns längst damit abgefunden (die Pianisten spielten in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle), dass wohltemperiert zwar gut klingt, aber wenig praktikabel ist und somit ein vernünftiger Kompromiss gefunden werden muss.
Dieses truetempered-System macht Bendings außerhalb eines Halbtons zur Farce und ist somit für mich absolut ungeeignet. Auf 'ner spanischen Gitarre könnte ich mir einen sinnvollen Einsatz durchaus vorstellen, dort sind ähnliche Systeme auch schon ein vergleichsweise alter Hut; truetempered.com hat das nur für die E-Gitarre neu aufgewärmt.

Preisfrage: mag ich mir einen neuen Hals kaufen, wenn ich Saitenmarke oder -stärke wechsle? ;-)
 
Banger":3aoedoaa schrieb:
Dieses truetempered-System macht Bendings außerhalb eines Halbtons zur Farce und ist somit für mich absolut ungeeignet.

...Preisfrage: mag ich mir einen neuen Hals kaufen, wenn ich Saitenmarke oder -stärke wechsle? ;-)

Nun, wenn man den Aussagen von Juha Ruokangas glauben schenken darf (Zitat: "We've now built our first True Temperament equipped guitar, and while it might not be everyone's cup of tea, it certainly offers something that hasn't been offered before! I was sceptical about the weirdly twisted TT frets myself, but after playing a while it's easy to forget that you even have the system in the guitar. No - you don't notice it while bending..." ) und davon ausgeht, dass die Videos auf der True Temperament Seite nicht gefaked sind, dann macht es überhaupt keine Probleme beim Bending. Schwierig, eine Aussage zu treffen, wenn man es nicht selbst probiert hat.

Zur Saitenstärke ein Zitat aus den FAQs von True Temperament:

"Do I need to use a particular string gauge?"

"Our necks are optimised for standard plain 3rd string sets from 0.009" - 0.046" & 0.010" - 0.046", to 0,011" - 0,050". We have found that normal intonation at the octave is enough to handle this range of gauges. Using a wound 3rd is not an option if you have a True Temperament neck designed for a plain 3rd string."

Das sollte doch die Bedürfnisse der meisten erschlagen, oder?
 
Erzkonservativ….und wenn schon.

Ich würde eher sagen:

Die Erhebung der elektrischen Gitarre zum Kultobjekt treibt merkwürdige Blüten.Und cleveren Produktmanagern fällt natürlich immer etwas „revolutionär Neues“ ein um an die Kohle der gläubigen Kundschaft zu gelangen.

Die weit verbreitete Unfähigkeit, eine E-Gitarre als das zu sehen was sie ist – ein Tool zum Herstellen von Gitarrenmusik –öffnet offensichtlich auch für den größten Irrsinn lohnende Märkte.

Generationen großartiger Gitarristen haben auf dem Werkzeug „Gitarre“ mit all seinen Unzulänglichkeiten großartige Musik gemacht. Und machen es heute noch.

Ohne jemand zu nahe treten zu wollen (gaaaanz vorsichtig..):

Das Ding ist etwas für Freaks…für Leute, die (zum Beispiel) auch ihre CD`s vor dem Abspielen in den Froster legen, weil ihnen ein „Insider“ erzählt hat, sie würden dann besser klingen.

Für Praktiker und Professionelle…..ein Fall für die Tonne.

Tom
 
Hi Ihr,

ich find das schon spannend, zumal mir es grade wie Schuppen von den Ohren fällt. Wenn ich schon mal eine Gitarre zu spielen versucht war, mußte ich diese ja auch stimmen, was häufig dazu führte, das ich an meinem intonativen Verstand zweifelte. Nachdem ich glaubte die Intervalle der normal offenen Gitarrenstimmung gehörmäßig bewältigt zu haben, klang jeder gegriffene Mehrklang irgendwie scheiße.
Aber juhu, es liegt nicht an meinen Ohren, ich kauf mir Vollkornspagetti und friemel was, fertig! :-D .
Wie auch immer, für leise-langsam-clean-Freaks bestimmt interessant.
Übrigens, bundlos bestimmt auch machbar (hallo Zwen), nur braucht man dafür noch ein weiteres Leben zum Üben und wer hat das schon ;-)

Gruß, Uwe
 
little-feat":213tvoih schrieb:
Erzkonservativ….und wenn schon.

Ich würde eher sagen:

Die Erhebung der elektrischen Gitarre zum Kultobjekt treibt merkwürdige Blüten.Und cleveren Produktmanagern fällt natürlich immer etwas „revolutionär Neues“ ein um an die Kohle der gläubigen Kundschaft zu gelangen.

Die weit verbreitete Unfähigkeit, eine E-Gitarre als das zu sehen was sie ist – ein Tool zum Herstellen von Gitarrenmusik –öffnet offensichtlich auch für den größten Irrsinn lohnende Märkte.

Generationen großartiger Gitarristen haben auf dem Werkzeug „Gitarre“ mit all seinen Unzulänglichkeiten großartige Musik gemacht. Und machen es heute noch.

Ohne jemand zu nahe treten zu wollen (gaaaanz vorsichtig..):

Das Ding ist etwas für Freaks…für Leute, die (zum Beispiel) auch ihre CD`s vor dem Abspielen in den Froster legen, weil ihnen ein „Insider“ erzählt hat, sie würden dann besser klingen.

Für Praktiker und Professionelle…..ein Fall für die Tonne.

Tom

... irgendwie erinnert mich das an die *Glaubensfrage* set Neck / bolt on ;-)

aber der Herr Kraushaar hat da ja schon was zu geschrieben
 
@little-feat:
für jemanden (wie mich), der schon ganze studiotage damit verschwendet hat, daß die (mit strobetuner perfekt oktavrein gemachte) alte jazzmaster einfach nur schief klang und der schon öfter akustikgitarrentakes für jingles akkordweise eingespielt hat, für jeden akkord neu gestimmt, klingt das nicht mehr total weit hergeholt...
ich will nur sagen: es g i b t leute, die aus der praxis kommen und mit musik ihr geld verdienen und das hier trotzdem spannend finden.
es geht halt ein bißchen um den einsatzbereich für so ein system(, der in meinem fall bei kruden/offenen voicings und zusammenspiel mit tasteninstrumenten läge).
wenn man ausschließlich hendrix spielt, sollte man von sowas natürlich besser die finger lassen -klingt viel zu sauber- aber e i n e gitarre, die mit einem solchen feature ausgestattet ist, kann ich mir schon in meinem schrank vorstellen.
seit meine jazzmaster einen kompensierten sattel hat (der übrigens in seiner position über 1/2 cm von der ursprünglichen einstellung abweicht - keine ahnung, was die von fender da verbockt haben -) bin ich mal einfach wieder in der lage, diese gitarre zu benutzen. irgendwo hört der "charme" nämlich auch auf und das grauen fängt an.
und welche gitarre klingt nicht, wenn man sie "richtig gestimmt" hat, bei einem von drei lagerfeuerakkorden in der terz schief? es gibt nun mal situationen, wo sowas nerven kann und ich finde jede möglichkeit dem abzuhelfen zumindest wert, in betracht gezogen zu werden.
als gitarrist sollte man seinen mitmusikern wenigstens den gefallen tun, in betracht zu ziehen, daß man der ursprung von verstimmungen im bandgefüge sein kann. das hat ja nix mit organik und so zu tun sondern resultiert aus einer gewissen unzulänglichkeit, die der konstruktion der gitarre innewohnt. ob dem manko nun mit einem zerrspiegel-hals abgeholfen werden kann weiß ich natürlich nicht. aber nur weil´s die alten auch anders gut gemacht haben, muß man seine augen ja nicht vor dem neuen ganz verschließen (sagt der kerl mit den vintage fenders im schrank :-D )
also- hilfe: meine lieblings-gitarren-cds klingen auch tiefgekühlt immer noch genau so schlecht intoniert! ;-)
gruß, johannes
 
Da möchte ich widersprechen.

Man muss nicht Hendrix, Gallagher oder SRV spielen, um die Intonationsprobleme einer Strat oder Tele unhörbar zu machen.

Meines Wissens verwenden die Herren Knopfler und Clapton, um nur zwei zu nennen, Gitarren ohne den ganzen Firlefanz und leben offensichtlich gut damit, ihre Anhänger sowieso.

Oder, um das Ganze auf die Spitze zu treiben, nehmen wir mal Jerry Donahue. Der seine Orgien weitgehend clean spielt auf einer Tele mit der Uralt-Fischdosen-Drei Reiter-Brücke.

Er hat zum Thema übrigens Interessantes zu sagen.

http://www.seymourduncan.com/support/ch ... e_up_your/

Wer seinen Tipp befolgt, bekommt die wohltemperierte Strat oder Tele hingebogen. Das Stimmgerät sagt zwar etwas anderes, aber wenn ich persönlich die Wahl habe zwischen meinen Ohren und einem Messinstrument, vertraue ich doch lieber meinen Löffeln.

Merke:

Trust your own ears, though, as each instrument tends to be different, too.
Remember, life is about compromise. Check it out!
 
den donahue - trick habe ich direkt nach dem kauf meiner vintage -tele befolgt.
ist ne gute sache. callahams bridge mit schräggestellten böckchen klingt aber nicht nur besser intoniert, sondern auch einfach nur besser.
womit wir wieder beim thema wären. nur weil´s die alten gut gemacht haben... :lol:
wie ich schon geschrieben habe, wäre eine solche halsverbiegung meistens total übertrieben. und wenn man tententiell eher unkomplexe voicings spielt mit wenig erweiterungen/alterationen über meistens nur drei saiten (wie bspw.clapton/knopfler), kann man seine meisterschaft dazu nutzen, sich irgenwelche terzen zurechtzubiegen.
das soll mir aber mal jemand vormachen, wenn man in einer band (schlimmstenfalls noch mit keyboarder) verzerrte komplexe voicings (womöglich noch unter einbindung von leersaiten) über fünf oder sechs saiten spielt.
oder, wie gesagt, die nummer mit der schrammelakustikgitarre.
ich stehe auch auf ein bißchen mehr dreck, aber manchmal ist das einfach fehl am platz. oder auch nur umständlich. wär´doch schön, im studio nicht für jeden akkord umzustimmen und es trotzdem total sauber zu haben.
allles ne frage des geschmacks.
aber trotzdem:
warum viel energie in seine intonation stecken, wenn (vorausgesetzt man hat eine passable grifftechnik), die gesamte inspiration mit so einem griffbrett aufs eigentliche spiel gehen kann?
ich persönlich hab´zumindest kein problem damit, mehr dreck in mein spiel zu bringen :) insofern bin ich immer ganz froh, wenn die basis in form des equipments wirklich s t i m m t (iwsdw).
gruß, johannes
 
Ähh...ja, das ist natürlich was anderes.

Ich war nur von durchschnittlich talentierten Gitarristen ausgegangen.

Darum das Beispiel Knopfler, Clapton, Donahue.

Nix für ungut.

Tom
 
little-feat":1sbxi88h schrieb:
Ähh...ja, das ist natürlich was anderes.

Ich war nur von durchschnittlich talentierten Gitarristen ausgegangen.

Darum das Beispiel Knopfler, Clapton, Donahue.

Nix für ungut.

Tom

Du, Tom,

nichts für ungut.
Aber wen außer dir findest du wirklich gut ?
 
Hi,

das Thema hatte ich ja schonmal aufgetan. Ich finde die Argumentation vom Johannes einleuchtend.

Was die großen so im Studio treiben , bleibt uns verborgen, bzw, wir haben nur einen geringen Einblick. Nur weil Clapton seine "popelige" Strat live spielt, bedeutet das ja nicht, dass er es im Studio auch so macht. Abgesehen von den guten Technikern, die die haben, stimmen die ihre Gitarren jedesmal passend zum Song. Auch oftmals auf der Bühne, bekommen die für verschiedene Tonarten verschiedene Gitarren. Der Aufwand dafür ist natürlich hoch. Ebenso muss man festhalten, was gespielt wird. Es ist eben so, dass im Pop und Blues ganz andere Tonarten und Voicings gespielt werden, als im Jazz beispielsweise. Auch hier spielen die "angesagten" Leute reguläre Gitarren. Man kann aber mitunter in Erfahrung bringen, dass auch diese Leute die kleinen Änderungen und Verbesserungen gerne adaptieren. Man erfährt es nur selten, weil wenige drüber schreiben und sprechen und wenig gefragt wird.

Das ist ja nicht das Aberkennen irgendwelcher Leistungen, sondern darum das die Gitarre ein Intonationsproblem hat. Da gibt es nichts schön zur reden. Basta! Das weiß ein Clapton auch. Wie gesagt, mit allerlei Aufwand bekommt man´s in Griff, oder man ignoriert es . Geht auch! ;-)

Für das genannte System gilt wohl: Gute Idee, aber mehr Konzept/Studie, als tatsächlich anwendbares System. Aus ganz verschiedenen Gründen. Übrigens bietet der Hersteller des Systems ja auch verschiedenen Intonationsmöglichkeiten an. Man sieht also, das Problem ist in der Tat komplex, weil irgendwo immer ein Rechenfehler auftritt. Das Tonsystem ist eben nicht linear, aber wir versuchen es auf ein lineares System zu übertragen. Aber jede spezielle Änderung, kann eben ganz speziell, vom Einsatz abhängig, eine Verbesserung bringen.


P.S: Bei der Donahue Sache: Damit bekommt die kack Tele endlich mal halbwegs Oktavrein !!!! Das Verhältnis der Halbtonschritte bleibt aber problematisch. Als Meister seines Fachs wird er, wie andere halt auch, versuchen gute Terzen zu stimmen und den Rest mit entsprechender Greifhandtechnik ausbügeln. Alterierte Chords bleiben aber scheiße. Sobald ein Piano im Spiel ist, ist´s Essig mit schön. Hat aber auch einen Vorteil. Da die Pianisten immer alle 10 Finger drücken müssen, lässt der Gitarrist einfach die Optionen weg, und reduziert sein Comping auf einfache Voicings und Intervalle. Dann ist er sogar der bessere Begleiter, weil er mehr Raum lässt. ;-)
 
little-feat":1a0vmjtl schrieb:
....

Die Erhebung der elektrischen Gitarre zum Kultobjekt treibt merkwürdige Blüten.Und cleveren Produktmanagern fällt natürlich immer etwas „revolutionär Neues“ ein um an die Kohle der gläubigen Kundschaft zu gelangen.

[...] öffnet offensichtlich auch für den größten Irrsinn lohnende Märkte....

100 Punkte von 100 möglichen Punkten für diesen allzu richtigen Kommentar!
Du sprichst mir da voll aus der Seele.

little-feat":1a0vmjtl schrieb:
Das Ding ist etwas für Freaks…für Leute, die (zum Beispiel) auch ihre CD`s vor dem Abspielen in den Froster legen, weil ihnen ein „Insider“ erzählt hat, sie würden dann besser klingen.

Jo, immer wieder erstaunlich, welchen Voodoo-Mist angeblich intelligente Menschen glauben.
Und dann sogar glauben, es klingt tatsächlich besser. Was psychologisch stimmen mag, aber sicher nicht akustisch.

Aber zum Thema: wären alle Gitarristen wirklich so erzkonservativ, würden wir alle noch Konzertgitarren spielen, denn so neumodisches Zeug wie Westerngitarren, Gibsons ES oder Fenders Broadcaster würde keiner benutzen.

Spaghettibünde:
wenn jemand absolut hört, kann das -vielleicht- Sinn machen, dann soll er sich so nen Hals anschaffen und gucken, wie er damit Bendings spielen kann.
Und schauen, wie die Zuhörer, die nicht absolut hören, das empfinden.
Die meisten hören relativ, und ich vermute, nur wenige werden den Unterschied wirklich deutlich hören.
Es ist ja nicht so, dass ein stinknormaler Fender- oder Gibsonhals schräg und total atonal klingt, zumindest für die meisten ist das nicht so.

Tschööö
NdM
 
Marcello":swkuwpsd schrieb:
..... sondern darum das die Gitarre ein Intonationsproblem hat. Da gibt es nichts schön zur reden. ....

Das gilt für fast jedes Instrument, ausser den bundlosen Saiteninstrumenten und der Posaune.
So what?
Klingt Musik von diesen Instrumenten deshalb schlecht?
Tschö
NdM
 
An all meinen Gitarren hatte mich bisher bezüglich der Intonation im Grunde nix gestört. Die Stimmstabilität dagegen schon mehr, so dass ich immer gerne auf Floyd-Rose-Tremolos zurückgreife.

Ja, seit ich die Suhr-Strat mit Buzz Feiten spiele, hab ich mich mit dem Thema mal (aber nur sehr kurz) beschäftigt. Das Tremolo der Suhr ist für ein Teil ohne Klemmung der Saiten zwischen Bridge und Sattel ja schon top, aber z.B. nicht ganz so stimmstabil wie ein Floyd-Rose.

Also, wenn man sich bei der Stimmung der Suhr richtig Mühe gibt, kann es sein, dass alles etwas besser intoniert klingt. Evtl. isses auch nur Einbildung, hab mir wirklich Mühe gegeben Vorteile zu hören. Nach Benutzen des Tremolos und/oder starken Bendings hat sich das mit der Microgenauigkeit aber schon endgültig erledigt.

Is ja schön mit Buzz Feiten oder Ähnlichem, vermisst habe ich solche Systeme bisher nicht.

Das hat nix mit erz-konservativ oder so zu tun, sondern dass ich ohne Problem auch keine Lösung brauche/kaufe. Wenn man wirklich Probleme mit der Intonation hat, könnte auch eine einfache Einstellung der Gitarre Wunder wirken.

Die Suhr klingt aber richtig geil, deshalb hab ich sie gekauft.

Bei klassischer Musik oder sehr viel Akkordspiel könnte das Fazit natürlich etwas ausfallen.
 
nichtmama:
hhmm also das mit dem "angeblich intelligent" hab´ich jetzt mal überhört, gell. man ist ja immer noch in einem forum, das der information dient. :dagegen: und so werde ich mal einen weiteren beitrag dazu liefern.
also ein instrument, das in der form in der du es beschreibst von 1960 datiert, nicht als altmodisch zu beschreiben, ist gewagt.
nicht vergessen: ich steh voll drauf und habe einige alte schätzchen zu haus. aber ich arbeite nun mal auch um mein brot zu verdienen ab und zu im studio und da komme ich öfter mal in die situation (wie schon oben mehrmals beschrieben), in der so eine intonationsinnovation ganz gut täte.
es geht auch nicht um leute, die "absolut" (sehr schwieriger begriff) hören. es geht um leute, die im studio sitzen und sagen:
"irgendwie klingt da was schief." und das sind leider meistens die auftraggeber...
und daß ich das erkennen der teilweise mangelhaften intonation einer gitarre daraus ziehe, daß ich meine instrumente mit einem strobetuner und sämtlichen mir bekannten möglichkeiten (->donahue-kompromisse...) vorher perfekt eingestellt habe ist auch vorausgesetzt.

aber klar, die "stinknormale gibson oder fender" klingt nur in ganz wenigen bereichen wirklich schief, und um g e n a u d i e g e h t s hier.

wenn du dir die movies angesehn hast, hast du bestimmt auch bemerkt, daß bendings mit dem hals kein problem zu sein scheinen. das war im übrigen auch mein anfängliches bedenken.

und es ist mit der gitarre schon was besonderes, denn sie ist neben dem klavier (und deren verwandten instrumenten) das einzige harmonieinstrument im europäischen kreis, und im gegensatz dazu halt konstruktionsbedingt unzulänglich temperiert. und frag´mal nen guten saxophonisten, ob er noch nie an seiner intonation gearbeitet hat. oder hör die die blockflötenchöre unzähliger früherziehungsgruppen an!
come on!!
die "fehler" einer gitarre machen ja meistens auch ihren reiz aus. nur muß man halt die unzulänglichkeiten erkennen, dazu stehen und das beste daraus machen. und wer sich noch nie an der intonation seiner gitarre gestört hat, weil er nur musik spielt, in der dieses instrument halt top funktioniert, der soll bitteschön einfach dabei bleiben.
es gibt aber halt auch bereiche -und die mögen zugegebenermaßen und auch glücklicherweise nischen sein- in denen das halt nicht der fall ist. das ist dann kein "voodoo mist" sondern erfahrung aus der praxis.

gruß, johannes
 
Hi inlindsey,
wenn du einen Hals mit Spaghettibünden willst oder brauchst, hol dir einen.
Meinen Seegen brauchst du dazu zwar nicht, hast ihn hiermit aber. Ganz offiziell. :-D

und es ist mit der gitarre schon was besonderes, denn sie ist neben dem klavier (und deren verwandten instrumenten) das einzige harmonieinstrument im europäischen kreis .....
come on!!

Yes, come on. Bouziki, Zither, Akkordeon, alles klingt sch...e, klar. Immer. Musik von diesen Instrumenten klingt nie gut, wenn es irgend eine Tonart mit vielen Kreuzen oder Bs ist.
Come on.

Aber wie gesagt, wenn du so nen Spaghetti-Hals willst, warum diskutierst du hier, anstatt dir sofort einen zu bestellen?


Tschö
NdM


PS: absolut hören ist ein stehender Begriff, afaik.
 
PS: absolut hören ist ein stehender Begriff, afaik.
**) du benutzt den stehenden begriff aber falsch...

egal. das ist ja hier glücklicherweise ne spaßveranstaltung, und ich hatte meinen.
und jetzt hab´ich auch noch segen, nur nicht von der mama. aber immerhin.
den hals kauf´ich mir trotzdem nicht, auch nicht aus protest gegen etwas intolerante mitgitarristenmeinungen.
jeder nach seiner facon sag ich immer. und leben und leben lassen.
ist nicht immer einfach.

gruß, johannes
 
Ach Leute... :roll:

Ich würde bei aller Diskussion so einen Hals ja gerne mal spielen und hören. Nun kenne ich den nachbarländischen Importeur/Händler für Ruokangas Gitarren persönlich. Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit... ;-)

Derweil kann man über ungelegte Eier diskutieren (ich hörte, es gibt von Fractal Audio ein "Super-Axe"...) :shock:
;-) ;-)
 
nichtdiemama":vbbu3de0 schrieb:
......Akkordeon, alles klingt sch...e, klar. Immer. Musik von diesen Instrumenten klingt nie gut, wenn es irgend eine Tonart mit vielen Kreuzen oder Bs ist.

hi papa, muss ich widersprechen.
woher hast du diese erfahrungen? belege doch bitte mit beispielen.
(oder hab ich etwa die ironie schon wieder nicht kapiert............?)

ratloser gausö, franz
 
@ little-feet und nicht-die-mama
Ihr faselt vielleicht ein Zeug zusammen! Jetzt kriegt man in einem Forum die Statements schon schriftlich und ihr ballert trotzdem immer wieder die selben Argumente an die Wand...
Für die Mama hier ein Link zum absoluten Hören.
http://de.wikipedia.org/wiki/Absolutes_Gehör
Ich seh das so wie Johannes, absolut einleuchtend wozu man so einen Hals brauchen kann.

Aber was anderes:
Das Bild von diesem Hals mit Schlangen-Bünden erinnert mich an eine Klampfe, die ich auf der Musikmesse vor ein paar Jahren spielen konnte. Die Bünde waren hier allerdings sehr geometrisch, eher wie verschobene Vaus (wie schreibt man die Mehrzahl des Buchstaben "V"?).
Das hiess nur etwas anders, kommen jetzt nicht drauf. Das Resultat war jedenfalls: Spielen impossible. Kein Ton lag mehr da wo ich ihn kannte, keine Ahnung in welcher Stimmung das Ding gerade war.
Aber eine lustige Erfahrung.

Ciao,
Mo
 

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