Ein paar Fragen zu 12-saitigen Rickenbacker und Kopien

[trekkerfahrer]

N'Abend Kollegen.

Ich habe mir während der Lektüre über den Beatles Sound, quasi zu Forschungszwecken ;-) , eine 12-saitige Rickenbacker Copy (von Johnson) zugelegt. Einfach weil ich mal wissen wollte wie sich so etwas in etwa spielt, anfühlt und wie es klingen kann.
Erst mal vorab: Ich habe lange nicht mehr so einen Spass am klimpern gehabt. Das ist echt anders als alles was ich bisher gespielt habe (Es ist mein erster Kontakt mit einer 12er überhaupt).

Jetzt habe ich ein paar Fragen an die Experten auf diesem Gebiet.

Im Moment sind auf der Gitarre geschliffene Saiten drauf, die mir vom Klang und der Bespielbarkeit sehr gut gefallen. Habt Ihr Erfahrungen mit ungeschliffenen Saiten, würde sich der Wechsel lohnen, oder gibt das eher Ärger mit Schnarren, zu viel Brillianz etc.?

Gibt es irgendwelche Tricks beim Saitenaufziehen? Ich meine diese Kopfplatte ist einfach nur ein Albtraum, wenngleich auch eine ziemlich geniale Konstruktion...

Meine Klampfe hat nur vier Regler, 2xVol, 2xTon. Wofür ist bei manchem Original der fünfte Regler?

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße,
Ralf

 

[little-feat]

Warte mal geduldig, bis unser Mad Cruiser heute Abend seine Runde hier macht.

Er kann dir ganz bestimmt kompetente Auskunft geben.

http://www.guitarworld.de/gwpages/gear, ... 60-12.html

 

[trekkerfahrer]

Warte mal geduldig, bis unser Mad Cruiser heute Abend seine Runde hier macht.

Hi Tom,

ich bin da ganz entspannt und geduldig. Vielleicht kann der 75Deluxe Jochen da ja auch was zu sagen, der spielt, glaube ich, auch so ein Gerät.

LG, Ralf

 

[Anonymous]

Warte mal geduldig, bis unser Mad Cruiser heute Abend seine Runde hier macht.

:lol:

Im Moment sind auf der Gitarre geschliffene Saiten drauf, die mir vom Klang und der Bespielbarkeit sehr gut gefallen.

Wenn sie Dir gefallen, ist es doch ok.

Gibt es irgendwelche Tricks beim Saitenaufziehen?

Ich nehme immer Baldrian in geringer Dosierung. ;-)
Ne. Quatsch. Das einzige, was wirklich hülfe, wäre das Ansetzen der Fräse und das Durchstechen der Kopfplatte.

Oder der Erwerb einer gebrauchten Yamaha Pacifica 12-string, die ein äußerst günstiges Preis-/Leistungsverhältnis aufweist, sich für mache Dinge besser spielen läßt als die Rick, die eine Bridge hat, mit der sich alle 12 Saiten korrekt oktavrein einstellen lassen (ich weiß nicht, ob das bei Deiner Kopie der Fall ist) und die bei der Besaitung nicht rumzickt.

Wofür ist bei manchem Original der fünfte Regler?

Er regelt die Lautstärke des Hals-PUs in der Mittelstellung des Schalters.

 

[yrrkon]

*ichwarimfalschenfilm*

GELÖSCHT....

 

[Anonymous]

....Vielleicht kann der 75Deluxe Jochen da ja auch was zu sagen, der hat spielt, glaube ich, auch so ein Gerät...
...

Hier!
Hallo Ralf, da hast du gut daran getan, dir mal ne 12String zu besorgen, es klimpert sich doch gleich viel inspirierter darauf
Mit der Johnson hast du für deine Zwecke keinen Fehler gemacht!
Ich hatte früher schon echte Rickenbackers, die zwar gut verarbeitet sind und toll klingen, aber sonst eine Zumutung sind: die Hälse so schmal, dass du keinen normalen A-Dur greifen kannst, sondern dir mit Tricks (Zeigefinger umknicken) helfen musst, so wie es Roger McGuinn in seiner 12string Schule beschreibt. Dazu für 12 Saiten eine 6saiter Bridge - ein Witz für diese Preisklasse! usw..
Deswegen spiele ich seit langem gute Kopien.
Die Marke meiner 12string Rick weiß ich nicht, ich habe sie schon lang und sie hat die originale Kopfplatten-Form. Das tolle daran, sie hat einen sehr breiten Hals, damit lässt sie sich wunderbar bespielen. Ich habe sie mit einigen original Rickenbacker-Teilen gepimpt: ein Trapez-Tailpiece, einen fünften Regler (der sogenannte "Blend-Regler" - tut nicht viel, sieht aber gut aus;-) und ihr auch mal eine 12string Bridge spendiert. Die war aber teuer, ... Zum Teil sind die Parts gar nicht mehr neu zu bekommen, da Rickenbacker eine lächerliche Geschäftspolitik hat und alles unterbindet.
Versuch bloß mal nicht, deine "Rickenbacker" bei Ebay zu verkaufen, die beobachten alle Auktionen und wenn das böse R-Wort drin steht wird abgemahnt!
Aber dir gefällt sie ja (was ich gut verstehe), also viel Spaß erstmal damit, muss zur Arbeit, später mehr dazu.
Viele Grüße
Jochen

 

[trekkerfahrer]

Moin.

Ich nehme immer Baldrian in geringer Dosierung. ;-)

OK, hab ich bestellt.

Oder der Erwerb einer gebrauchten Yamaha Pacifica 12-string

Keine schlechte Idee, würd ich machen wenn ich regelmässig auf der Bühne 12-saitig spielen würde. Aber so etwas pragmatisches ist in diesem Falle nicht nötig.

die Hälse so schmal, dass du keinen normalen A-Dur greifen kannst

Ja, das ist bei meiner Copy auch besser. Der Hals ist ziemlich breit und lässt sich bequem bespielen. Nach ein wenig Einstellarbeit hat sie eine sehr niedrige Saitenlage, da fallen die 6 zusätzlichen Strings gar nicht so sehr unangenehm auf.

*ichwarimfalschenfilm*

Und, guter Film? ;-)

 

[trekkerfahrer]

Okay, ich glaube ich kann Erfolg vermelden. Die ersten neuen Saiten sind auf meiner 12-saitigen.
Ich blute nur mässig, habe kein Baldrian gehabt, stattdessen versuchte ich mich zwischendurch mit einem guten Grappa zu beruhigen. Das sollte auch als Zielwasser genügen, um die Saiten in die kaum zugänglichen Mechanik-Löcher zu versenken ;-)
Wenn man ein wenig ruhig und konzentriert daran geht, ist so ein Saitenwechsel bei der Ric immer noch einfacher als ein Potitausch bei einer 335.
Auf jeden Fall weiss ich jetzt warum Mr. Petty bei seiner Signatur auf dem alten Tailpiece bestanden hat, bei dem die Saiten nicht eingehängt, sondern durchgefädelt werden.
Vielen Dank noch mal für die Vorab-Anteilnahme.

LG, Ralf

 

[Anonymous]

Glückwunsch!
Das hast du ja offensichtlich ganz gut hingekriegt - ich hätte nach meinem ersten Mal keinen klaren Satz mehr zustande gebracht...
Dass mit dem Tailpiece ist wohl wahr, mir gefällt das original Ric Trapez-Tailpiece vom Style her besser, als das Ding das da verbaut ist und man kann die Saiten durchfädeln.
Ein Tip fällt mir jetzt im Nachhinein noch ein (habe es schon lange nicht mehr gemacht:
Beim Saitenwechseln Bridge und Tailpiece großzügig mit Tesafilm befestigen, und von der tiefen E bis D Saite mit den Oktav-Saiten anfangen, G bis hohes E mit den normalen Saiten, dann nervt das nicht ganz so.
Der Song, den ich neulich hier gepostet habe (Long way to Alice) ist übrigens komplett mit meiner 12string gespielt, zu hören in der aktuellen "End-Version" hier:
http://www.myspace.com/goldenbrown17
Viel Spaß noch mit dem Teil!
Viele Grüße
Jochen